Hallo an alle Teilnehmer von Rheuma online. Es ist eine tolle Sache hier immer so viele Informationen und freundliche Unterstützung zu bekommen. Ich habe eine Frage in die Runde. Habe seit einem Jahr seronegative RA und bekomme Leflunomid 20mg und Prednison 5 mg. Soll nun zur Röntgenkontrolle von Händen und Füßen, mit der Frage nach Erosionen. Hat jemand von euch trotz seronegativer RA Erosionen an den Gelenken? Ich dachte, dass die seronegativen Fälle leichter verlaufen. Ich habe auch nie Entzündungszeichen im Blut. Wie sind eure Erfahrungen damit? Freue mich über jede Antwort. Liebe Grüße und eine gute Restwoche wünscht Motzi
Hallo, auch ich habe keine Entzündungszeichen im Blut, obwohl ich starke Schmerzen habe. Trotz Cortison und Arava habe ich fortschreitende Polyarthrose in den Fingern. Noch einen schönen abend. LG Adolina
Liebe Adolina und Kati, Hätte mir eigentlich noch mehr Antworten gewünscht, aber offensichtlich gibt es diesbezüglich wohl nicht so viele Erfahrungen. Euch Beiden ganz herzlichen Dank für eure Berichte. LG Motzi
Hallo Motzi, habe seit ca. 3 Jahren RA mit hochpositiven CCP-AK - jedoch fast nie erhöhte Entzündungswerte. Nehme nur 2,5mg Prednisolon und bei Bedarf Arcoxia. Hatte schon Phasen mit starken Schmerzen und starker Einschränkung - aber selbst dann nur leicht erhöhte Entzündungswerte. Im Ultraschall sieht man kleine Erosionen in den Fingergelenken. Meine Röntgenbilder waren und sind bisher völlig unauffällig. lg hamo
Hallo Motzi, bin ebenfalls seronegativ mit hohem Anti-CCP-Wert. Ich glaube, die Aggressivität wird eher am Anti-CCP-Wert festgemacht und hängt nicht von seropositiv oder-negativ ab. Nehme seit 10 Jahren MTX und bisher konnten glücklicherweise keine negativen Veränderungen mehr an den Gelenken festgestellt werden.
Der Begriff "seropositiv" bezieht sich auf den Rheumafaktor. Du hast aber Recht, dass das sich komisch anfühlt - es ist ja etwas positiv, wenn die CCP-AK serologisch nachgewiesen werden http://dgrh.de/?id=1922
Um die Sache noch komplexer zu machen: Ich habe vom Krankenhaus die Diagnose "seropositive" RA - aufgrund von positiven CCP-AK und positiven MCV-Antikörpern und auffälligem Ultraschall der Gelenke. Vom Rheumadoc habe ich die Diagnose "seronegative" rheumatische Erkrankung - da ich keine Entzündungszeichen habe, mein Rheumafaktor negativ ist und meine Gelenke im Röntgenbild gesund aussehen. Ausserdem erfülle ich nicht die Kriterien für eine RA - da meine Gelenke noch nie lange genug entzündet waren. Er verweist dann immer auf die Diagnose des Krankenhauses - zweifelt diese aber selbst an. Wie sinnvoll so etwas ist kann ich nicht sagen - für mich ist es einfach eine große Unsicherheit. lg hamo
Danke an alle, die sich jetzt noch auf meine Frage gemeldet haben. Habe mich sehr darüber gefreut. Was ich daraus entnehme, ist die Möglichkeit, dass sich bei seronegativer RA (kein Rheumafaktor und keine Ccp Ak) keine Erosionen bilden könnten. Muss man dann trotzdem Basismedikamente nehmen? Wie seht ihr das? Herzliche Grüße Motzi
Wenn sich deine Einschränkungen durch die Krankheit in einem erträglichen Rahmen halten und du bisher keine feststellbaren Gelenkschäden hast, dann ist es wirklich die Frage, ob du dir unbedingt eine Basis mit eventuell heftigen Nebenwirkungen antun willst/musst/sollst... Aber, leider kann dir niemand sagen, ob sich die Krankheit immer so zahm verhalten wird und du wirklich nicht mit Schäden rechnen musst. Wenn`s mal passiert ist, kann man das nicht mehr rückgängig machen. Ich weiß, wovon ich rede, denn bei mir war innerhalb eines Jahres das rechte Handgelenk total zerfressen, dank unerkannter rheumatischer Erkrankung. Klar gibt es die unterschiedlichsten Verläufe und nicht bei jedem muss es soweit kommen. Wenn du meinst, du kommst mit einer Ibu hin und wieder aus, dann lass dich wenigstens engmaschig durchchecken, damit man rechtzeitig eingreifen kann. Ich bin davon überzeugt, dass bei mir nur das MTX die Krankheit zum Stillstand gebracht hat -> ich möchte mir nicht vorstellen, was wäre, wenn ich versucht hätte, mich mit Schmerztabletten durchzuwurschteln!
Naja, was gesagt wurde, lässt diesen Schluss nur sehr bedingt zu.....nichts "muss", alles kann, und das gilt sowohl für seronegative als auch seropositive RA; insofern ist es ziemlich unwichtig, welche Form bei Dir vorliegt. Statistiken halten im Bezug auf ein einzelnes Individuum immer still. Ich persönlich würde mich da auf die Einschätzung von Betroffenen (im Sinne einer Art Abstimmung?) im Hinblick auf eine definierte Erkrankung eher weniger verlassen - bei allem Respekt. Es gibt klare Behandlungsempfehlungen des ACR (und auch der EULAR) zur rheumatoiden Arthritis. Hier kannst Du nachlesen: http://www.rheumatology.org/Portals/0/Files/ACR%202015%20RA%20Guideline.pdf Gruß, Resi.
P. S. Ein Kernproblem dürfte darin liegen, dass sich unter dem Titel "seronegative rheumatoide Arthritis" auch zahlreiche Erkrankungen tummeln dürften, die sich irgendwann oder auch nie als andere Krankheitsentität herausstellen. Hier auch die revidierten Klassifikationskriterien (aus gutem Grund gibt es keine DIAGNOSEkriterien....): http://www.chronisch-entzuendliche-erkrankungen.de/rheumatoide-arthritis-acr-eular-klassifikationskriterien/
Seronegativ Hallo Motzi, Mir geht es wie dir. ..bin seronegativ habe einen sehr geringen CRP Wert im Blut und trotzdem hatte ich im rechten Mittelfuss schon zunehmende Erosion im Gelenk. Das wurde wegen der zunehmenden Schmerzen im August operiert. wann ich wieder normal laufen kann ist noch nicht klar... Viele Grüße Engelstrompete ☺