Ein Teil der zukünftigen Änderungen ist jetzt schon ans Licht gekommen. Zum Beispiel, Verdoppelung der Praxisgebühr von 10 € auf 20 €: http://focus.msn.de/finanzen/versicherung/krankenkassen_nid_26841.html Ich werde mir zukünftig Arztbesuche 3 x überlegen, zumal ich auch einen Sohn habe, der noch zur Schule geht und ebenfalls die Praxisgebühr zahlen muss, sowie einen zweiten Sohn, für den ich die meisten Medikamente (ab 12 Jahren) selbst zahlen muss. Für einen Strick, wenn mein Rheuma noch schlimmer werden sollte, wird es dann vielleicht noch reichen.
Hallo Tabby, dass sind ja tolle aussichten. Ich muß jedes Quartal zum Arzt und brauche mittlerweile recht viele Medikamente. Wenn das so weitergeht kann man wohl irgendwann seine Medis auch selber bezahlen und evtl. einen Kredit aufnehmen. Gruß Jörg
Es sind nicht nur die 20 Euro (für die Krankenkasse). Eine Erhöhung der Praxisgebühr bewirkt, dass weniger Patienten pro Quartal den Arzt aufsuchen. Das bedeutet, der Arzt bekommt eine niedrigere Richtgröße für die Arzneimittel. Das bedeutet wiederum, dass die Patienten, die viele teure Medikamente brauchen, diese nicht mehr ausreichend verordnet bekommen, da die Richtgröße überschritten wird. DAS ist die eigentliche Brisanz. Die Kasse bekommt ja die 20 Euro und spart gleichzeitig durch die niedrigeren Richtgrößen( entspricht dem Budget) für Arzneimittel. Nebenbei: Da der Arzt durchschnittlich 20 Euro pro Patient im Quartal bekommt, zahlt der Patient an die Kasse noch seine Behandlung selbst. Und wenn die Leistung beim Arzt unter 20 Euro ist (Wiederholungsrezept zB), dann behält die Kasse dennoch die 20 Euro Gebühr und zahlt nur 1,80 Euro an den Arzt weiter. Klasse Geschäft, ohne dabei eine Leistung erbracht zu haben.
arzneimittelrichtgrössen empfehlungen in BW http://www.kvnw.info/publikationen/rundschreiben/rundschreiben.html der dritte und vierte links sind hierbei interessant. vor allem der satz: Eine Überschreitung des Richtgrößenvolumens um mehr als 15 % löst nach Ablauf des Kalenderjahres eine Prüfung von Amts wegen durch den Prüfungsausschuss aus. und wer von den verordnern möchte das schon auslösen...
wenn du bei den links den der arzneimttel und heilmittel richtgrößen anklickst, steht er dort beide male - leider. solltest du also mal etwas mehr zubuche schlagen in einem quartal, weils dir sehr schlecht geht und dein arzt, darum mehr verordnen muss, dann muss er das dem gremium gegenüber beweisen , warum und weshalb er mehr hat als der durchschnitt gruss kukii
Da werden dem Prüfungsausschuss die Haare ausfallen. Die Standardantwort ist: Jeder Arzt hat Patienten, denen es schlecht geht, das ist noch keine Besonderheit. Das ist eingerechnet in den Richtgrößen. Es muss auch nicht bei EINEM Patienten bewiesen werden, sondern bei 1000, Weil die Überschreitung als Gesamtsumme und nicht personenbezogen ermittelt wird.
Ist die Sache mit den 20€ nicht schon wieder vom Tisch? So verstand ich es in den Nachrichten. @ Frank die 10€ oder die evtl. 20€ sind ja nicht nur für den HA, sich gehe ja auch noch zum Orthopäden, Neurologen, Gynäkologen und evtl. noch HNO und Augenarzt mit Überweisung. Mir wird auch ganz angst und bange, weil ich sehr teure Medikamente brauche, die könnte ich niemals selbst bezahlen. Ich hab mir die Mühe gemacht und hab ausgerechnet, was meine Medis pro Tag kosten, es sind 14.60 € Gruß pumuckl
ein satz bei den arzneimittelrichtgrößen/-linien ärgert mich : Überprüfen Sie regelmäßig Dauerverordnungen, ob sie weiterhin medizinisch notwendig und wirtschaftlich sind. muss man sich jetzt fragen ob man wirklich zu einem reinen wirtschaftfaktor geworden ist ? gruss kuki
Dauerverordnung werden weiterhin in Ordnung gehen. Mit 14,60 Euro pro Tag und damit 1314 Euro für 90 Tage ist man sicher im vorderen Bereich. Das sind Diabetiker und neurologische Patienten auch. Es wird noch weitere Umstellungen geben auf Generika. Dafür sind einige andere Mittel patentfrei geworden. Ein beliebtes Antibiotikum und ein teures Migränemittel. Die Verordnungen werden eventuell etwas gestrafft werden müssen. Damit meine ich vor allem Kliniks-Entlass-Verordnungen. Da werden oftmals 2-3 Mittel für ein und dieselbe Wirkung einfach vom Stationsarzt weiter geschrieben. Wie gesagt, für die meisten Langzeitverordnungen wird es nicht zum Problem werden. Es sei denn die Praxisgebühr wird erhöht oder es fehlen die Verdünnerscheine, wie ich oben beschrieben habe. Die KV Baden-Württemburg wurde seitens der Ärzteschaft aufgefordert, die Malusregelung einfach nicht zu übernehmen. Sie widerspricht der ärztlichen Berufsordnung. Aber eine Berufsordnung ist kein Gesetz. Es gibt übrigens schon so was wie einen Malus, im Laborbereich. Aber da sind die Grenzen ausreichend. Malus kommt frühestens 2007, dann wird es aber sicher eine Einschränkung geben. Und die größen Firmen kaufen fleißig die kleineren Generikafirmen, damit sie die Preise dort mitbestimmen können. Überprüfen der Langzeitverordnungen betrifft einige Mittel. Cholesterinsenker zB sollen überprüft werden. Und dann das Kapitel der Schmerzmittel, weil da eben oft eine Abhängigkeit eintritt. Es könnte zum Verschieben teurer Patienten kommen, wie ich schon mal schilderte, das sehe ich als das eigentliche Übel. So manch teurer Patient findet so leicht keinen Hausarzt, wenn er mal umziehen sollte. Da fragt man sich was Lauterbach und Schmidt für ein Medizinbild haben. Otto-Normal-Patient mit 3 Erkältungen pro Jahr wahrscheinlich. Eines kann wohl mit Sicherheit gesagt werden. Ulla Schmidt hat das ganze nicht gemacht, um mehr Geld auszugeben. Egal was sie im TV für Sprüche macht. Wie es wird, kann noch keiner sagen.
so, jetzt mal butter bei die fische: 1. mein haus doc hört dieses jahr aus altergründen auf. wenn er im urlaub gewesen ist, habe ich immer seinen vertreter konsultiert, der auch in der umgebung praktiziert. dieser doc hat mich bereits wissen lassen, dass er kein interesse daran habe, mich später zu übernehmen. ein weiterer hausdoc ist für mich unerreichbar. er praktiziert in oberen stockwerken; ich kann dort weder haustür aufziehen, noch die treppen raufgehen, noch die eingangstür zur praxis öffnen. was im spätsommer aus mir wird, steht in den sternen. die praxis des haus doc wird nämlich vollständig aufgelöst. 2. ich leide unter heuschnupfen und habe sjögren. eine häufige krankheitskombination. ich brauche tränenersatzmittel als edo, zaditen (verschreibungspflichtig), hornhautgels, vismed, gel als edo für die nacht, sensitiv augenedos und mindestens 1 x im quartal corti tropfen. ich bin teuer. mein augendoc würde mit einer für mich medizinisch notwendigen verordnung sein budget sprengen. was kann er tun? ich will nicht nur grüne rezepte erhalten. bislang habe ich 20 zaditen edos - also für 10 tage - rezeptiert erhalten und artelac edos in der bündelpackung. weiter soll es nix in diesem quartal geben? ich zahle bereits selbst viele augen medis aus eigener tasche, bin immer bei den internetapotheken auf der suche nach preisgünstigen angeboten. doch für den rest dieses quartals alles zu bezahlen, ist mir unmöglich. alle patienten meines augendoc brauchen tropfen, niemand erscheint dort nur zur konrolle bzw. augeninnendruckmessung oder brillenbestimmung. aber ich bin mit abstand der aufwendigste patient. einer unter 1000. als praxisbesonderheit werde ich dennoch nicht anerkannt werden können? gruss bise
Hi Bise, hilft Dir dies vielleicht weiter? Ich habe heute etwas zu Praxisbesonderheiten von der AOK BV gefunden: Praxisbesonderheiten können bei Wirtschaftlichkeitsprüfungen vom Vertragsarzt geltend gemacht werden, um den Anschein zu widerlegen, er habe sich im Verhältnis zur vergleichbaren Fachgruppe offensichtlich unwirtschaftlich verhalten. Das Instrument der Praxisbesonderheiten ist durch die Rechtsprechung der Sozialgerichte entwickelt worden. Anerkannt werden Praxisbesonderheiten aufgrund eines besonderen Patientenkreises, eines hohen Rentneranteils oder einer geringen Fallzahl, einer besonderen Praxisausrichtung, einer bevorzugten Anwendung bestimmter Behandlungsmethoden. Kann der Vertragsarzt Praxisbesonderheiten beweisen, darf er für den entsprechenden Mehraufwand nicht in Regress genommen werden. (§ 106 SGB V) und zwar unter folgendem Link: http://www.aok-bv.de/lexikon/p/index_02360.html Das habe ich heute gefunden... also muss die Praxisbesonderheit ja noch geben... Ich drück Dich mal Bise.... und wünsche Dir eine schöne schmerzfreie Woche. Liebe Grüße Colana P.S. Von Frank_Stuttgart habe ich noch auf meine Fragen keine Antworten erhalten... hatte welche gestellt im Rheuma-Postings... Liebe Grüße Colana
@bise Heuschnupfen, so hat man den Eindruck, wird von den Kassen nicht mehr als Krankheit gewertet. Jedenfalls drängen sie darauf (auch in Verträgen), dass die Ärzte rezeptfreie Medis auf grünem Rezept verordnen und NICHT als Ersatz die rezeptpflichtigen nehmen. Also nicht Aerius und Xusal statt Cetirizin etc. Unter den ganz wenigen anerkannten Praxisbesonderheiten gab es vereinzelt auch Anerkennung von einzelnen teuren Patienten. Normalerweise wird ja die Gesamtsumme berechnet und nicht der einzelne teure Patient. Einen Fall gab es, da war ein Kind mit einer Blutkrankheit, das für 5000 Euro Medis im Monat brauchte. das ist nun mal nicht das übliche und konnte tatsächlich berücksichtigt werden. Aber das war eine Sonderkrankheit und so einen Patienten hat unter 100 Hausärzten vielleicht einer. Rheumatiker sind eben zahlreich vertreten in jeder Praxis undd daher schon nicht mehr als Besonderheit anerkannt ( ausser die TNF Medis) Das mit Deinem Hausarzt ist eine der typischen Folgen der Politik von Ulla Schmidt. Praxen werden nicht mehr übernommen, weil jeder Handwerker mehr verdient.Es dauert 10 Jahre, um einen Hausarzt zu züchten. Da wird es in den nächsten Jahren Lücken geben. Eine Tätigkeit für die normalen Krankenkassen deckt nach den aktuellen Berechnungen nicht einmal die Kosten ab. Aber genau davor hat die Bundesärztekammer bereits seit 4-5 Jahren gewarnt. Solange Ulla bei jeder Reform die Ärzte an den Pranger stellt, gibt es eben eine Abstimmung mit den Füßen. Im Jahr 2006 werden ca 6600 Hausarztpraxen nicht mehr übernommen werden. Ulla setzt ihre Hoffnung auf Osteuropa, während die hiesigen auswandern. Die Schweiz wirbt zur Zeit massiv ab. Was Du schilderst ist genau der Verschiebebahnhof, den ich beschrieben habe. Alle 2 Jahre eine Reform der Reform, das schafft ein Gesundheitssystem, in dem der Kranke nur ein Störfaktor ist. Ja was kannst Du tun. Entweder weite Wege in Kauf nehmen oder an dem Vertreter-Hausarzt kleben bleiben. Ob er interessiert ist oder nicht muss Dir da egal sein. Einen anderen Weg seh ich nicht. Es wird viele Patienten treffen. So mancher insulinpflichtige Diabetiker wird bald vor dem gleichen Problem stehen. Das wurde alles bereits von der Ärztekammer so vorher gesagt. Du solltest nicht abwarten, bis die frühere Praxis aufgelöst wird. Geh einfach immer öfters zu dem anderen, "weil er sich doch da gut auskennt", bevor die alte Praxis zu macht.
ich würde ja auch weiterhin hingehen. doch er hat mir gesagt, er würde nix verschreiben, so viel mühe wie der alte würde er sich nicht machen. also ganz klar: keine physio rezepte und auch keine kontrollen. das sei ihm zu aufwendig. zu dem typen gehen nur patienten, die sonst gesund sind, die brauchen au-bescheinigung, mal ne kontrolle usw. ich kenne einige chronisch kranke, die mal bei ihm waren. sie haben mich schon gewarnt. zaditen ist mittlerweile das einzige mittel, das mir noch hilft. vividrin udgl. bewirken nix mehr, sie fördern nur noch die hornhautentzündung. meine augen sind kaputt. sie werden immer schlechter. ich mache alles, um den prozess aufzuhalten. ostern sind die verordneten medis verbraucht. danach bis juli alles selber zahlen? zaditen ist verschreibungspflichtig. ich kann manche zusatzstoffe in den edos nicht mehr vertragen. daher das problem. auch corti tropfen sind keine lösung, sie führen nur zu höherem innendruck und zerstören auch schon zellen. gruss bise ein anderer hausdoc praktiziert ca 50 minuten mit öffentlichen verkehrsmitteln bzw. 25 minuten mit dem taxi. sonst habe ich null möglichkeiten. die langen anfahrtswege kann ich nicht mehr schaffen.