Frühling

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 3. April 2002.

  1. Neli

    Neli Guest

    Hallo Nixe,

    du wirst es nicht glauben,
    aber ich habe mir nach dem schönen sonnigen Osterfest vorgenommen, mal ein paar schöne Frühlingsgedichte ins Forum zu bringen. Als ich heute noch mal etwas zurückblätterte, sah ich dein Gedicht von Mörike, mit dem ich beginnen wollte.
    Deshalb jetzt einige neue, alte Gedichte, die ich sehr schön finde und über die du dich hoffentlich auch freust.

    Frühlingsglaube
    Ludwig Uhland

    Die linden Lüfte sind erwacht,
    sie säuseln und weben Tag und Nacht,
    sie schaffen an allen Enden.
    O frischer Duft, o neuer Klang:
    Nun, armes Herze, sei nicht bang:
    Nun muß sich alles, alles wenden.

    Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
    man weiß nicht, was noch werden mag,
    das Blühen will nicht enden;
    es blüht das fernste, tiefste Tal:
    Nun armes Herz, vergiß der Qual:
    Nun muß sich alles, alles wenden.


    Frühlingsnacht
    Joseph von Eichendorff

    Übern Garten durch die Lüfte
    hört ich Wandervögel ziehen,
    das bedeutet Frühlingsdüfte,
    unten fängt`s schon an zu blüh`n.

    Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
    ist mir`s doch, als könnt`s nicht sein:
    Alte Wunder wieder scheinen
    mit dem Mondesglanz herein.

    Und der Mond, die Sterne sagen`s
    und im Traume rauscht der Hain,
    und die Nachtigallen sagen,
    Sie ist deine, sie ist dein.


    Mailied (verkürzt)
    Johann Wolfgang von Goethe

    Wie herrlich leuchtet
    mir die Natur!
    Wie glänzt die Sonne!
    Wie strahlt die Flur

    Es dringen Blüten
    aus jedem Zweig
    und tausend Stimmen
    aus dem Gesträuch

    Und Freud und Wonne
    aus jeder Brust.
    O Erd, o Sonne
    O Glück, o Lust!

    Du segnest herrlich
    das frische Feld,
    im Blütendampfe
    die volle Welt.


    Und jetzt noch ein wunderbares Gedicht
    von Eduard Mörike, weil du mit ihm begonnen hast:


    Gebet

    Herr! Schicke, was du willst,
    ein Liebes oder Leides
    Ich bin vergnügt, daß beides
    aus deinen Händen qsuillt.

    Wollest mit Freuden und wollest mit Leiden
    mich nicht überschütten!
    Doch in der Mitten
    liegt holdes Bescheiden.


    Hoffentlich bleibt uns das wunderschöne Frühlingswetter noch
    etwas erhalten.

    Viele liebe
    Neli
     
  2. Neli

    Neli Guest

    Für alle, die Gedichte schön finden, besonders für Nixe

    Noch ein schönes Frühlingsgedicht von Johann Wolfgang von Goethe


    Frühzeitiger Frühling

    Tage der Wonne,
    kommt ihr so bald?
    Schenkt mir die Sonne,
    Hügel und Wald?

    Reichlicher fließen
    Bächlein zumal.
    Sind es die Wiesen?
    Ist es das Tal?

    Blauliche Frische!
    Himmel und Höh!
    Goldene Fische
    wimmeln im See.

    Buntes Gefieder
    rauschet im Hain;
    Himmlische Lieder
    schallen darein.

    Unter des Grünen
    blühender Kraft
    naschen die Bienen
    summend am Saft.

    Leise Bewegung
    bebt in der Luft,
    reizende Regung,
    schläfernder Duft.

    Mächtiger rühret
    bald sich ein Hauch,
    doch er verlieret
    gleich sich im Strauch.

    Aber zum Busen
    kehrt er zurück.
    Helfet, ihr Musen,
    Tragen das Glück:

    Saget, seit gestern
    wie mir geschah?
    Liebliche Schwestern,
    Liebchen ist da!

    Viele liebe Grüße und weiter viel Sonnenschein!
    Neli
     
  3. Frühlingserwachen

    Frühlingserwachen

    Der Mond er schimmert durchs Geäst,
    ein matter Schein, ein leeres Nest.
    Gar düster diese Winternacht -
    ohn Farbe, die doch fröhlich macht.

    Doch bald die Sonne höher steht,
    der Frühling kommt, der Winter geht.
    Und Blumen , Farbentupfer gleich -
    sie künden uns ein neues Reich.

    Natur erwacht und manch Getier,
    es grünt und blüht, das sehen wir.
    Und Freude zieht durch das Gemüht,
    dem Einerlei folgt jetzt ein Lied.

    Ist wie`s erwachen nach der Nacht,
    mehr Freude jetzt das Leben macht.
    Vergessen sind auch manche Schmerzen -
    die Sonne brachts in unsre Herzen.

    Der Frühling bringt nach Schnee und Eis
    mehr Farbe als nur grau und weiß.
    Er bringt das Lachen uns zurück,
    und vielleicht bringt er.... neues Glück?

    das können wir sicher alle brauchen...."merre"
     
  4. physiokra

    physiokra Guest

    Re: Frühlingserwachen

    Hallo Helmut,
    da kommt Freude und Sehnsucht auf.
    Höhre schon den Specht in meinem Garten klopfen und die Hummel kommt aus ihrem Versteck. die Maisenkästen werden im Sturm eingenommen und die Balzerei geht über Bäume Dächer und Strauchzeug hinweg.
    Der Regen wurm kommt ängstlich mit dem Kopf aus dem Boden und genießt die noch feuchte Frühlingsluft. Er schaut, ob der Rasenmäher schon aus dem Gräteschuppen geholt ist, dann wird es Zeit wieder Deckung zu nehmen.
    Die ersten Frühlingsboten sprießen aus dem Boden und im Briefkasten liegt die erste Mahnung für die Grundstückssteuer, die schon am 1. Januar gleich zum Jahresanfang, wenn alle Geld sehen wollen, fällig war.
    Da kommt Freude auf, wenn der Grill geputzt ist und die Kohle noch trocken aus dem letzten Jahr endlich zur Unterstützung der ersten Sonnenstrahlen mit Wärmespende dabei ist.
    Ja da sind noch manche Gedanken und dein schönes Gedicht würde sicher auch in unser Physiforum bei www.physiokra.de passen.
    Liebe Grüße von dort an dich.
    Auch in den letzten Tagen sind interessante Menschen zu uns gestoßen und einige Postings an Dich warten dort. Alles Gute und die Bewahrung der ersten Frühlingsgefühle wünsche ich dir.
    Dein Freund Helmuth Krause

    [%sig%]
     
  5. Gerhard

    Gerhard Guest

    Re: Frühlingserwachen

    Hallo Merre
    Gestern war ich in Freiburg die Hinfahrt im dichten Nebel und Glatteis
    aber in Freiburg wars am Mittag 10° warm sonnig wie im Frühling
    hat mir richtig gut getan.

    Gruss aus dem Hegau

    Gerhard
     
  6. Re: Frühlingserwachen

    Was ein paar Gedichte über den Frühling schon ausmachen:

    Schon wird es wärmer!

    Viele Grüße
    Neli
     
  7. Neli

    Neli Optimistin

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    Frühlingsgedichte

    Frühling läßt sein blaues Band
    Wieder flattern durch die Lüfte
    Süße, wohlbekannte Düfte
    Streifen ahnungsvoll das Land
    Veilchen träumen schon,
    Wollen balde kommen
    Horch, von fern ein leiser Harfenton!
    Frühling, ja du bist's!
    Dich hab ich vernommen!

    Eduard Mörike
     

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  8. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

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    auf dem Land
    Ich kenne auch eins...

    Friedrich Hölderlin



    Der Frühling

    Wenn auf Gefilden neues Entzücken keimt
    Und sich die Ansicht wieder verschönt und sich
    An Bergen, wo die Bäume grünen,
    Hellere Lüfte, Gewölke zeigen,

    O! welche Freude haben die Menschen! froh
    Gehn an Gestaden Einsame, Ruh' und Lust
    Und Wonne der Gesundheit blühet,
    Freundliches Lachen ist auch nicht ferne.

    Friedrich Hölderlin
     

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  9. Colana

    Colana Musikus

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    Schleswig-Holstein


    Das hier finde ich auch sehr schön:

    Aufbruch

    Über Nacht, vom ersten Warmen Winde
    kühn gemacht,
    hat der März das Tal geschwinde
    grün gemacht.
    Wärmt der Wald sich, mager und gestrüppig
    erst das Fell,
    bald des Kirschbaums Knospen, üppig
    bersten hell.
    Süßer Regen weint den weh gefrornen
    Garten auf.
    Blüten, die im Schnee verlornen,
    warten drauf.
    Hinter das vom Winter ausgebleichte
    Grau der Welt
    ist nun schon das frühlingsleichte
    Blau gestellt.
    Morgen kommt die Sonne: Furcht und Hoffen
    stöhnt vom Schlag -
    von des Lichtes Blitz getroffen
    tönt der Tag!

    *Eugen Roth*


     
  10. Neli

    Neli Optimistin

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    11.747
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    Rheinland
    Frühlingsgruß

    Leise zieht durch mein Gemüth
    Liebliches Geläute;
    Klinge, kleines Frühlingslied,
    Kling hinaus ins Weite

    Sprich zum Vöglein, das da singt
    Auf dem Blütenzweige;
    Sprich zum Bächlein, das da klingt,
    Daß mir keines schweige!

    Zieh hinaus bis an das Haus,
    Wo die Veilchen sprießen!
    Wenn du eine Rose schaust,
    Sag, ich laß sie grüßen!

    Heinrich Heine
     

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  11. Luderle

    Luderle BlackAngel

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    Vorfrühling

    Stürme brausten über Nacht,
    und die kahlen Wipfel troffen.
    Frühe war mein Herz erwacht,
    schüchtern zwischen Furcht und Hoffen.
    Horch, ein trautgeschwätz'ger Ton
    dringt zu mir vom Wald hernieder.
    Nisten in den Zweigen schon
    die geliebten Amseln wieder?

    Dort am Weg der weiße Streif -
    Zweifelnd frag' ich mein Gemüte:
    Ist's ein später Winterreif
    oder erste Schlehenblüte?

    Paul Heyse (1830-1914)
     

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  12. Neli

    Neli Optimistin

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    Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?
    Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
    Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
    »Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!«

    Was knospet, was keimet, was duftet so lind?
    Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
    Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
    »Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!«

    Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
    Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
    Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
    »Der Frühling, der Frühling!«- da wusst' ich genug!

    Heinrich Seidel (1842-1906)
     

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  13. Luderle

    Luderle BlackAngel

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    Neubrandenburg
    Mählich durchbrechende Sonne
    Schönes,
    grünes, weiches
    Gras.

    Drin
    liege ich.

    Inmitten goldgelber
    Butterblumen!

    Über mir ... warm ... der Himmel:

    Ein
    weites, schütteres,
    lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig
    zitterndes
    Weiß,
    das mir die
    Augen
    langsam ... ganz ... langsam
    schließt.

    Wehende ... Luft ... kaum merklich
    ein Duft, ein
    zartes . . . Summen.

    Nun
    bin ich fern
    von jeder Welt,
    ein sanftes Rot erfüllt mich ganz, und
    deutlich . . . spüre ich . . . wie die
    Sonne
    mir durchs Blut
    rinnt.

    Minutenlang.

    Versunken
    alles . . . Nur noch
    ich.

    Selig!

    Arno Holz
     

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  14. Neli

    Neli Optimistin

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    Alte Liebe

    Es kehrt die dunkle Schwalbe
    Aus fernem Land zurück,
    Die frommen Störche kehren
    Und bringen neues Glück.

    An diesem Frühlingsmorgen,
    So trüb' verhängt und warm,
    Ist mir, als fänd' ich wieder
    Den alten Liebesharm.

    Es ist als ob mich leise
    Wer auf die Schulter schlug,
    Als ob ich säuseln hörte,
    Wie einer Taube Flug.

    Es klopft an meine Türe,
    Und ist doch niemand draus;
    Ich atme Frühlingsdüfte,
    Und habe keinen Strauß.

    Es ruft mir aus der Ferne,
    Ein Auge sieht mich an,
    Ein alter Traum erfaßt mich
    Und führt mich seine Bahn.

    Karl August Candidus
     

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  15. Neli

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    Luderle, an Dein Gedicht erinnert mich "Feldeinsamkeit" von Hermann Allmers

    Ich ruhe still im hohen grünen Gras
    Und sende lange meinen Blick nach oben,
    Von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlaß,
    Von Himmelsbläue wundersam umwoben.

    Und schöne weiße Wolken ziehn dahin
    Durchs tiefe Blau, wie schöne, stille Träume; –
    Mir ist, als ob ich längst gestorben bin
    Und ziehe selig mit durch ewge Räume.


    Hermann Allmers
     

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  16. Neli

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    Lob des Frühlings

    Saatengrün, Veilchenduft,
    Lerchenwirbel, Amselschlag,
    Sonnenregen, linde Luft!
    Wenn ich solche Worte singe,
    braucht es dann noch große Dinge,
    Dich zu preisen, Frühlingstag!

    Ludwig Uhland
    1787-1847
     

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  17. Neli

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    Ein Veilchen

    Ein Veilchen auf der Wiese stand
    Gebückt in sich und unbekannt;
    Es war ein herzig's Veilchen!
    Da kam ein' junge Schäferin
    Mit leichtem Schritt und munterm Sinn
    Die Wiese her und sang.

    Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur
    Die schönste Blume der Natur,
    Ach, nur ein kleines Weilchen,
    Bis mich das Liebchen abgepflückt
    Und an dem Busen mattgedrückt,
    Ach, nur ein Viertelstündchen lang!

    Ach, aber ach, das Mädchen kam
    Und nicht in Acht das Veilchen nahm,
    Es trat das arme Veilchen!
    Es sank und starb und freut sich noch:
    "Und sterb ich denn, so sterb ich doch
    Durch sie, zu ihren Füßen doch!"
    Das arme Veilchen!
    Es war ein herzig's Veilchen!

    Johann Wolfgang von Goethe
     

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  18. Neli

    Neli Optimistin

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    30. April 2003
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    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Nun ist er endlich kommen doch
    in grünem Knospenschuh.
    »Er kam, er kam ja immer noch«,
    die Bäume nicken sich's zu.

    Sie konnten ihn all erwarten kaum,
    nun treiben sie Schuß auf Schuß;
    im Garten der alte Apfelbaum
    er sträubt sich, aber er muß.

    Wohl zögert auch das alte Herz
    und atmet noch nicht frei,
    es bangt und sorgt: »Es ist erst März,
    und März ist noch nicht Mai.«

    O schüttle ab den schweren Traum
    und die lange Winterruh',
    es wagt es der alte Apfelbaum,
    Herze, wag's auch du!

    Matthias Claudius
     

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  19. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

    Registriert seit:
    15. November 2003
    Beiträge:
    2.218
    Ort:
    auf dem Land
    Frohe Ostern
    Ostern

    (von Monika Peschel)


    Das Wetter spielt nicht richtig mit,
    der Frühling lässt uns warten.
    Der Hase, der ist trotzdem fit,
    das Osterfest kann starten.
     

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  20. Luderle

    Luderle BlackAngel

    Registriert seit:
    12. Januar 2004
    Beiträge:
    312
    Ort:
    Neubrandenburg
    Frühlingsgedicht
    Durch die milden Abendwinde
    schweben Drachen, fünfgeflügelt
    torkeln etwas, träge gelben
    Rauch durch ihre Nüstern blasend

    Nun sind sie zurückgekommen
    aus den Schlünden der Vulkane
    proben krächzend Brunftgesänge
    sitzen schweigend auf den Felsen

    Halten Eichen in den Krallen
    bauen Nester allenthalben
    siberglänzend auf den Schuppen
    widerspiegelt sich der Mond
     

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