Hallo, danke für Deine lieben Zeilen. ich will keineswegs der Psychologe meiner Frau sein, sondern nur besser verstehen, was mit ihr vorgeht. Meine Frau tut sich schwer, sich mitzuteilen. Ständig muß ich erraten, was mit ihr ist. durch ihr Verhalten kommt es dann zu Spannungen in der gesamten Familie. Kinder gehen brutaler vor. Das will ich inicht. meine familie ist mir sehr wichtig. Sehe meine frau als Mittelpunkt der Familie. Versuche sie zu entlasten, wo es geht. Aber manchmal stoße ich an meine Grenzen. Hauptsächlich kommt die depressive Stimmung meiner fau durch unsere "guten" Ärzte. Ein Schmerztherapeut rief mich mal an und sagte: Holen sie ihre Frau ab und bringen sie sie in die Klapsmühle, die ist doch verrückt. habe ich natürlich nicht getan. Ich denke, daß meiner Frau momentan es überhaupt nicht gut täte, wenn die Erkrankung nur oder überwiegend ihrer Psyche zugeteilt würde. Aber ich muß, um helfen zu können, verstehen. Liebe Grüße Ulli
Hallo, danke für Deine ausführlichen Zeilen. Werde den Link verfolgen. Alles andere kann ich nur bestätigen. Das Traurige ist, daß in dem Eifer übersehen wird, daß die meisten Menschen nur ausnutzen, neidisch und nicht bereit sind, auch nur einen kleinen Teil zurück zu geben. Im Gegenteil, es ist selbstverständlich geworden, den Menschen, der zuhört und, obwohl er eigentlich gar nicht kann, alles gibt, auszusaugen. Ich empfinde es manchmal als schlimm, mit zu erleben, wie meine Frau benutzt wird. Bin aber eher machtlos dagegen, schließlich war das immer so. Ein Teil unseres Lebens, der, was meiner Frau nicht bewußt wird, geändert werden müßte. Liebe Grüße Ulli
Hallo Ulli, ich versteh Dich schon... es wäre auch unmenschlich, wenn Du anders dächtest. Ihr/ sie scheint ja mächtig Pech mit den Ärzten zu haben. Wenn das so abläuft, dann würde ich schleunigst zusehen, dass ich den Arzt wechsle - so sollte es auf jeden Fall nicht weitergehen. Du. Davon war - zumindest aus meiner Sicht- gar nicht die Rede. Ich dachte mehr daran, dass psychologischer Beistand helfen sollte, die Krise zu meistern. Oft liegen da noch andere Dinge im argen die zusätzlich (!) zur Krankheit belasten und deren Bewältigung erschweren oder gar zunichte machen. Und was Du bisher geschildert hast, klingt ganz danach. Sieh es so: es wäre eine Möglichkeit zum Erwerb von Bewältigungskompetenzen ganz allgemeiner Art (wenn man den richtigen Psychologen gefunden hat) Es ist ohne Zweifel eine schwierige Lage. Aus psychologischer Sicht möchte ich allerdings noch eines zu bedenken geben. Bei aller Liebe: wenn jemand seine Wünsche/ Bedenken/ Kummer etc nicht äussern "kann" und der Partner dazu übergeht zu entlasten, zu raten usw. usf., dann verstärkt das nur das Verhalten des anderen und hilft ihm nicht. Ich rede hier von mittel- und langfristigen Prozessen. Wenn Deine Frau Ihre Bedürfnisse (noch) nicht äussern kann, dann wird es Zeit, dass sie es (liebevoll und behutsam, aber konsequent) lernt, weil dies der einzige Weg ist, um durch diese krankheit durch allen Ärger mit Ärzten und durch die Einschränkungen hindurch zu kommen. So sie denn will. Ich denke, Du solltest wissen und es auch deutlich machen (dies auch gegenüber Deiner Frau), dass auch Du Grenzen haben *darfst* und *hast* ! Ich wünsche Euch beiden viel Kraft! LG Sunshine