Hallo liebes bonnchen, ich bin die Sumi, habe seit ca. 15 Jahren cp und mir geht es im moment auch ziemlich beschie.......... auch ich denke zwischendurch genau wie du trotz der 15 Jahren. Das schlimme finde ich an der ganzen Sache ist, das man so alltägliche Kleinigkeiten wie z.b. Zähne putzen, Flaschen auf drehen, Wasserhähne öffnen usw. nicht mehr alleine machen kann und auf Hilfe angewiesen ist, das ist so frustrierend. Bin jetzt auch selber seit 2 Jahren Rentnerin mit 35, war ne harte Nuss! Ich kann dir nur sagen, das du dich ruhig an uns wenden kannst, ich denke das ich jetzt für alle sprechen kann, schreibe uns und mach deiner Seele Luft, du bist nicht alleine, wir kennen das alle, das hat jeder von uns schon mal mitgemacht, wir wissen von was wir reden. Auch ich habe mich hier schon ausgeheult und so viele liebe Menschen haben mir mut gemacht und mich auch durch witzige Sachen zum ablenken gebracht. Ich darf natürlich den Doc. T. nicht vergessen, der ist super zum trösten und knuddeln (frag merre) Komm hier einfach öfter mal vorbei und schau auch in den Chat, da ist immer wer drin. Lasse dich von mir ganz lieb knuddel. Alles gute wünscht Sumi
Hallo Bonnchen, es tut mir irre leid zu lesen, dass es Dir grad so mies geht! Fühl Dich mal verständnisvoll geknuddelt! Weißt Du, ich glaub, dass der Knackpunkt bei Dir ist, dass Du Deine Erkrankung nicht annehmen willst. Sicher, Du kannst Linderung erfahren, aber richtig los wirst Du sie ziemlich sicher nie mehr. Du kannst es mit kompetenter ärztlicher Hilfe schaffen, weitgehend beschwerdefrei zu sein, aber Restbestände bleiben halt trotzdem. Ich glaube, jeder hier kennt das auch: Grad noch gesund und fit wie ein Turnschuh, und dann so ein grandioser Mist, der vieles des bisher Dagewesenen einfach über den Haufen wirft. Natürlich hatte ich auch schon meine seelischen Tiefs (und hab sie ab und an auch heute noch), aber ich sage mir täglich, dass es Millionen von anderen Menschen noch viel, viel schlechter als mir geht: Unterernährung, AIDS, Krebs, Diabetes, chonisches Nierenversagen, Scheidung, Tod des Partners oder der Kinder, Krebs, Verstümmelungen durch Krieg oder Unfälle, angeborene Schäden, geistige Behinderungen, MS, Malaria ... es gibt soooo viel, ungleich größeres Elend auf diesem Planeten. Und dann bin ich wieder ganz zufrieden, dass ich eben "nur" entzündliches Rheuma habe. Damit kann ich mittels der heutigen medizinischen Möglichkeiten immer noch sehr viel tun, bin nur in den Schüben von der Hilfe anderer abhängig, kann das Leben täglich genießen (auch wenn ich die vorige Nacht vor Schmerzen kaum schlafen konnte), lass dann halt mal den Haushalt liegen und sage Verpflichtungen ab, kann sogar noch Sport machen - anders als früher zwar, aber immerhin, ich muss nicht gänzlich verzichten. Andere müssen das. Weißt Du, ich kann eine frische Blüte förmlich einsaugen, den Regentropfen in einem Lupinenblatt genauso, den Duft einer frisch gemähten Wiese, das Treiben der Vögel und Insekten, die unvoreinenommene und bescheidene Lebensfreude unserer beiden Tiere, eine nette Geste der Nachbarin oder von ganz unbekannten Leuten ... all das ist Balsam! Ich bin immer wieder dankbar, wenn mir solche Momente nicht entgehen. In diesem Sinne: Kopf hoch!!!!! Liebe Grüße aus Tirol von Monsti
