Hallo, hat jemand von Euch Erfahrungen, wie das ist mir Rheuma Geige zu spielen? Hab das vor der Diagnose lange gemacht und würde jetzt gerne wieder anfangen - bisher habe ich mich nicht getraut.. Danke für Eure Berichte!! GLG, Poli
Hallo Poli, nein, ich habe nicht Geige, sondern Querflöte gespielt. Es fehlt mir sehr. Doch meine beiden Versuche sind kläglich gescheitert. Obwohl es mir eigentlich recht gut ging, haben meine Finger nicht mehr mehr die Beweglichkeit. Außerdem ist die Haltung - die erhobenen Arme, der abgwinkelte Ellbogen - nach nur kurzer Zeit sehr schmerzhaft gewesen. So habe ich aufgegeben. Damit möchte ich Dir nicht sagen, dass es nicht geht. Sondern nur, dass es bei mir - und mit einer Querflöte - nicht ging. Wenn Deine Motivation stärker ist, schaffst Du es vielleicht. Außerdem hatte ich viel Zeit verstreichen lassen. Die steifen Finger könnten nicht nur das Rheuma begründet sein. Ich glaube: wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Probiere es. Wenn Du gut eingestellt bist - schmerzmässig - dann könnte Dir die Musik sogar helfen. Ein positiver psychischer Einfluss ist eine super Medizin. Kati
Hallo Poli! Mir geht es mit der Gitarre so, dass ich eigentlich laut Ergotherapeutin nicht mehr spielen sollte, da ich durch das Rheuma geschädigte Fingersehnen hab. Der rechten Hand tut es nichts, aber die Finger der linken Hand tun weh, weil das Drücken der Saiten schon ein Kraftakt ist. Ich spiele halt nicht mehr so viel, aber ganz lasse ich es mir nicht nehmen, denn das gehört zur Lebensqualität. Ich würde sagen: Probier es aus, du wirst schon sehen, ob die Finger das vertragen. Du wirst vielleicht feststellen, dass sie nicht mehr so geschmeidig sind, sondern eher steif und langsam. Wenn es weh tut, dann solltest du es lassen. Ansonsten rate ich dir zu einer guten Basistherapie, damit die Finger nicht geschädigt werden, und zur Ergotherapie, da erfährst du viel, was du den Fingern Gutes tun kannst. Hab nun noch gelesen, dass du MTX nimmst, damit bist du auf einem guten Weg.
Hallo Poli ich spiele auch seit der Kindheit Geige und kann gar nicht ohne leben... Deshalb spiele ich immer, sofern mich die Schmerzen nicht davon abhalten. Das ist zum Glück selten. Ich habe meistens eine Krise im Frühling um muss dann ein paar Wochen aufpassen. Ich habe mal meine Hausärztin gefragt, ob ich das Geigespielen lassen soll. Sie meinte, ich soll selber schauen: wenn es nach dem spielen immer schlechter wird, dann soll ich doch aufpassen, wenn das aber keinen Einfluss hat, soll ich einfach spielen, es geht auch um Lebensqualität! Paganini könnte ich mittlerweile nicht mehr spielen aber das ist nicht wichtig, das ist nicht DIE Musik, die das Herz trifft:vb_redface: Ich bin glücklich, wenn ich für mich, für Kammermusik mit Freunden und für mein Orchester spielen kann, und dort gibt es nur selten virtuoses Zeug. Doppelgriffe sind manchmal ein bisschen schwierig geworden. Ich konzentriere mich darauf, einen schönen Klang zu haben, dann kommt es nicht darauf an, ob jeder Ton da ist... Also lass dir die Musik von der Krankheit nicht wegnehmen! Ich staune selber immer wieder, wie viel noch möglich ist, trotz nicht ganz gesunder Finger! Liebe Grüsse Solveig
P.s. ... und mir fällt gerade noch ein: eine Kollegin von mir hat RA, nimmt MTX und Humira. Sie ist nicht ganz schmerzfrei, hat aber noch gerade Finger und spielt regelmässig Cello Das braucht um einiges mehr Kraft in den Fingern als Geige!
Huhu, ich pausiere auch schon eine ganze Weile mit dem Geigen, weil mein blödes ISG dauerentzündet ist und sich das Becken so blöd unbewusst mitbewegt beim Geigen, außerdem hab ich Probleme in der BWS + Schultern...den Fingern geht es bis auf den rechten Daumen/Zeigefinger ganz gut, aber leider hält mich der blöde Rücken trotzdem vom Geigen ab. Ich WERDE es aber auch bald wieder versuchen, hoffe gerade, dass Humira ausreichend anschlägt, weil mir das Geigen sehr viel gibt. Bin nur froh, dass ich mich kurz vorm Abi gegen ein Musikstudium entschieden habe, mit meinem Bürojob hab ich schon genug Probleme z. Zt. wg. dem ollen Bechti. Aber zum Hobby wird es wieder werden, so hoffe ich doch. Ich denke auch, dass man bei allem, was man tut und ausprobiert, einfach auf seinen Körper hören sollte, ob er mit mehr aua reagiert od. nicht. Ich finde, wir sollten uns nicht pauschal durch das blöde Rheuma jeden Spaß verderben lassen. Alles Liebe, Krümel