Frühling

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 3. April 2002.

  1. Guggi

    Guggi Guest

    Frühlingsgedichte

    Das hier steht auf dem Kalenderblatt zum Frühlingsanfang:

    Der Frühling ist die schönste Zeit!
    Was kann wohl schöner sein?
    Da grünt und blüht es weit und breit
    Im goldnen Sonnenschein.
    Am Berghang schmilzt der letzte Schnee,
    Das Bächlein rauscht zu Tal,
    Es grünt die Saat, es blinkt der See
    Im Frühlingssonnenstrahl.

    Die Lerchen singen überall,
    Die Amsel schlägt im Wald!
    Nun kommt die liebe Nachtigall
    und auch der Kuckuck bald.
    Nun jauchzet alles weit und breit,
    da stimmen froh wir ein:
    Der Frühling ist die schönste Zeit!
    Was kann wohl schöner sein?

    Annette von Droste-Hülshoff
     
  2. Neli

    Neli Optimistin

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    Das Lied im Grünen

    Ins Grüne, ins Grüne,
    Da lockt uns der Frühling, der liebliche Knabe,
    Und führt uns am blumenumwundenen Stabe
    Hinaus, wo die Lerchen und Amseln so wach,
    In Wälder, auf Felder, auf Hügel zum Bach,
    Ins Grüne, ins Grüne.

    Im Grünen, im Grünen,
    Da lebt es sich wonnig, da wandeln wir gerne
    Und heften die Augen dahin schon von ferne,
    Und wie wir so wandeln mit heiterer Brust,
    Umwallet uns immer die kindliche Lust,
    Im Grünen, im Grünen.

    Im Grünen, im Grünen,
    Da ruht man so wohl, empfindet so Schönes,
    Und denket behaglich an dieses und jenes,
    Und zaubert von hinnen, ach, was uns bedrückt,
    Und alles herbei, was den Busen entzückt,
    Im Grünen, im Grünen.

    Im Grünen, im Grünen,
    Da werden die Sterne so klar wie die Weisen
    Der Vorwelt zur Leitung des Lebens uns preisen,
    Da streichen die Wölkchen so zart uns dahin,
    Da heitern die Herzen, da klärt sich der Sinn
    Im Grünen, im Grünen.

    Im Grünen, im Grünen,
    Da wurde manch Plänchen auf Flügeln getragen,
    Die Zukunft der grämlichen Ansicht entschlagen,
    Da stärkt sich das Auge, da labt sich der Blick,
    Sanft wiegen die Wünsche sich hin und zurück
    Im Grünen, im Grünen.

    Im Grünen, im Grünen,
    Am Morgen am Abend in traulicher Stille
    [Entkeimet manch]1 Liedchen und manche Idylle,
    [Und Hymen oft kränzt den poetischen Scherz,]2
    Denn leicht ist die Lockung, empfänglich das Herz
    Im Grünen, im Grünen.

    O gerne im Grünen
    Bin ich schon als Knabe und Jüngling gewesen
    Und habe gelernt und geschrieben, gelesen
    Im Horaz und Plato, dann Wieland und Kant,
    Und glühenden Herzens mich selig genannt,
    Im Grünen, im Grünen.

    Ins Grüne, ins Grüne,
    Laßt heiter uns folgen dem freundlichen Knaben.
    Grünt eins uns das Leben nicht förder, so haben
    Wir klüglich die grünende Zeit nicht versäumt,
    Und wann es gegolten, doch glücklich geträumt,
    Im Grünen, im Grünen.

    Johann Anton Friedrich Reil (1773-1843)
     

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  3. Neli

    Neli Optimistin

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    Schneeglöckchen

    Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen
    vom Himmel fiel,
    hängt nun geronnen heut als Glöckchen
    am zarten Stiel.

    Schneeglöckchen läutet,
    was bedeutet's im stillen Hain?

    O komm geschwind!
    Im Haine läutet's den Frühling ein.

    O kommt, ihr Blätter, Blüt' und Blume,
    die ihr noch träumt,
    all zu des Frühlings Heiligtume!
    Kommt ungesäumt!

    Friedrich Rückert (1788-1866)
     

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  4. Fliegermaggy

    Fliegermaggy Wo ich bin, ist vorne !!

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    Nun will ich auch mal....

    VORFRÜHLING

    Nach diesem langen Winter
    hat sich die Sonne aufgetan
    das Licht fällt in die Häuser
    die Nebel steigen an.

    Wir kriechen aus dem Winter
    wie aus dem letzten Krieg
    die ersten warmen Strahlen
    sind noch kein Sieg.

    Die ersten warmen Tage
    die haben Nächte noch
    die sind so kalt und dunkel
    da sterben noch und noch
    die allzufrühen Blumen

    Wolf Biermann
     

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  5. Neli

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    Frühling übers Jahr

    Das Beet, schon lockert
    Sichs in die Höh,
    Da wanken Glöckchen
    So weiß wie Schnee;
    Safran entfaltet
    Gewaltge Glut,
    Smaragden keimt es
    Und keimt wie Blut.
    Primeln stolzieren
    So naseweis,
    Schalkhafte Veilchen,
    Versteckt mit Fleiß;
    Was auch noch alles
    Da regt und webt,
    Genug, der Frühling,
    Er wirkt und lebt.

    Johann Wolfgang von Goethe
     

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  6. Neli

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    Gott im Frühlinge

    In seinem schimmernden Gewand
    Hast du den Frühling uns gesandt
    Und Rosen um sein Haupt gewunden.
    Holdlächelnd kömmt er schon!
    Es führen ihn die Stunden,
    O Gott, auf seinem Blumenthron.

    Er geht in Büschen, und sie blühn;
    Den Fluren kommt ihr frisches Grün,
    Und Wäldern wächst ihr Schatten wieder,
    Der West liebkosend schwingt
    Sein tauendes Gefieder,
    Und jeder frohe Vogel singt.

    Mit eurer Lieder süßem Klang,
    Ihr Vögel, soll auch mein Gesang
    Zum Vater der Natur sich schwingen.
    Entzückung reißt mich hin!
    Ich will dem Herrn lobsingen,
    Durch den ich wurde, was ich bin!


    Johann Peter Uz (1720-1796)
     

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    #26 27. März 2004
    Zuletzt bearbeitet: 27. März 2004
  7. Neli

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    Naturgenuß

    Im Abendschimmer wallt der Quell
    Durch Wiesenblumen purpurhell,
    Der Pappelweide wechselnd Grün
    Weht ruhelispelnd drüber hin.

    Im Lenzhauch webt der Geist des Herrn!
    Sieh! Auferstehung nah und fern,
    Sieh! Jugendfülle, Schönheitsmeer,
    Und Wonnetaumel rings umher.

    Ich blicke her, ich blicke hin,
    Und immer höher schwebt mein Sinn.
    Nur Tand sind Pracht und Gold und Ruhm,
    Natur, in Deinem Heiligtum!

    Des Himmels Ahnung den umweht,
    Der deinen Liebeston versteht;
    Doch, an dein Mutterherz gedrückt,
    Wird er zum Himmel selbst entzückt!


    Friedrich von Matthisson (1761-1831)
     

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  8. Neli

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    Blumenlied

    Es ist ein halbes Himmelreich,
    Wenn, Paradiesesblumen gleich,
    Aus Klee die Blumen dringen;

    Und wenn die Vögel silberhell
    Im Garten hier, und dort am Quell,
    Auf Blütenbäumen singen.


    Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
     

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  9. Nowa

    Nowa Guest

    Frühling...

    Der Schmetterling ist in die Rose verliebt
    umflattert sie tausendmal,
    Ihn selber aber, goldig zart,
    umflattert der liebende Sonnenstrahl.

    Jedoch. in wen ist die Rose verliebt?
    Das wüßt ich gar zu gern.
    Ist es die singende Nachtigall?
    Ist es der schweigende Abendstern?

    Ich weiß nicht , in wen die Rose verliebt;
    ich aber lieb euch all;
    Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl, Abendstern und Nachtigall.

    (HHeine)



    sodele, das war mein bescheidener Beitrag....

    Einen schönen Tag
    Nowa
     
  10. Neli

    Neli Optimistin

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    aus "Die Unsterblichkeit der Seele"

    Da steh ich auf dem Hügel, und schau umher,
    Wie alles auflebt, alles empor sich dehnt,
    Und Hain und Flur, und Tal, und Hügel
    Jauchzet im herrlichen Morgenstrahle.

    O ihr seid schön, ihr herrliche Schöpfungen!
    Geschmückt mit Perlen blitzet das Blumenfeld;
    Doch schöner ist des Menschen Seele,
    Wenn sie von euch sich zu Gott erhebet.

    Friedrich Hölderlin, Gedichte (1784-1800)
     

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  11. Neli

    Neli Optimistin

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    Frühlingssehnsucht

    Säuselnde Lüfte wehend so mild
    Blumiger Düfte atmend erfüllt!
    Wie haucht ihr mich wonnig begrüßend an!
    Wie habt ihr dem pochenden Herzen getan?
    Es möchte euch folgen auf luftiger Bahn!
    Wohin?

    Bächlein, so munter rauschend zumal,
    Wollen hinunter silbern ins Tal.
    Die schwebende Welle, dort eilt sie dahin!
    Tief spiegeln sich Fluren und Himmel darin.
    Was ziehst du mich, sehnend verlangender Sinn,
    Hinab?

    Grüßender Sonne spielendes Gold,
    Hoffende Wonne bringest du hold!
    Wie labt mich dein selig begrüßendes Bild!
    Es lächelt am tiefblauen Himmel so mild
    Und hat mir das Auge mit Tränen gefüllt!
    Warum?

    Grünend umkränzet Wälder und Höh'!
    Schimmernd erglänzet Blütenschnee!
    So dränget sich alles zum bräutlichen Licht;
    Es schwellen die Keime, die Knospe bricht;
    Sie haben gefunden, was ihnen gebricht:
    Und du?

    Rastloses Sehnen! Wünschendes Herz,
    Immer nur Tränen, Klage und Schmerz?
    Auch ich bin mir schwellender Triebe bewußt!
    Wer stillet mir endlich die drängende Lust?
    Nur du befreist den Lenz in der Brust,
    Nur du!


    Ludwig Rellstab (1799-1860)
     

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    #31 4. April 2004
    Zuletzt bearbeitet: 4. April 2004
  12. Neli

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    Beim Winde

    Es träumen die Wolken,
    die Sterne, der Mond,
    Die Bäume, die Vögel,
    die Blumen, der Strom,
    Sie wiegen und schmiegen
    sich tiefer zurück,
    Zur ruhigen Stätte,
    zum tauigen Bette,
    zum heimlischen Glück.

    Doch Blättergesäusel
    Und Wellengekräusel
    Verkünden Erwachen;
    Denn ewig geschwinde,
    Unruhige Winde,
    Sie stöhnen, sie fachen
    Erst schmeichelnde Regung,
    Dann wilde Bewegung;
    Und dehnende Räume
    Verschlingen die Träume.

    Im Busen, im reinen,
    Bewahre die Deinen;
    Es ströme dein Blut,
    Vor rasenden Stürmen
    Besonnen zu schirmen

    Johann-Baptist Mayrhofer
     

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  13. Neli

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    Aus einem April

    Wieder duftet der Wald.
    Es heben die schwebenden Lerchen
    mit sich den Himmel empor,
    der unseren Schultern schwer war;
    zwar sah man noch durch die Äste
    den Tag, wie er leer war,-
    aber nach langen, regnenden Nachmittagen
    kommen die goldübersonnten
    neueren Stunden,
    vor denen flüchtend an fernen Häuserfronten
    alle die wunden
    Fenster furchtsam mit Flügeln schlagen.

    Dann wird es still.
    Sogar der Regen geht leiser
    über der Steine ruhig dunkelnden Glanz.
    Alle Geräusche ducken sich ganz
    in die glänzenden Knospen der Reiser.


    Rainer Maria Rilke (1875-1926)
     

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  14. Neli

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    Im Frühling

    Still sitz' ich an des Hügels Hang,
    Der Himmel ist so klar,
    Das Lüftchen spielt im grünen Tal.
    Wo ich beim ersten Frühlingsstrahl
    Einst, ach so glücklich war.

    Wo ich an ihrer Seite ging
    So traulich und so nah,
    Und tief im dunklen Felsenquell
    Den schönen Himmel blau und hell
    Und sie im Himmel sah.

    Sieh, wie der bunte Frühling schon
    Aus Knosp' und Blüte blickt!
    Nicht alle Blüten sind mir gleich,
    Am liebsten pflückt ich von dem Zweig,
    Von welchem sie gepflückt!

    Denn alles ist wie damals noch,
    Die Blumen, das Gefild;
    Die Sonne scheint nicht minder hell,
    Nicht minder freundlich schwimmt im Quell
    Das blaue Himmelsbild.

    Es wandeln nur sich Will und Wahn,
    Es wechseln Lust und Streit,
    Vorüber flieht der Liebe Glück,
    Und nur die Liebe bleibt zurück,
    Die Lieb und ach, das Leid.

    O wär ich doch ein Vöglein nur
    Dort an dem Wiesenhang
    Dann blieb ich auf den Zweigen hier,
    Und säng ein süßes Lied von ihr,
    Den ganzen Sommer lang.

    Ernst Schulze (1789-1817)
    --
     

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  15. Lise

    Lise Neues Mitglied

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    liegt in der Luft
    erfreut das Herz mit Blütenduft
    Ostern ist nun nicht mehr weit
    da wünscht man eine schöne Zeit
     
  16. Neli

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    Der erste Ostertag

    Fünf Hasen, die saßen
    Beisammen dicht,
    Es macht ein jeder,
    ein traurig Gesicht.

    Sie jammern und weinen:
    Die Sonn' will nicht scheinen!
    Bei so vielem Regen
    Wie kann man da legen
    Den Kindern das Ei?
    O weih, o weih!

    Da sagte der König:
    So schweigt doch ein wenig!
    Laßt Weinen und Sorgen
    Wir legen sie morgen!

    ( von Heinrich Hoffmann,
    * 13. Juni 1809, † 20. September 1894,
    Autor des " Struwwelpeter " im Jahre 1845 )
     

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  17. Neli

    Neli Optimistin

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    Frühlingslied

    Es brechen im schallenden Reigen
    Die Frühlingsstimmen los,
    Sie können's nicht länger verschweigen,
    Die Wonne ist gar zu groß!
    Wohin, sie ahnen es selber kaum,
    Es rührt sie ein alter, ein süßer Traum!

    Die Knospen schwellen und glühen
    Und drängen sich an das Licht,
    Und warten in sehnendem Blühen,
    Daß liebende Hand sie bricht.
    Wohin, sie ahnen es selber kaum,
    Es rührt sie ein alter, ein süßer Traum!

    Und Frühlingsgeister, sie steigen
    Hinab in der Menschen Brust,
    Und regen da drinnen den Reigen
    Der ew'gen Jugendlust.
    Wohin, sie ahnen es selber kaum,
    Es rührt sie ein alter, ein süßer Traum!

    Karl Klingemann (1798-1862)
     

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  18. Neli

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    Morgenlied

    Die frohe neubelebte Flur

    singt ihrem Schöpfer Dank,

    O Herr und Vater der Natur,

    Dir tön auch mein Gesang!



    Der Lebensfreuden schenkst Du viel

    Dem, der sich weislich freut.

    Dies sei, o Vater, stets das Ziel

    Bei meiner Fröhlichkeit.



    Ich kann mich noch des Lebens freun

    In dieser schönen Welt!

    Mein Herz soll dem geheiligt sein

    Der weislich sie erhält.



    (Anonymus)
     

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    #38 14. April 2004
    Zuletzt bearbeitet: 14. April 2004
  19. Neli

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    Im Haine


    Sonnenstrahlen

    Durch die Tannen,
    Wie sie fallen,
    Ziehn von dannen
    Alle Schmerzen,
    Und im Herzen
    Wohnet reiner Frieden nur.


    Stilles Sausen
    Lauer Lüfte,

    Und in Brausen
    Zarter Düfte,
    Die sich neigen
    Aus den Zweigen,
    Atmet aus die ganze Flur.



    Wenn nur immer
    Dunkle Bäume,
    Sonnenschimmer,
    Grüne Säume
    Uns umblühten
    Und umglühten,
    Tilgend aller Qualen Spur!


    Franz Seraph Ritter von Bruchmann (1798-
     

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    #39 19. April 2004
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2004
  20. Neli

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    Frühlingsnacht



    Übern Garten durch die Lüfte
    Hört ich Wandervögel ziehn,
    Das bedeutet Frühlingsdüfte,
    Unten fängts schon an zu blühn.


    Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
    Ist mirs doch, als könnts nicht sein!
    Alte Wunder wieder scheinen
    Mit dem Mondesglanz herein.


    Und der Mond, die Sterne sagens,
    Und in Träumen rauschts der Hain,
    Und die Nachtigallen schlagens:
    Sie ist Deine, sie ist dein!


    (Joseph von Eichendorff)
     

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