Fibro - Medikamente - Schmerzen

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Loui, 29. Juni 2012.

  1. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Jeden Tag steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden ...

    Bei aller Liebe zur Natur kann ich vor derartigen "Therapien" nur warnen! Einerseits sage ich mal nur Placebo-Effekt und zum anderen gehört Petroleum in die Lampe.
    Doch egal, all diese Produkte füllen nur den Herstellern und dem Vertrieb die Taschen. Solange kein Nachweis eines wirklichen Mangels an bestimmten Vitaminen vorhanden ist, kann eine Zufuhr auch das Gegenteil bewirken. Magnesium kann so manchem helfen, aber ein Zuviel kann auch schaden. Einfach mal informieren wie Mg im Körper wirkt und das Herz wäre auch ein Muskel ....

    Schmerzen kann man natürlich reduzieren, indem man für sich versucht ob Kälte oder Wärme gut tut. Dies an die betroffenen Stellen anwenden und dann Bewegung.

    Fibro ist eine Ausschlussdiagnose und so einige Patienten laufen mit FM herum, obwohl eine andere Krankheit dahinter steht. Also hier eine grundsätzliche Sicherheit der Diagnose einfordern, denn sonst wäre jegliche Therapie nur ein Staubwischen.

    Gerne kann man auch eine multimodale Schmerztherapie machen und dabei herausfinden was einem bekommt. An Dauer/Umfang kann man 12 bis 14 Tage einrechnen. Zudem steht man hier unter ärztlicher Kontrolle und könnte gegensteuern wenn es zu Problemen kommt(Prokain-Infusion). Wobei die in Klammern stehende Möglichkeit nicht nur in der Klinik angewendet wird. So mancher Heilpraktiker hatte dies getan, bis es zur Änderung der Gesetze kam und ein HP keine Anästhetika mehr anwenden durfte, da er keine Notfallausrüstung hatte bzw. diese anwenden durfte. Hätte er mal lieber Medizin studiert, dann dürfte er dies ...

    Auch Pflanzenmedizin ist nicht so harmlos wie es klingt. Selbst das berühmte Johanniskraut ist nicht ohne.

    Denkt mal bitte darüber nach und entscheidet dann. FM und Rheuma sind meine treuen Begleiter und ich weiss von was ich schreibe.

    LG
    Waldi
     
  2. Sammmy

    Sammmy Neues Mitglied

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    Danke für den Beitrag
    Ich bin ein Mensch, der gerne gelebt hat, bevor diese nicht endenden Schmerzen mich völlig unvorbereitet getroffen haben und nicht mehr loslassen. Die multimodale Schmerztherapie habe ich letztes Jahr gemacht. Es wurden über 3 Wochen Prokain-Infusionen gegeben. Zusätzlich Sport und Physio- Phsychotherapie.
    Gebracht hat es mir, dass ich weiß wie es sich anfühlt am Tropf zu hängen und nicht zu wissen, ob das Herz es auch schön mitmacht. Denn das mache ich nie mehr. Es gibt nur eine kleine Nebenwirkung -das Herz hat keinen Sinus Rhytmus mehr. Nein Danke! Nie mehr! Gebracht hat es mir überhaupt keine Schmerzlinderung. Und nach 3 Wochen Krankenhaus ist man nicht ausgeruht oder kann sagen, man hätte sich erholt. Medikamente habe ich für zu Hause keine bekommen und hänge jetzt wirklich an jedem Ratschlag, den ich bekommen kann.
     
  3. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Sachsen
    Hallo sammmy,
    schade das die Schmerztherapie nichts gebracht hat. Wenn ich die Zeilen lese so klingt eine starke Entäuschung daraus. Ich kann es gut nachvollziehen wie man sich fühlt, wenn man in eine Sache große Hoffnungen gelegt hat, diese aber letztlich enttäuscht wurden.:(
    Ich könnte davon ein Lied singen und wenn wir hier alle singen würden, dann wäre es der Enttäuschungs-Chor(in Anlehnung an den Freiheits-Chor aus "Nabucco"):cool:

    Beim Thema Prokain-Infusionen streiten sich bis heute die Geister. Man versucht hierbei, ähnlich der örtl. Betäubung, diesen Effekt auf den Körper zu übertragen. Das heisst, man möchte die Schmerzweiterleitung unterbinden, indem man in die "Kommunikation" zwischen den Zellen unterbindet.
    Nicht nur bei einer Infusion, sondern auch beim Zahnarzt kann es u.U. zu der NW am Herzen kommen. Um diesem jedoch begegnen zu können, heisst es in der Fachschaft der Schmerztherapeuten das [SIZE=-1]Überwachungsparameter Puls, Blutdruck, Oxymetrie und EKG (!)[/SIZE] dauerhaft kontrolliert und dokumentiert werden sollen.
    An diesem Punkt unterscheiden sich die Qualitäten einzelner Kliniken untereinander auf diesem Gebiet. Hätte man besser beobachtet und kontrolliert wäre die "kleine NW" erspart geblieben. Das Procain hilft steht ausser Frage, da hier entsprechende Studien gelaufen sind.
    An dieser Stelle kann ich nur jedem raten, wie bei eigentlich jedem Facharztbesuch, sich zu informieren und Infos zu diesen/dieser Einrichtung einzuholen. Wir haben hier eine Schmerzabteilung ganz in der Nähe, die qualitativ auf hohem Niveau arbeitet. Selbst Kassenvertreter und der MDK waren überrascht, dass eine eigentlich so kleine Akutklinik dies bietet. Auf Grund dessen kommen viele Patienten selbst aus Oberfranken oder Thüringen dorthin. Wartezeit auf einen Termin sind ca. 3 Monate. Die Physiotherapeuten haben eine Topausbildung im benachbarten Bad Elster/Bad Brambach erhalten, denn dort gibt es eine private Fachschule die sehr gute Arbeit leistet, aber man muss es sich leider auch leisten können.
    Nun aber genug der Lobhudelei über diese Klinik, die wenn ich noch schreiben darf, sich nun mit einer speziellen Geriatrieabteilung präsentiert.

    So kenne ich Schmerzkliniken die Patienten wieder weggeschickt haben mit ner Schachtel Mirtazapin(Remergil[SUP]©[/SUP]) für daheim. Und so sollte man nach diversen Geheimtipps an dieser Stelle suchen.

    Chron. Schmerzen machen einen mürbe. Dazu kommt dann noch was @maggy63 geschrieben hat
    Man sollte bzw. muss sich klar machen, dass es kein Allheilmittel gibt. Zudem reagiert jeder anders auf Medis.
    Die Aussage von@Loui ist so nicht ganz richtig:
    Das Amitritylin kommt aus der Psychiatrie und Katadolon wird auch in der Allgemeinmedizin angewendet, da es muskelentspannende Effekte mit besitzt. Den genauen Mechanismus des Katadolon kennt man bis heute nicht.
    Ganz gut fand ich, das @josie16 es noch einmal klargestellt hat. Opiate/Opioide sind für den Organismus nicht organschädigend, die anderen klassischen Medis aber die Nieren, Leber und den GIT ruinieren. Gerade das Katadolon haut mächtig auf die Leber, von daher die Enzyme komplett kontrollieren lassen und nicht nur isoliert die G-GT. Die steigt auch bei anderen Dingen an und kommt neben der Leber in andern Organen vor.

    Als Empfehlung kann ich dir nur einen Rat mit auf den Weg geben:
    Suche nach einem guten Schmerzdoc, der noch ein Herz für seine Patienten hat! Mit ihm gemeinsam muss nach einer persönlich zugeschnittenen Therapie gesucht werden. Das dies ein langer Weg werden kann habe ich selbst bei mir erlebt. Und er ist um so schwerer, wenn man vorher schon einmal enttäuscht wurde.
    Alternative Medizin oder eventl. TCM kann man versuchen, wenn man schmerzmäßig stabil gut eingestellt ist. Ansonsten füllen diese ganzen alternativen Mittelchen nur dem Hersteller die Taschen. Wäre die Aloe Vera so eine herausragende Pflanze, dann hätten Pharmahersteller diese schon längst selbst vermarktet. Das Pflanzen unterstützend wirken, davon gibt es auch Beispiele und deren Kosten in der Therapie wird auch von den Kassen getragen.
    Zum Thema Petroleum-einfach lebensgefährlich und vom Gefasel der Menschheit breitgetreten(ich sage nur diverse Zeitschriften). Warum ist die Domain eigentlich in Ungarn registriert, von der heraus diese Infos ins Netz gestreut werden?
    Bei den Vitaminpillen will man den Menschen auch suggerieren das man dadurch rundum geschützt sei. Leider entsteht hier nur sauteurer Urin...

    In diesem Sinne drücke ich allen die Daumen, dass es ein schmerzarmes 2013 wird!

    LG
    Waldi
     
  4. Sammmy

    Sammmy Neues Mitglied

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    Vielen Dank
    Ich bin begeistert von jedem Satz den sie schreiben...
    Endlich Jemand, dem ich mit meinem Gejammer nicht nur Trost sondern auch brauchbare Tipps entlocken kann. Es ist gefährlich auf eigene Faust irgendeinen Medizin zu nehmen. Ich bin immer überrascht, was alles funktioniert und auch wiederum nicht. Trotzdem bin ich um jeden Tipp, den ich hier lese dankbar. Ich bitte um gute Ratschläge, die mich einfach weiter bringen. Die Schmerztherapie letztes Jahr war leider ein großer Reinfall. Daraufhin bin ich in diesem Jahr zu einem anderen Schmerztherapeuten.
    Leider leider auch dort hat man mir nicht helfen können. Und ich habe es wirklich sehr positiv angegangen. Zur Zeit nehme ich Dr Wiemanns Rheumatonikum und habe mir eine unschöne Magenschleimhautentzündung geholt. Vielen Dank für Tipps gegen die scheußlichen Fibroschmerzen!
    Ich wünsche einen guten Start ins neue Jahr
     
  5. Waldmensch

    Waldmensch Sozialkämpfer

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    Das Thema mit dem Rheumamittelchen wurde vor 7 Jahren schon einmal diskutiert.
    Letztlich ging es so aus, dass man zu keinem Ergebnis gekommen ist.

    Ich habe mir die Seite von diesem Dr. Wiemanns mal angesehen. Da kommt man sich vor wie bei QVC, wenn die dort ihre Pillen mit Algenextrakten usw. an die Leute bringen möchten.

    Jammern tut auch mal gut:pftroest:. Nur sollte es nicht in andauerndes Selbstmitleid ausufern mit dem man sich nur selbst auf den Füßen steht. Doch ich kenne es auch, wenn mal wieder wirklich alles zum Haare raufen ist und die Schmerzen nerven. Ja auch ich habe da meine Depri ... Doch wie gesagt, man sollte egal wie wieder aufstehen und sich nicht unterkriegen lassen. Sobald man eine offene Stelle zeigt, bietet es anderen Platz zum Angriff.
    Bei anderen meine ich nicht unbedingt Menschen, eher Institutionen oder Ämter. Diese Einrichtungen haben Sitzfleisch und können warten, ehe man hier jemanden hilft oder eine positive Entscheidung fällt. Wenn man dann mürbe ist wird einem der Rest gegeben.
    Von daher :repuke: hier mal ruhig aus, denn das erleichtert die Seele ungemein.

    LG
    Waldi
     
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