Hinhaltetaktik ?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Thomas Wardemann, 6. August 2002.

  1. Hallo alle miteinander. Ich war schön öfters in diesem Forum und habe auch in letzter Zeit alles schön regelmäßig verfolgt was es denn neues gibt. Vor ein paar Wochen (oder waren es schon Monate) hatte ich ein posting ins Forum gestellt mit dem Inhalt Umschulung / Arbeitsamt und chronische Erkrankung / Schwerbehinderung. Damals hatten einige von Euch mir den Tipp gegeben mich mit dem Arbeitsamt / Bildungsträger auseinanderzusetzen , ihnen die Situation soweit möglich darzustellen und nach Wegen zu suchen , dass ich meine Umschulung trotz krankheitsbedingter Fehlzeiten weiterführen darf.

    Damit sich daraus irgendwie ein Sinn ergibt will ich versuchen das chronologisch aufzureihen , ich hoffe es gelingt mir. Und warum ich das mache, naja mein vorpreschen auf dem Sektor "Angelegenheiten des Arbeitsamtes" ist insgesamt vom Arbeitsamt wohl sehr negativ aufgenommen worden, aber immer der Reihe nach...

    Seit 1995 (25 Lebensjahr) bin ich ständig wegen Schmerzen in Behandlung bei verschiedenen Ärzten gewessen. Zuerst konnte gar nichts festegestellt werden. Bis 1999 bildeten sich bestimmte Anzeichen heraus: " Lumboischialgien NPP L4/L5 , L5/S1, Sacroilliitis ,Chondrosen , Osteochondrosen, Schmorlsche Knorpelknötchen, Cervicobrachialsyndrom usw.

    Eine 1999 in Bad Schmiedeberg durchgeführte Kur (BfA) stützte sich zunächst auf die Bandscheibenvorfälle , nachdem aber die Schmerzen dann immer heftiger wurden , wurde am letzten Tag der Reha eine Knochenszintigraphie durchgeführt, mit dem Ergebniss , das dort auch veränderungen in den Schulter, Hüft und Illiosakralgelenken zu sehen sind, das Bild war wohl mit einem Morbus Bechterew vereinabr. Dies kam also 1999 als Diagnose noch oben drauf.

    Bis ins Jahr 2001 habe ich dann gebraucht wieder so fit zu sein, dass ich ohne mediakmente und mit viel Unterstützung wieder fast alles machen konnte, incl. 3 Stunden schwimmen gehen und darauf war ich mehr als stolz :)

    Im Frühjahr 2002 begann ich dann eine Umschulung ( fast ausschließlich sitzende Tätigkeit). Bereits nach grade mal 8 Wochen begannen die schmerzen in alter Manier wieder anzufangen und wurden immer extremer , sodass ich dann einen beschluss fasste, ab in ein Rheumazentrum , es wird Zeit für eine Diagnose.

    Meine HA hat wie immer alles unterstützt, ich machte mich im Vorfeld darüber Sachkundig, wie und ob im Krankheitsfall eine Umschulung weitergeführt werden könnte, bekam aber keine Auskunft die half.

    Nach eingehenden Untersuchungen in einer Rhaumaambulanz kam man dann vor kurzem auf folgende Diagnose:

    - HLA B27 assoziierte Spondylarthropathie DD Psoriasisarthritis
    - Poplietalzyste, Kniegelenkserguß und V.a. Menikuseinriß linkes Kniegelenk
    - Rezidivierende Wurzelsymptomatik bei NPP L4/L5 L5/S1
    - Colon irritable , DD: M.Chron

    Seit ca. 2 Monaten nehme ich nun 30 mg Cortison täglich , Azulfidine morgens und abends jeweils 2 Tab. und dazu damit mein Magebn das überlebt noch Antra Mups. Teilweise sind die Schmerzen allerdins sehr heftig das heißt im absoluten Notfall kommt dann noch Indometacin, oder Mobec oder Piroxicam dazu.

    So und nachdem ich dann diesen Marathon hinter mich gebracht hatte, nebenbei während der Krankschreibung soweit es ging lernte, hat mir das Arbeitsamt nun die Umschulung gestrichen.

    Begründung lange Fehlzeit und Abbruch wegen Krankheitsgründen. Wenn ich wieder gesund wäre solle ich mich wieder arbeitslos melden , bis dahin wäre meine Krankenkasse zuständig.

    Meine Krankenkasse weiß bis jetzt wohl nichts von ihrem Glück, denn nach Anruf ob und wann und wie ich denn nun nach 6 Wochen Krankschreibung Krankengeld beantragen müsste sagte man mir:" Naja so einfach geht das ja nicht, sie können ja nicht aus einer laufenden Umschulung wegen Krankheit "entlassen" werden, schicken sie uns mal eine Kopie. Sietdem habe ich nichts mehr von meiner Krankenkasse gehört.

    Zudem habe ich dann vor 3 Wochen meiner Krankenkasse einen Antrag auf eine teilstationäre Behandlung in einer Rheaumaklinik zu kommen lassen, der Antrag ist allerdings verschwunden und meine Rheumaärztin solle mir einfach beim nächsten mal nochmal einen Antrag mitgeben ( O-Ton Krankenkasse).

    So und nun steh ich mitten im Wald und sehe ihn nicht , weil so viele Bäume um mich stehen ( das Gefühl habe ich jedenfalls).

    Also was soll ich nun tuen ? Habe eher das Gefühl heftig verschaukelt als erst genommen zu werden, oder ist diese vorgehen insgesamt völli normal, ? Was denkt ihr ? Kennt ihr diese Situation ?

    Liebe Grüße

    Thomas
     
  2. Uschi

    Uschi Guest

    Lieber Thomas,

    ich bin seit einigen Monaten hier im Forum und stelle fest, daß es immer noch Mitmenschen gibt, die den einfachsten Weg nicht kennen: Fachanwalt für Sozialrecht. Punkt.

    Alles Gute und viel Erfolg.

    Uschi Ch.
     
  3. Emma

    Emma Guest

    Hallo Thomas!

    Die Hinhaltetaktik der Krankenkasse kenne ich auch!
    Ich hatte im Januar einen Antrag für eine Reha gestellt. Zuerst abgelehnt, ich könnte ja eine ambulante Kur machen.
    Da ich dagegen Einspruch erhoben habe, musste ich zum MD. Dieser bewegte meine Gelenke, sagte, es sei alles in Ordnung.
    Das bei einer Kollagenose die Beweglichkeit immer Ok ist, ignorierte er, und nur wegen Schmerzen könnte ich nicht zur Reha.
    Dann sollte ich wieder einen neuen Antrag stellen.
    Das Ganze zog sich so lange hin, dass es mir Ende April so schlecht ging, dass ich stationär in der Klinik aufgenommen werden musste.
    Jetzt habe ich die Krankenkasse gewechstelt und hoffe, dass dort zumindest die Sachbearbeiter besser sind. Leider hängt eine funktionierende KK immer mit den Sachbearbeitern zusammen!

    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und der Rat von Uschi ist wohl wirklich der Beste!
    Für Deinen Fall würde ich Dir auch einen Anwalt empfehlen, sonst verschaukelt Dich die KK und das Arbeitsamt so lange, bis Du nicht mehr kannst!!!


    Emma
     
  4. Melli

    Melli Guest

    Hi Thomas,

    angesichts Deiner Situation stimme ich Uschi zu - es gibt den Weg zum Fachanwalt für Sozialrecht. Keine Angst vor Kosten - bitte gleich bei der Terminvereinbarung um einen Antrag auf Beratungshilfe bzw. Prozeßkostenhilfe.

    Nach meinem persönlichen Eindruck ist die Situation zu verfahren, um den Weg allein zu beschreiten.

    Es gibt auch Beratungsstellen bei der Caritas bzw. Diakonie, die bei Kranken unterstützend gegenüber Behörden tätig werden. Einfach mal anfragen!

    Viele Grüße,
    Melli
     
  5. Carmen

    Carmen Guest

    Hallo Thomas!
    Das ist unser System solange du funktionierst ist alles in Ordnung,aber bist Du krank machen Sie Dich fertig.Aber gebe niemals auf kämpfe um Deine Rechte.Ich bin im VDK eingetreten,es kostet wenig und Sie helfen Dir weiter.Notfalls haben die auch Fachanwälte,denn es ist auch eine Kostenfrage .Du kannst Dich im Internet unter diesen Link www.vdk.de informieren.Sie wollen das Du aufgibst,deshalb diese Hinhaltetaktik.Informiere Dich wie Du weiter vorgehen kannst.Ich wünsche Dir alles Gute und halte durch
    lasse Dich nicht unterkriegen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Carmen
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden