Moin Faustina...genau so sehe ich das auch. Auch wenn ich schon viel Schlimmes in der Vergangenheit erlebt habe, freu ich mich auf die Zukunft, mit Neugier und Vertrauen. Ich bin dankbar in der Gegenwart, genau das zu erleben, was mir jeder Tag bietet. Vieles muss man sich erarbeiten (etwas, was manche wohl noch lernen müssen), manches wird einem geschenkt. Die Erkrankung ist nur ein Teil von mir. Zugegebener Maßen musste ich erst lernen damit umzugehen und dazu zu stehen. Aber sie ist nur ein Teil, ich gebe ihr nicht die Macht, mich zu beherrschen oder aufzuhalten. Es kommt nur darauf an, den Weg zu finden und zu gehen. Aus meiner Erfahrung klappt das. Wozu brauche ich Unsterblichkeit? Wenn ich gehen muss, bleiben meinen Spuren, insbesondere wenn ich aufrichtig und liebevoll gelebt habe. Das ist mein Bestreben. Und nichts anderes erwarte ich von meinen Mitmenschen. Verständnis, Offenheit für Anderes, Neues und vielleicht auch Beängstigendes, sollte für jeden Menschen normal sein, dann hätten wir wohl weniger Kriege, Leid und Traurigkeit in unserer tollen Welt. Vieles davon steht in den alten Büchern geschrieben (egal ob Bibel, Koran u.a.) wenn man aufmerksam liest und versteht, dann sind wir uns eigentlich alle ähnlich. Es könnte so einfach sein, ganz ohne Unsterblichkeit Oje, jetzt habe ich genug Philosophiert. Mit einem Lächeln LG Tusch
Ich mache oft Gedanken über das "danach". Keine Ahnung was da kommt... Spaß am Leben hab ich auch nicht so wirklich. Es ist ein täglicher Kampf mit ein paar Lichtblicken. Nicht mehr - nicht weniger.
Hallo Flocke, deine Sätze machen mich schon ein wenig betroffen. So sollte das Leben eigentlich nicht sein- ein täglicher Kampf. Ich hatte in den letzten 2 Jahren wirklich viele grosse gesundheitliche Probleme. Eine schwere Herzop, bei der mein Herz auch für einige Zeit "stillgelegt " wurde und ich an der HerzLungenmaschine hing, eine Tibiakopffraktur mit 3 Folgeops und einen Schlaganfall. Dazu ständig der Stress mit der RA. Und trotzdem oder gerade deshalb? geniesse ich eher jeden Tag. Das soll kein Vorwurf o.ä. sein. Aber vielleicht gelingt es dir doch, mehr Positives zu entdecken. Ganz liebe Grüsse Sumsemann
Moin Liebe Flocke, auch mich machen deine Worte betroffen. Aber ich kann dich verstehen, solche Zeiten hatte ich auch. Irgendwann stellt man sich die Frage, wozu man eigentlich dagegen ankämpft. Heute, nach ca. 2 Jahren Therapie, liebevoller Unterstützung meiner Familie, Änderungen der Arbeitssituation und einiges mehr, sehe ich wieder positiv in den Tag. Ich sage bewusst „Tag“, da nur dieses kleine Zeitfenster Sinn machen. Ich glaube, dass darin ein Gewinn liegt. Nur kleine Schritte und den Blick auf das Gute gerichtet. Wir hatten heute wirklich genug „Arzt“ . Deswegen und weil es schön ist, haben wir ganz gemütlich zusammen gegessen, jeden Bissen genossen und schauen jetzt zusammen Fussi (naja, mein Mann mehr wie ich) . Abschließend ist auch dieser Tag ein schöner. Ich schicke dir meine positive Energie und Knuddel dich ganz lieb Tusch
Man sollte weder das Leben schlecht reden noch den Tod schrecklich finden müssen. Jeder Tag im Leben ist lebenswert, auch wenn er vielleicht nicht unbedingt der schönste ist. Der Tod gehört zum Leben und wer weiß - vielleicht ja doch ganz angenehm.
Nun, wenn man bereits aufgrund einer Nah-Tod-Erfahrung, ein außerkörperliches Erlebnis hatte, kann man sich vorstellen, dass ein Weiterleben nach dem Tod für Geist und Seele existiert - in einem besonderen Seinszustand. ( ... ) An dieser Stelle möchte ich betonen, dass man in Sterbe-Phasen teilweise mehr wahrnimmt, als Außenstehende ahnen können. Es ist nämlich möglich, dass man als Betroffene(r) zeitweise hören und verstehen kann was gesprochen wird, auch wenn der Arzt meint, man sei bereits bewusst-los. Leider kommt es vor, dass man als Patient (aufgrund der Sterbephase, in welcher man sich befindet, z.B.) nicht immer in der Lage ist auf das Gesprochene reagieren zu können - sich irgendwie bemerkbar zu machen. Umstehende Personen sollten daher vorsichtig mit irgendwelchen Äußerungen umgehen, denn es soll schon geschehen sein, dass mancher Sterbende noch vor seinem Tod, Zeuge von Erbschaftsstreitigkeiten wurde, wenn es sich nicht um einen plötzlichen Tod handelte. Tja.
Danke für Eure Sicht zu diesem Thema und Dir , ManuSkript , für die Schilderung dieser Extremsituation. Leider kann ich nicht die entsprechende Stelle kopieren, die mich an Aussagen von Sterbebegleitern erinnerte, wonach jeder so stirbt, wie er gelebt hat. Bei Dir würde ich jetzt sagen, dass Du eine Kämpfernatur bist, die aufgrund ihres Glaubens aber auch loslassen kann, wenn es soweit ist. Aufgrund meines Glaubens hoffe ich auch auf ein Leben nach dem Tod. Allerdings nicht so, wie es jetzt Realität ist, sondern eben ganz anders. Dem Einwurf der Atheisten, das Leben sei nur durch den Tod wertvoll und wäre sonst langweilig, setze ich für mich entgegen, dass durch die direkte Begegnung mit Gott, das Leben so grundsätzlich anders sein wird, dass es keine Langeweile mehr gibt. Ansonsten hoffe ich aber, jetzt noch einige Jahre über die Erde gehen zu können, und schön wäre es, wenn auch auf der Erde, zumindest kurzfristig, ein paar gute Spuren blieben. Ranunkel
Ich kann mir gut vorstellen, dass, wenn man das Leben loslassen kann, man diesen Zustand und hernach einen tiefen inneren Frieden und eine wohlige Geborgenheit empfindet. Von Schilderungen, die Sterbende begleitet haben, weiß ich auch, dass die meisten den Tod angenommen und so empfunden haben. Für mich bedeutet Tod ein (Wieder-)Ankommen. Und so hat meine Vorstellung doch etwas Tröstliches. Bekannt ist wohl auch, dass man im Sterbeprozeß außerordentliche Antennen entwickelt, über Wände hinaus, und man sagt, das Hören funktioniert bis zuletzt. Es sollen deshalb nur ausgeglichene. unbelastende Menschen um mich sein. In meiner Patientenverfügung hab ich eine Wiederbelebung untersagt.
Ranaukel, wie könnte man das verstehen, ich denke da grad darüber nach wie ich lebe und wie ich dann wohl sterben könnte / werde eventuell? Ich stimme dir hier überein, das sehe ich ganz genauso! Gruß Mara
Hallo Ranunkel Ja diese Nah-Tod-Erfahrung lehrte mich schon früh, wie vergänglich alles ist, und man auch "losslassen" muss, zu gegebener Zeit. Dir wünsche ich, dass Du noch viele schöne Jahre hier auf Erden verbringen darfst und dass Du bei Menschen Deines Umfeldes, "unvergängliche Spuren im Herzen", hinterlassen wirst. MfG.
Grüß Dich O-häsin, das mit den "außerordentlichen Antennen" und dem Hören bis zuletzt, kann ich wirklich unterschreiben! Wie ich lese, hast Du bereits Vorkehrungen getroffen für "den Fall des Falles", O-häsin. Bis es mal soweit ist, auch Dir noch viele erfüllende Lebensjahre, gell. MfG.
Hallo Mara, ich habe es damals so verstanden, dass z.B. die Menschen, die gelassen leben, diese Gelassenheit auch in ihrer letzten Lebensphase beibehalten oder die Menschen, die immer kämpfen und mit dem Kopf durch die Wand wollen und Unabänderliches nicht annehmen können, ebenso dieses Verhalten beibehalten ... . Es stellt darauf ab, wie! Menschen an die Aufgaben „Leben“ und „Sterben“ herangehen. Davon unabhängig, denke ich, bereitet man sich gut auf das Sterben vor, wenn man sich fragt, worauf man am Lebensende zurückblicken und worauf man hoffen will und in diesem Sinne sein Leben lebt. In früheren Jahrhunderten, bei alten und auch lebenden Philosophen wurde häufig an die Sterblichkeit erinnert, obwohl ich das als junger Mensch schrecklich fand, denke ich heute, diese stetigen Erinnerungen sind eine gute Lebenshilfe, damit man sein Leben nicht vergeudet. LG Ranunkel
Wer es sagte, weiß ich nicht, aber wir bereiten uns 20 Jahre auf´s Leben vor, warum sich nicht 20 Jahre auf´s Sterben vorbereiten? Ein biologischer Vorgang, der mich seit Jahrzehnten interessiert, wobei ich keinerlei Berührungsängste mit dem Thema habe.