Hallo, ich werde von MTX auf Benepali umgestellt. Mein Rheumatologe rät dringend vorher zur Impfung mit Shingrix gegen Gürtelrose, über deren Nebenwirkungen ich sehr geteilte Meinungen hörte. Hat jemand seine Erfahrung hinsichtlich Verträglichkeit oder persönliche Sichtweise mit mir zu teilen? Ich bin im Grunde nicht gegen Impfungen, bei dieser bin ich jedoch tatsächlich etwas „ängstlich“. Dankeschön!
Ich hab keine Erfahrung, aber würde erst mal fragen, warum denn unbedingt die Gürtelrose-Impfung empfohlen wird. Erst dann würde ich entscheiden. Besteht unter Benepali ein erhöhtes Risiko, eine Gürtelrose zu entwickeln, oder ist der Verlauf einer Gürtelrose unter Benepali heftiger? Oder macht mans einfach so, weil unter Benepali irgendwann bei Impfwunsch eine Impfung nicht möglich ist? Punkt 1 und 2 würden mir helfen, die entscheidung für die Impfung zu treffen. Punkt 3 wäre eine Ablehnung (bei mir).
ok, das macht die Entscheidung einfacher. Da ich weiß, wie sich Gürtelrose anfühlt wäre für mich in dem Fall die Impfreaktion berechenbarer und vermutlich leichter auszuhalten als die zu erwartende Erkrankung, auf die ich dann ängstlich warten würde. (ich bin leider so gestrickt).
ich bekam ein Mal Gürtelrose nach einigen Wochen JAK- Hemmer und seitdem nicht mehr. Mir sind völlig unberechenbare Post- Impfung- Syndrome unheimlicher. So verschieden sind wir alle, so individuell, wie schön
Hallo Majul, ich bin geimpft worden und froh darüber. Bei Immunsuppremmierung kommt es nicht selten zu einer Erkrankung mit Gürtelrose, auch die Pneumokokenimpfung ist empfehlenswert.
Hallo @MaJul, ich wurde auch gegen Gürtelrose geimpft (nachdem ich sie über ein Jahr davor am Kopf und Gesicht hatte - seeeehr schmerzhaft). Die erste Impfung ging spurlos an mir vorbei, nach der zweiten Impfung hatte ich am nächsten Tag Fieber. Ich glaube, dass ich aber nach kurzer Zeit wieder fit war. Kann mich nicht mehr genau erinnern. LG Snoopie
Schau doch mal hier rein, da findest du viele Erfahrensberichte https://forum.rheuma-online.de/threads/shingrix-eure-erfahrungen-mit-der-impfung.67725/
Ich freue mich sehr, dass ihr so schnell reagiert. Dankeschön für den Austausch! Wie würde ggf. therapiert werden( Gedankenspiel), wenn man nicht geimpft wäre und unter Biologika/ Biosimulars an Gürtelrose erkrankt ?
Wir sind ja keine Ärzte, denn der wäre bei mir vor der Entscheidung zur Impfung allemal der Ansprechpartner. Die Beratung diesbezüglich gehört eigentlich in seine Hand. Ich denke - mein Gedankenspiel - die Behandlung mit Aciclovir ist möglich, weil keine Wechselwirkung besteht. In einem Forum hab ich gelesen, dass Benepali solange pausiert werden soll.
Hallo MaJul, ich spritze Etanercept (Erelzi) seit 2019 und wurde damals auch auf diverse Impfungen aufmerksam gemacht. Grippeschutzimpfung, Pneumokokken und eben Gürtelrose. Allerdings war Shingrix damals relativ neu und ich noch unter 50. Somit hätte ich zu der Zeit auch die Impfungen gegen Gürtelrose selbst bezahlen müssen, was laut Ärztin 170 Euro gekostet hätte. Ich habe mich dagegen entschieden. Nicht nur wegen der Kohle, sondern weil ich auch Respekt vor den NW habe. Selbst heute, wo ich sie kostenlos bekäme, bin ich dagegen noch nicht geimpft. Alle anderen Impfungen habe ich machen lassen. Mein Mann hatte letztes Jahr eine Gürtelrose am Kopf und bekam recht zügig ein Medikament dagegen. Damit ging es ihm schnell besser. Ich weiß natürlich, dass der Verlauf individuell ist und bei Immunsuppression auch schlimmer aussehen kann. Aber irgendwas hält mich noch von der Impfung ab. Letztendlich muss jeder diese Entscheidung für sich selber treffen. Es ist ja kein Ausschlusskriterium für die Behandlung mit Biologika. Zusätzlich zu Erelzi nehme ich noch MTX und Quensyl. Eine erhöhte Neigung zu Infekten oder Infektionen kann ich bei mir bisher nicht feststellen.
Hallo zusammen! Ich beobachte das Thema gerade sehr aufmerksam, da auch ich hin und hergerissen bin, was die Impfung betrifft. Ich bekomme schon seit einiger Zeit ein Biologikum + MTX, - erst Adalimumab jetzt Etanercept (Enbrel). Mein Rheumatologe rät zu der Impfung, mein Hausarzt rät eher ab. Er ist kein Impfgegner, beobachtet aber unverhältnismäßig viele und starke Nebenwirkungen. Da ich unter meinen Medis bisher keine erhöhte Infektanfälligkeit bei mir bemerken konnte, sitze ich das Thema im Moment geduldig aus. Bin mal gespannt, was hier noch an Erfahrungsberichten zusammen kommt. LG mum4
Ich bin da weitgehend bei Clödi. Es gibt klare Daten, dass die Impfung gegen Gürtelrose vor schweren Erkrankungen und vor Allem auch ganz gut vor Postzosterneuralgien schützt, die sehr, sehr hartnäckig sein können und oft über Jahre anhalten. Vorsicht, etwas länger - niemand MUSS das lesen! Die Nebenwirkungen sind etwas häufiger als bei Tetanus und Co. (wie Snoopie schrieb, haben manche Individuen kurzzeitig Fieber nach der Impfung, manche merken rein gar nichts). Ehrlich gesagt finde ich das gut nachvollziehbar, übrigens analog zu den Covidimpfungen, aber das nur nebenbei. Besondere Probleme sind mir aus der praktischen Anwendung nicht bekannt. Vielleicht hilft es, sich klar zu machen, dass eine Gürtelrose in der Regel keine frische Infektion, sondern eine Reaktivierung einer chronischen, symptomlosen Infektion ist (eine so genannte Viruspersistenz in den "Nervenknoten", die vom Rückenmark ausgehen und die peripheren Nerven sozusagen in die Peripherie entlassen). Das bedeutet, dass die meisten von uns dieses Virus (es ist ein Virus aus der Gruppe der Herpesviren) in sich tragen - und demzufolge das Virus auch aktiv werden kann. Bei der Gürtelrose verursacht es dann (im Gegensatz zur Erstinfektion, die fast immer zu Windpocken führt) eine Nervenentzündung, die die Bläschen und Schmerzen entlang eines Nerven bedingt. Das kann prinzipiell jeden treffen. Die Behandlung der Gürtelrose ist gut etabliert und umfasst für mein Verständnis neben der antiviralen Behandlung (je nach Ausmaß und Lokalisation und bei Immunsupprimierten sehr wichtig, aber nicht immer zwingend erforderlich) auch eine lokale Behandlung sowie eine früh beginnende spezifische Schmerztherapie. So kann im Grunde die spätere Post-Zoster-Schmerzerkrankung früh verhindert werden und kürzt in der Regel die Schmerzdauer auch im akuten Geschehen erheblich ab. Was ich mit dem langen Sermon sagen will: die Impfung hat ihre Berechtigung (bei Immunsupprimierten auch schon vor 50) und wird daher für Gefährdete empfohlen. Die letzte Entscheidung liegt wie immer beim Impfling oder eben Nicht-Impfling. Nach meiner Erfahrung wird die Impfung relativ großzügig angenommen und gut vertragen; leichtes Fieber für ein paar Stunden ist kein Argument für "schlechte Verträglichkeit"!
@Schleiereule Hat man denn eine Vorstellung davon, wie lange die Shingrix Impfung Schutz bietet? Meine Überlegung ist, wenn ich mit der Impfung noch ein paar Jährchen warte, dass dann eine Impfung fürs Leben reicht. Bei Tetanus oder Diphtherie frischt man ja nach 10 Jahren auch wieder auf, oder ist meine laienhafte Vorstellung total daneben. Fakt ist doch, je höher das Alter, je schlechter das Immunsystem und damit immer höher das Risiko für eine Gürtelrose (obwohl ich die mit Mitte 20 auch schon hatte ).
Clödi, das ist wie immer die 500.000-Euro-Frage..... Grundsätzlich gibt es Impfstoffe, die stärker immunogen sind (das ist übrigens die Grundlage, auf der die sequenzielle Impfung gegen Pneumokokken mit zuerst 13-valentem und zum Boostern 23-valentem Impfstoff, sprich Prevenar, danach Pneumovax, basiert) und damit eine bessere "Grundimmunisierung" bedingen. Shingrix gehört nach dem jetzigen Stand dazu und bietet nach der bisherigen Datenlage sehr guten Schutz über bis dato naturgemäß begrenzte Nachbeobachtungsdauer, aber immerhin erfassten nahezu 10 Jahren. Das funktioniert durch einen "Wirkverstärker" (Adjuvans), man nennt das auch Konjugatimpfstoff. Das mag an der Charakteristik (führt zu weit hier) bestimmter Viren liegen. Bakterielle Erkrankungen scheinen mir in Bezug auf den Impfschutz und seine "Haltbarkeit" eine andere Biologie zu haben, ohne, dass ich mich damit gründlich befasst hätte. Hier eine - wie ich finde - ganz gute Übersicht Gürtelrose (Herpes zoster): die Krankheit und der Impfstoff (infovac.ch)
Hab es jetzt erst gelesen, ich nehme ja seit 20 Jahren TNF Blocker ( Remikade, Embrel, Humira) habe mich vor drei Jahren unter Humira gegen Gürtelrose Impfen lassen und hatte zwei Tage Probleme. Schüttelfrost, Kopfschmerzen und der Arm tat sehr weh. Das gleiche hatte ich aber auch bei meinen drei Corona Impfen. Es reagiert wie schon geschrieben wurde jeder Mensch anders, ich würde es aber wieder tun.