Dumme Fragen zu Gehhilfen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Hai, 28. September 2006.

  1. Albstein

    Albstein Mitglied

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    So isses...

    Hallo, kann nur das voll unterstreichen, was bröselmartin schreibt!
    Habe mir letzte Woche Ersatz-"krücken" gekauft (natürlich nur die mit anatomisch geformten Griffen - alles andere ist auf Dauer unangenehm!).

    Kosten für das Paar:
    59 Euro. Eine lohnende Anschaffung; selbst meine "sparsame" Privatkasse (man glaubt es kaum, die ist sparsamer als die AOK!) hat die Gehhilfen (das ist der Fachausdruck) - nach Verordnung durch den Doc - erstattet.
    Also nur Mut. :)
     
  2. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    Ihr habt mal wieder alle recht

    Hallo,

    ihr habt mal wieder alle Recht. Und machmal brauche ich auch einfach eine andere Sichtweise. In ein Geschäft wäre ich auch gegangen, wenn eines in der Nähe wäre aber manchmal merkt man an den langen Wegen doch die Großstadt.

    Aber ich stecke auch mal wieder in einem seelischen Loch und fühle mich einfach krank.

    Ich glaube bei einigen Dingen machen sich Frauen mehr Gedanken als Männer, da sind wir glaube ich einfach anders "gestrickt". Nach aussen hin bin ich ja gar nicht krank. Kein Bein gebrochen, kein Fieber ... nicht´s. Wozu brauche ich dann eine Gehhilfe ? Wenn ich so etwas benutze fühle ich mich auch nach aussen hin krank und das kostet mich Überwindung und ich glaube die meisten Männer machen sich überhaupt nicht solche Gedanken. Lieber Bröselmartin, das soll kein Vorwurf sein sondern ist nur meine persönliche Einschätzung von der es sicher auch Ausnahmen gibt.

    Gruß Hai
     
  3. Bröselmartin

    Bröselmartin Neues Mitglied

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    Hallo Hai,

    Du steckst nicht nur in einem seelischen Loch, Du steckst auch in einem gesundheitlichen Loch. Hör mal in Dich rein. Du wirst sehen, daß die Krankheit nicht nur schmerzt, sondern auch körperlich erschöpft und seelisch drückt. Rheumatische Sachen sind ganz oft ein richtiger Rundumschlag.
    Das Gemeine ist, daß man von Außen oft oder meist nichts sieht. Es ist dann nicht nur Gedankenlosigkeit, wenn man keine Rücksicht auf Dich nimmt, sondern manchmal auch die in der aktuellen Situation mangelnde Kenntnis Deiner Probleme.

    Aber selbst wenn Deine Probleme bekannt sind, gehen die Männer nicht auf Dich ein. Sieh's mal aus historischer Sicht: Nur die Frauen, die in der Gruppe am Lagerplatz waren, haben sensiblen und gefühlvollen Umgang mit einander. Sie hatten Zeit. Die Kerle auf der Jagd haben alle Kraft gebraucht und konnten auf kleinere Verletzungen meist gar keine große Rücksicht nehmen. Sie mußten weiterkommen. So haben Sie gar keinen Blick dafür und sind schon auf Verdrängen und Ignorieren programmiert. Achte mal drauf.
    Die Situation, die Du beschrieben hast, ist typisch. Die Männer wollten in den Kampf ziehen. Da kamen die Scheuklappen, damit sie sich voll auf ihr Ziel konzentrieren konnten, und sie haben den Nachzügler erst gar nicht gemerkt. Aber sie haben sich ja schließlich doch besonnen.
    Verzeih es ihnen, wir (die meisten) Kerle sind so. Ändern kannst Du sie nicht. Du kannst ihnen aber sagen, wenn Du etwas brauchst - dann werden sie meistens hilfsbereit.

    Gruß vom Bröselmartin.
     
  4. Albstein

    Albstein Mitglied

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    Hallo, Hai,

    Du sprichst mir aus dem Munde

    (Zitat): " Wenn ich so etwas benutze, fühle ich mich auch nach aussen hin krank und das kostet mich Überwindung..."

    Ich hatte diese Phase auch, war immer Sportler, fühlte mich kernig (selbst wenn ich mal ein Zipperlein oder was vorübergehend Ernsteres hatte) und musste erst einmal begreifen, dass man auch mit bleibenden Krankheiten und Behinderungen wie RA "noch ein vollwertiger Mensch ist" :) .

    Tja, das versteht die Umwelt (wie Bröselmartin es treffend skizziert) nicht immer. Das sollte einem aber schei..egal sein, sage ich Dir! Inzwischen juckt es mich nicht mehr, öffentlich "als behindert" angesehen zu werden. Auch nicht bei meinen Kunden/Auftraggebern (ist u.a. ein Problem bei Selbstständigen...).

    Was mich regelmäßig "auf die Palme bringt" :D ist:

    Bei Kontakten mit Behörden usw. (Versorgungsamt, Krankenkasse u. Ä.) habe ich oft das Gefühl (gehabt), dass diese Menschen dort einen körperlich Behinderten gleichzeitig als einen geistig weniger Zurechnungsfähigen ansehen. Ich muss wohl nicht hinzufügen, dass ich diesen Gesprächspartnern entsprechende "Aufklärungen" habe zukommen lassen, schriftlich und mündlich...
    Ich weiß, dass es anderen auch so ergangen ist. Da hilft nur Selbstbewusstsein und der Blick nach vorn.

    In diesem Sinne - einen möglichst angenehmen Tag :) und nutze alle Hilfmittel!

    A. St.
     
  5. Uschi(drei)

    Uschi(drei) Bekanntes Mitglied

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    Gehhilfen

    Da muß ich doch auch was dazu erzählen.

    Wenn ich einkaufen gehe, der erste ist einen Einkaufswagen holen, auch wenn ich nur ein Tüte Milch brauche!!

    Sonst nehme ich, wenn es mal wieder nicht so gut geht oder ich fast garnicht laufen kann die beiden Wanderstöcke, schnall mir den Rucksack auf Rücken (denn irgendwo muß man den Einklauf verstauen) und los gehts. Die Leute denken zwar ich ging zum Spaßvergnügen los, aber was solls. Mit Spazierstöcken und Krücken komme ich nicht so gut zurecht -- und wenn ich Schiene brauche, lange Hose und man sieht es nicht. Und wenn es mir gutgeht, gehe ich auch mit Wanderstöcken los und mach mal wieder eine kleine Wanderung!!

    Ein Vergnügen bei dem Wetter!!

    Schönen Tag noch

    Uschi(drei)
     
  6. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    Hallo,

    irgendwann lerne ich es bestimmt noch,das ich krank bin und es warscheinlich auch zeigen muß um mehr Verständnis für meine Probleme zu bekommen.
    Alles nicht so einfach, wenn man sich selbst im Wege steht.

    Gruß Hai
     
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