Habt ihr Erfahrungen mit Heilpraktikern und Homöopathie?

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von Juanu, 16. März 2021.

  1. Juanu

    Juanu Neues Mitglied

    Registriert seit:
    17. Februar 2021
    Beiträge:
    13
    Ort:
    Salzburg
    Hallo liebe Community,

    ich bin zur Zeit etwas seltener am Schreiben, denn der Detox Prozess macht mir etwas zu schaffen. Momentan habe ich (leicht) geschwollene Beine und spüre auch die Gelenke stark. In der letzten Zeit wieder mal nicht so erholt nach dem Schlaf.

    @tilia und @Lagune was genau sind da für euch die Unterschiede zwischen Heilpraktiker und Arzt mit naturheilkundlicher Zusatzausbildung?

    In Österreich gibt es quasi nur die zweite Variante also Ärzte mit diversen Zusatzausbildungen. Allerdings gibt es andere Formen der Heilberufe wie Ganzheitsmediziner. Die Auflagen für eine derartige Betitelung sind aber recht streng. HPs kenne ich schon auch aus Bayern, allerdings mit unterschiedlichen Ansätzen.

    Ich habe eben auch den Thread von @Kira73 weitergelesen und gebe euch sehr recht, denn schließlich läuft es darauf hinaus:
    Jedenfalls danke ich euch allen, denn es ist sehr bereichernd, eure Sichtweisen und Gedanken zu erfahren!
     
    stray cat und Kira73 gefällt das.
  2. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    18. März 2021
    Beiträge:
    1.560
    Hi Juanu,
    ich meine, dass es für Ärzte ein ganz schöner Spagat sein muss, Naturheilkunde und Schulmedizin unter einen Hut zu bringen. Die Perspektiven, unter der Patient(in) und Krankheit gesehen und behandelt werden, unterscheiden sich oft weit voneinander. Es gibt Ärzte, die deshalb nur noch als Heilpraktiker arbeiten, davor habe ich großen Respekt!
    Heilpraktiker müssen für die amtsärztliche Prüfung auch breit gefächerte medizinische Kenntnisse mitbringen, arbeiten jedoch nicht schulmedizinisch, sondern spezialisieren sich z.B. in den Fachrichtungen Osteopathie, Homöopathie etc. Das nimmt dann gern auch ein paar Jahre in Anspruch. Im besten Fall orientieren sich Heilpraktiker am Menschen und nicht an der Krankheit. D.h., die jeweilige Krankheit sollte nicht isoliert betrachtet werden... Ursachen spielen eine große Rolle...
    Das ist jetzt sehr allgemein gehalten und hängt dann selbstverständlich noch von den jeweiligen Menschen ab.
    Aus meiner Sicht wäre es in vielen Fällen hilfreich, wenn Ärzte und HP zusammen arbeiten würden. Z.B., wenn es doch die ganz schweren Medikamente sein müssen, wie hier bei den meisten im Forum. Der Arzt kümmert sich um die Medikamente, der HP um Nebenwirkungen, Schlaf, Stabilisierung des supprimierten Immunsystems...
     
  3. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

    Registriert seit:
    17. April 2006
    Beiträge:
    4.363
    Ort:
    München
    Das glaube ich auch.
    Ist doch klar, es kratzt an dem was sie für sich als richtig erachten und auf was sie ihre Behandlung aufbauen.

    Mein Hausdoc meinte letztens: ganz ehrlich, ich stehe weiter hinter ihnen, ich trage das weiter mit und bin emotional dabei, aber mir wird schwindlig, wenn ich über diese neue Tischkante gucke.

    Ich hab ihn gefragt ob das ein komisches Gefühl mit reinspielt, weil er vielleicht den einen oder anderen falsch oder unzureichend oder zu einseitig behandelt hätte. Er schluckte, überlegt und meinte - ja, auch.

    Ich zieh darum meinen Hut vor Edgeplayern und höre durchaus heute zumindest aufmerksamer hin, bevor ich (ab)urteile.
     
    Juanu, Deleted member 55144 und stray cat gefällt das.
  4. Tab

    Tab Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    26. September 2020
    Beiträge:
    316
    Ort:
    Bodensee
    Juanu, Lagune und Deleted member 55144 gefällt das.
  5. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Januar 2020
    Beiträge:
    5.164
    Beim Öffnen Deines Links erscheint bei mir, dass der Beitrag nicht mehr existiert, liebe @Tab
    Gleichwohl, Du hast recht, gut aufpassen ist immer wichtig!
    Heilpraktiker müssen aber alle eine Amtsarztprüfung ablegen, die auf rein medizinischem Wissen basiert. Durch eine Freundin weiß ich, dass das keine 0815 Prüfung ist. Und es gibt leider jede Menge Berufssparten, bei welchen man sehr genau aufpassen muss, an welches Exemplar man gerät. Auch bei den Uniabsolventen :)
     
    Juanu, O-häsin und Katjes gefällt das.
  6. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.313
    Ort:
    Bayern
    Bei mir funktioniert der Link einwandfrei. Das Video/Film ist bis 27.01.2022 verfügbar.
     
  7. Tab

    Tab Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    26. September 2020
    Beiträge:
    316
    Ort:
    Bodensee
    @stray cat hab auch
    noch mal geschaut eigentlich sollte der Link funktionieren.
    Ja, dachte auch bevor ich die Doku gesehen hab, die sind ja staatlich geprüft, die werden schon wissen was sie machen. Deswegen hat mich die Doku auch so erschreckt/geschockt. Was die alles dürfen ohne jegliche Praxiserfahrung und ohne große Konsequenzen fürchten zu müssen...Einfach Unglaublich das des hierzulande möglich ist.
     
    Lagune gefällt das.
  8. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    18. März 2021
    Beiträge:
    1.560
    Ich denke auch, dass es qualitativ sehr unterschiedliche Angebote von Heilpraktikern gibt, habe schon so einige kennen gelernt ;-)
    Was hilft: Auf der Homepage nach der Ausbildung schauen. Manchmal ist das ein ziemliches Sammelsurium aus Wochenend-Workshops. Da wäre ich skeptisch. Wenn das Angebot jedoch "rund" und schlüssig erscheint, kann man einen Versuch wagen. Einige bieten sogar ein kostenloses Vorgespräch an, da kann man sich einen guten Eindruck verschaffen...
     
    Juanu und Deleted member 55144 gefällt das.
  9. allina

    allina Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Juni 2018
    Beiträge:
    4.663
    Ort:
    Berlin
    Habt ihr euch schon mal die Zulassungsvorausetzungen für eine Heilpraktikerprüfung angeschaut?

    Es reicht ein Schulabschluss, weiter nichts. Also da wird mir Angst und Bange!

    Die Prüfung soll, zumindest hier in Berlin, auch ziemlich oberflächlich sein. Hinzu kommt, dass sollte man dennoch durchfallen, darf man die Prüfung so oft wiederholen wie man möchte.

    Würdet ihr über eine Brücke gehen, die nicht von Bauingenieuren, Statikern und Architekten konzipiert und beaufsichtigt wurde, sondern ausschließlich von Brückenbauern?

    Ich nicht und das, obwohl die duale Ausbildung eines Brückenbauers seit vielen Jahrzehnten einheitlich reglementiert ist und 3 Jahre beinhaltet.

    D.h. nicht, dass es nicht auch Ärzte gibt, die nicht sehr kompetent sind. Aber zumindest steht eine wirklich solide Ausbildung dahinter. Deshalb suche ich für die Nach-Corona-Zeit einen Arzt, der sich in Homöopathie hat ausbilden lassen.
     
    Juanu und Tab gefällt das.
  10. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

    Registriert seit:
    17. April 2006
    Beiträge:
    4.363
    Ort:
    München
    Ich schon, weil jeder Ingenieur gut daran tut sich mit den Praktikern gutzustellen. Da sitzt enorm viel Wissen. Leider meist unterbezahlt und fast immer unterschätzt. Menschen dieser Art bauten vor 4000 Jahren die Pyramiden, schon klar, oder? Heute bauste nix mehr was in dreißig Jahren nicht gammelt. Architekten und ihre gestalterische Sicht der Dinge können beängstigend sein, wenn sie ohne Tischkante agieren. Was haben wir nun von unseren Studien zu halten?

    Meine Nachbarin lernt Heilpraktikerin. Sie ist fett durch die Prüfung gesemmelt. Wie ich das sehe ist das schwieriger Stoff und vor allem sehr sehr viel.

    So wie mein Studium mich nur bedingt fach- und sachkundig gemacht hat wird das meines Erachtens überall sein. Es zeigt dir einer wie das Gehen funktioniert. Laufen lernen muss jeder für sich alleine.

    Vor Inkompetenz schützt einen jeden nur ein wacher Verstand, kein Diplom.
    Just my 5 Cents.

    Klingt gut, find ich.
     
  11. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    29. November 2016
    Beiträge:
    12.038
    Ort:
    Nähe Ffm
    Bei Heilpraktikern und Homöopathen, die zum Teil auch TCM, die ich im Laufe meines Lebens auch bei der Aufzucht meiner Brut kennengelernt habe, hatte ich immer das Gefühl, sie habens gelernt, weil sie persönlich großes Interesse daran hatten.
    Von 3 Leuten weiß ich, dass sie selbst gesundheitliche Probleme haben und dies wohl der Anstoß war.
    Und von mir weiß ich, was ich aus persönlicher Überzeugung wirklich wissen und lernen will, lerne ich gründlich und gewissenhaft.
    Das ists, was mir bei Heilpraktikern ein gutes Gefühl gibt. Ich fühle mich als Mensch angenommen, und das fehlt mir ganz oft beim Schulmediziner.
     
    Juanu, tilia, Gunilla 7 und 4 anderen gefällt das.
  12. allina

    allina Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Juni 2018
    Beiträge:
    4.663
    Ort:
    Berlin
    Kira,
    ich habe nicht behauptet, dass Praktiker überflüssig wären. Natürlich sind sie das nicht. Ohne sie ginge es auch nicht. Schließlich muss das, was konzipiert wird, auch gut umgesetzt werden. Dass in unserer heutigen Zeit nicht besonders nachhaltig gebaut wird, hat mehr mit dem Kostendruck zu tun, als mit mangelnder Kompetenz.

    Jeder hat seine Aufgabe und jede Aufgabe ist für sich genommen sehr wichtig. Aber eben jede Aufgabe. Um es plastischer zu machen. In ein Flugzeug, das ausschließlich von Flugzeugmechanikern entwickelt und konstruiert wurde, würden wahrscheinlich die wenigsten Menschen einsteigen. D. h, aber nicht, dass Flugzeugmechaniker weniger wichtig wären. Es hat eben jeder seine Aufgabe, die auf ihre Weise sehr wichtig ist.
     
  13. allina

    allina Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    25. Juni 2018
    Beiträge:
    4.663
    Ort:
    Berlin
    Ja Chrissi,
    ich glaube auch, dass es genau das ausmacht. Die meisten Heilpraktiker befriedigen das Bedürfnis der Menschen, sich angenommen zu fühlen. Das glaube ich auch.
     
    Juanu gefällt das.
  14. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

    Registriert seit:
    17. April 2006
    Beiträge:
    4.363
    Ort:
    München
    Guten Morgen allina,

    weiß ich doch, dass du das nicht gesagt hast :).
    Chrissi hat es viel besser auf den Punkt gebracht als ich es konnte.

    Die Motivation macht aus was aus dem Zapfhahn kommt. Profitjäger gibt es überall.

    Ich mag deinen Ansatz mit jemand zu arbeiten, der in beiden Welten zu Hause ist. So in der Art mache ich es auch. Sich alle verfügbaren Quellen zu Nutze machen und auf den Bauch vertrauen bringt meiner Erfahrung nach die bestmögliche Ausbeute.

    Schönes Wochenende :)
    Kira
     
    Juanu und tilia gefällt das.
  15. kipferl

    kipferl Neues Mitglied

    Registriert seit:
    23. März 2021
    Beiträge:
    9
    Ort:
    Wien
    Ich finde eure Überlegungen alle ziemlich gut, ich denke auch, dass gerade die Menschen, die sich wirklich für das Thema (Komplementärmedizin bzw. Homöopathie im spezifischen) und das Wohl der Menschen interessieren als Arzt eine Zusatzausbildung bzw. als Heilpraktiker die Ausbildung machen. Ich denke also, dass sich diese Menschen dann auch wirklich mit der ganzen Lehre auseinandersetzen und viel Eigenengagement dahintersteht. Das merke ich auch bei der homöopathischen Ärztin zu der ich immer wieder gehe, da kann ich mich darauf verlassen, dass sie stets ein kleines bisschen mehr gibt als man erwartet. Die hat aber auch das "Privileg", dass sie sich diese Zeit für die Patienten auch nehmen kann, denn wenn es keinen Termin mehr gibt, dann wartet man eben monatelang oder sucht sich jemand anderen. Beim Hausarzt muss da eine viel größere Bandbreite an Menschen behandelt werden, was automatisch dazu führt, dass man sich weniger Zeit nimmt und nach ersten Symptomen zuerst einmal oberflächlich entscheidet.

    Ich muss mich da auch @tilia anschließen, ich fände es ebenfalls am Besten, wenn aktive Ärzte mit spezialisierten Homöopathen/Komplementärmedizinern/Heilpraktikern zusammenarbeiten zum Wohle des Menschen. Ich hab auch einmal einen Bericht darüber gelesen (weiß allerdings nicht mehr wo, deshalb kann ich ihn auch nicht verlinken), wo es um eine Integrativ medizinische Praxis ging, wo genau diese Zusammenarbeit gefördert und wertgeschätzt wird (von beiden Seiten). War aber leider nicht bei mir in der Nähe, sonst wäre das auch die optimale Behandlung für meinen Vater...
     
    tilia und Deleted member 55144 gefällt das.
  16. Gunilla 7

    Gunilla 7 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    2. Mai 2019
    Beiträge:
    1.501
    Ort:
    an der Nordseeküste
    Ich hatte das Glück als unser ältester Sohn als Kleinkind Probleme hatte, er erbrach regelmäßig seine Flaschenmahlzeiten. Auf
    einen wirklich seit Jahrzehnten "Alten" in Erfahrung und Alter sehr guten Heilpraktiker zu treffen. Er hatte bei unserem Sohn eine
    Milchallergie festgestellt(der damilige Kinderarzt meinte nur nervöse Mutter) Er bekam einige Tropfen(ich weiß nicht mehr welche) ,
    Und danach ging es ihm wieder gut.

    Inzwischen überlege ich auch ob ich wegen meiner ständigen Blasenentzündungen Eine Heilpraktikerin aufsuche, bin mir aber noch nicht sicher
     
  17. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

    Registriert seit:
    17. April 2006
    Beiträge:
    4.363
    Ort:
    München
    @ Gunilla, darf ich dir wegen der Blasenenzündungen hier Offtopic täglich einen halben Liter Grünhafertee an's Herz legen? Ich hatte sie chronisch durchs MTX. Sie sind jetzt fort bis auf ein oder zwei im Jahr durch Kontermination von Darmbakterien. :)

    hinzufüg: der Tee ist vorbeugend, im Falle einer Infektion braucht's mehr.
     
    #37 1. Mai 2021
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2021
    Juanu, Gunilla 7, stray cat und 2 anderen gefällt das.
  18. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.313
    Ort:
    Bayern
    Habe früher einige male versucht allein oder mit Naturheilmitteln und viel trinken etc. meine bakteriellen Harnwegsinfekte zu kurieren und dann auch mal zu lange abgewartet. Das Ergebniss davon war dann, ich bekam hohes Fieber und fühlte mich schwer krank mit extremen Schmerzen. Das was ich da gemacht habe war sogar sehr riskant für meine bereits vorgeschädigten Nieren, denn wenn ein Harnwegsinfekt erst mal hochgewandert ist bis zu den Nieren wird es sehr gefährlich, auch wenn die Nieren noch nicht vorgeschädigt sind. Ich würde mich damit niemals auf einen Heilpraktiker verlassen. Mein Nephrologe, der in Praxisgemeinschaft mit meinem Rheumatologen ist hat mich darüber informiert, das ich da sehr aufpassen muss, damit ich auf längere Sicht nicht an die Dialyse muss. Ich bin so froh und dankbar über meine rheumatologische/nephrologische Praxisgemeinschaft in der ich seit sehr vielen Jahren so gut betreut und behandelt werde und ich genau deshalb noch nicht an der Dialyse bin und überhaupt noch am Leben bin.
     
    #38 1. Mai 2021
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2021
    Schleiereule und Juanu gefällt das.
  19. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

    Registriert seit:
    17. April 2006
    Beiträge:
    4.363
    Ort:
    München
    Hallo Lagune,
    dein Beitrag deprimiert mich irgendwie. Du hast aber wirklich Pech und Glück zur gleichen Zeit. Aber schön, dass du scheint's die für dich richtigen Anlaufstellen hast. Das zählt.
    Schöne Grüße
    Kira
     
    Juanu gefällt das.
  20. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.313
    Ort:
    Bayern
    Warum deprimiert dich jetzt mein Beitrag?
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden