Fibro der steile Weg nach unten???

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Mugla1, 2. November 2009.

  1. susigo

    susigo Mitglied

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    Hallo...

    ich möchte auch kurz was zu Cortison und Fibro beisteuern.
    Bei mir war es tatsächlich so,als das Cortison reduziert wurde(bei PSA),wurden auch meine Fibro-Schmerzen schlimmer.Mein Schmerztherapeut erklärte es so,das Cortison auch die Muskeln weich macht und bei Reduktion wieder eine erhöhte Muskelspannung auftritt,was zu den Fibro-Schmerzen in den Muskeln führt.
    Sicherlich sehr interessant für alle,die an sekundärer Fibro leiden.
     
  2. susigo

    susigo Mitglied

    Registriert seit:
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    Magdeburg
    Hallo...

    ich kann auch meine Fibroschmerzen von PSA-Schmerzen unterscheiden.Allerdings empfand ich meine Fibro fast schlimmer als meine PSA-Schmerzen.Es schränkte mich vollkommen ein.Mein ISG-Schmerz ist zwar schlimm,jedoch konnte ich damit im Sitzen noch meinen PC-Job ausüben.Wogegen die Fibro-Schmerzen,Verspannungen und Muskelermüdung meine Arme fast unbrauchbar machte.Ich konnte teilweise nicht mal einen Einkaufskorb oder eine Jacke mit meinen Armen tragen.Das hat mich sehr erschreckt.Und vor allem,kein Medikament half,wogegen ich bei meinen PSA-Schmerzen wenigstens immer noch mit Cortison eine Besserung erreiche.
    Allerdings was komisch ist,bei meinem Fibro-schub der Arme hatte ich einen CRP von 5,79(Normwert <0,5).Das war extrem hoch.Meine Arme sind aber von der PSA nicht geschädigt.Das zeigt wohl,das ein entzündlicher Prozeß der PSA sich im Körper befindet und alles beeinflusst,nicht nur Gelenkentzündungen.
    Meine Ärztin meint,die Fibro legt sich auf meine Erkrankung (PSA) drauf.Wird die Entzündung und PSA besser,habe ich gute Chancen die Fibro loszuwerden.
     
    #22 4. November 2009
    Zuletzt bearbeitet: 4. November 2009
  3. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Hallo Mugla,

    ich habe die Fibro seit mehr als 40 Jahren, nur damals gab es noch gar keinen Namen.... ich hatte halt Wachstumssrörungen. Im Nachinein für mich sage ich "Gott sei Dank" hatte das Kind damals keinen Namen. Ich hatte immer gesundheitliche Problem, da aber ja nichts festzustellen war ging ich ganz normal in die Schule, fehlte kaum, machte Abitur, studierte,feierte viel und genoß mein Leben und fehlte aber auchnicht in der Uni.
    Zwischendurch hatte ich immer mal wieder arge Probleme, mit dem Rücken, den Knien, schiefer Hals usw. Meine Hausärztin ließ mich auf Morbus Bechterew untersuchen, das war es nicht. Ich war richtig froh. Hatte eine schwere Phase, meine Mutter starb nach 12 jährigem Kampf gegen den Krebs, ich bekam nach dem Studium keine feste Stelle-auf die Gesundheit konnte ich nicht so achten, hatte neben einer halben Aushilfsstelle mit kaum Bezahlung noch viele Jobs um Geld zu verdienen. Aber Probleme mit dem Rücken , den Knien, der Achillessehne , Sehnenscheidenentzündungen hatte ich dauernd.Und häufig Migräne und Periodenschmerzen zum Davonlaufen. Aber halt keine Zeit darauf zu achten, mich darum zu kümmern. Warf Schmerztabletten ein - viel mehr als heute! Ich kämpfte um eine Planstelle an einem Gymnasium. Ich kam wieder mit einem früheren Freund zusammen , ich bekam eine Planstelle, zog um. Führte mit meinem Freund eine Fernbeziehung. Immer wieder wurde mein Rheumafaktor untersucht und nichts gefunden, immer wieder erzählten mir Orthopäden ich hätte Arthrosen und Sponylolisthese , aber so schmerzhaft kann das alles eigentlich noch nicht sein.....
    Hier nochmals: Ich bin im Nachhinein sehr froh, dass niemand wußte und fand was ich habe- ich hätte niemals eine Planstelle als Beamtin bekommen mit der Diagnose.
    Dann bestimmt mein Leben erst mal die Endometriose und mehrere Op´s.
    In der Schule fehlte ich kaum, ging auch nach den OP´s baldmöglichst - die Schule- auch heute noch ein Ort an dem ich nicht an meine Schmerzen denke. In schlechten Phasen schon mal , aber sonst ist meine Arbeit ideal um die Fibro ganz zu vergessen. Oder ich habe es mir ideal gemacht.

    Sie meldete sich mit Macht als ich so um die 40 war. Und dann endlich stellte auch ein neuer Orthopäde die Diagnose:
    Fibromyalgie - nach 30 Jahren oder 33. Da war ich dann froh, weil man anders behandeln konnte. Seitdem nehme ich Amitriptylin und Voltaren abends, gegen die Endometriose auch mit 53 noch die Pille. Tagsüber nehme ich noch manchmal Novalgin oder Ibu. Ich gehe einmal in der Woche zur Wassergymnastik ( absolut super) , einmal zur Krankengymnastik und zur Massage. Während der Diagnostizierung der Fibro stellte ich einen Tauschantrag als Lehrerin nach Norden, zog mit meinem Freund zusammen, wir bauten und sind inzwischen auch seit über 6 Jahren verheiratet.

    Ich habe immer wieder ganz schlechte Phasen, da achte ich mehr auf mich, versuche mich hinzulegen, schaufle Zeit frei für die Sauna, gehe in die Badewanne . Probier auch mal ein neues Medikament- um immer wieder zu alten zurückzukehren. MOmentan gehe ich zu einem Heilpraktiker und Ostheopaten, ich merke eine ausgesprochen
    hartnäckige Schmerzstelle verschwindet nach und nach- das macht mich schon glücklich. Ich denke ganz ohne Schmerzen war ich zuletzt als Kind, so mit 8......und werde es auch wohl nie sein. Ich glaube nicht an Wunder, aber ich denke auch nicht , dass es diese Abwärtspirale gibt. Weil ich eben auch bessere Zeiten kenne. Ich weiß, ich kann nicht lange Fahrrad fahren, mitunter auch nicht lange laufen- aber mitunter geht das auch.
    Und ich lasse mir von der Fibro meine Träume und schönen Sachen nicht nehmen. Dieses Jahr waren wir 4 Wochen in USA, an manchen Tagen konnte ich kleinere Wanderungen - das heißt bei mir 1,5-2 Stunden mit vielen Pausen zum Sitzen, da ich einen Wirbelsäulenschaden mein eigen nenne ) mitmachen und die wunderschöne Natur genießen.
    Und wenn ich ein schönes Theaterstück vorhabe und einen Tag habe, an dem ich nicht sitzen kann, dann gibts eine Ration Voltaren extra, aber es stellt sich nie die Frage, dass ichnicht gehe. Einzig eine Migräne könnte mich abhalten.

    Ich habe übrigens seit Studienende immer voll gearbeitet, viel weniger gefehlt als so manche Kollegin ohne chronische Krankheit und ohne Schwerbehindertenausweis ( nicht wegen Fibro), saß aber auch schon weinend im Wintergarten, weil ich nicht wußte, wie ich die Treppe hinunter kommen soll.... oder unten, weil ichnicht wußte wie hoch.....
    Fibro ist nicht das Ende, nachdem meine Mutter, mein Vater und zwei Tanten elend an Krebs verstorben sind, weiß ich , was schlimm ist.......
    Und ich weiß inzwischen, dass der Schmerz an einer Stelle manchmal eines Morgens weg ist , so plötzlich wie er kam. Allerdings weiß ich auch , dass er wiederkommen kann. Aber erst mal freue ich mich,dass er an einer Stelle weg ist.
    Das ist jetzt aber lang geworden.
    Mir hilft eben z.B. die Wassergymanstik oder die Wanne ode Sauna. Auch eine Reha in einer Rheumaklinik, die Fibrogruppen hat , hat mir geholfen. Überhaupt ist es wichtig informiert zu sein über die Krankheit. Und sich etwas zu suchen die sie einen zumindest zeitweise vergessen lässt. Bei mir ist das der Beruf, ich habe in der Reha mal eine Frau kennengelernt, da war das NordicWalking.......
    viele Grüße und nicht verzweifeln- ich finde auch nach 40 Jahren mit Fibro das Leben noch ausgesprochen lebenswert. Und vielleicht gehört man ja zu denen, bei denen es angeblich mit 60 oder nach den Wechseljahren besser wird. Immer hoffen und die Zeit mit schönem aber auch mit Aufgabne "überbrücken"
    Kröti
     
  4. nessie

    nessie Neues Mitglied

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    Hallo Kröti!
    Du hast vollkommen recht. Auch ich habe schon lange Beschwerden.
    Von frühester Jugend auch stärkste Periodenschmerzen usw.
    Ich denke auch, als man nicht wußte, was es ist, hat man´s eben so hingenommen. War halt ein schlechter Tag, evtl. ein paar Schmerztabletten nehmen und weiter geht´s.
    In der ersten Zeit nach der Diagnose Fibro habe ich jeden Tag auf Beschwerden geachtet und meine Gedanken kreisten nur darum.
    Das tue ich jetzt auch nicht mehr und ich fahr auch viel besser damit.
    Wie oft hatte man früher ein Zipperlein und es nicht beachtet.
    Es gibt eben gute und schlechte Tage.
    Alles Gute und liebe Grüße
    Nessie:top:
     
  5. Mugla1

    Mugla1 Neues Mitglied

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    Liebe Kroeti
    schönen Dank für deinen Erfahrungsbericht!:ylflower:
    Mein Bericht würde im Großen und Ganzen etwa genauso ausfallen.Auch ich habe seid meiner Jugend Schmerzen im Rücken Nacken immer wieder Sehnenscheidenentzündungen in den Armen und Füßen,Kniebeschwerden , die liebe Hüfte und mit zunehmenden Stess auch Migräneatacken die mich dann lahmlegen.
    Bevor ich bei meinem Neurologen vor 5 Jahren angeschlappt kam hatte ich bestimmt 3-4 Tage pro Woche Kopfschmerzen.Seid er mir Citalopram verschrieb sind diese wie weggeblasen und ich merke wie ich innerlich nicht mehr so unter Strom stehe.Missen will ich die nimmer.:top:
    Nein eigendlich habe ich mein Leben immer gelebt und versucht mein Leben in der Hand zu halten trotz Schmerzen und nicht mein Leben von den Schmerzen diktieren zu lassen.
    Von den ganzen Schmerzmitteln über jahre eingenommen,rebelliert jetzt mein Magen.:mad: aber im Großen und Ganzen versuche ich die Schmerzen einfach an zu nehmen ,außer bei Kopfschmerzen helfen keine Medis und für mich leiser zu treten und auch mal ne Auszeit zu nehmen was nicht oft gelingt.

    Aber das alles meinte ich gar nicht!:nixweiss:

    Zitat:
    Alles in Allem aber geht es immer mehr berg ab und es kommen weitere Arschgebrechen hinzu.Von der einst körperlich fitten und aktiven Frau ist nicht mehr viel übrig und das innerhalb eines Jahres.

    Ich regeneriere mich einfach nicht mehr und jetzt wendet sich das Blatt.Ich kann halt einfach Dinge nicht mehr machen,über die ich bis vor kurzen noch nie nachgedacht hatte.
    Alltäglichen Kleinkramscheiß der immer mehr mein Leben bestimmt.

    Z.B. schreiben: erst mußte ich die Stifthaltung ändern ok dann hatte ich zunehmend Probleme länger zu schreiben und nun bekomme ich fast augenblicklich Krämpfe in den Händen,Arme heben ( föhnen)
    Kartoffeln schälen,Seiten umblättern,Messer/Gabel nutzen etc die Liste läßt sich beliebig vortführen.Alles wo ein Pinzettengriff notwendig wird geht nicht mehr...:smhair: oder wo der Griff zu groß wird...Treppen
    Dieser ganze Fusselkram der den Alltag bestimmt wird auch nicht wirklich besser für einen Tag oder Stunden oder so es wird einfach immer schlimmer.
    Darum ging es mir um den Verlust bzw die Einschränkung meiner Selbstständigkeit wodran ich nichts ändern kann und dann halt mit der Geschwindigkeit und das macht nachdenklich denn ich hab noch so viel vor wo ich meine Kraft und beweglichkeit brauche.

    So genug gejammert :confused5:


    Liebe Nessi

    ich geb dir ja Recht man muß es nehmen wies kommt und darf sich nicht immer unter die Lupe nehmen.


    Schönen Sonntag Abend euch allen.
    Alles Gute:sheep::bounce:
     
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