Blicke es einfach nicht!

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Seeler12, 21. August 2017.

  1. Seeler12

    Seeler12 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. August 2017
    Beiträge:
    1
    Hallo Community:)
    Gott sei Dank habe ich (noch) keine Probleme mit Rheuma aber wohl meine Mutter!

    Meine Mutter ist jetzt 88 geworden und diese Zahl brauchen wir nicht weg zu diskutieren...ganz klar.

    Aber vor ca. 9 Wochen ist sie ins Krankenhaus gekommen weil sie 4 Tagesdosetten an Tabletten auf einmal genommen hat. Vorher konnte sie für ihr Alter gut laufen. Geistig war sie nicht mehr voll auf der Höhe. Jedenfalls die 2 Wochen vor ihrer "Tat". Im Krankenhaus war sie 2 Tage hellwach und laufen konnte sie auch. Aber sehr plötzlich versagten die Beine und sie lag flach und der ganze Körper war schmerzempfindlich. Dachte das sie es nicht mehr schafft. Nach 2 Wochen ist sie in die Kurzzeitpflege gekommen und hat im Rollstuhl gesessen. Geistig vollkommen durch den Wind. Nach 3 Wochen war geistig immer noch keine Besserung in Sicht aber sie ist wieder aus dem Rollstuhl gekommen. Also habe ich sie noch 3 Wochen in der Verhinderungspflege gelassen. Jetzt wollte und habe sie aus dem Pflegeheim geholt. Geistig fit wie lange nicht mehr aber ist nicht in der Lage einen einzigen Schritt zu laufen!

    2 Probleme habe ich jetzt: 1) Ist meine 24 Stunden Betreuung noch nicht hier und dabei kann mir keiner helfen und 2) Warum geht es nicht mehr aus dem Rollstuhl raus seit ein paar Tagen?

    Die Ärzte? Vergesst sie...einmal hat einer in 6 Wochen Heim geguckt.

    Vielen Dank
     
  2. Piefke46

    Piefke46 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    17. August 2017
    Beiträge:
    4
    Hallo Seeler12,

    erst einmal herzlich Willkommen, du machst momentan sicherlich eine schwere Zeit durch, mit deiner Mutti.

    Du siehst es richtig, das Alter von 88 lässt sich nicht wegdiskutieren. Anscheinend entwickelt sich eine Demenz, in der nicht nur die kognitiven Fähigkeiten verloren gehen, sondern auch die motorischen. Bei jedem entwickelt sich ein anderes Tempo, was das Voranschreiten geht. Eine Möglichkeit wäre eine neurologische Untersuchung, sofern in der Klinik noch nicht geschehen. Insbesondere ein CT des Kopfes,um zu schauen, ob sich zu viel Hirnflüssigkeit in diesem befindet. Dies kann von dir beschriebene Symptome verursachen. Gangstörungen, Verwirrtheit, Inkontinenz...

    Ansonsten liegt es vermutlich in der Natur, dass der Körper deiner Mutter ein Alter erreicht hat, in dem derartige Probleme auftauchen. Ich verstehe, dass dies schwer zu begreifen ist, schließlich handelt es sich um die nahestehendste Angehörige, die es gibt... Die Mutti in einem derartigen Zustand zu sehen fällt nicht leicht. Trotzdem muss man sich manchmal mit Umständen abfinden und auf Eventualitäten vorbereiten, die sich nicht mehr ändern lassen.

    Ich wünsche dir/euch für die nächste Zeit alle Kraft, die ihr benötigt!!!

    Liebe Grüße

    Dat Piefke
     
  3. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Januar 2009
    Beiträge:
    2.622
    Hallo Seeler,

    vermutlich ist das kein Rheuma - aber Ferndiagnosen sind nur schlecht möglich.

    Wenn Deine Mutter wieder geistig fit ist, dann kannst Du sie doch mal fragen, warum sie nicht aus dem Rolli aufsteht. Vielleicht gibt es da eine ganz einfache Lösung... Eventuell ist es nur Angst, oder Schwäche, die man durchaus wieder hinbekommen kann. Wenn Du keinen Arzt findest... dann hilft vielleicht ein Physiotherapeut bei der Suche nach den Gründen.

    Zu der Verwirrtheit: achte darauf, dass Deine Mutter ausreichend trinkt, viele ältere Menschen verlieren das Durstgefühl, was gerade im Sommer solche Folgen haben kann. Das ist nochmal so ein Laientip von mir (der ich auch Großeltern hatte, mit solchen Problemen), denn alles andere gehört wirklich in die Hand eines Arztes.

    Das mit dem Alter ist ein Problem in Ländern, in denen es nur um die Wirtschaftlichkeit geht - wo ein alter oder ein behinderter Mensch nichts mehr Wert ist. Man hat auch hier nix aus der Geschichte gelernt. Egal ob 88, 102 oder ein schwer behindertes Neugeborenes: alle Menschen haben ein Recht auf die bestmögliche Behandlung, nicht nur die, die für die Gesellschaft (oder besser die Wirtschaft) noch einen angeblichen "Nutzen" haben.

    Daher wünsche ich Dir und Deiner Mutter viel Kraft und Erfolg bei der Suche nach den Gründen für die anstehenden Probleme!
    Liebe Grüsse,
    Kati
     
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  4. käferchen

    käferchen Guest

    @ Kati, ich möchte mal behaupten, dass alte und behinderte Menschen auch in unserer Gesellschaft noch ihren Wert haben. Mag in Einzelfällen anders sein, aber sollte man nie verallgemeinern.

    Hallo Seeler,
    Deine Mutter hat vermutlich noch bis vor wenigen Wochen alleine gelebt? Irgendwann kommt wohl für jeden ein Zeitpunkt, wo man die Alltagsaktivitäten nur noch schwer alleine bewältigen kann. Der Alterungsprozeß gehört leider zum Leben dazu und manchmal werden Einschränkungen bei älteren Menschen erst bemerkt, wenn es zu Vorkommnissen wie bei Deiner Mutter kommt.

    Deine Frage, warum Deine Mutter aus dem Rollstuhl nicht mehr aufsteht, kann Dir wohl hier niemand beantworten. Gerade ältere Menschen brauchen regelmässige Bewegung. Wenn sie jetzt bei Dir zu Hause lebt wird es für Dich schwer sein, dass alleine zu bewerkstelligen. Da solltest Du mit dem betreuenden Hausarzt sprechen, ob er eine regelmässige Physiotherapie verordnen kann.

    Kurzzeit-oder Verhinderungspflege ist nicht ganz gleich zu setzen mit einem "Pflegeheim". Eine ärztliche Versorgung ist idR. regelmässig gewährleistet, und wenn dazwischen kein Grund für einen Besuch besteht, kommt der Arzt auch nicht vorbei.

    Aus Deinem Beitrag ist zu entnehmen, dass Du eine 24-h-Betreuung für Deine Mutter suchst, somit soll sie ja auch weiterhin bei Dir leben? Dann solltest Du Dich dahingehend über eine Einstufung in einen Pflegegrad informieren, falls das noch nicht beantragt wurde. Auch wäre wichtig zu eruieren, was Du an Hilfsmitteln für Deine Mutter benötigst (z.B. höhenverstellbarer Toilettensitz, Unterlagen, ggf. ein Pflegebett, Rollator etc.) Da kann Dir bestimmt die Krankenkasse Deiner Mutter behilflich sein.

    Ohne ärztliche Unterstützung-egal wie Du dazu stehst- wird das aber nicht möglich sein, und Deine Mutter wird ja bestimmt auch bisher einen Hausarzt gehabt haben, denn er stellt die entsprechenden Rezepte und Verordnungen aus. Falls das über den jetzigen nicht möglich ist, suche einen, der auch regelmässig ins Haus kommt. Vielleicht kann man auch den Gesundheitszustand Deiner Mutter, wie Piefke schon schreibt, noch etwas genauer definieren und ggf. unterstützend behandeln.

    Falls Du Familie/ Verwandte hast, versuche sie mit einzubeziehen. Gerade zu Beginn wirst Du viel Kraft, Energie und Zeit benötigen, bis sich die Situation entspannt und eingespielt hat.

    Alles Gute
    Käferchen
     
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  5. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Januar 2009
    Beiträge:
    2.622
    @käferchen
    Nur kurz und off topic: habe gerade von Bekannten in zwei Fällen Dinge gehört, die mir die Haare zu Berge stehen lassen.
    Deutschland hat ein super Gesundheitssystem... doch in beiden Fällen ging es um alte Menschen, die weil "alt" eben nicht mehr oder nur unzureichend behandelt werden. Das finde ich furchtbar und treibt mir den Blutdruck hoch!!!!
    Wenn ich lese was Piefke schrieb, dann verstehst Du vielleicht meine Reaktion...

    "Du siehst es richtig, das Alter von 88 lässt sich nicht wegdiskutieren.
    (...)
    Trotzdem muss man sich manchmal mit Umständen abfinden und auf Eventualitäten vorbereiten, die sich nicht mehr ändern lassen."

    So, nun lasse ich den Tread in Ruhe, in dem es ja um anderes geht!
    Kati
     
  6. käferchen

    käferchen Guest

    Eben, gerade weil es in diesem Thread vorrangig um das Alter geht! Und das meinte ich auch mit "mag in Einzelfällen anders sein", vermutlich kennst Du dann leider nur diese Einzelfälle, jedoch ist gerade das deutsche Gesundheitssystem eins, welches nicht vorrangig auf das Alter schaut ( wie in anderen europäischen Ländern), sondern wo auch noch Menschen mit 75 oder 80 Jahren eine neue Herzklappe bekommen, auf eine seit einigen Jahren etablierte Art und Weise, die gerade für ältere Menschen schonend ist; wo auch ältere Menschen noch in eine AHB kommen. In Schweden gibt es nicht mal Reha`s für Berufstätige. Seniorensport wird ebenso gefördert. Und auch über 60 jährige bekommen noch ihr Humira bezahlt.

    Es gibt europäische Länder, da wird geschaut was und ob Du noch aktiv ins Sozialsystem einbezahlst sprich: arbeiten gehst, ansonsten gibt's eine bestimmte Anzahl an Medikamenten die für alle verfügbar sind, der Rest, wie z.B. hochpreisige Medikamente (Biologica) oder Gelenkersatz ist nur aus eigener Tasche zu bezahlen, und wer das nicht bezahlen kann, der hat schlichtweg Pech gehabt.

    "Einzelfälle" kennt doch jeder aus dem Bekannten-oder Freundeskreis, ich finde es immer schwer, das auch objektiv zu beurteilen (möchte und kann ich auch gar nicht), denn meistens hört man immer nur eine Seite.
     
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  7. Silberpfeil

    Silberpfeil Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    Ort:
    Norddeutschland
    Hallo Seeler,

    das ist echt kompliziert - gerade bei älteren Menschen...

    Die 4fach Menge an Medikamente könnte mit eine Ursache sein- in Verbindung mit den Medikamenten ( wenn es der Fall ist) die sie noch in der KLinik erhalten hat...

    Du hast geschrieben, dass sie kurzzeitig wie dement war?? vielleicht hatte sie einen kleinen Schlaganfall, der so sachte verlief, dass es optisch nicht auffällt??

    das würde eventuell auch das Versagen der Beine erklären....

    oder aber, durch das lange LIEGEN sind schlichtweg die Muskeln - ich sage mal vorsichtig- verkümmert erschlafft....
    Und um so älter - um so schwieriger die Motorik im Gange zu bringen...

    Wurde ein Kopf MRT/CT gemacht??
     
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