brauch mal eure tipps,geht um motivation

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Katjes, 26. Juli 2011.

  1. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    und es gibt tage an denen es einfach gut tut seinen frust loszuwerden,
    den trägt man am anderen tag nämlich nicht mehr mit sich rum und hat dadurch auch wieder platz geschaffen sich über die kleinen dinge zu freuen.
     
  2. enya

    enya Mitglied

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    Hallo Katjes,

    natürlich habe ich auch immer mal Tieffliegertage. Aber wenn ich motiviert bin, möchte ich das hier gerne weiter geben. Motivation ist ein Geben und Nehmen, finde ich. Ich habe Vorbilder, von denen ich mich motivieren lasse. Und genauso bin ich ein Vorbild für andere und motiviere andere. Wer gerade einen Tiefflug hat, lässt sich motivieren. Und wer gerade oben auf ist, motiviert andere.
    Mir kam es bei meinem Beitrag darauf an, meine Grundeinstellung darzustellen und Wege zum positiven Denken zu vermitteln. Denn wenn man gar nicht erst anfängt, positiv zu denken, bleibt man im Tal hängen. Doch wer positiv denken kann und dann einen Niederschlag erlebt, der fühlt die Sicherheit, dass es auch wieder gute Tage geben wird und lernt auch, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen. Es gelingt auch mir nicht immer, aber öfter als früher. Und das hilft mir, mich in meinem Frust zu bremsen und die Lebensqualität (was noch alles geht, wodurch ich mich wohl fühle, was mir Freude macht) wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
    Ein Weg aus Hoch und Tief wird es immer sein. Aber eben nicht nur Tief.

    Liebe Grüße
    Enya
     
  3. Louise1203

    Gesperrter Benutzer

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    Katjes,.......

    Die Frage ist zwar nicht an mich gerichtet, versuche aber mal es aus meiner Sicht zu erklären.

    es ist schwer zu beschreiben. Ich bin nicht immer positiv, hab auch meine dunklen Stunden.....Da könnte ich genauso vor lauter Frust, Teller an die Wand schmeissen......Wenn man es denn könnte.........

    Ich gebe auch zu, ich hab Hilfe beim immer wieder aufrappeln. Wenn mein Mann nicht wäre, würde ich so nicht schreiben können. Aber gerade wegen meinem Mann mache ich es auch immer wieder.

    Ich motiviere mich immer wieder mit Sprüchen: Los jetzt, das letzte Mal hast Du es auch geschafft und guck doch mal was Du damals alles erreicht hast. Du hast dich von einer liegenden Position in den Rollstuhl gekämpft. Vom Rolli auf Gehhilfen, von Gehhilfen zu alleine laufen.........

    Es ist klar, wenn die Schmerzen einen überrollen wie ein Woge, Du nur noch nach Atmung schnapst weils so weh tut, da ist man nicht positiv gestimmt. Kann mir auch kein Mensch weiss machen, dass er da noch positiv denkt.

    Dennoch kommt irgendwann mein Sturkopf und mein Willen durch. ICH will das so nicht. ICH will wieder auf die Beine kommen. Und wenn so nicht dann anders.

    Da ist irgendwas, was mich immer wieder anstachelt, weiter zu machen. Und es ist nicht immer die Erkrankung die mich zurück wirft. Das Leben kann ganz schöne Ohrfeigen verteilen............und das ist dann nicht gerade förderlich für die Erkrankung.

    Sorry aber besser kann ich es Dir nicht erklären.

    Hab Mut und kämpfe weiter!!

    Liebe Grüsse

    Louise
     
  4. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    danke enya und louise,
    wisst ihr manchmal ist es einfach auch ein gutes gefühl, das man nicht alleine ist mit diesen gefühlen und empfindungen...............................und allein dafür ist diese forum schon toll.
    danke,
    katjes
     
  5. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Hallo Katjes,

    habe ich das geschrieben?

    Beim genauen lesen wirst Du genau das Gegenteil finden.


    Genau so wie ich es geschrieben habe.


    Wenn das liegenbleiben einfacher ist, dann ist es in dem Moment für Dich so richtig. Aber dann werd doch nicht böse, wenn ich auf die Eingangsfrage "wie motiviert Ihr Euch.." meine Gedanken schreibe.

    Dann wäre es doch einfacher gewesen den Thread "Ich will liegen bleiben, wer noch?" zu erstellen, denn dort hättest Du mich nicht gelesen.


    Mir geht es auch nicht immer gut, aber ich pamp niemanden an, dem es besser geht.
    Ich habe gelernt, daß man bei Trauer auch lachen kann, daß man Traurigkeit und Freude parallel empfinden kann.

    Ich neide niemanden, daß er beweglicher ist und freue mich für jeden, wenn er Schönes erlebt hat....auch dann, wenn ich selbst auf der Couch sitze.


    Dann schreibe doch demnächst dazu: "Nein, ich will nichts Positives lesen!" dann ist die Sache sofort geklärt.

    Aber nach Tipps zu fragen und dann anderen vor den Koffer zu hauen, weil man genau das eigentlich garnicht lesen mag, ist nicht ok.

    Keine Sorge, ich werde Dir mit meinem Gedusel nicht noch mal auf die Nerven gehen. :)


    LG
    Sabinerin
     
  6. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    @sabinerin
    ich habe mich dann doch in posting 12 angegriffen gefühlt, obwohl du es extra geschrieben hast,das es sich nicht auf meine zeilen bezieht sondern das forum allgemein..............................................nein,du hast mich mit deinem geschriebenen nicht genervt,ich hab mich angegriffen und verletzt gefühlt und dann ist enya auch mit eingestiegen und ich habe mich falsch verstanden gefühlt,mir ging es ums motivieren (das positive denken muß doch vorher schon dasein,oder ???)......................................ist ja auch ein sensibles thema,
    für mich auf alle fälle.
    lg katjes
     
  7. enya

    enya Mitglied

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    Nähe Hamburg
    Hallo liebe Katjes,

    wenn ich deine Beiträge so lese, habe ich den Eindruck, dass du dich zur Zeit sehr hin- und hergerissen fühlst. Zum einen möchtest du die schönen Seiten des Lebens genießen, aber dann ist da diese scheiß Erkrankung, die dich immer aufhält. Und jeder, der so hüpfeleicht schreibt, man könne doch positiv denken, scheint einen nicht zu verstehen. Solche Tage hab ich auch. Und dann möchte ich in den Arm genommen werden, getragen werden und mal nicht kämpfen müssen. Aber das ist dann auch ok. Jammern muss auch mal sein. Aber dann, irgendwann völlig unerwartet, packt mich doch wieder eine Windböe und gibt mir das Gefühl des Fliegens - so wie heute, bin nahezu schmerzfrei. Und das wünsche ich dir auch!
    Also lass dich von uns hier ein wenig tragen, versuche dich von der Motivation anstecken zu lassen und tu dir ganz viel Gutes ;)
    Ich kenne da noch einen Spruch, der mich immer ein bisschen tröstet:
    Wir alle sind engel mit nur einem Flügel. Doch wenn wir uns umarmen, können wir fliegen.
    Also lass dich mal drücken:)
    Aber falls ich mit meinem Eindruck von deiner momentanen Situation voll daneben liege, sags mir ruhig.

    Liebe grüße
    Enya
     
  8. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Katjes, ich wollte Dich nicht verletzen und auch nicht angreifen, sondern genau das Gegenteil.

    [​IMG]


    Enja und ich haben zeitgleich geschrieben, deshalb kriegst Du jetzt einen Flügel von Enja und einen von mir [​IMG]

    LG
    Sabinerin
     
  9. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    danke ihr beiden,
    für die flügel.
    engel müßen keine langen gewänder tragen,mir sind auch schon welche in jeans begegnet oder auf ro.
    liebe grüße
    katjes
     
  10. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Wißt ihr was?

    Ich finde das superklasse, wie ihr das alles hier (auf)klärt, teilt, äußert - so kann man Mißverständnisse nämlich auch aus der Welt schaffen - ganz ohne Hick Hack.
    Und bei einem so sensiblen Thema sind geschriebene Worte eben manchmal etwas uneindeutiger als gesprochene (bei denen Gestik und Mimik klar machen, wie es gemeint ist).

    Ich würde gerne auch noch ein Flügelchen beisteuern - dann können wir echt weit fliegen...

    Viele liebe Grüße von anurju :faga7:
     
  11. Neli

    Neli Optimistin

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    Rheinland
    Seid mir nicht böse,
    aber ich finde, manches wird hier sehr gutgläubig und hoffnungsvoll gesehen.
    Ich bin lange genug im Forum, um das beurteilen zu können.
    Es gibt Leute, die nur jammern (Katjes gehört auf keinen Fall dazu),
    die uns fast stündlich über ihre schlimme Situation berichten,
    aber nie ein Wort verlieren, wenn es ihnen besser geht,
    und Leute, die versuchen, trotz ihrer Krankheit immer das Beste aus allem
    zu machen.
    Man kann sich halt nicht mit jungen, gesunden, äußerst attraktiven (obwohl es die hier auch gibt) und nicht kranken Menschen vergleichen und das macht dann einige unzufrieden. Aber nach einiger Zeit muss man auch das lernen, um sich einigermaßen glücklich zu fühlen.

    Es wurden hier etliche Threads eingesetzt, die fragen, mit was für Dingen man sich trotz der Krankheit beschäftigen kann, so dass man Freude daran hat,die schlafen nach kurzer Zeit dann immer ein.

    Ich denke, dass sich auch viele User aus diesem Jammertal verabschieden,
    wenn es ihnen besser geht.
    Ich empfehle Euch mal, folgende Threads zu lesen:

    http://www.rheuma-online.de/forum/threads/41248-Thema-der-Woche-Erfolgreiche-Behandlung?highlight=Thema+Woche

    http://www.rheuma-online.de/forum/threads/23694-Worüber-kann-man-sich-an-ganz-alltäglichen-Tagen-erfreuen


    http://www.rheuma-online.de/forum/threads/18948-Der-quot-ES-GEHT-MIR-GUT-quot-Thread



    Es geht immer eine Weile gut, dann verschwindet der Thread im Nirwana,
    mir fällt auch auf, dass sich meistens nur Leute an diesen Dingen beteiligen, die
    sowieso positiv nach vorne gucken.

    Erstaunlicherweise ist der Thread von Sabinerin
    http://www.rheuma-online.de/forum/threads/6987-Worüber-habt-Ihr-Euch-heute-gefreut

    seit vielen Jahren ein Renner.
    Aber da wird mehr über private Erfolge berichtet als über bessere Gesundheit.
    Das finde ich richtig schön und erfreulich.

    Ich verstehe es, dass für manche Menschen halt die Krankheit an erster Stelle
    steht, dass sie entsetzt sind und Angst vor der Zukunft haben,
    aber es sind nicht immer die, die nur über unangenehme Dinge berichten.

    Hier kann man jede Frage stellen, und dafür wurde das Forum ja auch gegründet,
    aber ich denke, nicht nur dafür. Es gibt auch ein Leben mit der Krankheit,
    das einen auch glücklich machen kann.

    Ein „Thema der Woche“ würde ich nicht mehr einzustellen wagen,
    weil es dann meistens zu Missverständnissen führt und weil man sich immer
    verteidigen muss, dass man das so und nicht anders gemeint hat.

    Ich denke, darum verlieren hier viele User die Lust, lesen sich halt mal
    etwas durch und verziehen sich dann wieder.

    Das finde ich sehr schade.

    Ich würde so wünschen, dass diese Diskussion mal für neuen
    Aufwind sorgen würde. [​IMG] [​IMG] [​IMG]


    Um Missverständnissen vorzubeugen,
    möchte ich nochmals sagen, dass hier jeder auch mal jammern
    kann und soll, besonders wenn er neu ist,
    und dass er hoffentlich immer gute, wohl durchdachte und aufmunternde Antworten bekommt.

    Es wäre schön, wenn er dann nach einiger Zeit auch an anderen
    Dingen im Forum teilnehmen würde,
    schön wäre es auch, wenn er sich auch mal nach einiger Zeit
    dafür interessieren würde, wer hier die ungewöhnliche positive Energie aufbringt, so ein Forum mit allen, die im Hintergrund arbeiten, zu leiten, und wenn man dann auch mal "Danke" sagen würde
    und nicht alles immer so selbstverständlich finden würde.

    Ich hoffe wirklich, dass wir wieder ein bißchen optimistischer
    und etwas freundlicher und glücklicher hier sein können.

    [​IMG]


    Viele liebe Grüße
    Neli
     
    #31 27. Juli 2011
    Zuletzt bearbeitet: 27. Juli 2011
  12. tina71

    tina71 Mitglied

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    Oh Neli,

    du findest immer die passenden Worte, dafür fühl dich mal unbekannterweise virtuell umarmt !
    Ich habe den ganzen Thread gelesen und finde es spannend... das ist so ein weites Thema... wie kann man sich motiveren ? Du, liebe Katjes, hast ja ganz konkret angesprochen, dass es oft nervt "wieder bei null anzufangen" - ich habe da das Bild eines Bergsteigers im Kopf oder auch ein Kind an einem großen Sandhügel, der / das versucht, hochzuklettern, immer wieder zurückfällt - aber .... irgendwann oben ankommt und dann dieses schöne Gefühl genießt : geschafft !! Nur, dass es in unserem Fall häufig so banale Dinge sind, die wir uns "erarbeiten" müssen, das strengt an und manchmal kann ich mich dann auch nicht freuen, wenn ich etwas "geschafft" habe, das früher lächerlich selbstverständlich war.

    Ich motiviere mich dann damit, dass ich mir sage : du hast die Wahl, Tina. Kannst dich gehen lassen, jammern und immer mehr abbauen... oder nimmst den Rest, der vorhanden ist und baust etwas daraus - schon allein für die Kinder, meinen Mann, die Familie - und letztlich auch für mich.

    Zum positiven Denken - ich möchte da ehrlich sein. Ich bin ein optimischer Mensch, der gerne lacht und nach außen hin kaum zeigt, wie schlecht es ihm manchmal geht oder wie es "im Inneren" gerade aussieht... Ich habe viel Sonne im Herzen, darüber bin ich froh. Aber.... es gibt Momente, da bin ich melancholisch, traurig, hoffnungslos. Da gehen mir Menschen mit ihrem " du musst positiv denken" gehörig auf die Nerven ;):D
    das fällt mir in Deutschland auf : Emotionen dürfen nicht sein, bzw. sie dürfen nicht gezeigt werden und wenn, dann bitte nur in Form von "gut drauf sein". Ich glaube, dass deshalb auch viele eher reagieren, wenn es die Möglichkeit gibt zu jammern, zu nörgeln oder zu meckern. So nach dem Motto : ohja, da ist es offiziell erlaubt !
    In anderen Kulturen geht man mit seinen Emotionen viel lockerer um, da wird gemeckert, gelacht, geweint, geschrien und das auch noch laut und öffentlich !!

    Warum darf man z.B. am Arbeitsplatz nicht sagen "mir gehts besc..... heute, aber ich kriegs irgendwie hin " - nein, man muss energisch, dynamisch und gut drauf sein.

    Bei mir wechselt das... ist auch von den Schmerzen abhängig, muss es aber nicht immer sein. In einem Moment bin ich unglaublich positiv eingestellt, glücklich, freue mich über jede Kleinigkeit und am nächsten Tag denke ich, "der Berg kann mich mal."

    Bevor mich jemand falsch versteht, ich schreibe nur, was mir durch den Kopf geht, ich beziehe mich nicht auf etwas Konkretes hier im Thread.

    Ich habe seit 20 Jahren ein kleines Tattoo und wollte mir vor einiger Zeit mal ein neues stechen lassen, einen Phönix, weil "der sich auch immer wieder aus der Asche erhebt" - aber mittlerweile sind ja fast alle tätowiert, da ist es schon anarchisch, es nicht zu tun :D aber der Phönix ist für mich ein Sinnbild und ein Hoffnungsträger.

    Ganz viele liebe Grüße an alle von tina :)
     
  13. Neli

    Neli Optimistin

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    Danke, liebe Tina, für die virtuelle Umarmung.
    Die hat mich sehr gefreut.

    Aber ich weiß auch, dass eine optimistische Haltung
    auch eine glückliche Veranlagung ist, für die man dankbar sein kann und die leider nicht jedem angeboren oder anerzogen
    ist.



    Viele liebe Grüße
    und eine gute Nacht!

    [​IMG]

    Neli
     
  14. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Hi Tina,

    aber dann wäre es doch ehrlicher den Menschen zu sagen, daß man nichts positives hören will, als den Menschen dafür anzuprangern, daß er positive Tipps gibt.

    Andere Menschen können nichts dafür, daß wir krank sind, also kann ich sie auch nicht dafür nicht ablehnen, daß sie anders leben und empfinden.

    Soll denn jetzt die ganze Welt zu Leisetretern werden, weil es Menschen gibt, denen es nicht gut geht? Wo kommen wir denn dahin?

    Ich hatte doch geschrieben, daß es mir auch nicht immer gut geht, aber da kann doch mein Umfeld nichts dafür....so wie ich auch nicht ;)
    Aber deshalb muß doch nicht jeder meine schlechte Laune ertragen und sich dafür schämen, daß er gute Laune hat.


    Natürlich dürfen Emotionen gezeigt werden, aber die meisten Menschen trauen sich nicht und dann wird die Verantwortung auf die anderen abgewälzt "Das darf man nicht!"

    Am Arbeitsplatz kann (bzw. sollte) man natürlich nicht alles ungefiltert sagen, was man denkt. Manchmal ist da eine kurze Pause angebrachter *bg*

    Aber im Privatleben kann ich sein wie ich will, solange ich niemanden verletze, wobei ich dann auch nicht alles sagen muß, was ich denke. Manches kann auch ungesagt bleiben.

    Ich bin ein unbequemer Mensch, das wird mir öfter gesagt. Ich geize nicht mit Lob, Anerkennung und Aufmunterung, aber ich nehme mir auch das Recht zu sagen, wenn mir etwas nicht gefällt und das sage ich dann sachlich.

    Mir steht es jederzeit zu meine Meinung zu äussern, angemessen und sachlich.

    Verbieten kann mir niemand was, es sei denn ich selbst setze mir Grenzen und entscheide, daß ich etwas nicht sagen darf.

    Freie Meinungsäusserung steht jedem zu (dort wo es angebracht ist und nicht hochemotional), das Problem ist, daß man dann auf eine Wand stößt, auf eine Wand von Menschen, die es sich nicht trauen und dann muß man das Rückrat dafür haben.


    Nichts anderes ist es doch hier im Thread und es war früher schon so. Ich bin nun ja schon 8 Jahre hier angemeldet.
    Positive Einstellungen, Äusserungen werden nicht gern gelesen, sondern sehr oft ignoriert oder man wird dafür an den Pranger gestellt.

    Mir ist es schnuppe, ich mache es sowieso wie ich es will. Ob nun mich nun 5 Personen nicht mögen oder 55. Das geht mir an der Hosennaht vorbei.

    Auffallend ist aber schon, daß sich in den Jahren nichts geändert hat.
    Schreibt man motivierende Worte kriegt man irgendwann um die Ohren gelatscht, daß man das so nicht sehen kann, weil........


    Was wollt Ihr denn nun?
    Motiviert werden oder nicht?
    Nur 50% motiviert werden?
    Garnicht motiviert werden?
    Aufgefangen werden?
    Verstanden werden?

    Das kann doch alles geleistet werden, aber dann bitte mit dem richtigen Ausgangsthread. "Ich kann nicht mehr und möchte gehalten werden....." Dann ist das doch ein klares Statement.


    Ich habe kein "glücklich sein gelernt", meine Familie hat mich nie unterstützt. Im Gegenteil, es ist meinen Eltern, meiner Familie unangenehm, daß ich krank bin.
    Ich habe seit Jahren keinen Kontakt zu meiner Familie und kenne also auch andere Seiten des Lebens. Aber deshalb lehne ich niemanden ab, der eine liebevolle Familie hat. Nein, das ist nicht immer einfach, aber es ist wie es ist....eben mein Leben.


    LG
    Sabinerin
     
  15. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Nachtrag:

    In diesem Thread wird sofort nachgefragt "Du willst doch nicht behaupten, daß es Dir immer gut geht??"

    In den Threads über Krankheiten und Medis wird aber niemals gefragt "Du willst doch nicht behaupten, daß es Dir immer schlecht geht??"


    Seltsam...

    LG
    Sabinerin
     
  16. Louise1203

    Gesperrter Benutzer

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    @ tina,

    Emotionen dürfen schon gezeigt werden, es ist nur das Umfeld daß dann peinlich berührt zusieht und nicht weiss wie es reagieren soll.

    Auf lachende Menschen geht man eher zu, weil die eben eine positive Einstellung zu haben scheinen. Traurige Menschen meidet man......Ist ja unangenehm...die Person könnte mir vielleicht was ganz schreckliches erzählen....usw usw. Jeder reagiert anders, Du vielleicht auch aber in der Regel schauen die Leute weg.

    @ Sabinerin,

    konnte mir beim lesen doch ein Schmunzeln nicht verkneifen, so wie Du Dich beschrieben hast. Kommt mir irgendwie ziemlich bekannt vor........:D

    @ all
    Aber ist es euch mal aufgefallen, dass die Leute sich hier nicht mehr melden, wenns denen gut geht?? In den 2 jahren die ich hier nun "rumgeistere" hab ich es öfters festgestellt. Entweder durch einen neuen Partner oder die Medis haben so gut angeschlagen, dass die Leute sich so gut fühlen und Rheuma-Online nicht mehr als "Kummerkasten" brauchen.

    Daher finde ich es von Neli so gut, dass Sie uns mal mit der Nase drauf gestossen hat, dass es durchaus mal angebracht ist, zu vermelden wenns uns gut geht!!
    Ist für alle anderen Rheumatiker doch auch ein Zeichen: Es geht durchaus mal vorwärts!!

    Liebe Grüsse

    Louise
     
  17. tina71

    tina71 Mitglied

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    Guten Morgen,
    ja, wenn es den Menschen besser geht, melden sie sich hier wohl nicht - wohl auch, um die Krankheit ein Stück hinter sich zu lassen. Das ist wie mit einer "Freundin", die einen als Kummerkasten nutzt und wenn es ihr gut geht, nichts von sich hören lässt ...;)
    ich weiß, dass ich ein starkes Rückrat und keine Angst davor habe, mich unbeliebt zu machen, ich sage hier und auch privat meine Meinung und versuche das, in angemessener, höflicher und freundlicher Form darzustellen. Wenn mir jemand sagt, denk positiv, habe ich auch kein Problem damit, zu sagen, sorry, das bringt mich momentan nicht weiter. Ist aber nicht das, was ich meine.
    Wenn ich zum Beispiel essen gehe, fällt mir auf, wie wenig die Leute miteinander reden, dass sie sehr ruhig sind... wenn ich im Ausland bin, sieht das dort ganz anders aus. Die Menschen, gerade im Süden, gehen anders mit ihrer Emotinalität um. Hier ist das verpönt und das liegt sicher an lang eingefahrenen Strukturen. Früher habe ich mich gewundert, dass mein Freundeskreis ein bunter Mix aus aller Herren Länder ist, heute denke ich, das ist kein Zufall...!!

    Ich möchte momentan nicht motiviert werden. Katjes fragte um Rat, wie man sich motiviert. Ich möchte mir nach zehn Jahren Motivation eher ein langsameres Tempo und Ruhe gönnen, wenn es möglich ist...wenn mein Körper mir sagt "Streik" will ich nicht immer gegen an gehen und Kraft verbrauchen, die nicht vorhanden ist. In meinem Inneren ist eine starke positive Kraft - aber mit der muss ich haushalten. Es kann dann sein, dass Menschen, die nur das "Außen" sehen, denken, ich bin traurig, melancholisch, pessimistisch. Es ist dann aber nur ein "stand-by-modus", auf dem ich dann laufe.

    Es gibt auch diejenigen "positiv" eingestellten Menschen, denen ich anmerke, es brodelt unter der Fassade... wenn mir derjenige dann sagt : "du musst positiv denken" denke ich nur "schon klar" ;)
    Das ist aber nicht im engen privaten Kreis so. Eher, wenn ich bei einem Heilpraktiker. Kongress bin ( da sind alle immer ganz positiv drauf ) zum Beispiel. Und die nerven....
    Im Freundeskreis hatte ich das auch, aber mir gibt so eine Aussage manchmal das Gefühl "nerv mich nicht und belaste mich nicht", ein nett gemeintes "Mist, dass es momentan so läuft. Bestimmt gehts wieder aufwärts" hilft mir da eher weiter und gibt mir das Gefühl, ernst genommen zu werden.
    Naja. Ist nicht als Kritik gemeint und auch ohne Wertung.

    Wie man sich motiviert.... sorry Katjes, aber ich weiß es nicht. Ich denke an mein Patenkind in Afrika, überhaupt die Menschen in Somalia und sag mir, dagegen hast du Pillepalle, also, an den Haaren gepackt und hoch mit dem Rest, schau nach draußen ins Grüne und genieß die kleinen Dinge...

    Liebe Grüße @ all,
    tina
     
    #37 28. Juli 2011
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juli 2011
  18. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    ich danke euch allen für eure beiträge...............................

    sabinerin,
    du hast gefragt was wollt ihr eigentlich ???
    ich wollte verstanden,getröstet und motiviert werden :)

    und das habt ihr geschafft, danke !!!

    ich hab mich halt wirklich so gefühlt,das ich wieder vor einem berg stehe und keine kraft/motivation mehr habe hochzugehen (auch wenn ich immer sehr gerne wandern war,berghoch gehen mochte ich noch nie gerne).um bei dem bild zu bleiben..............................

    ich habe wieder kraft/motivation geschöpft,weil in der gruppe wandern (meine gruppe das seid ihr) mehr spaß macht:)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen,weil nur ich den zeitpunkt bestimme wann es losgeht und ob :)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen,weil ich weiß, der ausblick wird grandios sein:)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen,weil eine pause gut tut :)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen,weil ich auch mal fluchen darf,weil ich auch mal sagen darf es ist anstrengend und tut verdammt weh:)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen weil ich nicht an einem tag hoch zum gipfel muß:)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen,weil ich weiß,am berg geht jeder sein eigenes tempo:)
    ich habe wieder kraft/motivation bekommen,weil ich weiß ,das nach jedem erklommenen gipfel, ich stolz auf meine leistung sein kann und ich dann weiß, ich kann noch viel mehr:)

    katjes

     
    #38 28. Juli 2011
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juli 2011
  19. anurju

    anurju anurju

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    Im schönen Rheinland
    Hey zusammen,

    ich habe den Thread mal wieder gebannt verschlungen - ist das nicht ein toller Austausch...!?

    Meine Essenz: Motivation ist wichtig - auch ab und zu mal ein Ruck in die richtige Richtung ("Der Kampf lohnt sich - packen wir es an"). Aber genauso wichtig ist es, hier un"geschminkt" auch mal seine Gefühle, den kurzzeitigen Frust loswerden zu können und dann Rückhalt und Aufmunterungen von den Menschen zu bekommen, die eine solche Situation bestens nachvollziehen können.

    Die kulturellen Unterschiede kann ich bestätigen. Ich habe das in Spanien oft so erlebt: Ein kurzes Gewitter (Gefühlsausbruch, Jammern...) und dann eine emotionale Reaktion (Trost,...) - schnell ist das Unwetter vorbei und es geht weiter... So passiert das sicher hier in Deutschland genauso - aber doch etwas "unauffälliger".
    Und so sollte man hier manchen Thread vermutlich auch verstehen - als kurzes Innehalten, Rückhalt suchen, Kraft schöpfen für die ansonsten doch erfolgreiche Auseinandersetzung mit dem spannenden Leben und der Krankheit.

    Und genau darum ist das Forum so genial.
    Das Bild mit dem Berg trifft es perfekt. Aufgabe (manchmal auch eine anstrengende) und Chance in einem - so ist das wohl in unserem Leben immer und überall.

    Einen wunderbaren Tag wünscht von Herzen
    anurju :)
     
  20. enya

    enya Mitglied

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    Nähe Hamburg
    Hallo Neli und alle anderen:

    Optimismus ist keine Veranlagung, genau so wie Depressionen nicht vererbbar sind. Optimismus ist eine Haltung, die im Selbstkonzept entwickelt wird (oder auch nicht). In der kindlichen Entwicklung spielen dabei exogene Faktoren eine große Rolle, also das Umfeld (Familie, Freunde, Erzieher, Lehrer). Das soziale Umfeld ist das Vorbild. Und das Kind entscheidet durch seine autonomen Faktoren, also durch seine eigenen Anteile, nach welchem Vorbild es sich richten mag.
    Ich hatte ne ziemlich bescheidene Kindheit, von Freude und Optimismus war da nicht viel zu spüren. Und trotzdem habe ich mir mit den Jahren eine optimistische Haltung erkämpft (nicht zu verwechseln mit einer rosaroten Brille, weil alles nun gut sein muss), weil ich positive Vorbilder genutzt habe und mich von den negativen Vorbildern abgewendet habe.
    Und das ist ein Teil meines Kämpferherzens, auf das ich sehr stolz bin.

    Damit möchte ich dir, liebe Neli, keinen besserwisserischen Vortrag halten, sondern dir und allen anderen Mut machen, dass man sich aus tiefen Löchern wirklich heraus arbeiten kann. Und dass sich ein Kampf wirklich lohnt. Und was ich da geschafft habe, das motiviert mich, weiter zu kämpfen, weil ich erfahren habe, dass ich das kann!

    Liebe Grüße
    Enya
     
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