Was soll ich nur machen, ich bin mit den Nerven am Ende. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll. Seit Dezember 2002 befinde ich mich im Krankenstand. Als ich am 29.12 02 zu meinem Arzt ging, vermutete er einen Bandscheibenvorfall. Die Röntgenuntersuchung(Röhre) ergab zwei Bandscheibenvorwölbungen und Arthrose in LWS und HWS. Es war mir nicht möglich mich zu bücken, auch konnte ich meinen Kopf nicht richtig drehen. (Fehlstreckhaltung). Ich bekam ca.14 Tage Cortison gespritzt. In dieser Zeit ging es besser. Aber seid dem kann ich eine deutliche Verschlechterung verspüren. Ich kann mich kaum noch bewegen, wenn ich morgens aufstehe gehe ich bis in den Nachmittag hinein wie ein Roboter. Die Finger sind geschwollen und die Zehen. Die Gelenke schmerzen sehr. Mittlerweile habe ich auch schmerzen in fast allen anderen gelenken. Seit ca. einem halben Jahr habe ich nicht mehr richtig geschlafen. Durch Schmerzen und extremes Schwitzen bin ich immer wieder Wach geworden. Ich kann fast nichts mehr machen. Ich kann nicht mehr auf dem Bauch liegen, auch Spaziergänge dürfen eine halbe Stunde nicht überschreiten. Wenn ich Fenster Putze oder ähnliches, habe ich schmerzen beim Wringen in den Fingergelenken. Auch im Ruhezustand habe ich schmerzen. Ich habe meinem Arzt meine beschwerden geschildert, worauf er mir sagte das er es nicht versteht. Das war Anfang Februar. Ende Februar ging ich wieder zu Ihm und sagte ihm das ich die schmerzen nicht mehr aushalte. Auch das ich das Gefühl habe, das die Schmerzen sich ausbreiten. Daraufhin nahm er mir Blut ab. Er stellte geringfügige Rheumafaktoren fest .als er mir dies sagte, fragte ich ihn ob es Rheumatoide Arthritis ist. Den die wurde vor 15 Jahren bei mir festgestellt. Damals sagte mir der Arzt, bei schmerzen müssen sie die und die Tabletten nehmen. Aber weiter nichts. Ich hatte beschwerden in den letzten Jahren, habe es aber immer auf meine Arbeit geschoben. Wenn die schmerzen schlimmer wurden, sagte mir mein damaliger Hausarzt das wären die Nerven. Also nahm ich Schmerzmittel und Beruhigungsmittel. Als das damals nicht half schickte er mich in Kur. Manisch Depressiv war seine Diagnose. Aber es war nie so schlimm wie es nun ist. Selbst bei diesen Brief musste ich eine Pause machen weil ich schmerzen habe. Mein Arzt gab mir eine Überweisung zum Rheumathologen. Mitte Juli habe ich einen Termin, bis dahin drehe ich durch. Jetzt weiß ich das Rheumatoide Arthritis auch CP ist. Kann es sein, das man zeitweise nichts hat und dann so heftig? Mary
Hallo Mary, willkommen im Rheumi-Club! Ja, cP (oder auch PCP oder RA) genannt verläuft meistens in unregelmäßig wiederkehrenden und auch unterschiedlich lang andauernden Schüben. Mein bisher kürzester dauerte nur 4 Tage, der längste etwa 4 Monate. Letzterer wurde erst mit Hilfe von Cortison beendet, nachdem mir selbst starke Schmerzmittel längst nicht mehr geholfen hatten. Deine Probleme hören sich tatsächlich stark nach entzündlichem Rheuma an. Typisch ist auch die unangenehme "Morgensteifigkeit". An Deiner Stelle würde ich um einen kurzfristigeren Termin bei Rheumatologen bitten (am besten über Deinen Hausarzt, der es möglichst dringend machen soll). Oder frag ihn, ob er Dir 25-30 mg Cortison verschreiben kann (wird bei Beschwerdefreiheit wieder heruntergeschlichen), um die Zeit bis zum Termin halbwegs beweglich und schmerzarm zu überstehen. Bei mir hatte Cortison innerhalb von zwei Tagen so toll gewirkt, dass es mir schon fast wie ein Wunder vorkam. Gute Besserung und liebe Grüße aus Tirol! Monsti
Hallo Mary, ich finde, es wäre gut, wenn Du jetzt ..genau jetzt, wo Du so starke Beschwerden hast zum Rheumadoc gehen könntest ... gibt es da keine Möglichkeit?? .. Vielleicht sogar über den stationären Weg. Wenn erst alles mit Cortison "zugedeckt" wird kriegst Du wohlmöglich zu hören : " Na Ihnen gehts doch gut" ... und die Diagnosestellung wird zusätzlich erschwert ....so etwa ist es mir schon passiert. Deine Krankenkasse muss doch bestrebt sein, Dich wieder arbeitsfähig zu bekommen, versuch doch einmal, ob die sich nicht einschalten, für einen schnelleren Termin oder einen kurzen Krankenhausaufenthalt <=== denn dort könnten Dich die Ärzte dann auch gleich auf ein Basismedikament einstellen. Das Cortison bekommst Du dort auch Liebe Grüße und alles Gute [%sig%]
Hallo, ich sehe es genua wie Fellchen, Wenn nämlich dein Hausartzt beuim Rheumadoc. anruft, könntest du Glück haben einen schnelleren Termin bekommen. Oder du suchst dir eine Rheumaklinik die dich aufnimmt. Laß dir keine Macke einreden. Vieles was du berichtest kommt mir bekannt vor. Und kämpfen lohnt sich!!;-) Alles Gute Hofi
Hallo Mary, ich kann Dir nur einen guten Rat geben. Sofort ab in die Rheumaklinik. Dort wird man innerhalb 3 - 4 Wochen sicher feststellen können, was Dir wirklich fehlt. Mit Rheuma ist nicht zu spaßen. Du mußt sofort etwas unternehmen. Aus welcher Gegend kommst Du denn? Unsere Rheumis werden Dir sicherlich eine gute Klinik in Deiner Wohnortnähe empfehlen können. Setz doch mal ein Posting rein. Die brauchst lediglich eine Überweisung von Deinem Hausarzt und - falls eine Rehaklinik an die von Dir ausgesuchten Rheumaklinik angeschlossen ist - die Genehmigung Deiner Krankenkasse. Falls das Krankenhaus ein Vertragshaus Deiner Krankenkasse ist, um so besser. Dann wird der dortige Aufenthalt bestimmt nicht nur auf 2 Wochen beschränkt sein. Bei mir war der Rheumafaktor auch sehr gering und auch die CRP nur 0,95 und trotzdem hatte ich cP. Jetzt habe ich einen erhöhten Rheumafaktor, aber mir geht es momemntan Dank der richtigen Medikamenteneinstellung relativ gut. Auf keinen Fall darfst Du bis Juli warten! Ich konnte auch nicht mehr laufen und jetzt macht mir alles nichts mehr aus. Liebe Grüße aus Oberfranken Mecki
Re: Macke Servus Hofi, denke mal, mit "Macke" hat der Verdacht einer psychischen Komponente nichts zu tun. Ich bin mit dem "Posttraumatischen Belastungssyndrom" das, was man psychisch krank nennt, aber ich hab deshalb bei weitem keine "Macke", im Sinne von "nicht alle Tassen im Schrank". Bei mir, aber auch bei vielen anderen werden Rheumaschübe durch Stress und Angst ausgelöst, was nur zeigt, wie eng Psyche und Körper zusammenhängen. Ich wehre mich gegen die immer wieder so drastisch forumulierte Bewertung von seelischen Problemen - deshalb kürzlich auch ein Beitrag dazu im Kaffeeklatsch. Glaub mir, im Verlauf meiner Erkrankung hab ich wirklich viel oberdämlichen und mitunter sehr verletzenden Mist von anderen - vermeintlich Gesunden - gehört. Oft war es nur so gedankenlos dahergesagt und nicht vorsätzlich, um mir weh zu tun. Trotzdem: Es zeigt sich immer wieder, wie groß die Vorurteile gegenüber allem sind, was die Psyche betrifft. Zum Glück stehe ich mittlerweile drüber, was entsprechende Bewertungen betrifft. Fakt ist, dass Mary nicht nur unter ständigen Schmerzen, sondern auch unter Depressionen leidet. Also benötigt sie Hilfe für beides. "In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist", hatte mal ein kluger Mensch vor langer Zeit gesagt. Der Umkehrschluss ist genauso richtig. Unser Wesen ist kein Baukastensystem, sondern eine untrennbare Einheit. Nix für ungut, Du hast es gut gemeint, das weiß ich. Liebe Grüße von Monsti
Hallo Mary, wenn Du schon länger die Diagnose RA hast, dann hat sich die Entzündung im Laufe der Jahre auf viele Gelenke ausgebreitet. Leider wirst Du, wie viele andere auch, nicht ausreichend ärztlich versorgt. Schau doch mal nach, ob bei Dir CRP Werte, IgA oder HLA b27 gemessen wurde. Daran kann man auch einiges erkennen. Ich denke, daß Deine starken Schmerzen nicht sein müssen. Wenn Dir bereits Kortison geholfen hat, solltest Du nochmal mit dem Doc sprechen, was er von Kortison als Dauertherapie hält, bis Du in der Rheumaklinik gewesen bist. Ich würde Dir 10 - 15 mg Kortison, morgens und abends eine COX2 Schmerztablette (z.B. Vioxx) empfehlen. Dazu Calcium und Vitamin D und den Eisenspiegel beobachten. Ich denke, damit kämst Du bis zu Deinem Rheumatermin klar. Alles Gute und viele Grüße Werner
Vielen, lieben Dank an Euch alle! Mit soviel Resonanz hätte ich nun gar nicht grerechnet! Es tut unheimlich gut zu wissen, dass man damit nicht allein ist. Ich werde mir Eure Mails nachher nochmal in Ruhe durchlesen. Eins versperch ich Euch, Ihr werdet bestimmt noch von mir hören. Viele, liebe Grüße aus Kempen / Niederrhein Mary
hallo mary, ich weiß zwar nicht wie weit der doc von dir entfernt ist, aber ich würde am montag bei dem auf der matte stehen und würde mich auch keinesfalls abwimmeln lassen. natürlich ist das nicht die feine art, aber wenn es dir so schlecht geht, dann kann der termin nicht noch monate entfernt sein. leider ist es so, dass bei ärzten ja immer noch die vorzimmerlinde entscheidet, wie stark die beschwerden ausgeprägt sein sollen/würden/dürfen. wenn du als notfall vorbei kommst, dürfen sie dich nicht abwimmeln. ist zwar nicht schön, wenn man sich seinen termin "erzwingt", aber wenn es nicht anders geht, heiligt der zweck die mittel. ich habe diesen kampf monatelang mit einer sprechstundenhilfe bei meinem hausarzt geführt. jedesmal wenn ich um einen termin gebeten habe, hat sie versucht mich auf ein paar tage später zu verschieben. bei meinem letzten migräneanfall habe ich morgens angerufen und sie sage zu mir, ich könnte um 17.00 uhr vorbeikommen um ne spritze zu bekommen. obwohl es mir wirklich sehr schlecht ging, hab ich sie gefragt, ob es ihr sonst noch gut ginge, ich hätte migräne und bräuchte JETZT ne spritze und nicht 10 stunden später. ich bin daraufhin übrigens sofort drangekommen. allerdings hab ich das nächste mal den doc darauf angesprochen, dass vielleicht etwas mehr sensibilität von seiten der hilfen angebracht wäre. hatte seither nie mehr probleme einen termin zu bekommen. er wußte nämlich nichts von den praktiken seiner mitarbeiterin. wünsche dir gute besserung und nur nicht unterkriegen lassen gruß julia [%sig%] Nachricht bearbeitet (03-15-03 20:10)
Hallo, hatte auch vor zwei Wochen trotz immer noch 5 mg Cortison so eine schlimme Zeit mit starken Schmerzen (konnte mich kaum noch anziehen oder z.B. Zähne putzen) und Fieber und bat meine Hausarztpraxis um die Vermittlung eines Termins in der nahegelegenen Rheumaklinik. Die erste Rückmeldung war: in ca. 3 Wochen. Daraufhin konnte ich nur noch "Scheiße" sagen und heulen. Und siehe da: Nach einem weiteren Anruf bekam ich einen Termin 3 Tage später und bin sehr gründlich untersucht und beraten worden. Seither geht es mir viel besser und ich habe wieder Hoffnung. Was ich damit sagen will: Manchmal muss man wirklich sein ganzes Elend rauslassen, auch wenn man das nicht will und sich schämt. Aber wenn man wirklich Hilfe braucht, sollte man sie auch einfordern. Die andern, selbst die Ärzte, sehen oft nicht, wie ernst es ist. Hoffe, dass dir das auch gelingt und dass du bald in kompetente und einfühlsame Behandlung gerätst. Gruß, Bärbel
Hallo Monst, da hast du mich wahrscheinlich einfach nur falsch verstanden, bzw. ich habe mich falsch ausgedrückt. Die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele sind mir selbst nur zu gut bewußt. Eigentlich wollte ich damit nur ausdrücken, das sie sich damit nicht auf eine einseitige Schiene schieben lassen soll. Ich hatte das aus eigener Erfahrung einbringen wollen. Ich hatte oft den Eindruck und insbesondere am Beginn meiner psychosomatischen Kur und bei einigen KH Aufenthalten, dass vieles viel zu schnell auf die psychologische Schiene reduzieren will. Die Psychologin beispielsweise behauptete gelich am ersten Tage (Ohne überhaupt meine Unterlagen zu kennen, das sich meine Erkrankung nur entwickeln konnte, weil ich psychisch labil sei.) Umgekehrt wurde ein Schuh draus. Ich konnte einfach nicht aktzepieren, dass ich krank war und habe alles das getan, was falsch war. Ich hoffe du verstehst, wie ich es gemeint hatte. Auf keinen Fall wollte ich irgendeinen angreifen. Hofi :-I