Hallo Nixe, du wirst es nicht glauben, aber ich habe mir nach dem schönen sonnigen Osterfest vorgenommen, mal ein paar schöne Frühlingsgedichte ins Forum zu bringen. Als ich heute noch mal etwas zurückblätterte, sah ich dein Gedicht von Mörike, mit dem ich beginnen wollte. Deshalb jetzt einige neue, alte Gedichte, die ich sehr schön finde und über die du dich hoffentlich auch freust. Frühlingsglaube Ludwig Uhland Die linden Lüfte sind erwacht, sie säuseln und weben Tag und Nacht, sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft, o neuer Klang: Nun, armes Herze, sei nicht bang: Nun muß sich alles, alles wenden. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag, das Blühen will nicht enden; es blüht das fernste, tiefste Tal: Nun armes Herz, vergiß der Qual: Nun muß sich alles, alles wenden. Frühlingsnacht Joseph von Eichendorff Übern Garten durch die Lüfte hört ich Wandervögel ziehen, das bedeutet Frühlingsdüfte, unten fängt`s schon an zu blüh`n. Jauchzen möcht ich, möchte weinen, ist mir`s doch, als könnt`s nicht sein: Alte Wunder wieder scheinen mit dem Mondesglanz herein. Und der Mond, die Sterne sagen`s und im Traume rauscht der Hain, und die Nachtigallen sagen, Sie ist deine, sie ist dein. Mailied (verkürzt) Johann Wolfgang von Goethe Wie herrlich leuchtet mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie strahlt die Flur Es dringen Blüten aus jedem Zweig und tausend Stimmen aus dem Gesträuch Und Freud und Wonne aus jeder Brust. O Erd, o Sonne O Glück, o Lust! Du segnest herrlich das frische Feld, im Blütendampfe die volle Welt. Und jetzt noch ein wunderbares Gedicht von Eduard Mörike, weil du mit ihm begonnen hast: Gebet Herr! Schicke, was du willst, ein Liebes oder Leides Ich bin vergnügt, daß beides aus deinen Händen qsuillt. Wollest mit Freuden und wollest mit Leiden mich nicht überschütten! Doch in der Mitten liegt holdes Bescheiden. Hoffentlich bleibt uns das wunderschöne Frühlingswetter noch etwas erhalten. Viele liebe Neli
Für alle, die Gedichte schön finden, besonders für Nixe Noch ein schönes Frühlingsgedicht von Johann Wolfgang von Goethe Frühzeitiger Frühling Tage der Wonne, kommt ihr so bald? Schenkt mir die Sonne, Hügel und Wald? Reichlicher fließen Bächlein zumal. Sind es die Wiesen? Ist es das Tal? Blauliche Frische! Himmel und Höh! Goldene Fische wimmeln im See. Buntes Gefieder rauschet im Hain; Himmlische Lieder schallen darein. Unter des Grünen blühender Kraft naschen die Bienen summend am Saft. Leise Bewegung bebt in der Luft, reizende Regung, schläfernder Duft. Mächtiger rühret bald sich ein Hauch, doch er verlieret gleich sich im Strauch. Aber zum Busen kehrt er zurück. Helfet, ihr Musen, Tragen das Glück: Saget, seit gestern wie mir geschah? Liebliche Schwestern, Liebchen ist da! Viele liebe Grüße und weiter viel Sonnenschein! Neli
Frühlingserwachen Frühlingserwachen Der Mond er schimmert durchs Geäst, ein matter Schein, ein leeres Nest. Gar düster diese Winternacht - ohn Farbe, die doch fröhlich macht. Doch bald die Sonne höher steht, der Frühling kommt, der Winter geht. Und Blumen , Farbentupfer gleich - sie künden uns ein neues Reich. Natur erwacht und manch Getier, es grünt und blüht, das sehen wir. Und Freude zieht durch das Gemüht, dem Einerlei folgt jetzt ein Lied. Ist wie`s erwachen nach der Nacht, mehr Freude jetzt das Leben macht. Vergessen sind auch manche Schmerzen - die Sonne brachts in unsre Herzen. Der Frühling bringt nach Schnee und Eis mehr Farbe als nur grau und weiß. Er bringt das Lachen uns zurück, und vielleicht bringt er.... neues Glück? das können wir sicher alle brauchen...."merre"
Re: Frühlingserwachen Hallo Helmut, da kommt Freude und Sehnsucht auf. Höhre schon den Specht in meinem Garten klopfen und die Hummel kommt aus ihrem Versteck. die Maisenkästen werden im Sturm eingenommen und die Balzerei geht über Bäume Dächer und Strauchzeug hinweg. Der Regen wurm kommt ängstlich mit dem Kopf aus dem Boden und genießt die noch feuchte Frühlingsluft. Er schaut, ob der Rasenmäher schon aus dem Gräteschuppen geholt ist, dann wird es Zeit wieder Deckung zu nehmen. Die ersten Frühlingsboten sprießen aus dem Boden und im Briefkasten liegt die erste Mahnung für die Grundstückssteuer, die schon am 1. Januar gleich zum Jahresanfang, wenn alle Geld sehen wollen, fällig war. Da kommt Freude auf, wenn der Grill geputzt ist und die Kohle noch trocken aus dem letzten Jahr endlich zur Unterstützung der ersten Sonnenstrahlen mit Wärmespende dabei ist. Ja da sind noch manche Gedanken und dein schönes Gedicht würde sicher auch in unser Physiforum bei www.physiokra.de passen. Liebe Grüße von dort an dich. Auch in den letzten Tagen sind interessante Menschen zu uns gestoßen und einige Postings an Dich warten dort. Alles Gute und die Bewahrung der ersten Frühlingsgefühle wünsche ich dir. Dein Freund Helmuth Krause [%sig%]
Re: Frühlingserwachen Hallo Merre Gestern war ich in Freiburg die Hinfahrt im dichten Nebel und Glatteis aber in Freiburg wars am Mittag 10° warm sonnig wie im Frühling hat mir richtig gut getan. Gruss aus dem Hegau Gerhard
Re: Frühlingserwachen Was ein paar Gedichte über den Frühling schon ausmachen: Schon wird es wärmer! Viele Grüße Neli
Frühlingsgedichte Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen! Eduard Mörike
Ich kenne auch eins... Friedrich Hölderlin Der Frühling Wenn auf Gefilden neues Entzücken keimt Und sich die Ansicht wieder verschönt und sich An Bergen, wo die Bäume grünen, Hellere Lüfte, Gewölke zeigen, O! welche Freude haben die Menschen! froh Gehn an Gestaden Einsame, Ruh' und Lust Und Wonne der Gesundheit blühet, Freundliches Lachen ist auch nicht ferne. Friedrich Hölderlin
Das hier finde ich auch sehr schön: Aufbruch Über Nacht, vom ersten Warmen Winde kühn gemacht, hat der März das Tal geschwinde grün gemacht. Wärmt der Wald sich, mager und gestrüppig erst das Fell, bald des Kirschbaums Knospen, üppig bersten hell. Süßer Regen weint den weh gefrornen Garten auf. Blüten, die im Schnee verlornen, warten drauf. Hinter das vom Winter ausgebleichte Grau der Welt ist nun schon das frühlingsleichte Blau gestellt. Morgen kommt die Sonne: Furcht und Hoffen stöhnt vom Schlag - von des Lichtes Blitz getroffen tönt der Tag! *Eugen Roth*
Frühlingsgruß Leise zieht durch mein Gemüth Liebliches Geläute; Klinge, kleines Frühlingslied, Kling hinaus ins Weite Sprich zum Vöglein, das da singt Auf dem Blütenzweige; Sprich zum Bächlein, das da klingt, Daß mir keines schweige! Zieh hinaus bis an das Haus, Wo die Veilchen sprießen! Wenn du eine Rose schaust, Sag, ich laß sie grüßen! Heinrich Heine
Vorfrühling Stürme brausten über Nacht, und die kahlen Wipfel troffen. Frühe war mein Herz erwacht, schüchtern zwischen Furcht und Hoffen. Horch, ein trautgeschwätz'ger Ton dringt zu mir vom Wald hernieder. Nisten in den Zweigen schon die geliebten Amseln wieder? Dort am Weg der weiße Streif - Zweifelnd frag' ich mein Gemüte: Ist's ein später Winterreif oder erste Schlehenblüte? Paul Heyse (1830-1914)
Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell? Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell? Und als ich so fragte, da murmelt der Bach: »Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!« Was knospet, was keimet, was duftet so lind? Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind? Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain: »Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!« Was klingelt, was klaget, was flötet so klar? Was jauchzet, was jubelt so wunderbar? Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug: »Der Frühling, der Frühling!«- da wusst' ich genug! Heinrich Seidel (1842-1906)
Mählich durchbrechende Sonne Schönes, grünes, weiches Gras. Drin liege ich. Inmitten goldgelber Butterblumen! Über mir ... warm ... der Himmel: Ein weites, schütteres, lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig zitterndes Weiß, das mir die Augen langsam ... ganz ... langsam schließt. Wehende ... Luft ... kaum merklich ein Duft, ein zartes . . . Summen. Nun bin ich fern von jeder Welt, ein sanftes Rot erfüllt mich ganz, und deutlich . . . spüre ich . . . wie die Sonne mir durchs Blut rinnt. Minutenlang. Versunken alles . . . Nur noch ich. Selig! Arno Holz
Alte Liebe Es kehrt die dunkle Schwalbe Aus fernem Land zurück, Die frommen Störche kehren Und bringen neues Glück. An diesem Frühlingsmorgen, So trüb' verhängt und warm, Ist mir, als fänd' ich wieder Den alten Liebesharm. Es ist als ob mich leise Wer auf die Schulter schlug, Als ob ich säuseln hörte, Wie einer Taube Flug. Es klopft an meine Türe, Und ist doch niemand draus; Ich atme Frühlingsdüfte, Und habe keinen Strauß. Es ruft mir aus der Ferne, Ein Auge sieht mich an, Ein alter Traum erfaßt mich Und führt mich seine Bahn. Karl August Candidus
Luderle, an Dein Gedicht erinnert mich "Feldeinsamkeit" von Hermann Allmers Ich ruhe still im hohen grünen Gras Und sende lange meinen Blick nach oben, Von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlaß, Von Himmelsbläue wundersam umwoben. Und schöne weiße Wolken ziehn dahin Durchs tiefe Blau, wie schöne, stille Träume; – Mir ist, als ob ich längst gestorben bin Und ziehe selig mit durch ewge Räume. Hermann Allmers
Lob des Frühlings Saatengrün, Veilchenduft, Lerchenwirbel, Amselschlag, Sonnenregen, linde Luft! Wenn ich solche Worte singe, braucht es dann noch große Dinge, Dich zu preisen, Frühlingstag! Ludwig Uhland 1787-1847
Ein Veilchen Ein Veilchen auf der Wiese stand Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herzig's Veilchen! Da kam ein' junge Schäferin Mit leichtem Schritt und munterm Sinn Die Wiese her und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen mattgedrückt, Ach, nur ein Viertelstündchen lang! Ach, aber ach, das Mädchen kam Und nicht in Acht das Veilchen nahm, Es trat das arme Veilchen! Es sank und starb und freut sich noch: "Und sterb ich denn, so sterb ich doch Durch sie, zu ihren Füßen doch!" Das arme Veilchen! Es war ein herzig's Veilchen! Johann Wolfgang von Goethe
Nun ist er endlich kommen doch in grünem Knospenschuh. »Er kam, er kam ja immer noch«, die Bäume nicken sich's zu. Sie konnten ihn all erwarten kaum, nun treiben sie Schuß auf Schuß; im Garten der alte Apfelbaum er sträubt sich, aber er muß. Wohl zögert auch das alte Herz und atmet noch nicht frei, es bangt und sorgt: »Es ist erst März, und März ist noch nicht Mai.« O schüttle ab den schweren Traum und die lange Winterruh', es wagt es der alte Apfelbaum, Herze, wag's auch du! Matthias Claudius
Frohe Ostern Ostern (von Monika Peschel) Das Wetter spielt nicht richtig mit, der Frühling lässt uns warten. Der Hase, der ist trotzdem fit, das Osterfest kann starten.
Frühlingsgedicht Durch die milden Abendwinde schweben Drachen, fünfgeflügelt torkeln etwas, träge gelben Rauch durch ihre Nüstern blasend Nun sind sie zurückgekommen aus den Schlünden der Vulkane proben krächzend Brunftgesänge sitzen schweigend auf den Felsen Halten Eichen in den Krallen bauen Nester allenthalben siberglänzend auf den Schuppen widerspiegelt sich der Mond