Cannabis Blüten oder Fertigarznei

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von Oliver70, 19. Juli 2019.

  1. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hallo zusammen,

    mein Schmerzdoc ist großer Fan der ganzen Blüte und favorisiert das Cannabis als Gebäck, da
    dies dann eine Retardwirkung hat. Jetzt bin ich etwas verwirrt weil ich von dem Prof. Gottschling,
    ein bekannter Schmerzprofessor gelesen habe das der nur Fertigarznei seinen Patienten verschreibt da er das Rauchen und das schnelle Anfluten für gefährlich hält.

    Frage was ist denn eigentlich dann besser? Mein Schmerzdoc wiederum hält von den Fertigarznei nicht viel. Er verschreibt es eigentlich nur älteren Menschen die mit dem Rauchen oder Backen nicht zurecht kommen.

    Eine schnelle Anflutzeit habe ich mit dem Mundspray oder den Tropfen doch auch? Die entzündungshemmenden Bestandteile sind nur in den Blüten vorhanden?

    Das wären so meine Fragen und vielleicht kann mir da jemanden weiterhelfen, mein Schmerzarzt würde mich auch die Fertrigarznei verschreiben, die TK hat mir keine Einschränkung bei der Darreichungsform vorgegeben.

    VG
    Oliver
     
  2. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @Hallo oliver,
    warum sollten entzündungshemmende stoffe bei den tropfen enthalten sein?
    ich glaube dann würden noch mehr krankheiten damit behandelt werden können.
    link
    https://www.tilray.de › updates-
    Updates — Tilray Deutschland
    ...Tilray bringt erstmals Cannabis-Vollspektrum auf den Markt
    Im Gegensatz zu Cannabisblüten werden diese weder geraucht noch inhaliert, sondern in der Apotheke für den individuellen Bedarf der Patienten als orale Darreichung zubereitet. Bei den Extrakten handelt es sich um sogenannte Vollspektrum-Extrakte, die neben den beiden Hauptwirkstoffen Tetrahydrocanabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sämtliche weitere Wirkstoffe der Cannabisblüten enthalten. ()...
    und aus
    link https://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/080627_Hanf_Paper/
    ..()
    Völlig andere Molekülstruktur
    In der Hanfpflanze finden sich über 450 verschiedene Substanzen. Nur drei von ihnen sind für die Rauschwirkung von Marihuana und Haschisch verantwortlich. Sie aktivieren im Körper die beiden Rezeptoren CB1 und CB2. Während der CB1-Rezeptor im Zentralnervensystem die Wahrnehmung beeinflusst, spielt der CB2-Rezeptor im Gewebe eine entscheidende Rolle bei der Unterdrückung von Entzündungen. Wird der Rezeptor aktiviert, schüttet die Zelle weniger entzündungsfördernde Signalstoffe, sogenannte Zytokine, aus.
    Die Wissenschaftler entdeckten nun, dass die Substanz beta-Carophyllen, welche 12 bis 35 Prozent des ätherischen Öls der Cannabispflanze ausmacht, selektiv den CB2-Rezeptor aktiviert. Im Gegensatz zu den drei psychoaktiven Substanzen dockt beta-Carophyllen jedoch nicht an den CB1-Rezeptor an. Deshalb löst die Substanz auch keine Rauschwirkung aus. ()...
    d.h.sie haben eine auswirkung auf diesen CB2 rezeptor haben und können entzündungsstoffe blockieren. selber haben sie keine entzündungsstoffe.
    saurier
     
  3. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Das schnelle Anfluten ist doch gerade der gewünschte Effekt und das Vaporisieren bringt, bei mir, die Vorteile des Rauchens und Essens zusammen. Es flutet langsamer und sanfter an und wirkt länger, als wenn Cannabis geraucht wird.

    Rauchen verändert die Wirkung und »ballert« am meisten, zumindest ist das meine Erfahrung aus vielen Jahren medizinischer Anwendung.
     
  4. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @ich nehme #Tilray 10/10, das sind tropfen. mit THC und CBD in gleichen anteilen.
    eine andere art des konsums habe ich aus guten grund, ich rauche nicht, abgelehnt. ausserdem komme ich mit dem geruch nicht klar. die tropfen kommen auf brot oder etwas essbaren und gut ist.
    ausserdem ziehe ich die fertigarznei vor.
    die frischblüten müssen sachgerecht zubereitet werden und macht etwas aufwand.
    sauri
     
  5. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    THC ist fettlöslich, CBD ist wasserlöslich.
    Ich schmeiß die Blüten in Butter und lasse es einige Stunden gaaanz leicht köcheln, seihe es dann durch und laß es abkühlen.
    Dann nutze ich die Butter zum Backen.
    So hat es keinen Nebengeschmack oder Geruch mehr.
    So wirkten die Inhaltsstoffe am effektivsten, da sie nicht verbrannt oder verkohlt (je Temperatur auch beim Vapo) werden.

    Die Kekse sind in ihrer Wirkung weicher, sanfter ansteigend und hält recht lange vor.
     
  6. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @Taz Devil,
    na jeder nach seinem geschmack ;-)
    aber selbst backen tu ich eher wenig.
    aber schön, dass die medizin verschiedene darreichungsformen bietet.
    saurier
     
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  7. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hi zusammen,


    wieviel gramm braucht man fuer eine normale Packung Butter. Also schmelzt man die Butter mit dem Gras ein. Wie lange soll das koecheln? Und ist die Butter dan fertig? Das Gras selber kann man auch mit der Butter abkuehlen lassen? Theoretisch kann ich die Butter auch aufs Broetchen schmieren?

    VG
    Oliver
     
  8. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Das Abseihen nicht vergessen,wenn ich das oben richtig gelesen habe
     
  9. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    glaube ich werde Samstag mal bisel backen. Naja ich hatte Schmerzdoc gestern nach Fertigarznei mal gefragt aber
    er meint nur bei Rheuma ist das potenteste Mittel die ganze Blüte und nicht irgendein THC Extrakt, wobe ich mir vorstellen
    kann das die Tropfen stärker wirken als die Blüte.
     
  10. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Oliver, das sehe ich, wie Dein Schmerzdoc.
    In den Blüten sind so viele potente Inhaltsstoffe, die miteinander wirken und ganz ohne CNB fehlt die schmerzlindernde Wirkung … ;)

    Du kannst Butter, Magarine oder auch Kokosöl nehmen.
    Letzteres hat sehr viele positive Eigenschaften (Laurinsäure, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren, Antioxidantien), welche mit dem Cannabis sehr gut harmonieren.
    Die Dosierung richtet sich nach der gewünschten Stärke und genutzen Sorte.
    Hier gehen wir vom durchschnittlichen Wert von 10% THC aus, welche die beste orale Dosis für orale Einnahme sein soll:
    leicht: 3 g auf 200 g Fett (6 mg THC pro Einheit)
    mittel: 5 g auf 200 g Fett (10 mg " )
    stark: 7 g auf 200 g Fett (14 mg " )

    Zubereitung:
    200 g Fett im Topf auf geringer Hitze erwärmen (Kokosöl schmilzt schon bei 25 … 27°C)
    Cannabis fein zerkleinert / gemahlen zum flüssigen Fett geben
    Hitze auf 70-80°C (optimale Temp zum Lösen von THC und CNB) erhöhen
    mindestens eine Stunde auf Temperatur halten; dabei wird das Fett immer grüner (gelöstes Chlorophyll)
    Dann alles mindestens einmal fein filtern, um die Blüten aus dem Fett zu bekommen (am Besten grob … fein)
    Fett in ein Gefäß geben und abkühlen lassen.

    Du kannst dieses Fett aufs Brot schmieren, damit Backen, Essen verfeinern, … (bei Kokosöl ist es auch äußerlich anwendbar).

    Die für Dich beste konsumierte Menge mußt Du selbst herausfinden pö a pö.
    Zu Bedenken ist, daß es sich sehr sanft und langsam (bis zu Stunden) aufbaut und wirkt.
     
    Oliver70 und Ducky gefällt das.
  11. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Es tut mir leid, aber dem muss ich widersprechen. THC decarboxyliert bei 70°-80° nicht ausreichend und bleibt in der (wirkungslosen) Vorstufe THCA. CBN ist ein Oxidationsprodukt von THC und CBD. (Alles nachzulesen, Quellen auf Wunsch).

    Wenn die Wirkstoffe der Blüten direkt im Fett ausgelöst werden sollen, empfiehlt sich ein Wasserbad im geschlossen Glas für 90 min.

    Alternativ gibt man Wasser, Fett und gemahlene Blüten in einen Topf, köchelt es mindestens 60 min. aus und gibt alles über Nacht in den Kühlschrank. Das Fett härtet aus und man kann es vom Wasser abheben. Rezepte für »CannaButter« findet man auch ausreichend im Netz.

    Deine Methode @Taz Devil kann man nehmen, aber man braucht viel Erfahrung und sie ist fehleranfällig. Zu viel oder zu wenig Hitze reichen aus und das geht schnell.
     
  12. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    nochmal vielen Dank fuer Eure zahlreichen Infos. Hab seit gestern nur Bediol geraucht und glaube im Knie wird's besser, unter Bedrocan war das in der Form nicht, davon werde auch eher muede
     
  13. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Teamplayer, danke!

    Das Wasser hab ich tatsächlich leider vergessen. Und mich auch noch verschrieben beim CBD. :( (Hab heute doch noch gar nichts genommen!)

    Mit dem Wasser vermeidet man am besten ein Chaos in der Küche durch spritzendes Fett.

    Zu den angegebenen Mengen ca. 1L Wasser in den Topf zum Kochen bringen.
    Jetzt wird die Butter in kleine Stücke geschnitten zum kochenden Wasser gegeben.
    Ist die Butter komplett geschmolzen, das fein gemahlene Cannabis in den Kochtopf gegeben und sofort die Temperatur senken, sodass die gesamte Flüssigkeit nur noch ganz leicht köchelt.

    Das Cannabisbutter / Wasser Gemisch regelmäßig umrühren, während sie kocht und immer wieder frisches Wasser dazu schütten, sobald es sich auf die Hälfte der ursprünglichen Menge reduziert hat.
    Die Butter ist fertig, wenn sich die Flüssigkeit trennt, also wenn eine fette Lage Öl auf der Oberfläche schwimmt.

    Kocht dieser Sud heiß, geht zwar schneller, es kann allerdings sein, daß wertvolles THC und CBD verloren geht. Grund dafür sind die Verdunstung und das Verdampfen der THC und CBD Partikel.
    Ich persönlich nutze das langsamere und entspanntere Kochen (sogar über 3 - 6 Stunden), sodaß der Verlust nur minimal ist.

    Experimentiert aber selbst einfach herum, denn über diese Theorie streiten sich Cannabis-Butter-Experten bis heute. ;)

    Falls Ihr die Butter verbacken wollt, findet Ihr sehr viele Rezepte im Netz.
    Inzwischen haben Wissenschaftler herausgefunden das das Marihuana am potentesten wird bei 110 ° Celsius und einer Dauer von 60 Minuten im Backofen.
    Ich backe damit gern kleine, mundgerechte Plätzchen. Die riechen und schmecken nicht nach Cannabis und ich kann sie gut unterwegs futtern.

    Oliver,
    Bedrocan mit dem höheren THC Gehalt wirkt bei mir auch bedeutend mehr im Kopf. Daher nutze ich es gern abends zum runter kommen und Entspannen.
    Bediol mit mehr CBD wirkt bei mir auch effektiver gegen Schmerzen und läßt meinen Kopf klar.
     
    #13 24. Juli 2019
    Zuletzt bearbeitet: 24. Juli 2019
  14. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Taz, ja so nehme ich das Kraut auch. Du hast auch Morbus Bechterew, wenn das fragen darf.

    VG
    Oliver
     
  15. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    Oliver, laut Rheumatologen und meinem Hausarzt ist der Verdacht 50/50.
    Die Medikamente sagen ja, MRTs sagen nein.
    Keine Ahnung, welchen Namen das Kind bekommen wird … oder auch nicht. ;)

    Ist mir persönlich auch recht egal, solange mein Hausarzt mich von den massiven Schmerzen etwas befreien oder Erleichterung verschaffen kann.
     
  16. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    also hlb27 faktor negativ? Solange noch keine Verknoecherungen bevorzugt das Ilosakralgelenk nachgewiesen sind ist es kein klassischer Bechterew. Kenne auch welche aus meiner Bechtigruppe wo es nur bei Entzuendungen bleibt also keine Versteifung eintritt.Das kann extrem schmerzen, bei manchen Patienten wird dann kuenstlich versteift.Wobei ich mit 20 Jahren mehr Rueckenprobleme hatte als jetzt mit Ende 40 und ausgebrannten Bechterew.
     
  17. Taz Devil

    Taz Devil Bekanntes Mitglied

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    HLB27 positiv, Rheumafaktor damals bei 18

    Da ich übergelenkig bin, wird laut dem ersten Rheumatologen bei mir keine Versteifung einsetzen.

    Die heftigsten Schübe wurden Anfang dieses Jahres durch Cortison Stoßtherapie mit 60mg beendet.
    MRT zeigte trotz Kontrastmittel keine Entzündung (wie auch, wenn es nicht sofort beim Schub gemacht wird?),
    Knochenszinti zeigt bei betreffenden Gelenken minimale Ansammlungen, welche aber nicht ernst genommen werden, da zu niedrig.

    Das ISG selbst zickt nun schon über 10 Jahre lang immer öfter und stärker rum und nur Injektionen von Lidocain/Cortison helfen dann wirklich effektiv.
     
    #17 25. Juli 2019
    Zuletzt bearbeitet: 25. Juli 2019
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