Bei uns wird wohl nicht so fest geschlafen wie bei euch, aber Schildbürger hats hier in der Politik und anderen Entscheidungsträgern auch reichlich. Mein Mann meint, das liegt daran, weil der Rattenfänger damals alle Klugen mitgenommen hat...
Ich war gestern beim Doc und wir kamen auch aufs Thema impfen. Er hat inzwischen klären können was Siko und Tropeninstitut zur Impfung hinsichtlich meines Herzfehlers sagen und es wird empfohlen, dass ich (auch die MRNA Variante) die Corona Impfe bekomme. Das ist mal ne Aussage. Ich bin in Impfgruppe 2, sagt er. Mein Doc hat sich gemeldet und wird im Impfzentrum arbeiten. Er sagt es sei schon recht konfus. In einer Woche geht es los. Keiner sagt wie, was, wann, wo... ziemliches Chaos und wenig Info. Ich hab gemeint ja klar, die rufen morgens um 8 an und sagen "Was ist los, Doc, wir warten alle auf Sie, wo bleiben sie denn?" Es ist für alle Premiere ohne Generalprobe, schätze das wird schon.
Es wird spannend. Aber ich denke, dass nach anfänglichen Schwierigkeiten sich die Sache einschleifen wird, wenn....wenn denn auch genügend Personal zur Verfügung steht. In Sachsen klemmt es an allen Kliniken, und viele Kranke kommen ja noch. Inzidenz im LK heute 633, wieder gestiegen. Ich habe ja die Befürchtung, dass die Impfrate nicht so hoch sein wird wie man es sich wünschen würde.
"Bild.de berichtete am Samstag von einem "Brandbrief", den Ethikrat-Professor Wolfram Henn an alle Corona-Impf-Verweigerer geschrieben habe. Er fordert sie dazu auf, im Ernstfall auf lebensrettende Maßnahmen zu verzichten. "Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: 'Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen.' Ich denke er hat die richtige Zeitung gewählt, um diese Impfverweigerer zu erreichen.
Naja, das habe ich auch schon mitbekommen und gelesen und nicht nur von der Bild. Aber ehrlich gesagt finde ich diese Aussage von diesem Professor(falls sie stimmt) auch nicht so ganz in Ordnung, zumindest was die Impfung betrifft, ich möchte nämlich auch nicht zwangsgeimpft werden, sondern selber entscheiden können. Aber bitte nicht missverstehen, bin kein Quer, ähm Leerdenker und bin auch eher fürs Impfen und werde es wohl auch tun. Aber diese Aussage, falls sie denn stimmen sollte, geht mir irgendwie doch ein bisschen zu weit.
Na ja, das Problem ist, dass man natürlich solange man nicht geimpft ist, sich anstecken kann und in jedem Fall andere auch wieder anstecken kann. Dann finde ich es ehrlich gesagt nur konsequent und ethisch gegenüber anderen, wenn ich schon zu ihrer Erkrankung, mit für den Einzelnen unabsehbaren Folgen beigetragen habe, sollten die Krankenhauskapazitäten fast ausgeschöpft sein, bitte auch auf die Krankenhausbehandlung zu verzichten. Das wäre ethisch gesehen, nach meiner Überzeugung, das Mindeste , was man tun kann, nachdem man potentiell dazu beigetragen hat, andere in eine möglicherweise lebensbedrohliche Situation zu bringen, dann nicht diesen Menschen bei Kapazitätsengpässen, auch noch die medizinische Betreuung streitig zu machen. Niemand wird gezwungen sich zu impfen. Aber von jedem geschäftsfähigen Erwachsenen kann man erwarten, dass er die Konsequenzen seines Handelns trägt. Und sollte Bild diese Worte diesem Herrn in den Mund gelegt haben, bin ich sicher, dass er dies schon dementiert hätte oder bald dementieren wird. Ich habe es auch nicht original in der Bild gelesen. Es scheint wohl so, als ob dieser Professor besonders viele Impfverweigerer unter den Bildzeitungsleser vermutet (meine Hypothese) und deshalb in dieser Zeitung wohl einen Brandbrief veröffentlicht hat. Ich werde mal versuchen, den Rest des Textes zu finden.
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-798495.html Herr zamperoni hat am 18.12. abends die Vorsitzende des Ethikrates, Frau Alena Buyx interviewt. Du täuscht Dich, allina. Es ist nicht sicher, ob man weiterhin andere anstecken kann, wenn man sich impfen lässt.
Stray cat, genau aus diesem Grund habe ich ja auch geschrieben, dass man ungeimpft in jedem Fall andere anstecken kann. Das habe ich nämlich auch so mitbekommen, dass es noch nicht sicher ist, ob man auch geimpft weiterhin andere anstecken kann. Nur ungeimpft kann man IN JEDEM FALL andere anstecken.
okay, allina, ich hatte Deine inhärente Betonung nicht wahrgenommen. dennoch wird mir sehr unwohl, wenn von höchsten stellen pauschalisiierungen gleichsam als Waffe verwendet werden. Ethikräte müssten wissen, dass pauschalisierungen und Konventionalstrafen höchst unethisch sind.
Stray cat, es ist immer ein Abwägen unterschiedlicher Güter. Und ich kann nachvollziehen, dass man die große Mehrheit der Bevölkerung vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung durch das höchst unenthische Verhalten einer Minderheit, schützen möchte. Man kann ja auch die Frage stellen, wie unethisch es ist, die große Mehrheit der Bevölkerung nicht vor dieser Minderheit zu schützen und so noch mehr Todesfälle und schwerwiegende Erkrankte mit den bekannten Folgen in Kauf zu nehmen.
Liebe Allina, Deine Äußerung sind höchst interessant. Also ich soll mein Leben riskieren - den es gibt die Idee Allergiker in Kliniken zu impfen und sie bei einem anaphykakischen Schock noch zu retten, damit ich evtl. einen anderen nicht anstecke, falls ich das Virus überhaupt habe, nicht schon hatte.... Das ganze mit einem Impfstoff der Miliardengewinne für die Pharmaindustrie abwirft, völlig unausgereift ist und dessen Spätfolgen niemand kennt. Gut. Ich kann durchaus verstehen, dass man das bei einem Virus, der in 90% der Fälle völlig symptomlos verläuft, befürworten mag. Ich habe keinerlei Probleme mit Leuten die anderer Meinung sind als meine. Ich muss sie nicht fertig machen, nicht ins lächerliche ziehen. Aber ich überleg. Folgerichtig: kein Auto mehr fahren. Kann das Leben anderer schädigen. Bis zur Todesfolge. Muss nicht. Kann aber. Also unterschreibt jeder jetzt, wenn er ins Auto steigt (vor allem für eine Urlaubs oder Vergnügungsfahrt) einen Schrieb, dass er auf jede medizinische Versorgung verzichtet, weil er ja das selbst so gewollt hat und noch dazu andere gefährdet. Ich könnte jetzt noch eine lange Liste von ähnlichen Beispielen aufzählen. Ich freue mich in einem halbwegs freien Land zu leben. In dem ich nicht irgendjemand - vor allem aus wirtschaftlichen Gründen - die Köpfe der Leute mit vielen „Vernunftgründen“ gleichschaltet. Je mehr ich in diesem Forum lese, und vor allem mit welchen Argumenten hier gehandelt wird und wie mit anderen Meinungen umgegangen wird... desto mehr denke ich, dass ich mich besser zurückziehe. Aber das ist es ja: Mundtot machen... der nächste Schritt ist die Krankenkasse wegnehmen und dann kommt was... ah ja, das hatten wir schon. Ich hoffe dieses Forum ist nicht ein Schnitt der Gesellschaft, Kati
edit: um es klarer zu machen, was oben geschrieben wurde, und im Umkehrschluss: Wer von uns hätte ein gutes Gefühl, wenn der aktuell erkrankte AfD-Abgeordnete (nach dem demonstrativen Tragen löchriger Masken) in einer Triage dem eigenen Vater, nur weil dieser älter ist, oder der eigenen Nachbarin, nur weil diese chronisch krank ist, vorgezogen würde? Ethik ist ein schwieriges und vielschichtiges Geschäft......und jede Darstellung ist der Prägnanz zuliebe verkürzt Wir sehen doch das Hauen und Stechen der Lobbygruppen darum, wer wen als "dringlichste" Impflinge ansieht. Die "unabhängige" Patientenberatung möchte die Angehörigen von Pflegebedürftigen, der Hausärzteverband die Hausärzte, der Lehrerverband seine Mitglieder als systemrelevanteste, gefährdetste Gruppe behandelt wissen.....direkt nach den Pflegeheimbewohnern und selbstredend VOR denen, die intensiv und direkt mit den Erkrankten befasst sind. Ich meine damit die Menschen vor Ort, die am Limit sind, weil sie seit Monaten im Zentrum des Elends arbeiten müssen....die Kollegen im Krankenhaus, die reihenweise erkranken, sich zumeist mit Beifallklatschen abspeisen lassen mussten, nichts gegen die Misere tun können und herzlich wenig Wertschätzung (egal, von wo) erfahren. DAS sind für mich die Menschen, die absolut prioritär und spätestens in der 2. Reihe das Angebot der Impfung erhalten müssen.
Doch, dieses Forum ist ein Schnitt der Gesellschaft - und das ist auch gut so. Zum Rest sage ich lieber nichts.....
Kati, ich nehme an, dass es die Mehrheit hier im Forum schon richtig verstanden hat, wenn man es denn verstehen und nicht unbedingt anders verstehen wollte. Sicherlich sind nicht diese Menschen gemeint, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Aber, wie gesagt, ich bin mir sicher, dass dies so auch die Mehrheit hier verstanden hat. Autofahren ist eine freiwillige Entscheidung eines jeden Einzelnen verbunden mit den damit dazugehörigen Risiken. Angesteckt zu werden von Menschen, die meinen, dass entweder COVID-19 nicht existiert oder es sich um eine harmlose Erkrankung handelt und deshalb sich nicht impfen lassen wollen, ist keine freiwillige Entscheidung. Und was ich überhaupt nicht nachvollzehen kann ist, warum sich diese Leute so vehement dagegen wehren im Falle einer COVID-19 -Erkrankung mit schwerwiegendem Verlauf und bei Kapazitätsengpässen in Krankenhäusern, den Krankenhausplatz anderen Menschen zu überlassen, die COVID-19 ernst genommen haben und sich dementsprechend verhalten haben. Zumal warum sollte man bei sich eine Erkrankung behandeln lassen, die es entweder nicht gibt oder eher harmlos ist.
Also mir gefällt es auch nicht, wie hier mit dem Thema umgegangen wird. So pauschale Aussagen.... ok, jeder hat seine Meinung. Aber er sollte auch die andere Seite akzeptieren. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, Geimpfte und Impfgegner. Manche haben Gründe, egal welcher Art. Auch wenns für andere nicht nachvollziehbar ist. Aber dass Autofahrer und Skifahrer und andere Sportler bewusst ein größeres Risiko eingehen, wäre so gesehen auch ein bewusst eingegangenes Risiko und demnach mit Nichtgeimpften gleichzusetzen. Dieser Weg ist ein ganz gefährlicher, denn Raucher und Krebpatienten sind dann vielleicht die nächsten, die ihre Erkrankung selbst verschuldet haben und auf Behandlung verzichten sollen.
Ich gehe davon aus, dass die meisten sich letztendlich impfen lassen werden. Das CDC in den USA meldet bei 250.000 Impfungen 6 schwere allergische Reaktionen. 1,5 Prozent der geimpften hatte fühlbare, aber leichtere Impfreaktionen. Bei der überwältigenden Mehrheit verlief die Impfung also bisher völlig unauffällig. Wir sehnen uns ja jetzt schon alle nach etwas Normalität und die nächsten zwei bis drei Monate werden nochmal richtig hart werden. Sobald man mehrere Leute kennt, die die zwei Piekse ohne Probleme überstanden haben, wird das auch viele Skeptiker überzeugen. Zur anderen Thematik: Man darf nicht vergessen, dass im Moment halt nicht der Normalzustand herrscht, sondern wir uns mitten in einer Pandemie befinden. Prinzipiell finde ich in einer solchen Situation bei äußerst knappen Ressourcen einen Verzicht auf diese Ressourcen durch Coronaleugner beziehungsweise eine Berücksichtigung dieses Umstands als etwaiges Triagekriterium vertretbar. In normalen Zeiten - die wir im Moment ja nicht haben - müsste man allerdings dann auch über die Behandlung von Freizeitsportunfällen, Lungenkrebs bei Rauchern, Herzinfarkten bei Adipositas, durch Blödheit entstanden Haushaltsunfällen nachdenken - und da gehe ich ausdrücklich nicht mit. Das muss unsere Solidargemeinschaft aushalten und kann das ja auch, solange die Ressourcen nicht knapp sind.
Chrissi, auch dieser Vergleich hinkt, denn eine ungesunde Lebensweise gefährdet das eigene Leben, nicht das Leben anderer. Deshalb hat man ja das Rauchen auf dem Arbeitsplatz, in Kneipen etc. verboten, weil man damit auch die Gesundheit anderer gefährdet. Krebs ist auch nicht ansteckend, so wie eine COVID-19 Erkrankung Zudem ist die Ursache für eine Krebserkrankung nicht immer eine ungesunde Lebensweise, sondern eine Vielzahl anderer Ursachen. Hier geht es darum, dass eine kleine Minderheit entweder COVID-19 leugnen oder verharmlosen und sich nicht an die gebotenen Regeln zur Eindämmung dieser Pandemie halten möchte. Dieses Vehalten trägt dazu bei, dass die Pandemie länger andauert, sich noch mehr verbreitet und so die schwerwiegende Verläufe und Todesfälle noch mehr zunehmen. Das ist nicht vergleichbar mit Rauchen oder Krebs. Und ja, genau so ist es Birte, ich schrieb ja immer, im Falle von Kapazitätsengpässen in den Krankenhäusern.