Bitte alle mitmachen: Naturgedichte und -lieder

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 18. März 2007.

  1. Demian

    Demian Neues Mitglied

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    Henne oder Ei?

    Die Gelehrten und die Pfaffen
    streiten sich mit viel Geschrei,
    was hat Gott zuerst erschaffen -
    wohl die Henne, wohl das Ei!
    Wäre das so schwer zu lösen -
    erstlich ward ein Ei erdacht,
    doch weil noch kein Huhn gewesen -
    darum hat´s der Has` gebracht!

    Eduard Mörike, 1804-1875
     
  2. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Ostermorgen

    Die Lerche stieg am Ostermorgen
    empor ins klarste Luftgebiet
    und schmettert` hoch im Blau verborgen
    ein freudig Auferstehungslied.
    Und wie sie schmetterte, da klangen
    es tausend Stimmen nach im Feld:
    Wach auf, das Alte ist vergangen,
    wach auf, du froh verjüngte Welt!

    Wacht auf und rauscht durchs Tal,
    ihr Bronnen,
    und lobt den Herrn mit frohem Schall!
    Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen,
    ihr grünen Halm und Läuber all!
    Ihr Veilchen in den Waldesgründen,
    ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot,
    ihr sollt es alle mit verkünden:
    Die Lieb ist stärker als der Tod.

    Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen,
    die ihr im Winterschlafe säumt,
    in dumpfen Lüften, dumpfen Schmerzen
    ein gottentfremdet Dasein träumt..
    Die Kraft des Herrn weht durch die Lande
    wie Jugendhauch, o laßt sie ein!
    Zerreißt wie Simson eure Bande,
    und wie die Adler sollt ihr sein.

    Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen
    gebrochen an den Gräbern steht,
    ihr trüben Augen, die vor Tränen
    ihr nicht des Frühlings Blüten seht,
    ihr Grübler, die ihr fern verloren,
    hier ist ein Wunder, nehmt es an!

    Ihr sollt euch all des Heiles freuen,
    das über euch ergossen ward!
    Es ist ein inniges Erneuen,
    im Bild des Frühlings offenbart.
    Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte,
    jung wird das Alte fern und nah.
    Der Odem Gottes sprengt die Grüfte -
    wacht auf! Der Ostertag ist da.

    Emanuel Geibel, 1815-1884
     
  3. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Gefunden

    Ich ging im Walde
    So für mich hin,
    Und nichts zu suchen,
    Das war mein Sinn.

    Im Schatten sah ich
    Ein Blümchen stehn,
    Wie Sterne leuchtend,
    Wie Äuglein schön.

    Ich wollt es brechen,
    Da sagt es fein:
    Soll ich zum Welken
    Gebrochen sein?

    Ich grub's mit allen
    Den Würzlein aus.
    Zum Garten trug ich's
    Am hübschen Haus.

    Und pflanzt es wieder
    Am stillen Ort;
    Nun zweigt es immer
    Und blüht so fort.
     
  4. Demian

    Demian Neues Mitglied

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    Vor dem Tor

    Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
    Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
    Im Tale grünet Hoffnungsglück;
    Der alte Winter, in seiner Schwäche,
    Zog sich in rauhe Berge zurück.
    Von dort her sendet er, fliehend, nur
    Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
    In Streifen über die grünende Flur.

    Aber die Sonne duldet kein Weißes,
    Überall regt sich Bildung und Streben,
    Alles will sie mit Farben beleben;
    Doch an Blumen fehlts im Revier,
    Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
    Kehre dich um, von diesen Höhen
    Nach der Stadt zurück zu sehen!
    Aus dem hohlen finstern Tor

    Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
    Jeder sonnt sich heute so gern.
    Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
    Denn sie sind selber auferstanden:
    Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
    Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
    Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
    Aus der Straßen quetschender Enge,
    Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
    Sind sie alle ans Licht gebracht.
    Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
    Durch die Gärten und Felder zerschlägt,

    Wie der Fluß in Breit und Länge
    So manchen lustigen Nachen bewegt,
    Und, bis zum Sinken überladen,
    Entfernt sich dieser letzte Kahn.
    Selbst von des Berges fernen Pfaden
    Blinken uns farbige Kleider an.
    Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
    Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
    Zufrieden jauchzet groß und klein:
    Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!



    Johann Wolfgang von Goethe (Faust I)
     
  5. Demian

    Demian Neues Mitglied

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    April
    Vor kurzem, da war die Erde noch weiß,
    Und nun wird's überall grün.
    Vor kurzem, da stand der Bach noch voll Eis,
    Wo lustig die Wellen nun zieh'n.
    Und sieh! o sieh! – hab ich recht geschaut?
    Ein Veilchen! wie das mich freut!
    Und der Vogel im Fliederbusch; singt so laut;
    O du prächtige Frühlingszeit!

    Robert Reinick
    (1805-1852)
     
  6. BienchenSumm

    BienchenSumm summt herum

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    Der April - Erich Kästner -

    Der Regen klimpert mit einem Finger
    die grüne Ostermelodie.
    Das Jahr wird älter und täglich jünger.
    O Widerspruch voll Harmonie!

    Der Mond in seiner goldenen Jacke
    versteckt sich hinter dem Wolken-Store.
    Der Ärmste hat links eine dicke Backe
    und kommt sich ein bisschen lächerlich vor.

    Auch dieses Mal ist es dem März geglückt:
    Er hat ihn in den April geschickt.

    Und schon hoppeln Hasen,
    mit Pinseln und Tuben
    und schnuppernden Nasen,
    aus Höhlen und Gruben
    durch Gärten und Straßen
    und über den Rasen
    in Ställe und Stuben.

    Dort legen sie Eier, als ob's gar nichts wäre,
    aus Nougat, Krokant und Marzipan.
    Der Tapferste legt eine Bonbonniere.
    Er blickt dabei entschlossen ins Leere.
    Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan.

    Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden.
    Dann werden noch seidene Schleifen gebunden.
    Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden:
    hinterm Ofen, unterm Sofa,
    in der Wanduhr, auf dem Gang,
    hinterm Schuppen, unterm Birnbaum,
    in der Standuhr, auf dem Schrank.

    osterhase26.gif
     
  7. Haselmaus

    Haselmaus Aktives Mitglied

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    Frohe Ostern

    Die Glocken läuten von nah und fern,
    sie künden die Auferstehung des Herrn.
    Sie laden uns zum Gottesdienst ein,
    wir wollen Gott für alles dankbar sein.
    Die Natur ist wieder neu erwach,
    alles grünt und blüht, es ist eine Pracht.

    Bienen summen, Vögel singen,
    munter junge Lämmlein springen.
    Die Sonne strahlt vom Himmelszelt,
    wie schön ist jetzt unsere Welt.
    An Ostern kommt der Osterhase,
    er hoppelt auf dem grünen Grase.
    Versteckt bunte Eier
    unter Hecken und Gras,
    auch Zuckereier und Schokoladenhas.
    Die Kinder suchen, freuen sich,
    finden das toll,
    schon ist das Osterkörpchen voll.

    Osterwasser und Osterkerzen,
    erfreuen jährlich unsere Herzen.
    Ostern ist jetzt nicht mehr fern,
    jung und alt haben es gern.
    Ich wünsch' euch allen herzlich heute:
    "Frohe Ostern, liebe Leute!"

    Berta Manger
     
  8. took1211

    took1211 Guest

    Frühlingsglaube


    Die linden Lüfte sind erwacht,
    Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
    Sie schaffen an allen Enden.
    O frischer Duft,o neuer Klang!
    Nun,armes Herze,sei nicht bang!
    Nun muss sich alles,alles wenden.

    Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
    Man weiß nicht,was noch werden mag.
    Das Blühen will nicht enden.
    Es blüht das fernste,tiefste Tal:
    Nun armes Herz,vergiß die Qual!
    Nun muss sich alles,alles wenden.

    Ludwig Uhland


    Ein schönes Wochenende.took
     
  9. wotti

    wotti Mitglied

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    Und dräut der Winter noch so sehr
    mit trotzigen Gebärden,
    und streut er Eis und Schnee umher,
    es muss doch
    Frühling werden.

    Blast nur, ihr Stürme, blast mit Macht,
    mir soll darob nicht bangen,
    auf leisen Sohlen über Nacht
    kommt doch der Lenz gegangen.

    Drum still! Und wie es frieren mag,
    o Herz, gib dich zufrieden,
    es ist ein großer Maientag
    der ganzen Welt beschieden.

    Und wenn dir oft auch bangt und graut,
    als sei die Höll' auf Erden,
    nur unverzagt auf Gott vertraut!
    Es muss doch Frühling werden.

    wotti
     
  10. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Ein Baum

    Im grünen Walde steht ein alter Baum
    So wie versenkt in schmerzliche Gedanken;
    Sein Frühling schwand,— nur wie ein Jugendtraum
    Umarmen seinen Stamm noch grüne Ranken.

    Ihn rühren nicht mit ihrem hellsten Gang
    Der Frühlingssänger jubelvolle Lieder,
    Und auf des Baches frohen Wellendrang
    Sieht ungerührt der alte Träumer nieder.

    Er mag nicht blühen mehr — kaum daß er grünt,
    Die Zeit hat ihm das Mark schon ausgesogen,
    Sein Geist, der oft des Winters Schuld gesühnt,
    Ist längst als Duft ins All dahingeflossen.

    Du alter Baum! was blickst du so voll Gram
    Auf all die Rosen rings im grünen Thale,
    Warum willst du nur, wenn der Frühling kam,
    Dich nicht vermälen mit dem Sonnenstrale!

    Verjünge dich im kühlen Morgenthau,
    Erstarke in des Waldbächs klaren Wellen,
    Und blicke auf ins milde Himmelblau,
    Und lasse dich von Stürmen nicht zerschellen!

    Da rauscht es durch die Zweige wunderbar
    Mit geisterstillem, märchenhaftem Klingen,
    Und ans dem Baume hörte ich es klar
    Mit leisen Tönen mir entgegensingen:

    Ich bin ein Zeuge der Vergangenheit!
    Derselbe Sturm, der in verklungnen Tagen
    Die Asche deiner Väter hat zerstreut
    Hat meinen Keim an diesen Ort getragen.

    Mit grüner Lust trieb ich zum Himmelsraum,
    Umkost von Lüftchen und von Nachtigallen,
    Auch ich erträumte meinen Frühlingstraum
    In schattenkühlen, grünen Blätterhallen.

    In meines Dunkels stiller Einsamkeit
    Hat manches Vöglein sich ein Lied ersonnen,
    Und manches Herz hab ich zur Lieb geweiht,
    Wenn ich es still mit meinem Grün umsponnen.

    Ich wuchs heran, ich wurde groß und stark,
    Da fühlt ichs heiß durch meine Adern dringen,
    Ich jauchzte schon, daß meiner Aests Mark
    Ein kühner Arm als Lanze würde schwingen.

    Ich sah entzückt schon meiner Zweige Grün
    Als Siegesschmuck in kampfgeweihten Händen,
    Und meiner Krone traumerfülltes Blühn
    Dem schönsten Kränze Duft und Blüte spenden.

    Ich armer Baum! Ich träumte mir ein Glück,
    Das Tausenden im Walde zugefallen, —
    Nur mich allein ließ man im Schmerz zurück,
    Als Sarg nicht einmal durfte ich zerfallen.

    Und nicht einmal, in Stöcke klein zersägt,
    Dürft ich ein Kämmerlein mit Glut erwärmen,
    In dem ein müdes Haupt sich träumen legt,
    Um auszuruhen von des Tages Lärmen.

    Und ich erhebe, tief in Schmerz getaucht,
    Zum Himmel meiner Zweige dürre Arme,
    Daß sich ein Blitz, in dem mein Geist verraucht,
    Des morschen Baumes im grünen Wald erbarme!

    Hermann Rollett
     
  11. took1211

    took1211 Guest

    Frühjahrsmüdigkeit


    Habt ihr auch schon die
    Frühjahrsmüdigkeit,
    könnte schlafen alle Zeit?

    Dann geht es euch wie mir,
    der Frühling steht schon vor der Tür.

    Den Braten würze ich mit Zucker,
    auf dem Brot vergesse ich Butter.

    In den Kuchen geb ich Salz,
    bekomme einen dicken Hals.

    Beim besten Film schlafe ich ein,
    auch wenn er noch so spannend.

    Sehe nur den Schluß,
    weil ich nur schlafen,schlafen,
    schlafen muss.

    Auch Kaffee bringt mich nicht
    in Form,nehme schon die
    doppelte Portion.

    Zum Anziehen brauche ich eine Ewigkeit,
    laufe nur rum im Gammelkleid.
    .
    .
    .
    Nun bin ich eingeschlafen
    sogar beim Schreiben,
    Diese Lücke müsst ihr mir verzeih'n
    Weiteres fällt mir auch nicht ein.

    Da die Müdigkeit tritt ein.
    Darum mache ich hier Schluss,
    weil ich schon wieder schlafen,schlafen
    schlafen muss.

    GÄÄÄÄÄÄÄÄÄHN !!

    I.Wamser
     
  12. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Die schöne Buche

    Ganz verborgen im Wald kenn ich ein Plätzchen, da stehet
    Eine Buche, man sieht schöner im Bilde sie nicht.
    Rein und glatt, in gediegenem Wuchs erhebt sie sich einzeln,
    Keiner der Nachbarn rührt ihr an den seidenen Schmuck.
    Rings, so weit sein Gezweig der stattliche Baum ausbreitet,
    Grünet der Rasen, das Aug still zu erquicken, umher;
    Gleich nach allen Seiten umzirkt er den Stamm in der Mitte;
    Kunstlos schuf die Natur selber dies liebliche Rund.
    Zartes Gebüsch umkränzet es erst; hochstämmige Bäume,
    Folgend in dichtem Gedräng, wehren dem himmlischen Blau.
    Neben der dunkleren Fülle des Eichbaums wieget die Birke
    Ihr jungfräuliches Haupt schüchtern im goldenen Licht.
    Nur wo, verdeckt vom Felsen, der Fußsteig jäh sich hinabschlingt,
    Lässet die Hellung mich ahnen das offene Feld.
    - Als ich unlängst einsam, von neuen Gestalten des Sommers
    Ab dem Pfade gelockt, dort im Gebüsch mich verlor,
    Führt' ein freundlicher Geist, des Hains auflauschende Gottheit,
    Hier mich zum erstenmal, plötzlich, den Staunenden, ein.
    Welch Entzücken! Es war um die hohe Stunde des Mittags,
    Lautlos alles, es schwieg selber der Vogel im Laub.
    Und ich zauderte noch, auf den zierlichen Teppich zu treten;
    Festlich empfing er den Fuß, leise beschritt ich ihn nur.
    Jetzo, gelehnt an den Stamm (er trägt sein breites Gewölbe
    Nicht zu hoch), ließ ich rundum die Augen ergehn,
    Wo den beschatteten Kreis die feurig strahlende Sonne,
    Fast gleich messend umher, säumte mit blendendem Rand.
    Aber ich stand und rührte mich nicht; dämonischer Stille,
    Unergründlicher Ruh lauschte mein innerer Sinn.
    Eingeschlossen mit dir in diesem sonnigen Zauber-
    Gürtel, o Einsamkeit, fühlt ich und dachte nur dich!

    (Eduard Mörike)
     
  13. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Ort:
    Bärlin :-)
    Alles neu macht der Mai
    macht die Seele frisch und frei
    Laßt das Haus, kommt hinaus,
    windet einen Strauß!
    Rings erglänzet Sonnenschein
    duftend pranget Flur und Hain
    Vogelsang, Hörnerklang
    tönt den Wald entlang

    Wir durchzieh'n Saaten grün
    Haine, die ergötzend blüh'n
    Waldespracht - neu gemacht
    nach des Winters Nacht.
    Dort im Schatten an dem Quell
    rieselnd munter, silberhell
    klein und Groß ruht im Moos
    wie im weichen Schoß

    Hier und dort, fort und fort
    wo wir ziehen Ort für Ort
    Alles freut sich der Zeit
    die verjüngt, erneut
    Widerschein der Schöpfung blüht
    uns erneuernd im Gemüt
    Alles neu, frisch und frei
    Macht der holde Mai
     
  14. took1211

    took1211 Guest


    Endlich Frühling,welche Wonne -
    frisches Gras im Licht der Sonne;
    Bienen summen,Vogelsang,
    alles nimmt jetzt seinen Gang!

    Spüren wir die lauen Lüfte,
    atmen tief Aromendüfte,
    fühlen wir doch tief von Innen
    wie sich regen alle Sinnen.

    Sehnsucht nach dem anderen Du,
    möchte fühlen immerzu
    in dem hohen Gras zu liegen
    fest umschlungen,endlos lieben!

    Ach,so soll es niemals enden
    alles muß zum Glück sich wenden.
    Frühling,ja - du bist die Kraft
    die ewig neues Leben schafft!

    Dr. N.Kühn

    took
     
  15. Haselmaus

    Haselmaus Aktives Mitglied

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    Angelus Silesius (1624-1677)
    Die Psyche muntert sich mit dem Frühling zu einem neuen Leben auf


    Der Frühling kommt heran,
    Der holde Blumenmann,
    Es geht schon Feld und Anger
    Mit seiner Schönheit schwanger.
    Der Blütenfeind, der Nord,
    Steht auf und macht sich fort.
    Das Turteltäubelein
    Lasst hörn die Seufzerlein.
    Die Lerch ist aus der Gruft
    Und zieret Feld und Luft
    Mit ihrem Direlieren,
    Das sie so schön kann führen.
    Die Künstlern Nachtigall
    Lockt und zickt überall.
    Die Vöglein jung und alt
    Sind munter in dem Wald.
    Die Sonne führet schon
    Ihr'n freudenreichen Thron
    Durch ihre güldnen Pferde
    Viel näher zu der Erde.
    Die Wälder ziehn sich an
    Und stecken auf ihr Fahn.
    Der Westwind küsst das Laub
    Und reucht nach Blumenraub.
    Das Wild lauft hin und her
    Die Läng und auch die Quer.
    Es tanzen alle Wälder,
    Es hüpfen alle Felder.
    Das liebe Wollenvieh,
    Das weidet sich nun früh.
    Die stumme Schuppenschar
    Schwimmt wieder offenbar.
    Die ganze Kreatur
    Wird anderer Natur.
    Die Erde wird verneuet,
    Das Wasser wird erfreuet,
    Die Luft ist lind und weich,
    Warm, tau- und regenreich.
    Der Himmel lacht uns an,
    So schön er immer kann.

    Drum kreuch auch meine Seel
    Herfür aus deiner Höhl.
    Lass deines Herzens Erden
    Zu einem Frühling werden.
    Zertritt Gefröst und Eis
    Und werd ein grüner Reis.
    Sei eine neue Welt
    Und tugendvolles Feld.
    Lass deine Seufzer gehn
    Mit lieblichem Getön.
    Lass hören dein Verlangen,
    Den Bräutgam zu empfangen.
    Sei eine Nachtigall,
    Und lock mit Liebesschall
    Der Himmel höchste Zier,
    Den süßen Gott, zu dir.
    Schwing dich behänd und fein,
    Gleich wie ein Lerchelein,
    Vom irdischen Getümmel
    Und schwebe frei im Himmel.
    Bereite dich mit Klang
    Und stetem Lobgesang,
    Den Schöpfer zu verehrn
    Und seinen Ruhm zu mehrn.
    Es fähret schon herein
    Sein gnädger Sonnenschein.
    Er lässt schon seine Strahlen
    Dein ganzes Herz bemalen.
    Sein Geist, der süße Wind,
    Weht schon dich an, sein Kind.
    Drum blüh in seiner Lieb
    Und folge seinem Trieb.
     
  16. took1211

    took1211 Guest


    Frühling spann dein grünes Band,
    schmeichle unser'n Seelen.
    Gib den Farbtopf aus der Hand,
    ein jeder soll auswählen.

    Wirf Frau Sonne aus dem Bett,
    kitzle ihre Nase.
    Bitte,bitte sei so nett,
    es wartet schon der Osterhase.

    Schenk uns das Gelb der Osterglocken,
    den Duft der blauen Veilchen,
    niemand will im Haus mehr hocken,
    komm und bleib ein Weilchen.

    Grüße auch Herrn Lenz von mir,
    weil ich ihn sehr vermisse.
    Lange war er schon nicht hier,
    mir fehlen seine Küsse.

    Öffne meine Fenster weit
    und auch meine Türen,
    endlich,endlich Frühlinszeit,
    will jetzt nicht mehr frieren.

    (C martina wiemers)
     
  17. took1211

    took1211 Guest


    Frühling ist's


    Der Frühling ist die schönste Zeit,
    mag es kaum schön're geben.
    Natur machet sich nun bereit,
    zeigt uns das neue Leben.

    Vorsichtig tasten sich heraus,
    der Blüten frohe Farben,
    aus Knospen wohl geschütztem Haus,
    woll'n uns mit Freude laben.

    Es zwitschert wieder überall,
    der Vögel schöne Lieder,
    vernehmen wir den frohen Schall
    und regen uns're Glieder.

    Der Wald lädt zum Spazieren ein
    wach auf,oh Mensch und wand're.
    Bleib nun nicht länger mehr daheim,
    und warte nicht auf And're.

    Es wächst das Korn,bald wird es Brot,
    Wald,Wiesen,Felder grünen,
    freut euch auf's nächste Abendrot,
    ein neuer Tag wird blühen.

    Der Frühling ist die schönste Zeit,
    mag es kaum schön're geben.
    Mensch,mach heute dich bereit,
    genieß das neue Leben.

    ( C ) Bertold Neidert, 14.03.2012
     
  18. samira2000

    samira2000 Neues Mitglied

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    Geh aus, mein Herz, und suche Freud
    in dieser lieben Sommerzeit
    an deines Gottes Gaben;
    schau an der schönen Gärten Zier,
    und siehe, wie sie mir und dir
    sich ausgeschmücket haben.

    Die Bäume stehen voller Laub,
    das Erdreich decket seinen Staub
    mit einem grünen Kleide.
    Narzissus und die Tulipan,
    die ziehen sich viel schöner an
    als Salomonis Seide.

    Die Lerche schwingt sich in die Luft,
    das Täublein fleucht aus seiner Kluft
    und macht sich in die Wälder,
    die hochbegabte Nachtigall
    ergötzt und füllt mit ihrem Schall
    Berg, Hügel, Tal und Felder.

    Die Glucke führt ihr Völkein aus,
    der Storch baut und bewohnt sein Haus,
    das Schwälblein speist die Jungen,
    der schnelle Hirsch, das leichte Reh
    ist froh und kommt aus seiner Höh
    ins tiefe Gras gesprungen.

    Die Bächlein rauschen in dem Sand
    und mahlen sich und ihren Rand
    mit schattenreichen Myrten
    die Wiesen liegen hart dabei
    und klingen ganz vom Lustgeschrei
    der Schaf und ihrer Hirten.

    Die unverdroßne Bienenschar
    fleucht hin und her, sucht hie und dar
    ihr edle Honigspeise,
    des süßen Weinstocks starker Saft
    bringt täglich neue Stärk und Kraft
    in seinem schwachen Reise.

    Der Weizen wächset mit Gewalt,
    darüber jauchzet jung und alt
    und rühmt die große Güte
    des, der so überfließend labt
    und mit so manchem Gut begabt
    das menschliche Gemüte.

    Ich selbsten kann und mag nicht ruhn,
    des großen Gottes großen Tun
    erweckt mir alle Sinnen:
    Ich singe mit, wenn alles singt,
    und lasse, was dem Höchsten klingt,
    aus meinem Herzen rinnen.

    Paul Gerhardt (1606-1676)
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  19. took1211

    took1211 Guest


    Die Natur


    Jeden Tag neu zu erleben
    wie die Sonne sich erhebt,
    die Wärme im Gesicht zu spüren,
    wenn die Strahlen dich berühren,
    sie oben dann,am Himmel steht.

    Jeden Tag den Wind zu spüren,
    wenn er streichelt uns're Haut,
    auch den Regen mal zu fühlen
    oder Schnee,den immer kühlen,
    ist dieser leise,auch mal laut.

    Jeden Tag und immer wieder,
    auf's neue diese Welt zu seh'n,
    das Farbenspiel,die Blumenpracht,
    auch das es wird,mal Tag,mal Nacht,
    wir oft blind durch's Leben geh'n.

    Jeder Tag beginnt auf's neue,
    zeigt er die Wunder der Natur,
    ob das Meer mit seinem Leben
    Wüsten,die nach Wasser streben,
    geht immer schneller,deine Uhr.

    Jeder Tag bringt dir Erkenntnis,
    zeigt dir die Vergänglichkeit,
    es wird immer neu geboren,
    andere Dinge geh'n verloren,
    gehören der Vergangenheit.

    Horst Ruprecht
     
  20. took1211

    took1211 Guest

    Sommer


    Sommer,
    bist im Jahr die schönste Zeit,
    zeigst dich von der besten Seite,
    trägst ein wundersames Kleid,
    von unsagbar schöner Weite.


    Sommer,
    lässt unser Land erhellen,
    mit Sonnenschein und warmer Luft,
    bringst als Quelle aller Quellen,
    der Mutter Erde frischen Duft.


    Sommer,
    wirst geliebt von Mensch und Tier,
    Pflanzen können dich nicht missen,
    Bist ein stetes Lebenselixier,
    das alle hier zu schätzen wissen.


    Horst Rehmann
     
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