Diagnose der Vaskulitiden

Dieses Thema im Forum "Wie wird eine Vaskulitis diagnostiziert" wurde erstellt von Stine, 21. April 2012.

  1. Stine

    Stine Moderatorin

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    Beiträge:
    7.122
    Diagnose der Vaskulitiden

    Damit bei einer Vaskulitis die Diagnose gelingt, ist es wichtig, die verschiedenen

    Symptome und Befunde der Untersuchungen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.



    Klinische Zeichen:

    Da nahezu alle Organe des Körpers von der Vaskulitis betroffen sein können, sind

    in der Betreuung von Vaskulitis-Erkrankten auch fast sämtliche medizinische

    Fachdisziplinen und deren Zusammenarbeit gefordert.

    Der erste Verdacht auf eine Vaskulitis ergibt sich aus o. g. möglichen Beschwerden.

    Einige Symptome können auch bereits längere Zeit zurückliegen und zunächst ohne

    Behandlung wieder verschwinden. Dies muss durch eine genaue Befragung durch den

    Arzt oft erst wieder in Erinnerung gerufen werden.

    Untersuchungen haben gezeigt, dass oft mehrere Jahre vergehen zwischen

    vermutlichen Erstsymptomen bis zur richtigen Diagnose. Richtungsweisend sind dann

    allgemeine Symptome, wie Krankheitsgefühl, "grippe-ähnliche“ Symptome,

    unerklärliches Fieber oder Gewichtsabnahme und häufig Nachtschweiß. Dann muss

    durch die verschiedenen Fachärzte Organ für Organ untersucht werden, um Zeichen

    einer Vaskulitis zu finden. Dies ist auch für die spätere Therapie notwendig, die dann

    an die Organbeteiligung angepasst wird.



    Sehr viele Erkrankte klagen über rheumatische Beschwerden, die von Tag zu Tag

    wechseln können wie z.B. springende Gelenkschmerzen, manchmal auch Schwellungen

    und Rötungen wie bei einer Gelenkentzündung (Arthritis) oder Beschwerden wie

    man sie bei einem Muskelkater hat.

    Wichtig ist zunächst eine sekundäre Vaskulitis auszuschließen. Es sind deshalb weitere

    Untersuchungen notwendig, um eine infektiöse Ursache oder auch ein bis dahin

    unentdecktes Krebsleiden auszuschließen.

    Diese Untersuchungen erfordern eine ausführliche Erklärung durch den Arzt, damit der

    Patient versteht, warum z. B. der Darm gespiegelt werden muss, wo doch andere

    Organe von der Vaskulitis betroffen sind. Es ergibt sich aber damit die Chance,

    eine Ursache der Vaskulitis zu finden, die behandelt werden kann und muss.



    Laboruntersuchugen


    Beim ersten Verdacht auf eine Vaskulitis sind ausführliche Blut- und Harnunter-

    suchungen notwendig.

    Es können für die Diagnose verschiedene Laboruntersuchungen hinweisend sein,

    wie z.b. die Zeichen der Entzündung im Blut:

    Blutsenkungsgeschwindigkeit,

    CRP,

    Blutarmut (Anämie) und hohe

    weiße Blutkörperchen)

    Hohe Entzündungswerte sind aber nicht beweisend, denn die Erhöhung dieser Werte

    findet man auch bei vielen anderen Krankheiten.



    Weitere Informationen zu den Laborwerten der Wegener-Granulomatose und dem

    Churg-Strauss-Syndrom sind unter "Laborwerte A-Z" nachzulesen:

    Vaskulitis-Syndrome



    Bildgebende Untersuchungen


    Bei Befall großer und mittelgroßer Gefäße spielen bildgebende Verfahren eine wichtige

    Rolle. Durch den Einsatz moderner bildgebender Verfahren (Kernspintomographie,

    nuklearmedizinische Verfahren) kann dabei häufig auf belastende Röntgenstrahlen

    verzichtet werden. Außerdem lässt sich auf diese Weise auch die Ausdehnung der

    Vaskulitis im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und im Gehirn untersuchen oder eine

    Lungenbeteiligung nachweisen.



    Mit Ultraschall können innere Organe wie etwa die Nieren, das Herz , die Gelenke und

    Muskeln untersucht werden, die Doppler-Sonografie ermöglicht die Beurteilung des

    Blutflusses und ist bei Großgefäßvaskulitiden hilfreich.



    Die Kernspinntomografie (=Magnetresonanztomografie, MRT) kann Entzündungen der

    unterschiedlichen Organe, etwa des Gehirns, der Musklatur und der Gelenke sichtbar

    machen.

    In Verbindung mit der Gefäßdarstellung, Angiografie, erlaubt sie Aussagen über

    Großgefäßvaskulitiden, die von außen nicht zugägnlich sind wie etwa das entzündliche

    Aortenbogensyndrom. Hier ist außerdem eine neue Technik, die

    Positronenemissionstomografie-PET zum Aufdecken unerkannter Entzündungen

    hilfreich. Im Unterschied zu den vorab genannten sind letztere sehr kostspielig.



    Histologie


    Für die Diagnose einer Vaskulitis ist vor allem die Wissenschaft der Körpergewebe

    (Histologie) von Bedeutung: Vor allem die Biopsie (Feinnadelpunktion) der Haut und

    der Nieren, aber auch anderer Organe wie der Lunge oder ganzer Gefäße wie der

    Schläfenarterie ermöglicht es, durch den Nachweis kennzeichnender feingeweblicher

    Veränderungen die verschiedenen Formen der Vaskulitis zu diagnostizieren.



    Die Kombination aus

    Krankengeschichte (Anamnese),

    klinischem Befund,

    Serologie,

    bildgebender Diagnostik und

    Histologie

    führen zur Diagnose "Vaskulitis".




    Autor: Eveline Ioannidis - Herzlichen Dank für deine Hilfe



    © Rheuma-Selbst-Hilfe.at



    Quellen:

    rheumanet.org

    Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie

    rheuma-online.de

    onmeda.de
     
  2. LucySky

    LucySky MPA

    Registriert seit:
    4. Januar 2011
    Beiträge:
    304
    Die Minroskopische Polyangiitis gilt im Vergleich zur Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener) als vergleichsweise gering rezidivanfällig.

    Es gibt Studien, die ergeben haben, dass PatientInnen mit auch unter Therapie positivem Anca doch ein höhere Risiko eines Rezidivs haben.

    Es gibt aber grundsätzlich alle Varianten: hohe positive Ancas und gesund, oder krank, oder kein Anca und krank.
     
  3. LucySky

    LucySky MPA

    Registriert seit:
    4. Januar 2011
    Beiträge:
    304
    Mit Computertomografie kann z.B. in der Lunge festgestellt werden, ob Infiltrate vorliegen. Ein Röntgenbild der Lunge ist nicht aussagekräftig genug.
     
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