Cannabis auf Rezept wenn sämtliche Medikamente erfolglos sind bei Rheuma? Wer hat Erfahrung damit?

Dieses Thema im Forum "Naturheilkunde, Komplementär- u. Alternativmedizin" wurde erstellt von mrymen, 26. Februar 2018.

Schlagworte:
  1. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    @kruemel ich habe seit 30 Jahren MB und bin im Bambus versteift soweit, also ich bin praktisch im fortgeschrittenem Kursus ;)

    Da ich quasi einen Dauerschmerz habe und nicht jeden Tag Diclo nehmen kann habe ich Oxycodon Retard morgens und abends und Oxy Akut Im Schub. Das Enbrel hilft die Schübe und Entzündungen zu blocken aber gegen Athrose hilft es nicht mehr.

    Ich bin vom Oxy so eingestellt wie vorher mit NSAR. Nebenwirkung habe ich nur bisher Verstopfung die ich aber im Griff habe, Leinsamen und Co..

    Am Anfang hatte ich Übelkeit und Juckreiz durchs Oxyist aber nach einigen Tagen weggewesen.

    Nimmst Du das Diclo jeden Tag?
     
  2. kruemel

    kruemel Bekanntes Mitglied

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    Oliver,
    Zum Glück brauche ich das nicht jeden Tag, aber wenn ein Schub zuschlägt, dann schon und wenn ich eine morgens und Abends brauche wird mir schwindelig und übel. Daher steige ich zusätzlich immer mit einem Cortisonstoß mit ein und schleiche es dann über 2 bis 3 Wochen aus. Überlege gut mit der Umstellung der Basis - kann so oder so gehen. Wenn dein dir zur Zeit keine Probleme macht, sollte Dein Arzt Dir den Vorteil den er von Humira erwartet genau erläutern. Aber vielleicht melden sich noch andere User in Deinem Threat, die schon Erfahrungen damit gemacht haben. Ich drück die Daumen VG kruemel
     
  3. kruemel

    kruemel Bekanntes Mitglied

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    Ray, das war nur so ein Gedanke, du hast ja schon einige Erfahrungen gemacht. Sicher wirst Du einen Weg finden. Ich wünsche Dir Geduld und Kraft.
    Kruemel
     
  4. Ray

    Ray Mitglied

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    Übelkeit und Schwindel höre ich aussergewöhnlich oft von Leuten die Diclo nehme. Hab das auch schon live beobachten können. Die Betroffene war leichenblass und hatte kalten Schweiss auf der Stirn.

    Weiter vorne im Thread wurde angemerkt, dass das Spritzen von Morphin als krasse Anwendung angesehen wird. Das Zeug darf dabei nicht in ein Blutgefäss kommen, dann wirkt es fast schon wie ein 6-Stunden-Retard. Es lässt sich durch diese Anwendung sehr gut von der Menge steuern und selbst wenn es zu Erbrechen kommt, kann man keinen Wirkstoff verlieren. Hört sich gruseliger an, als es in Wirklichkeit ist.
     
  5. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    @Ray denke ich auch hatte erst gedacht aber Morphin gilt ja als ein sehr sichers Medikament und du bist geschult, in Bauch ok das würde mir auch
    noch zutrauen kenne das ja vom Enbrel her. Und es belastet sicher den Magen dabei auch nicht.

    @kruemel Diclo habe ich immer Magenschmerzen von bekommen sogar wenn ichs im sehr krassen Schub vom Doc in den Muskel gespritzt bekommen habe,
    da würde ich heutzutage auch eher um Morphin bitten nur kann man danach noch autofahren?
     
  6. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Oliver,

    Morphin geht nicht "auf den Magen", sondern verursacht Übelkeit, weil es zentral, also im Gehirn, wirkt. Es verursacht typischerweise - wie alle Opiate - mehr oder weniger Übelkeit und Verstopfung. Deshalb sind bei höher dosierten Gaben z. B. in der Onkologie die so genannten supportiven Gaben von Abführmitteln (Movicol ist dafür explizit zugelassen!; alternativ geht auch z. B. Resolor) und Antiemetika (früher MCP, das aber aus gutem Grund etwas in Verruf gekommen ist; heute alternativ Domperidon oder die "Setrone" wie Ondansetron oder Granisetron)

    Auto fahren würde ich persönlich unter solchen Medikamenten nicht.....
     
  7. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Hi Resi,

    Nee würde ich auch nicht, nehme Oxycodon akut wenn’s mal krasser wird fahre dann aber auch kein Auto bzw. brauche ja in solchen Situationen ewig bis ich mich überhaupt mich ins Auto wuchten kann und man soll unter starken Schmerzen ohnehin nicht selber ans Steuer.

    LG
    Oliver
     
  8. Ray

    Ray Mitglied

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    Ich habe bei s.c. bzw. i.m. weitaus weniger Probleme mit Obstipation und mit Antihistaminika auch schächeren Juckreiz und Übelkeit. Da ist es aber immer noch schwer, eine gute Wirkung zu erzeugen. Die "guten" Sachen machen mich leider sehr müde. Blödes Histamin.

    Bei "Morphin wirkt im Gehirn" wäre ich vorsichtig, weil in der Analgetik eigentlich die peripheren Rezeptoren "zugekleistert" werden sollen. Wenn was durch die Blut-Hirn-Schranke geht, beginnt leider auch der "Spass".

    Ist ein diffiziles Thema. Man muss irgendwie den First-Pass möglichst gut nutzen. Eigentlich eine Stärke der Transdermalpflaster. Wenn die bloss nicht so träge und stark abgestuft wirken würden.

    Ich bin auf s.c. und i.m. umgestiegen, weil dadurch die Darmlähmung besser umgangen werden kann (funktioniert bei mir nur begrenzt). Die Übelkeit ist aber ein größeres Problem, weil man den Hirnstamm nicht reinlegen kann. Der passt ordentlich auf, dass man keinen Blödsinn anstellt. Ein sehr feinsinniges Organ.

    MCP war lange Zeit in Mode. Ist wirklich fieser Dreck. Gut dass man davon weggeht.

    Die Fahrtüchtigkeit kann man bei einem Verkehrsmediziner ganz gut feststellen lassen. Wer dort die Reaktionstests mit guten Werten schafft muss nur noch Disziplin bei der Medikation einhalten.

    Die Untersuchung ist übrigens nicht besonders teuer. Bitte nicht mit einer MPU vergleichen.

    Meine Krankenkasse ist ein fürchterliches Sparbrötchen, aber die Kosten haben sie übernommen.
     
  9. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Wow, das nenne ich mal ein Argument. So einfach ist es dann doch nicht....
     
  10. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    Klar bei einem Verkehrsmediziner bist beim Unfall auf der sicheren Seite, obwohl gehört habe das Tilidin z.b. gar nicht nachweisbar ist, gilt das auch für die anderen niederpotenten Opioiden?
     
  11. Ray

    Ray Mitglied

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    Ist dir das Risiko die Wirkung wert? Nicht alles, was die EMA kritisch sieht, ist generell ein Teufelszeug. Ich würde z.B. Novalgin sehr vermissen.

    Die Abwägung zwischen Lebensqualität und Risiken würde ich gerne in meinen Händen sehen. Bei Cannabis ist das ja im Moment noch extrem. Mein Befinden spielt kaum eine Rolle.

    Was meinst Du mit: "So einfach ist es dann doch nicht...."?
     
  12. Ray

    Ray Mitglied

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    Auf Tramadol wird hier nicht geprüft. Aber das ist Ländersache. Im Saarland ist Tramadol kein Problem. Es erzeugt bei der Metabolisierung kein Morphin.

    Edit: Eine Blutprobe könnte es aber nachweisen. Der Wischtest hier im Saarland "sucht" aber nicht danach.
     
  13. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Inwiefern? Also ich bin jedenfalls heilfroh, dass es das gibt.
     
  14. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Ich auch,
    Nehme es bei Migräne bedingter Übelkeit vor der Schmerzmed, damit die überhaupt wirken kann.
    Es war in der früheren , möglichen Dosierung vielleicht nicht wirklich nebenwirkungsarm aber da dürfen sich die Nutzer oft auch selber an die Nase fassen- Stichwort mehr als verschrieben
     
  15. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Mit den Tropfen kam ich tatsächlich besser zurecht, aber die gibts ja nicht mehr. Ich muss nur aufpassen, dass ich es nicht in Verbindung mit Levodopa nehme, das kann üble Nebenwirkungen geben, bei mir epilepsieähnliche Zustände.
     
  16. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    MCP kann so genannte extrapyramidale Symptome verursachen; die sind zwar kurzfristig harmlos, aber sehr lästig und machen oft große Angst.
    Dazu gehören Schlund- und Blickkrämpfe. Deshalb ist das Zeug nicht trivial; es hat aber trotzdem manchmal seine Berechtigung.

    Und das ist auch meine Antwort an Ray: MCP ist kein "fieser Dreck", sondern ein hoch wirksames Medikament, das eben auch potenzielle Nebenwirkungen hat.
    Die Substanz ist nicht ohne Grund verschreibungspflichtig!

    Deine Bemerkung finde ich unangebracht und nicht sonderlich qualifiziert ;)
     
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  17. Ray

    Ray Mitglied

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    Das BfArM und die Europäische Arzneimittelagentur sehen das zum Glück anders. Es gibt nur sehr wenige Anwendungsfälle, bei denen man es mit gutem Gewissen einsetzen kann.

    Aber es wurde von den Ärzten (wie auch Tramadol und Lyrica) lange Zeit als erste Wahl angesehen und die Selbstmedikation aus der Apotheke machte die Sache noch schlimmer.
     
  18. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest


    Wenn das BfArM und die EMA das anders sähen, wäre das Medikament vom Markt - ist es aber nicht. Zur Selbstmedikation sind die wenigsten Medikamente gut geeignet; MCP, Tramadol und Lyrica sind zudem allesamt verschreibungspflichtig und damit keine typischen Medikamente zur "Selbstmedikation" - es sei denn, die Eigenverantwortung wird ausgeschaltet. Dagegen hilft die Vernunft Anderer dann wenig.....ist übrigens auch bei Cannabis so!
     
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  19. Oliver70

    Oliver70 Bekanntes Mitglied

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    MCP kenne ich nur von Hörensagen habe noch nie etwas gegen Übelkeit einnehmen müssen. Naja Katalodon soll eine gute Alternative zu den alten NSAR gewesen sein wurde
    auch vom Markt genommen, Metamizol steht in der Risikoprüfung, ich glaube aber nicht das das Mittel die Zulassung verliert dafür wird es ja in jedem drittklassigen Krankenhaus
    "ausgeschenkt";)
     
  20. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Oliver,

    MCP ist wie Novaminsulfon ein immer noch unentbehrliches Medikament. Wir werden uns alle umschauen, wenn es die Wirksubstanzen mal nicht mehr gibt.
    Ist wie bei den NSAR - was würden wir denn machen ohne??

    Dass man das alles kritisch einsetzen muss, ist ja dabei unstrittig - aber das Kind mit dem Bad auskippen ist auch keine Lösung.
     
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