De Summer schient in all sin Pracht De Summer schient in all sin Pracht. He grönt un blöht un levt un lacht Op Koppeln, Moor un Heiden; Als harr de Eer Keen Kummer mehr Un nix als luter Freuden. Dat smucke Holt is wedder grön, Un Feld un Wischen staht to blöhn, Un moje is dat Wedder. De Lurken singt, De Lämmer springt, De Drosseln fleut in'n Redder. Ach, freu di an de schöne Tid! Dat durt ni lang, so is se wid. So streut de Winter Flocken, Un Grön un Blom Weern als en Drom, – Un witt sünd di de Locken! Johann Meyer
Sommer Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze, und von den Auen dränget uns die Glut; doch dort am Wasserfall, am Felsensitze erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut. Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze, die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut, dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern; doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern. -Johann Wolfgang von Goethe-
[TABLE] [TR] [TD]Meeresstrand Ans Haff nun fliegt die Möwe, Und Dämmrung bricht herein; Über die feuchten Watten Spiegelt der Abendschein. Graues Geflügel huschet Neben dem Wasser her; Wie Träume liegen die Inseln Im Nebel auf dem Meer. Ich höre des gärenden Schlammes Geheimnisvollen Ton, Einsames Vogelrufen — So war es immer schon. Noch einmal schauert leise Und schweiget dann der Wind; Vernehmlich werden die Stimmen, Die über der Tiefe sind. (Theodor Storm )[/TD] [/TR] [/TABLE] Den Anhang 67766 betrachten
Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen. Bald siehst du,wenn der Schleier fällt, den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmen Golde fließen. Eduard Mörike
Komm in den totgesagten park und schau: Komm in den totgesagten park und schau: Der schimmer ferner lächelnder gestade Der reinen wolken unverhofftes blau Erhellt die weiher und die bunten pfade. Dort nimm das tiefe gelb das weiche grau Von birken und von buchs - der wind ist lau. Die späten rosen welkten noch nicht ganz. Erlese küsse sie und flicht den kranz. Vergiss auch diese letzten astern nicht Den purpur um die ranken wilder reben Und auch was übrig blieb von grünem leben Verwinde leicht im herbstlichen gesicht. Stefan George,(aus:"Das Jahr der Seele", Gedichtezyklus) , 1868-1933
Herbst - Samhain Besser bekannt auch als Halloween (von mir): Novembernebel grau und kalt sanft fällt der erste Schnee Es ruht das Feld und auch der Wald -und gefroren ist der See. Heut ist die dunkelste der Nächte Heut stirbt das Licht, macht Neuem Platz Heut wirken wieder uralte Mächte Odhins Einherjer blasen zur Hatz. Das ist die Zeit der großen Schwärze Das Ahnenfest genannt Samhain Trauer noch immer befällt das Herze - Tod ist Schicksal für alles Sein. Dies ist die Nacht wo die Schleier sich heben Dies ist die Nacht, wo wir uns wiedersehen Der Tod begegnet heut Nacht dem Leben Und Eines Tages werden auch wir gehen. Und doch aus tiefster dunkler Klage Erhebt Lebensfunke sich erneut Zu bringen uns bald hellere Tage, Wenn beginnt die Frühlingszeit. Dann gibt der Tod sein Zepter ab Dann wird das Leben wieder siegen, Erhebt Samen sich aus dunklem Grab auf dem jetzt tote Blätter liegen.
Herbst Schau ins Land der Pyramiden Flohn die Störche übers Meer; Schwalbenflug ist längst geschieden. Auch die Lerche singt nicht mehr. Seufzend in geheimer Klage Streift der Wind das letzte Grün; Und die süßen Sommertage, Ach,sie sind dahin,dahin! Nebel hat den Wald verschlungen, Der dein stillstes Glück gesehn; Ganz im Duft und Dämmerungen Will die schöne Welt vergehn. Nur noch einmal bricht die Sonne Unaufhaltsam durch den Duft, Und ein Strahl der alten Wonne Rieselt über Tal und Kluft. Und es leuchten Wald und Heide, Dass man sicher glauben mag, Hinter allem Winterleide Lieg' ein ferner Frühlingstag. Theodor Storm
Verherrlicht vom Morgen liegen Dörfer in Feldern und Fernen, Biegen sich Berge mit Wäldern, als ob die Länder fliegen lernen. So wiegen sich Gründe und Wiesen im blauenden Schatten und Schein, Wie die Flügel von Riesen schwimmen grünende Matten in den Morgen hinein. Nur die Windstimmen holen sie ein und die Sehnsucht allein. Max Dauthendey, 1867-1918
[TABLE] [TR] [TD] [h=5]Sehnsucht nach dem Frühling[/h] O, wie ist es kalt geworden Und so traurig, öd' und leer! Raue Winde weh'n von Norden Und die Sonne scheint nicht mehr. Auf die Berge möcht' ich fliegen, Möchte seh'n ein grünes Tal, Möcht' in Gras und Blumen liegen Und mich freu'n am Sonnenstrahl; Möchte hören die Schalmeien[SUP] 1)[/SUP] Und der Herden Glockenklang, Möchte freuen mich im Freien An der Vögel süßem Sang. Schöner Frühling, komm doch wieder, Lieber Frühling, komm doch bald, Bring' uns Blumen, Laub und Lieder, Schmücke wieder Feld und Wald! Ja, du bist uns treu geblieben, Kommst nun bald in Pracht und Glanz, Bringst nun bald all deinen Lieben Sang und Freude, Spiel und Tanz. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (ca. 1827) Frajo, der auch diese "Sehnsucht" in sich spürt[/TD] [/TR] [/TABLE]
Frühling, der Frühling ist erwacht, als hätte ich´s gedacht, ich sah die ersten Krokusse spriessen, jetzt können wir den Frühling geniessen. In den frühen Morgenstunden, zwitschern die Vöglein die ersten Runden, es blüht, es grünt die Welt ist erwacht jetzt machen wir alles was uns Spass macht. Kein Schnee mehr, keine kalten Finger Glücksgefühle stellen sich ein, oh, möge es doch immer Frühling sein. (von mir) LG Bernstein
November Solchen Monat muss man loben; Keiner kann wie dieser toben, keiner so verdrießlich sein, und so ohne Sonnenschein! Keiner so in Wolken maulen, keiner so mit Sturmwind graulen! Und wie naß er alles macht! Ja, es ist ´ne wahre Pracht. Seht das schöne Schlackerwetter! Und die armen welken Blätter, wie sie tanzen in dem Wind und so ganz verloren sind! Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt und die durcheinanderwirbelt und sie hetzt ohn´ Unterlass; Ja, das ist Novemberspaß! Seidel, Heinrich (1842-1906)
. November Tristes Grau,erstarrte Zweige, Wehmut nistet im Geäst. Trauer spielt die erste Geige. Kälte uns erschauern lässt. Windzerzauste kahle Bäume stehen einem Mahnmal gleich. Und zerrissene Sommer träume fliehen vor der Dunkelheit. Schatten schweben, Nebel ziehen Schleier über den Verfall, Kerzen flammen auf, verglühen, Leere geistert durch das All. Trübe Tage,Klagen, Weinen Mensch, verliere nicht den Mut. Neu wird uns die Sonne scheinen, aufstehn, was still geruht. geschrieben von Ria Berg , HaHNBACH. veröffentlicht in der Bild der Frau
Das Käferlein Ich hab´ gesehen grüne Läuse, Und auf diese Art und Weise, Wird der Marienkäfer satt, Da er was zu Knabbern hat . Auch auf die Läuse mit dem Schild, Ist das Marienkäferchen ganz wild, Stürzt sich auf das Läusevölkchen, Im Schatten durch ein Wölkchen . Der Käfer ist sehr artenreich, In Varianten und Vergleich, Mit und ohne Punkte, ein Panzer aus Chitin, Das Rot, das kommt vom Lycopin . Feinde : Vögel, Frösche oder Spinnen, Werden ganz von Sinnen, Bitter schmeckt das Käferlein, Und zieht seine Beinchen ein . Als Larve aus dem Ei geschlüpft, Wird etwa nicht aufgemüpft, Sondern fleissig sich ernährt, Damit er das Käferstadium erfährt . Ein kleiner Kerl den wir doch lieben, Wenn er vom Hunger wird getrieben, Und im Garten ist von Nutz´, Denn so betreibt er Pflanzenschutz . hada1712
[h=3]Osterspaziergang[/h] Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden belebenden Blick, im Tale grünet Hoffnungsglück; der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in rauhe Berge zurück. Von dort her sendet er, fliehend, nur ohnmächtige Schauer körnigen Eises in Streifen über die grünende Flur. Aber die Sonne duldet kein Weißes, überall regt sich Bildung und Streben, alles will sie mit Farben beleben; doch an Blumen fehlt's im Revier, sie nimmt geputzte Menschen dafür. Kehre dich um, von diesen Höhen nach der Stadt zurückzusehen! Aus dem hohlen, finstern Tor dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, denn sie sind selber auferstanden: aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, aus Handwerks- und Gewerbesbanden, aus dem Druck von Giebeln und Dächern, aus den Straßen quetschender Enge, aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht sind sie alle ans Licht gebracht. Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge durch die Gärten und Felder zerschlägt, wie der Fluß in Breit und Länge so manchen lustigen Nachen bewegt, und, bis zum Sinken überladen, entfernt sich dieser letzte Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden blinken uns farbige Kleider an. Ich höre schon des Dorfs Getümmel, hier ist des Volkes wahrer Himmel, zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein! (Johann Wolfgang von Goethe)
Metamorphose So wie ein Wunder wird's gescheh'n, das staunen lässt, wenn es geseh'n, ein unscheinbares Raupending entpuppt sich zu 'nem Schmetterling. Die Hülle auseinander bricht, was im Verborg'nen kommt an's Licht, und so ist auch das ew'ge Leben tief in uns drin, von Gott gegeben. Ich glaube, darum sag' ich dir, dass Gott das ew'ge Leben mir durch Jesu Blut am Kreuz erwarb, als Er für meine Sünden starb. Was ich geglaubt, werd' ich einst schau'n, auf Gott setz' ich gern mein Vertrau'n, denn Er alleine täuscht mich nicht, Er hält Sein Wort, was Er verspricht. (B. Rusch)
Ein Hase sitzt auf einer Wiese, des Glaubens, niemand sähe diese. Doch im Besitze eines Zeißes, betrachtet voll gehaltnen Fleißes vom vis-à-vis gelegnen Berg ein Mensch den kleinen Löffelzwerg. Ihn aber blickt hinwiederum ein Gott von fern an, mild und stumm. Christian Morgenstern Viele liebe Grüße Neli
Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell? Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell? Und als ich so fragte, da murmelt der Bach: "Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!" Was knospet, was keimet, was duftet so lind? Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind? Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain: "Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!" Was klingelt, was klaget, was flötet so klar? Was jauchzet, was jubelt so wunderbar? Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug: "Der Frühling, der Frühling!" - Da wusst' ich genug! Heinrich Seidel (1842 - 1906)
Frühlingserwachen Wenn Frohsinn und Frühjahrslust die Herzen füllen, die Natur ihr buntes Frühlingskleid ausbreitet, wärmende Sonnenstrahlen Verborgenes enthüllen - sich die Seele beflügelt in linder Luft weitet. ( M )
Geh aus mein Herz und suche Freud In dieser schönen Sommerzeit An deines Gottes Gaben Schau an der schönen Gärtenzier Und siehe wie sie mir und dir Sich ausgeschmücket haben. Die Bäume stehen voller Laub Das Erdreich decket seinen Staub Mit einem grünen Kleide Narzissen und die Tulipan Die ziehen sich viel schöner an Als Salomonis Seide. Die Lerche schwingt sich in die Luft Das Täublein fliegt auf seiner Kluft Und macht sich in die Wälder Die hochbegabte Nachtigall Ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg Hügel Tal und Felder. Die Glucke führt ihr Völklein aus Der Storch baut und bewohnt sein Haus Das Schwälblein speist die Jungen Der schnelle Hirsch das leichte Reh Ist froh und kommt aus seine Höh In´s tiefe Gras gesprungen. Und mit so manchem Gut begabt Das menschliche Gemüte Ich selber kann und mag nicht ruhn Des großen Gottes großes Tun Erweckt mir alle Sinnen. Ich singe mit, wenn alles singt Und lasse was dem Höchsten klingt Aus meinem Herzen rinnen. Paul Gerhardt – 1656
Danke Neli, passend und schön wie immer...... wenn das kein Guter Tag wird... LG an Euch alle von jule.