Cortisonfreie Entzündungshemmer oder Basistherapie mit MTX?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von eb, 15. August 2002.

  1. eb

    eb Guest

    Hallo,ich möchte mal wieder eure Meinung und eure Erfahrung hören.
    Ich habe seit Januar die Diagnose Spondarthritis, gestellt von meinem Rheumadoc Dr. Kalthoff in Herne. Er hat dann auch gleich mit einer Basistherapie angefangen - Sulfasalazin -. Zusätzlich nahm ich noch starke Schmerzmittel - MST - (Morphium), das ich bereits seit letztem Jahr von meinem Schmerztherapeuten verordnet bekommen habe. Da das Sulfasalazin nach 6 Monaten keinerlei Wirkung zeigte, wurde es von meinem Doc abgesetzt und es sollte eine Therapie mit MTX stattfinden.
    Ich mußte wegen einem Rechtsstreit mit dem Versorgungsamt zu einem Rheuma-Gutachter der mir bescheinigte, dass ich Fibromyalgie habe. Ich solle keine MTX-Therpie machen wegen der vielen Nebenwirkungen und weil ich diese Medikament nach seiner Meinung nicht brauche.
    Da ich nun diese beiden Diagnosen hatte, wurde ich zur Abklärung von meinem Hausarzt ins Rheumazentrum Ruhrgebiet, in Herne, zur stationären Behandlung eingewiesen.
    Hier hat man mir in 3 Wochen zunächst einmal das Morphium entzogen, weil es nicht effektiev gewirkt hat. Ich bekam stattdessen 3xtäglich Novalgintropfen( die gar keine Wirkung hatten) und Voltaren-Tabletten (Diclofenac, viel Krankengymnastik und manuelle Therapie. Meine Schmerzen wurden von Tag zu Tag immer stärker (LWS, BWS, HWS, Endgelenke der Finger sind geschwollen und schmerzen). Als ich den behandelnden Arzt daraufhin ansprach bekam ich nur die Antwort: "Das Morhium muss aus dem Körper."
    Nach 3 Wochen wurde ich mit sehr starken Schmerzen entlassen. Diagnosen: undifferenzierte Spondarthritis, sekundäre Fibromyalgie, Osteoporose, ineffektive Morphin-Therapie. Therapieempfehlung: KG und physik. Behandlung.
    Nach der Entlassung bekam ich von meinem Hausarzt dann Voltaren-Tabletten verschrieben. Da diese nur eine ganz leichte Schmerzlinderung brachten, ließ ioch mir von meinem Orthopäden Tilidin-Tropfen aufschreiben. Ich nehme bei Bedarf 25 Tropfen. Danach geht es mir ein wenig besser, für ca. 3 - 4 Stunden, dann nehme ich wieder 25 Tropfen. Die Voltaren-Tabletten habe ich abgesetzt, da diese sehr viele Nebenwirkungen haben können ( u.a. Magengeschwür usw.)Ich habe bereits eine chron. Magenschleimhautentzündung.
    Am 11. September habe ich den nächsten Termin bei meinem Rheumadoc. Soll ich bis dahin die Voltaren-Tabletten weiter nehmen? Ich gehe davon aus, dass mein Rheumadoc dann die MTX-Therapie beginnen wird.
    Ich freue mich über eure Meinung und verbleibe mit herzlichen Grüssen
    Erwin
     
  2. antje

    antje Guest

    Hallo Erwin

    ich habe seit 5 Jahren die Diagnose cP. Wurde ziemlich schnell auf MTX eingestellt und bin damit auch ganz gut gefahren. Da eine Spondarthritis der cP ähnlich ist könnte ich mir vorstellen, dass es bei Dir hilft. Ich würde es schon versuchen. Was die Schmerzmittel betrift habe ich die Erfahrung gemacht, dass man vom Voltaren mit der Zeit immer höhere Dosen benötigt, um den gleichen Efekkt zu erreichen. Ich nehme zur Zeit eins dieser neuen Coxx-II- Hemmer. Es heist Celebrex und es gefällt mir sehr gut. Die Wirkung setzt bei mir recht schnell ein und ist für einen ganzen Tag ausreichend. Ich nehme 200mg/Tag. Vielleicht brauchst Du mehr. Es soll nur gegen die SChmerzen wirken und nicht so stark den Magen belasten. Ausserdem nehme ich noch gelegentlich etwas Kortison.

    Warum nimmst Du eigentlich kein Kortison, damit bekommt man meist die entzündungen gut in den Griff.

    Alles Gute Antje
     
  3. Angie

    Angie Guest

    Hallo Erwin,
    grad der Mix MTX und Voltaren ist eine gefährliche Kiste. Lies Dir mal den Beipackzettel zu MTX und dort die Wechselwirkungen mit anderen Medis durch. Ich selbst nehme MTX und Cortison, aber nichts weiter (außer Kalzium und Vit. D). Verstehe nicht, warum Du kein Cortison kriegst. Da kriegst Du erstmal eine Initialdosis und dosierst dann im Ein- bzw. Zweiwochenrhythmus bis zur kleinsten noch wirksamen Dosis runter.
    Dass Du vom Morphium runter solltest, ist klar. Schließlich macht das Zeug abhängig, d.h. Du brauchst mit der Zeit immer höhere Dosen, um eine Wirkung zu spüren.
    Liebe Grüße as Österreich von
    Angie
     
  4. Werner

    Werner Guest

    Re: Keine richtige Diagnose ???

    Hallo Erwin,
    gegen Fibro helfen die üblichen Schmerzmittel nicht.
    Wenn Dir die Tilidin Tropfen bekommen, solltest Du sie auch regelmäßig nehmen - nicht nur bei Bedarf.
    Anstatt Voltaren könntest Du Dir auch die neuen COX2-Hemmer, wie Vioxx oder Celebrex verschreiben lassen - die gehen nicht so stark auf den Magen.
    Generell solltest Du auch einen Säureblocker für den Magen geben lassen, der die Magensäure bis auf ca 10 % reduziert. Da gibt es Antra oder Omep (Omeporzol).
    Nach einiger Zeit ist dann der Magen wieder ok.
    Es sei denn, Du hast schon Heliobaktar Bakterien im Magen. Das kann man mittlerweile durch einen Atemtest feststellen. Besser wäre allerdings eine Magenspiegelung.
    Bei Osteoporose brauchst Du regelmäßig Calcium und Vitamin D.
    Wenn man das regelmäßig zuführt, werden auch gewisse Schmerzen weniger.
    Hat man es bei Dir eigentlich mal mit Kortison probiert ? Normalerweise gehen davon Gelenkschmerzen ziemlich schnell weg.

    Hast Du schon mal ausprobiert, ob Du auf gewisse Zusatzstoffe in Lebensmitteln reagierst ? Zum Beispiel Geschmacksverstärker, Aroma, Glutamat, Farbstoffe usw. ??
    Bei verschlimmern diese Sachen das Krankheitsbild wesentlich.

    Mit dem MTX ist es so eine Sache. Normalerweise hilft es nach ca. 8 Wochen. Aber anscheinend ist bei Dir die Diagnose noch nicht so ganz sicher und sollte vielleicht doch noch einmal woanders überprüft werden.
    Wenn Du MTX bekommst, dann laß es Dir lieber spritzen und nimm vorher 25 MCP Tropfen. Dann wird Dir nicht übel danach.
    Auch solltest Du dann etwas essen und reichlich trinken.

    Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

    Viele Grüße

    Werner
     
  5. Robin

    Robin Guest

    Re: Keine richtige Diagnose ???

    Tilidin ist ein Opiat. Also nimmt man es bei Bedarf, nicht einfach so, weil es gerade die Uhrzeit für die Medikamente ist. Auch wenn hier durch Naloxon (ich denke wir reden hier von Valoron o.ä., das sowohl Tilidin als auch Naloxon enthält) das Suchtrisiko verringert ist, bleibt es ein "Teufelszeug".

    Tilidin (Valoron) nehme ich übrigens nur ungern, hat ziemlich heftige Nebenwirkungen. Ist schon ein Hammer- bei mir zumindest. Nach der Einnahme von Tilidin bin ich zwar schmerzfrei, aber dann ist der Tag aber auch gelaufen :-/

    Tramal resp. Tramadol hat nur ein paar Mal gewirkt. Danach ergab sich keine Wirkung mehr, selbst nicht in der Tageshöchstdosis. "Novaminsulfon" habe ich auch mal genommen, war aber für mich eher auf dem Niveau einer Aspirin.

    Im Moment nehme ich (scheint mir ein vernünftiger Ausgleich Wirkung <--> Nebenwirkung zu sein) "Paracetamol comp. Stada". Paracetamol und das Opiat Codein sind enthalten. Nicht so wirksam wie Tilidin, aber für mich nahezu nebenwirkungsfrei (bislang jedenfalls). Ist ja vielleicht ein Tip für diejenigen, die noch nicht das richtige Schmerzmittel gefunden haben.


    Gruß, Robin

    PS: Hier noch 2 Links dazu, der 2 ist sehr gut
    http://yavivo.lifeline.de/Arzneimittel/Schmerzen/15Opiate/
    http://www.m-ww.de/pharmakologie/arzneimittel/schmerzmittel/
     
  6. Werner

    Werner Guest

    Re: Tilidin

    Hallo Erwin,
    du sprachst von kortisonfreien Entzündungshemmern. Ich wußte daher nicht, wie es Robin beschrieb, daß Tilidin ein Opiat ist.
    Das sollte man natürlich nur nach Anweisung des Arztes nehmen.
    Allerdings sollte man auch bedenken, ob es dann wirklich das richtige für Dich ist.
    Es ist eben immer abzuwägen, wie und womit man seine Lebensqualität erhalten oder zumindest erst einmal erlangen will.

    Ich wünsch Dir alles Gute.

    Viele Grüße

    Werner
     
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