Habe ich gestern gefunden und habe selten so gelacht ....... Grüsse von Nixe Samstag morgen, mit Sohni beim Bäcker. Ich hab nur die paar Euro für die Brötchen mit. Mami, ich will Kuchen! bettelt mein Süßer. Was mach ich nur, kann doch nicht im Laden sagen, das Geld reicht nicht. Da ich etwas eleganter gekleidet und komplett geschminkt bin, muss ja jeder denken, die gibt ihr Geld nur für Schminke und Klamotten aus und für Kuchen reichts nicht. Achja, ich sehe deshalb so aus, weil ich noch arbeiten muss. Ansonsten sieht mich die Bäckersfrau nur in schlumprigen Jogginghosen und Durch-die-Haare-mit-den-Fingern-fahren-Frisur. Also in meiner Not flöte ich meinem Süßen zu: Aber Hase, hast du denn vergessen, dass ich nach der Arbeit noch einen Kuchen backe? Ha, das hat gesessen berufstätige Mutter, die neben Haushalt und Arbeit auch noch Kuchen backt. Ich setze noch einen drauf. Mami hat doch schon Mehl, Eier, Milch und Zucker gekauft! Ha, kein Fertigkuchen. Warum die Bäckersfrau die Augen verdreht, versteh ich nicht, aber ich hab auch nicht lange Zeit darüber nachzudenken. Oh toll Mami, da darf ich sicher helfen!!!! Mein Sohn strahlt wie ein Honigkuchenpferd aus der Bäckerauslage. Der genervte Blick der Bäckersfrau verwandelt sich in boshaftes Grinsen. Eine böse Vorahnung steigt in mir hoch. Die ignoriere ich. Was trifft besser als eine Mama die berufstätig ist, Wert auf ihr Äußeres legt, Kuchen bäckt und dann noch als perfekte Mutter, die Kinder am Kuckenbacken teilnehmen läßt. Na klar mein Schatz, das darfst Du. Das dieser Satz das Todesurteil für meine geliebte Küchenwaage sein sollte, war mir da noch nicht bewußt. Nun, die Zeit des Backens rückte immer näher. Meine Tochter ahnte wohl schon, was der Nachmittag bringen sollte und verzog sich lieber vor den Computer. Sie würde den Abwasch, sprich Schüsselauslecken und wieder verschwinden, erledigen. Beim Zurechtstellen der Arbeitsutensilien ging auch nur eine Glasschüssel zu Bruch. Die konnte ich eh nie leiden. Naja und die Teller, die beim Herausnehmen des Messbechers zu Bruch gingen: Meine Schuld, was macht der Messbecher auch hinter den Tellern. Auch der Holzlöffel, den ich schon von meiner Oma hab, wird eines Tages wieder hinter dem Kühlschrank hervorgeholt sein. Und meine Küchenwaage. Sie ist nix besonderes, aber sie war das erste Stück, was wir für den gemeinsamen Haushalt gekauft hatten. Als sie damals mit der Post geliefert wurde saßen wir stundenlang zusammen auf dem Sofa und studierten die Anleitung. Erstaunlich, in wievielen Sprachen man Küchenwaage übersetzen kann. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass auch in China ein Zwilling meiner Küchenwaage leben sollte. Hach, wehmütige Erinnerungen. Anfangs wog ich die Menge die ich brauchte, in viertel Teilen ab, um die schöne Waage nicht zu sehr zu belasten. Schließlich war sie ja noch neu. Das sie später auch zum Kartoffelsacknachwiegen missbraucht wurde, sei nur am Rande erwähnt. Nun endlich hatten wir alles beisammen. Mehl abwiegen. Ich weiss ja nicht, wie die Koordination beider Hände bei einem 5jährigen ausgebildet sein soll, aber ich fand es schon erstaunlich, das von einer Tüte Mehl, 2/3 in der Wiegeschüssel landeten. Den Rest klaubte ich 4 Wochen später noch aus der Brotmaschine. Zucker war noch lustiger. Das knirschen unter den Schuhsohlen verfolgte mich zwei Nächte lang in meinen Träumen. Ich wer jedenfalls gerade dabei, den Zucker aufzufegen, als ich meinen Sohn vernahm. Mami, wie schwer bin ich eigentlich? Noch eh ich zu meiner Waage hechten konnte, hatte mein Engelchen sie schon auf dem Boden und sich oben drauf gestellt. Ich vernahm noch ein herzzerreißendes krchhhhh. Ruhe. Meine Waage war nicht mehr. Ich versuchte es noch mit Herzdruckmassage, aber nichts. Sie war von uns gegangen. Mein Sohn zeigte keinerlei Verständnis für meine Trauer. Man Mama, haste wieder das billigste Ding gekauft. Wenn ich groß bin, schenke ich Dir eine tolle Waage zu Weihnachten. Ich liebe praktische Geschenke an Weihnachten. So wie..... ach nein, das erzähle ich das nächste Mal. Nun waren jedenfalls die Eier drann. Wie hoch die Trefferquote einer Zehnerpackung Eier auf dem Fussboden sein kann, war mir garnicht bewusst. Mein Sohn war jedenfalls so Könner, das er jedesmal eine andere Fliese traf. Irgendwie schafften wir es aber doch noch genau drei Eier im Teig landen zu lassen. Nun ging es ans Rühren. Das macht die Mama lieber. Der Gesichtsausdruck von Hochverzückt änderte sich in einem winzigen Augeblick in Tierischbeleidigt. Welches Mutterherz bringt so einen Blick nicht zum schmelzen? Dabei hätte ich doch wissen müssen, was mich dieser schwache Moment kosten sollte. Aber ich Bestand darauf das Rühgerät mit festhalten zu dürfen. Todesverachtung schlug mir entgegen. Wir rührten gerade recht gut, als das Telefon klingelte. Was hatte mich nur zu der Annahme gebracht, es könne nix mehr passieren beim Rühren? Ich also zum Telefon. Aus den Augenwinkeln sah ich noch, wie der Wicht den Mixer in die Höhe hob. Klar, noch an. Jeder Versuch ohne Überschall wäre zwecklos gewesen, etwas zu retten. Ich stöhnte nur ein oh Gott in den Hörer und entriss meinem Sohn den Mixer. Dabei kam ich allerdings an den Schalter für die Geschwindigkeit. Neben kleinen Spritzern auf der Brotmaschine und dem Küchenschrank, hatte ich nun lustige Teigkleckse auf der Gardine, an der Lampe, an der Decke, auf der Sitzbank und natürlich im Gesicht. Als ich mich irgendwie dieser Höllenmaschine entledigt hatte, sah mich mein Sohn vorwurfsvoll an. Man Mama, was hast du für eine Schweinerei angerichtet. Wenn das der Papa sieht!. Vieleicht hätte ich da einfach aufgeben sollen. Noch wäre Zweit gewesen, den Käsekuchen aus der Tiefkühltruhe zu holen. Aber nicht mit mir. Ich wollte es schaffen Nach dem ich alles irgendwie, irgendwo abgekrazt hatte, sah ich in die Teigschüssel und stellte ohne ein Wort zusagen, die große Teigform wieder zurück an seinen Platz. Statt gessen meinte ich betont fröhlich zu meinem Sohn. *Lass uns doch einfach 4 kleine Muffins backen* Naja, Sohni freute sich auf den großen Kuchen, aber nachdem ich mit Smarties auf dem Zuckerguss gelockt habe, war seine kleine Welt wieder in Ordnung. Meine schlitterte dem Untergang entgegen. Ich holte also 4 kleine Muffin-förmchen hervorund wir befüllten sie gemeinsam. Das eigentlich Teig für 6 da war, störte meinen Sohni nicht, er pampte gekonnt alle Förmchen zu. Ich hatte in der Zwischenzeit den Bockofen vorgeheizt. Ein sündhaft teurer Backofen mit Umluft. Dafür wurde beim Kühlschrank das Eisfach gespart. Mein Wicht musste mal dringend für kleine Bäcker und ich nutzte die Gunst der Stunde, um ein wenig Teig wieder aus den Förmchen in die Schüssel zu kleckern. Schwups, rein in den Ofen. Ich dachte noch so bei mir, hach gar nicht so schlimm und ließ mich mit einer Tasse Kaffe und einer dieser hübschen Frauenzeitschriften auf dem Sofa nieder. Es waren keine 5 Minuten vergangen, als ich einen mörderischen Geruch aus der Küche bemerkte. Im gleichen Augenblick brüllte der Zwerg lautstark nach mir. DER OFEN; DIE FINGER; SOHNI!!!!! Ich schoss in die Küche. Der stand der kleine Bäcker mit dem Teiglöffel in der Hand. Aus dem Herd quoll schwarzer Rauch. Terassentür auf, brüllte ich ihm zu. Ich riss die Herdtür auf. Ob ihrs glaubt oder nicht. Sohni hatte den Teig entdeckt und da kein Förmchen mehr da war, schob er gleich die ganze Backschüssel in den Herd. Ich war dem Wahnsinn nahe. *Aber den Löffel hab ich gerettet*! Ich sah kurz zu meinem Sohn und zu dem schwarzen Klumpen, der da lustig in meinem niegelnagelneuen Herd vor sich hin blubberte. Irgendwie schaffte ich es dann doch, diese ehemalige Teigschüssel aus dem Herd auf die Terasse zu schleudern. Dicke schwarze Rauchschwaden zogen durchs Haus und durch den Garten. Als ich die Rauchmelder in unserem Haus vernahm, viel mir die Nachbarin ein. Man muss wissen, das sie furchtbar ängstlich ist. Sie vermutet hinter jedem Postboten einen Sittlichkeitsverbrecher und die Männer von der Müllabfuhr sind in Wahrheit Kidnapper. Ich rief meinem Sohni zu, er möge doch schnell bei der Nachbarin klingeln und Bescheid sagen, dass es nicht brennt. Kaum war er zur Tür raus, klingelte es Sturm bei uns. Da ich die verklebten Handschuhe nicht von der Herdtür bekam, schickte ich meine Tochter zur Tür. Auf einmal brüllte sie ohrenbetäubend *MAMA!!!!!!!!*. Auch diesmal schien ich mich selbst überholen zu wollen. Aber was ich nun sah, verschlug selbst mir die sprache. Vor der Tür stand die gesamte Feuerwache unserer Kleinstadt. Bewaffnet mit Streitäxten und C-Rohren. Im Hintergund sah ich die Nachbarin, wie sie gerade versuchte einem Feuerwehrmann die Atemaschutzmaske zu klauen. Dabei brüllte sie immer, *ich will nicht ersticken!!!* Sie war also mal wieder schneller. Irgendwie schaffte ich es, die Männer davon abzuhalten, nach Plan B vorzugehen, nämlich sich einen Weg mit den Äxten durch den Kellereingang zu bahnen. Als sich alle irgendwie beruhigt hatten,. sah mich ein Feuerwehrmann mitleidig an. *sie haben mit den Kindern gebacken, stimmts? Mein Frau hat letztes Jahr Plätzchen mit den Zwillingen gebacken.* *Und* fragte ich vorsichtig. *Nun, wir haben jetzt eine Feuerschutzwand in unserer Küche und eine Sitzbank mit schwerentflammbaren Bezügen*. Juchu, es gab noch mehr solche Versager. Vieleicht sollten wir eine Selbsthilfegruppe gründen. Treffpunkt wäre immer in einem Abrisshaus. Der Feuerwehrmann sah noch einmal kurz auf meinen Herd, an dem immer noch die verklebten Handschuhe hingen, überzeugte sich davon, das das Loch, welches der Schüsselklumpen in den Bezug meines Lieblingsliegestuhls gebrannt hatte nicht mehr glühte und nahm meinen Sohni an die Hand. Mit einem Augenzwinkern zu mir flüsterte er ihm zu. *Komm mein Kleiner, ich zeig dir jetzt mal die Feuerwehr, wer weiß wozu das noch gut ist.*
Ich wollte mit den Kindern (10 und 6) Weihnachtsplätzchen backen..... Wie stehen da die Chancen für das Überleben einer wirklich unschuldigen Mutter? Und wer bei der Stadt gibt die Auskunft, wo die Abrißhäuser stehen? Ich werde Euch über diese Fragen gewiß nicht im Unklaren lassen - ihr werdet von mir Antworten auf diese Fragen bekommen! Falls ich das alles überlebe Isi
Ich erinnere mich an eine dieser Vorweihnachtstage - ich muss so im 5. Lebensjahr gewesen sein. Meine Mutter hatte eine von der Urgrossoma vererbte grosse Reibesatte aus Ton - tja, und ich wollte auch backen ! Kinder sind nicht immer vorsichtig ! Alles, woran ich mich noch wirklich erinnere, ist die Prügel mit dem Teppichklopfer, die blauen Flecken an den Oberschenkeln und den Zimmerarrest für 3 Tage Ich hoffe, ihr habt mehr Freude an der Backerei mit Kindern, denen das sicherlich ganz viel Freude bereitet. Uschi
Pumpkin Also wir haben immer viel Spass :o) - am liebsten ist mir Spritzgebäck was wir mit der Wurstmaschine machen, Teig rein, kurbeln und raus kommt der Teig - je nach Vorsatz verschieden geformt - geht schnell und macht auch den Kindern Spass. allerdings müssen auch immer ein paar Ausstechkekse dabei sein, wobei da immer die Lust bei den Kindern so schnell nachlässt, deshalb mache ich da immer nur ganz wenig Teig. Liebe Grüsse Nixe