Das Spülen Wir alle kennen das. Nach dem Frühstück keine Zeit mehr, um den Teller zu säubern, Abends das Besteck für die Pizza, die leeren Biergläser, Kaffeetassen, Bistro-Baguette-Unterteller usw - alles sammelt sich im Laufe der Zeit in erstaunlichen Mengen an. Wohin damit? Es gibt mehrere Möglichkeiten, in diesem Bereich Ordnung zu schaffen und Freunde und Geliebte mit stets sauberer Küche zu verblüffen. I Die Heimwerker-Methode Dies ist mein persönlicher Favorit. Schnell, hygienisch, wenig Aufwand. Dazu schichtet man das benutzte Geschirr je nach Anfall in säuberlichen Lagen in der mit einem Stopfen verschlossenen Nirosta-Spüle. Ist eine halbwegs waagerechte Schicht entstanden, gibt man mit lockerer Bewegung aus dem Handgelenke Moltofill darüber, bis alle Teile bedeckt sind. So weiter verfahren, bis der Beckenrand erreicht ist. Vor der letzten Moltofill-Gabe lege man einen Topfdeckel in die Mitte. Nun füllen wir mit Wasser auf und widmen uns phantasievolleren Beschäftigungen. Am nächsten Morgen ergreift man den herausstehenden Griff und zieht mit energischem Ruck den ganzen Block heraus. Die Entsorgung erfolgt in der Restmülltonne. Findige Bastler können einen Teil der Produkte auch als Spannvorrichtung für Vorzelte und für die Sicherung des Sonnenschirmes verwenden. II Die schottische Methode Diese Variante besteht in der Beschränkung auf ein Einzelgeschirr. Auch wenn im Test eine etwas geringere Punktzahl bei der Hygiene erreicht wurde, hat die Praxis gezeigt, daß es keineswegs notwendig ist, nach jedem Gebrauch eine hysterische Reinigungsaktion zu starten. Kaffeetassen sind bei mir selbst bereits wochenlang im Einsatz gewesen, bestechen durch ihr zunehmendes Aroma und wurden nur deshalb gereinigt, weil nicht immer ersichtlich war, ob sie leer, oder mit Kaffee gefüllt waren. Für Biergläser gilt übrigens das gleiche und gewährt zudem den Vorteil, daß es beim Einschütten weniger schäumt. Die ungereinigte Haltbarkeit eines Tellers ist stark abhängig von den Ernährungsgewohnheiten. Schlichte Toastesser vermögen ihren Teller monatelang in Gebrauch zu halten, Honig- oder Marmeladenliebhaber werden bald die Glätte des Porzellans vermissen. Es ist in jedem Falle darauf zu achten, daß keine Reste übrigbleiben. Ein verschmähter Rollmops oder ein angebissener Camembert wirken spätestens ab der zweiten Woche nicht nur optisch störend. III Während die letzten Worte dem Verfahren eher abträglich ist, baut die nächste Variante, die "Darwin-Methode", auf diesem Prinzip auf. Nach dem Motto "Etwas zum Naschen, etwas zum Spielen" stellt man das genutzte Geschirr an gut sichtbarer Stelle in der Küche ab und rührt nicht mehr daran. Je nach äähh.. Geschmack können wir nun unterschiedliche Möglichkeiten der Darwinschen Evolutionstheorie *live* erleben. Für Mieter, die keine Hunde halten dürfen, Papageienallergiker usw. eine hervorragende Methode, endlich auch zu einem kleinen Liebling zu gelangen, dessen Weiterentwicklung man albald mit Spannung begleitet.