cortison dauerhaft bei entzündl. Arthrosen?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von hifiheini, 21. März 2014.

  1. hifiheini

    hifiheini Neues Mitglied

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    Nordstemmen
    Hallo zusammen,

    habe mich bislang nur kurz mal vor einiger Zeit gemeldet, möchte aber jetzt gern eure Meinung/Erfahrung
    zu Folgendem hören:
    Ich habe schon seit etlichen Jahren mit diversen Arthrose-Problemen zu kämpfen, massive degenerative Prozesse
    an der WS (bsd. Hals, Lende). Seit ca. 10 Jahren hat mir mein Orthop, Diclofenac 100 mg verordnet. Nach seiner
    Aussage sind das bei mir alles entzündliche Prozesse, die permanent an den Arthrosen ablaufen.
    Nach Aufenthalt in einer Schmerzklinik im letzten Sommer wurde ich auf Arcoxia+Palexia umgestellt,
    um vom Diclofenac wegzukommen.
    Im letzten Sept. brach dann meine Riesenzellarteriitis aus, die dann mit anfangs 60 mg Prednisolon
    rasch eingedämmt wurde. Das Arcorxia habe ich seitdem weggelassen.
    Inzwischen bin ich mit dem Ausschleichen bei 7 mg, soll jedoch auf 5 mg dauerhaft runtergehen.

    Nun zu meiner eigentlichen Frage:
    Unter Wirkung des Prednisolon haben auch meine Arthrosen ganz still verhalten, praktisch keine Beschwerden mehr.
    Allerdings sehe ich jetzt bei 7 mg so langsam, das dieser tolle Nebeneffekt doch etwas zurückgeht (bei ca. 10 mg war
    es noch ganz gut).
    Ich fürchte, wenn ich nun weiter absenke, werde ich ohne das Arcoxia nicht mehr zurecht kommen, wobei die
    Kombination Cortison+NSAR-Hemmer als recht problematisch gesehen wird.
    Was ich mich nun frage, ist, ob es sinnvoller ist, bei den 7mg dauerhaft zu bleiben oder wieder Arcoxia dazuzunehmen.

    Vielleicht hat jemand in dieser Hinsicht Erfahrungen, wäre sehr dankbar für Antworten.

    LG
    Henning
     
  2. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Beiträge:
    2.622
    Hallo Henning,

    wenn Du etwas suchst, wir hatten so eine Diskussion erst vor wenigen Tagen. Da findest Du sicher noch Tips.
    Ich habe eine immer wiederkehrende Vaskulitis (aber nur kleine und mittlere Gefässe) und eine Arthritis.
    Meine Ärztin im KH sagt mir immer: wenn du täglich, oder fast täglich Schmerzmittel brauchst, ist es besser ein bisschen Cortison mehr zu nehmen.
    Nun, die "Schwelle" unter der Cortison nicht "schädlich" ist, ist wohl ziemlich individuell. Man sagt 5mg. Nur: wenn Du - wie eine Freundin von mir 45 Kilo wiegst, dann sind 5mg wahrscheinlich schon ziemlich viel, ich wiege weit mehr als doppelt so viel… da ist dann 5mg sehr wenig.

    Ich denke eine "entzündliche Arthrose" ist da ähnlich wie alle anderen nicht durch Bakterien oder Viren hervorgerufenen Entzündungen… aber ich bin kein Arzt.

    Ich würde mit Deinen Ärzten Rücksprache halten. Es ist durchaus möglich, dass Du nochmal bei 10mg anfängst und solange dabei bleibst, bis Du alles wieder "normal" tust - vor allem die Bewegungen, die Dir sonst Schmerzen bereiten. Nicht übertreiben natürlich. Dann gehst Du ganz vorsichtig runter, evtl. nur auf 9mg, und das auch nicht von einem Tag auf den anderen, sondern indem Du z.B. einen Tag in der Woche weniger nimmst. Und Dich so ganz langsam weiterschleichst. Ich habe ein Jahr gebraucht, um vom 7 auf 5 zu kommen. Nun gehts mir aber momentan - relativ - gut, und ich nehme seit Juni letzten Jahres - mit ein paar WE in denen ich 25mg genommen habe - wirklich gut.

    Ich hoffe es schreibt Dir noch jemand mit Arthrose Erfahrung.
    In der Zwischenzeit wünsche ich Dir einen schmerzfreien Tag,

    Kati
     
  3. Tiangara

    Tiangara PMR seit 08/2008

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    Hallo Henning,

    ich hab da ähnliche Erfahrungen wie du. Habe PMR und viele Arthrosen. Als ich Mitte letzten Jahres das Cortison komplett ausgeschlichen hatte, zeigten sich die Arthrosen immer mehr und machten echte Beschwerden. Mein Rheumatologe meinte dann auch, seither seien die eben vom Cortison überdeckt worden ...

    Vor 3 Monaten musste ich nun PMR-bedingt wieder mit 7,5 mg Prednisolon beginnen und prompt spürte ich die Arthrosen kaum noch. Ich werde trotzdem versuchen, das Cortison wieder auszuschleichen (bin momentan bei 5 mg), weil ich früher das Cushing-Syndrom hatte und das nicht mehr erleben möchte! NSAR vertrage ich allerdings überhaupt nicht. Bei starken Schmerzen nehme ich immer Tilidin. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit: statt dem Diclofenac, Arcoxia usw. auf Tilidin (ein Morphin) umzustellen? Denn das ist wenigstens gut magenverträglich und man kann es ohne Probleme langfristig einnehmen. Suchtgefahr besteht bei den Retard-Tabletten auch nicht. Vielleicht sprichst du mal deinen Arzt darauf an?

    Ich wünsch dir alles Gute,

    Tiangara
     
  4. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Panama
    hallo,

    meine schmerzärztin ist für lieber weniger corti und dazu dann nen nsar.
    bekomme 5 mg als erhaltungsdosis und im schub von 100mg abwärts bis 5mg.
    dazu dann meloxicam- macht nach ihren erfahrungen weniger blutungen im magen darm bereich als ibu und co.

    fahre damit ganz gut, auch wenn ibu mir immer noch besser hilft, als das meloxicam
     
  5. hifiheini

    hifiheini Neues Mitglied

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    Nordstemmen
    Hallo
    und vielen Dank euch dreien für die schnellen Antworten.
    Sicher werde ich bei nächster Gelegenheit sowohl mit meiner HÄ als auch meiner Rheumatologin
    die Problematik ansprechen.

    @Tiangara:
    Ein Opioid, nämlich Palexia, nehme ich ohnehin schon 2x tägl. 100 mg, dazu kommen derzeit die 7 mg Cortison.#
    Ich komme damit einigermaßen gut zurecht und habe jetzt halt etwas "Schiß", das Cortison noch weiter herabzu setzen,
    weil es dann nicht mehr ausreichend sein könnte. Aber vielleicht sollte ich einfach mal probieren, auf 6 mg zu gehen, um zu
    sehen, wie es dann läuft

    Im übrigen scheint es so, daß man entweder mit Teufel oder mit dem Beelzebub paktieren muß, soll heißen,
    weniger Corti+NSAR oder mehr Corti und kein NSAR - die Meinungen gehen da offenbar auseinander, welche das kleinere
    Übel ist.
    Nach der von Kati erwähnten Diskussion werde ich doch mal suchen.

    Liege Grüße und euch alles Gute,
    Henning
     
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