Das meinte ich. So viele, die sich dann - eher spät und ohne vernünftigen Hintergrund - zum Heilen berufen fühlen......
Eine Anmerkung noch: auch wenn die persönlichen Umstände und Facetten eines von was auch immer Betroffenen eine große Rolle spielen, so ist eine medizinische Behandlung doch immer noch (und das wird ziemlich oft ausgeblendet) ein "Handwerk" - wenn auch eines, das vielleicht andere Begabungen braucht als rein technische - und kein mystisches Geschehen.
Ja, ich kenne in meinem (weiteren) Umfeld auch ein paar "Berufene", bei denen mir Angst und Bange wird, wenn sie ihr "Gelerntes" anwenden. Bei einer der Damen kommt grundsätzlich der Hinweis, man solle sich glutenfrei ernähren, egal was für eine Grunderkrankung vorliegt. Gluten, die Mutter allen Übels Leider hat sie wegen ihres derzeitigen Berufes auch "Zugriff" auf viele Patienten.
Die Heilpraktikerprüfung wird von Ärzten bestimmter Gesundheitsämter erstellt, umfaßt neben Differentialdiagnose Fragen zu vielen Fachgebieten und zu anerkannten Bereiche der Naturheilkunde. Sie wird in verschiedenen, jeweils für ein Gebiet zuständigem Gesundheitsamt geprüft. Von Ärzten. Schriftlich und mündlich. Ich denke, es gibt sehr gute und sehr schlechte weibliche und männliche Heilpraktiker, genauso wie Ärzte und Psychologen und Schuhverkäufer, offene, verschlossene, verunsicherte und auch bereits subjektiv allwissende Patienten. Ich kenne sehr gute Ärzte, denen ich für immer in großer Dankbarkeit zugetan sein werde und ich kenne ebenso hochqualifizierte Ärzte, denen wir besser niemals begegnet wären. Ich bin der verteufelten Pharmaindustrie dankbar, dass sie das erste Basismittel entwickelt hat, welches mir erlaubt, mich wieder bewegen zu können und Rheumadoc, der bei einem Vortrag die Idee bekam, dass es mir helfen könnte. Die traditionelle chinesische Medizin wird bereits seit mehr als 2000 Jahren praktiziert und ich denke, dass auch Erfahrung ein guter Lehrer ist. Ich bin froh, dass ich die Phytotherapie kennengelernt habe, etwas von Ernährung verstehe, mich kenne und einem Heilpraktiker und einer Heilpraktikerin begegnen durfte, die mir mit ihrer TCM- Akupunktur und Osteopathie helfen, ohne sonstige Medikamente der Pharmaindustrie und ihre Nebenwirkungen leben zu können. Als besonders schön und irgendwie auch heilsam empfinde ich, wenn wir uns Menschen untereinander und der Natur und jedem Lebewesen mit Respekt begegnen. Gute Nacht Euch allen, cat
@stray cat Das mag alles richtig sein, und besonders dein letzter Satz ist von weitreichender Bedeutung..... Nur so viel noch, dann will ich es auch dabei bewenden lassen: du hast völlig Recht, Erfahrung ist ein ganz wichtiger Aspekt; das gilt aber nicht nur für TCM, sondern für jede Form der Behandlung. Auch Schulmediziner schütteln nicht aus einem Würfelbecher, was sie tun wollen. Es gibt zahlreiche Beispiele für die Hybris derjenigen, die eigentlich Erfahrung brauchen - egal, in welchem Sektor.
Jeder Aspirant muss immerhin eine Prüfung vor einem Amtsarzt ablegen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Das Curriculum umfasst, soweit ich mich entsinne, Grundlagen aus Anatomie, Physiologie, Pathologie, ausserdem geht es wohl um die gesetzlichen Grundlagen und Grenzen. Danach ist man zwar HP, aber muss sich auch in der Praxis weiter bilden und ggf. spezialisieren. So jedenfalls erzählte es mir eine Teilnehmerin einer Fortbildung, die "Ihren" Heilpraktiker machen wollte. Es darf - und das finde ich gerade in Hinblick auf Placebo-Effekte an unserem System wirklich gut - jeder wählen, welchen Weg er einschlägt und von wem er sich behandeln lassen möchte. Niemand darf und kann gezwungen werden, sich dem zu unterwerfen, was gerade medizinisch state of the art ist. Ich finde daher, dass es niemandem zusteht, Menschen, die sich dafür entscheiden, zu einem HP, Heiler, Schamanen zu gehen und eine allopathische Therapie oder bestimmte Medikamente abzulehnen, Angst zu machen oder sie zu kritisieren. Jeder ist für sich und seinen Weg verantwortlich und kann und darf das allein entscheiden.
Ich bin zwar nicht Heike, aber ja, du hast völlig Recht - mit allen Konsequenzen. Ich hoffe dann mal, dass jeder genügend Überblick und Sachverstand besitzt, allein, verantwortlich und richtig in seinem Sinne zu entscheiden. Dazu braucht es greifbare und verlässliche Informationen.
@Banditensocke Wie du lesen kannst, schrieb ich, dass ich für mich nur nein sagen kann. Über andere zu urteilen oder für sie zu entscheiden, würde ich mir niemals anmaßen.
Zum Thema TCM gab es in der Zeitung einen interessanten Artikel zur Medizingeschichte der TCM. Er ist etwas lang, aber falls sich jemand dafür interessiert: https://www.spektrum.de/news/die-erstaunliche-wiederkehr-der-traditionellen-chinesischen-medizin/1183997 Ich selbst habe lange Zeit Qigong / Taichi gemacht und fand es für mich hilfreich. Aber ohne den hier im Westen überhöhten geistigen Überbau. Mir tat einfach die leichte körperliche Bewegung und Entspannung gut.
Passend zum Thema: Krimi heute Abend in ARD um 20.15 Uhr Krank. Da geht es um einen Alternativ-Mediziner.
Heute Abend in der ARD um 20:15 Uhr. Für alle, die sich für dieses Thema und den Blick hinter die Kulissen interessieren. Heilpraktiker - Quacksalber oder eine sanfte Alternative?
@Clödi Danke für den Tipp, aber in S3 kommt Sendung über Gefäßerkrankungen, die ist mir momentan wichtiger. Schönen Abend Euch allen Grüßle Uschi
Ich habe die Sendung noch nicht gesehen. Aber in der Zusammenfassung haben sie schon erwähnt, dass, was ich schon mal beabstandet habe, die unzureichende Prüfung der Heilpraktiker.