Hallo Ihr Alle Nun sind sieben Jahre nach meinem letzten Post hier in diesem Thema vergangen. Das war das Jahr der Diagnose in dem ich mit meinem Arbeitspensum wieder auf 70% hoch bin. Und in drei Wochen habe ich es geschafft und gehe, früher als erwartet, in Pension und bin mehr als froh! Zeit wirklich auf mich zu schauen und meinen Rhythmus zu leben ohne berufliche Verpflichtungen. Endlich Zeit mich mal wieder intensiv um die Wohnung zu kümmern, Ballast abzuwerfen (seelisch und materiell). Es regt sich zwar das schlechte Gewissen, da Nichtstun (beruflich) ja sehr negativ konnotiert ist. Aber, gesundheitlich angeschlagen, nach 40 Jahren mal 10 Schritte runterzuschalten gönne ich mir und hoffe, dass ich das schlechte Gewissen zum Teufel jagen kann mit dem inneren Schweinehund zusammen. ;-)
Ich danke euch sehr für eure Beiträge zu meiner Frage. Ich merke, das es mir zunehmend schlechter geht wg dem Termin am Montag beim Jobcenter und ich überhaupt nicht weiß, was richtig und was falsch ist. Schaue mal, ob ich mich irgendwo beraten lassen kann...
Also ich habe bisher 15 Std. wöchentlich gearbeitet. Da ich den Job zum 30.11. verlieren werde und wahrscheinlich ab 1.12. woanders neu anfangen kann, werde ich wohl auf 20 Std. gehen. Ich werde Fortbildungen bekommen zur Einarbeitung und die müssen sich ja für den AG auch auszahlen. Ihm wären längerfristig 25 Std. auch ganz recht. Ich lasse mich da jetzt drauf ein, weil ich erstens nicht arbeitslos werden will und zweitens dankbar bin für die neue Chance in meinem Alter. Drittens tut das meiner späteren Rente gut (wenn es denn irgendwann mal soweit ist) und ich habe eine sinnvolle Aufgabe. Würde ich nicht arbeiten gehen, hätte ich ein Ehrenamt. Nur zu Hause hocken, das tut mir auf Dauer nicht gut.
Das ist ja das, was ich dem Jobcenter vorgeschlagen habe, weil es das ist, was ich denke leisten zu können. Aber das ist denen zu wenig.
Flocke, entscheidet das im Zweifel nicht ein Gutachter? Verstehe mich bitte nicht falsch. Aber das Jobcenter hat ja die Aufgabe, Sozialleistungen nur an Bedürftige und nur so lange, wie unbedingt nötig auszuzahlen. Schlussendlich soll deine Arbeit deinen Lebensunterhalt finanzieren. Und wenn du nur 3 Stunden pro Tag arbeiten kannst, wärst du ja eigentlich ein Fall für einen Rentenantrag, oder? Das sehen sie offensichtlich anders. Also fordern sie von dir mehr. Was spricht also dagegen, es zu versuchen? Wenn es nicht geht, dann hast du aber den Willen gezeigt und es nicht von vornherein abgelehnt. Wären sie mit einer halben Stelle zufrieden? Soviel mehr als 15 Stunden ist das doch auch nicht. Deine Chancen am Arbeitsmarkt erhöht das auf jeden Fall. Viele AG erwarten bei Teilzeit mindestens eine halbe Stelle. Die Erfahrung mache ich gerade selber. Angebote für 15 Stunden gibt es nur sehr wenige. Wenn du dich nicht dazu in der Lage siehst, bräuchtest du ein ärztliches Attest/Gutachten. Oder sehe ich das falsch?
Ich kann ja mal von mir berichten: Ich habe mehrere chronische Erkrankungen und bin in den letzten vier Jahren dem Tod auch zweimal von der Schippe gesprungen. In der Zeit habe ich als Lehrerin natürlich kaum gearbeitet und bin dann auch letztes Jahr in Frührente geschickt worden. Ich darf aber die Differenz zu meinem vorherigen Gehalt dazu verdienen, wenn die Landesschulbehörde zustimmt. Nachdem ich einen für mich akzeptablen gesundheitlichen Zustand erreicht hatte, fiel mir zu Hause die Decke auf den Kopf. Ich hatte immer eine Aufgabe, viele soziale Kontakte und auch etwas zu erzählen, was nicht mit Krankheit zu tun hatte. Das interessiert nämlich irgendwann keinen mehr. Ich habe nun eine Stelle gefunden, wo ich ca 20 Stunden die Woche arbeite, ich habe sozialen Austausch, aber nicht zu viel, wegen der Infektionsgefahr. Ich werde geschätzt und auch mal gelobt, habe interessante Gespräche, auch mit meinem Mann und verdiene noch etwas dazu, damit ich mir auch mal Dinge leisten kann, die mir gut tun ( Kurzurlaub, schöne Kleidung, Bücher) Klar, es ist manchmal stressig, und ich muss auch die Arzttermine unterbekommen und am Wochenende muss ich mich ausruhen. Aber ich möchte auf keinen Fall wieder tauschen mit der Zeit, wo ich nur zu Hause war und sich alles um das Kranksein drehte. Also, es lohnt sich manchmal, es erstmal zu versuchen, so wie Clödi schon schrieb. Man merkt dann erst, dass man doch noch einiges schafft und das Forderung auch gut tun kann. Ich denke, der Mensch ist einfach dafür gemacht, dass er Beschäftigung braucht. Ich hätte mich ansonsten auch ehrenamtlich engagiert, um eine Aufgabe zu haben, aber mit ein wenig Geld dabei ist natürlich deutlich angenehmer…
3 Stunden sind das Minimum, was man auch mit jedem Weiterbewilligungsantrag unterzeichnet. Eine halbe Stelle hatteich 2015 und bin dann zusammen geklappt wg der Verantwortung vor allem und war dann 1,5 Jahre AU geschrieben vom Rheumatologen. Das gibt es sogar. Ich muss das eh später rauskramen für den Termin...
Flocke, das ist 9 Jahre her und seitdem hat sich bei dir doch Einiges zum Vorteil verändert! Du siehst das alles sehr aus dem Blickwinkel "Druck". Versuch doch mal die Chance darin zu sehen. @sumsemann Das freut mich total für dich, dass du wieder 20 Stunden arbeiten gehen kannst und ganz offensichtlich glücklich dabei bist. Hätte man doch vor ein paar Jahren, wenn man ehrlich ist, kaum für möglich gehalten.