Henne oder Ei? Die Gelehrten und die Pfaffen streiten sich mit viel Geschrei, was hat Gott zuerst erschaffen - wohl die Henne, wohl das Ei! Wäre das so schwer zu lösen - erstlich ward ein Ei erdacht, doch weil noch kein Huhn gewesen - darum hat´s der Has` gebracht! Eduard Mörike, 1804-1875
Ostermorgen Die Lerche stieg am Ostermorgen empor ins klarste Luftgebiet und schmettert` hoch im Blau verborgen ein freudig Auferstehungslied. Und wie sie schmetterte, da klangen es tausend Stimmen nach im Feld: Wach auf, das Alte ist vergangen, wach auf, du froh verjüngte Welt! Wacht auf und rauscht durchs Tal, ihr Bronnen, und lobt den Herrn mit frohem Schall! Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen, ihr grünen Halm und Läuber all! Ihr Veilchen in den Waldesgründen, ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot, ihr sollt es alle mit verkünden: Die Lieb ist stärker als der Tod. Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen, die ihr im Winterschlafe säumt, in dumpfen Lüften, dumpfen Schmerzen ein gottentfremdet Dasein träumt.. Die Kraft des Herrn weht durch die Lande wie Jugendhauch, o laßt sie ein! Zerreißt wie Simson eure Bande, und wie die Adler sollt ihr sein. Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen gebrochen an den Gräbern steht, ihr trüben Augen, die vor Tränen ihr nicht des Frühlings Blüten seht, ihr Grübler, die ihr fern verloren, hier ist ein Wunder, nehmt es an! Ihr sollt euch all des Heiles freuen, das über euch ergossen ward! Es ist ein inniges Erneuen, im Bild des Frühlings offenbart. Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte, jung wird das Alte fern und nah. Der Odem Gottes sprengt die Grüfte - wacht auf! Der Ostertag ist da. Emanuel Geibel, 1815-1884
Gefunden Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt es brechen, Da sagt es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein? Ich grub's mit allen Den Würzlein aus. Zum Garten trug ich's Am hübschen Haus. Und pflanzt es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort.
Vor dem Tor Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Von dort her sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur. Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlts im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür. Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurück zu sehen! Aus dem hohlen finstern Tor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden: Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht. Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge Durch die Gärten und Felder zerschlägt, Wie der Fluß in Breit und Länge So manchen lustigen Nachen bewegt, Und, bis zum Sinken überladen, Entfernt sich dieser letzte Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden Blinken uns farbige Kleider an. Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein! Johann Wolfgang von Goethe (Faust I)
April Vor kurzem, da war die Erde noch weiß, Und nun wird's überall grün. Vor kurzem, da stand der Bach noch voll Eis, Wo lustig die Wellen nun zieh'n. Und sieh! o sieh! – hab ich recht geschaut? Ein Veilchen! wie das mich freut! Und der Vogel im Fliederbusch; singt so laut; O du prächtige Frühlingszeit! Robert Reinick (1805-1852)
Der April - Erich Kästner - Der Regen klimpert mit einem Finger die grüne Ostermelodie. Das Jahr wird älter und täglich jünger. O Widerspruch voll Harmonie! Der Mond in seiner goldenen Jacke versteckt sich hinter dem Wolken-Store. Der Ärmste hat links eine dicke Backe und kommt sich ein bisschen lächerlich vor. Auch dieses Mal ist es dem März geglückt: Er hat ihn in den April geschickt. Und schon hoppeln Hasen, mit Pinseln und Tuben und schnuppernden Nasen, aus Höhlen und Gruben durch Gärten und Straßen und über den Rasen in Ställe und Stuben. Dort legen sie Eier, als ob's gar nichts wäre, aus Nougat, Krokant und Marzipan. Der Tapferste legt eine Bonbonniere. Er blickt dabei entschlossen ins Leere. Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan. Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden. Dann werden noch seidene Schleifen gebunden. Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden: hinterm Ofen, unterm Sofa, in der Wanduhr, auf dem Gang, hinterm Schuppen, unterm Birnbaum, in der Standuhr, auf dem Schrank.
Frohe Ostern Die Glocken läuten von nah und fern, sie künden die Auferstehung des Herrn. Sie laden uns zum Gottesdienst ein, wir wollen Gott für alles dankbar sein. Die Natur ist wieder neu erwach, alles grünt und blüht, es ist eine Pracht. Bienen summen, Vögel singen, munter junge Lämmlein springen. Die Sonne strahlt vom Himmelszelt, wie schön ist jetzt unsere Welt. An Ostern kommt der Osterhase, er hoppelt auf dem grünen Grase. Versteckt bunte Eier unter Hecken und Gras, auch Zuckereier und Schokoladenhas. Die Kinder suchen, freuen sich, finden das toll, schon ist das Osterkörpchen voll. Osterwasser und Osterkerzen, erfreuen jährlich unsere Herzen. Ostern ist jetzt nicht mehr fern, jung und alt haben es gern. Ich wünsch' euch allen herzlich heute: "Frohe Ostern, liebe Leute!" Berta Manger
Frühlingsglaube Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft,o neuer Klang! Nun,armes Herze,sei nicht bang! Nun muss sich alles,alles wenden. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht,was noch werden mag. Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste,tiefste Tal: Nun armes Herz,vergiß die Qual! Nun muss sich alles,alles wenden. Ludwig Uhland Ein schönes Wochenende.took
Und dräut der Winter noch so sehr mit trotzigen Gebärden, und streut er Eis und Schnee umher, es muss doch Frühling werden. Blast nur, ihr Stürme, blast mit Macht, mir soll darob nicht bangen, auf leisen Sohlen über Nacht kommt doch der Lenz gegangen. Drum still! Und wie es frieren mag, o Herz, gib dich zufrieden, es ist ein großer Maientag der ganzen Welt beschieden. Und wenn dir oft auch bangt und graut, als sei die Höll' auf Erden, nur unverzagt auf Gott vertraut! Es muss doch Frühling werden. wotti
Ein Baum Im grünen Walde steht ein alter Baum So wie versenkt in schmerzliche Gedanken; Sein Frühling schwand,— nur wie ein Jugendtraum Umarmen seinen Stamm noch grüne Ranken. Ihn rühren nicht mit ihrem hellsten Gang Der Frühlingssänger jubelvolle Lieder, Und auf des Baches frohen Wellendrang Sieht ungerührt der alte Träumer nieder. Er mag nicht blühen mehr — kaum daß er grünt, Die Zeit hat ihm das Mark schon ausgesogen, Sein Geist, der oft des Winters Schuld gesühnt, Ist längst als Duft ins All dahingeflossen. Du alter Baum! was blickst du so voll Gram Auf all die Rosen rings im grünen Thale, Warum willst du nur, wenn der Frühling kam, Dich nicht vermälen mit dem Sonnenstrale! Verjünge dich im kühlen Morgenthau, Erstarke in des Waldbächs klaren Wellen, Und blicke auf ins milde Himmelblau, Und lasse dich von Stürmen nicht zerschellen! Da rauscht es durch die Zweige wunderbar Mit geisterstillem, märchenhaftem Klingen, Und ans dem Baume hörte ich es klar Mit leisen Tönen mir entgegensingen: Ich bin ein Zeuge der Vergangenheit! Derselbe Sturm, der in verklungnen Tagen Die Asche deiner Väter hat zerstreut Hat meinen Keim an diesen Ort getragen. Mit grüner Lust trieb ich zum Himmelsraum, Umkost von Lüftchen und von Nachtigallen, Auch ich erträumte meinen Frühlingstraum In schattenkühlen, grünen Blätterhallen. In meines Dunkels stiller Einsamkeit Hat manches Vöglein sich ein Lied ersonnen, Und manches Herz hab ich zur Lieb geweiht, Wenn ich es still mit meinem Grün umsponnen. Ich wuchs heran, ich wurde groß und stark, Da fühlt ichs heiß durch meine Adern dringen, Ich jauchzte schon, daß meiner Aests Mark Ein kühner Arm als Lanze würde schwingen. Ich sah entzückt schon meiner Zweige Grün Als Siegesschmuck in kampfgeweihten Händen, Und meiner Krone traumerfülltes Blühn Dem schönsten Kränze Duft und Blüte spenden. Ich armer Baum! Ich träumte mir ein Glück, Das Tausenden im Walde zugefallen, — Nur mich allein ließ man im Schmerz zurück, Als Sarg nicht einmal durfte ich zerfallen. Und nicht einmal, in Stöcke klein zersägt, Dürft ich ein Kämmerlein mit Glut erwärmen, In dem ein müdes Haupt sich träumen legt, Um auszuruhen von des Tages Lärmen. Und ich erhebe, tief in Schmerz getaucht, Zum Himmel meiner Zweige dürre Arme, Daß sich ein Blitz, in dem mein Geist verraucht, Des morschen Baumes im grünen Wald erbarme! Hermann Rollett
Frühjahrsmüdigkeit Habt ihr auch schon die Frühjahrsmüdigkeit, könnte schlafen alle Zeit? Dann geht es euch wie mir, der Frühling steht schon vor der Tür. Den Braten würze ich mit Zucker, auf dem Brot vergesse ich Butter. In den Kuchen geb ich Salz, bekomme einen dicken Hals. Beim besten Film schlafe ich ein, auch wenn er noch so spannend. Sehe nur den Schluß, weil ich nur schlafen,schlafen, schlafen muss. Auch Kaffee bringt mich nicht in Form,nehme schon die doppelte Portion. Zum Anziehen brauche ich eine Ewigkeit, laufe nur rum im Gammelkleid. . . . Nun bin ich eingeschlafen sogar beim Schreiben, Diese Lücke müsst ihr mir verzeih'n Weiteres fällt mir auch nicht ein. Da die Müdigkeit tritt ein. Darum mache ich hier Schluss, weil ich schon wieder schlafen,schlafen schlafen muss. GÄÄÄÄÄÄÄÄÄHN !! I.Wamser
Die schöne Buche Ganz verborgen im Wald kenn ich ein Plätzchen, da stehet Eine Buche, man sieht schöner im Bilde sie nicht. Rein und glatt, in gediegenem Wuchs erhebt sie sich einzeln, Keiner der Nachbarn rührt ihr an den seidenen Schmuck. Rings, so weit sein Gezweig der stattliche Baum ausbreitet, Grünet der Rasen, das Aug still zu erquicken, umher; Gleich nach allen Seiten umzirkt er den Stamm in der Mitte; Kunstlos schuf die Natur selber dies liebliche Rund. Zartes Gebüsch umkränzet es erst; hochstämmige Bäume, Folgend in dichtem Gedräng, wehren dem himmlischen Blau. Neben der dunkleren Fülle des Eichbaums wieget die Birke Ihr jungfräuliches Haupt schüchtern im goldenen Licht. Nur wo, verdeckt vom Felsen, der Fußsteig jäh sich hinabschlingt, Lässet die Hellung mich ahnen das offene Feld. - Als ich unlängst einsam, von neuen Gestalten des Sommers Ab dem Pfade gelockt, dort im Gebüsch mich verlor, Führt' ein freundlicher Geist, des Hains auflauschende Gottheit, Hier mich zum erstenmal, plötzlich, den Staunenden, ein. Welch Entzücken! Es war um die hohe Stunde des Mittags, Lautlos alles, es schwieg selber der Vogel im Laub. Und ich zauderte noch, auf den zierlichen Teppich zu treten; Festlich empfing er den Fuß, leise beschritt ich ihn nur. Jetzo, gelehnt an den Stamm (er trägt sein breites Gewölbe Nicht zu hoch), ließ ich rundum die Augen ergehn, Wo den beschatteten Kreis die feurig strahlende Sonne, Fast gleich messend umher, säumte mit blendendem Rand. Aber ich stand und rührte mich nicht; dämonischer Stille, Unergründlicher Ruh lauschte mein innerer Sinn. Eingeschlossen mit dir in diesem sonnigen Zauber- Gürtel, o Einsamkeit, fühlt ich und dachte nur dich! (Eduard Mörike)
Alles neu macht der Mai macht die Seele frisch und frei Laßt das Haus, kommt hinaus, windet einen Strauß! Rings erglänzet Sonnenschein duftend pranget Flur und Hain Vogelsang, Hörnerklang tönt den Wald entlang Wir durchzieh'n Saaten grün Haine, die ergötzend blüh'n Waldespracht - neu gemacht nach des Winters Nacht. Dort im Schatten an dem Quell rieselnd munter, silberhell klein und Groß ruht im Moos wie im weichen Schoß Hier und dort, fort und fort wo wir ziehen Ort für Ort Alles freut sich der Zeit die verjüngt, erneut Widerschein der Schöpfung blüht uns erneuernd im Gemüt Alles neu, frisch und frei Macht der holde Mai
Endlich Frühling,welche Wonne - frisches Gras im Licht der Sonne; Bienen summen,Vogelsang, alles nimmt jetzt seinen Gang! Spüren wir die lauen Lüfte, atmen tief Aromendüfte, fühlen wir doch tief von Innen wie sich regen alle Sinnen. Sehnsucht nach dem anderen Du, möchte fühlen immerzu in dem hohen Gras zu liegen fest umschlungen,endlos lieben! Ach,so soll es niemals enden alles muß zum Glück sich wenden. Frühling,ja - du bist die Kraft die ewig neues Leben schafft! Dr. N.Kühn took
Angelus Silesius (1624-1677) Die Psyche muntert sich mit dem Frühling zu einem neuen Leben auf Der Frühling kommt heran, Der holde Blumenmann, Es geht schon Feld und Anger Mit seiner Schönheit schwanger. Der Blütenfeind, der Nord, Steht auf und macht sich fort. Das Turteltäubelein Lasst hörn die Seufzerlein. Die Lerch ist aus der Gruft Und zieret Feld und Luft Mit ihrem Direlieren, Das sie so schön kann führen. Die Künstlern Nachtigall Lockt und zickt überall. Die Vöglein jung und alt Sind munter in dem Wald. Die Sonne führet schon Ihr'n freudenreichen Thron Durch ihre güldnen Pferde Viel näher zu der Erde. Die Wälder ziehn sich an Und stecken auf ihr Fahn. Der Westwind küsst das Laub Und reucht nach Blumenraub. Das Wild lauft hin und her Die Läng und auch die Quer. Es tanzen alle Wälder, Es hüpfen alle Felder. Das liebe Wollenvieh, Das weidet sich nun früh. Die stumme Schuppenschar Schwimmt wieder offenbar. Die ganze Kreatur Wird anderer Natur. Die Erde wird verneuet, Das Wasser wird erfreuet, Die Luft ist lind und weich, Warm, tau- und regenreich. Der Himmel lacht uns an, So schön er immer kann. Drum kreuch auch meine Seel Herfür aus deiner Höhl. Lass deines Herzens Erden Zu einem Frühling werden. Zertritt Gefröst und Eis Und werd ein grüner Reis. Sei eine neue Welt Und tugendvolles Feld. Lass deine Seufzer gehn Mit lieblichem Getön. Lass hören dein Verlangen, Den Bräutgam zu empfangen. Sei eine Nachtigall, Und lock mit Liebesschall Der Himmel höchste Zier, Den süßen Gott, zu dir. Schwing dich behänd und fein, Gleich wie ein Lerchelein, Vom irdischen Getümmel Und schwebe frei im Himmel. Bereite dich mit Klang Und stetem Lobgesang, Den Schöpfer zu verehrn Und seinen Ruhm zu mehrn. Es fähret schon herein Sein gnädger Sonnenschein. Er lässt schon seine Strahlen Dein ganzes Herz bemalen. Sein Geist, der süße Wind, Weht schon dich an, sein Kind. Drum blüh in seiner Lieb Und folge seinem Trieb.
Frühling spann dein grünes Band, schmeichle unser'n Seelen. Gib den Farbtopf aus der Hand, ein jeder soll auswählen. Wirf Frau Sonne aus dem Bett, kitzle ihre Nase. Bitte,bitte sei so nett, es wartet schon der Osterhase. Schenk uns das Gelb der Osterglocken, den Duft der blauen Veilchen, niemand will im Haus mehr hocken, komm und bleib ein Weilchen. Grüße auch Herrn Lenz von mir, weil ich ihn sehr vermisse. Lange war er schon nicht hier, mir fehlen seine Küsse. Öffne meine Fenster weit und auch meine Türen, endlich,endlich Frühlinszeit, will jetzt nicht mehr frieren. (C martina wiemers)
Frühling ist's Der Frühling ist die schönste Zeit, mag es kaum schön're geben. Natur machet sich nun bereit, zeigt uns das neue Leben. Vorsichtig tasten sich heraus, der Blüten frohe Farben, aus Knospen wohl geschütztem Haus, woll'n uns mit Freude laben. Es zwitschert wieder überall, der Vögel schöne Lieder, vernehmen wir den frohen Schall und regen uns're Glieder. Der Wald lädt zum Spazieren ein wach auf,oh Mensch und wand're. Bleib nun nicht länger mehr daheim, und warte nicht auf And're. Es wächst das Korn,bald wird es Brot, Wald,Wiesen,Felder grünen, freut euch auf's nächste Abendrot, ein neuer Tag wird blühen. Der Frühling ist die schönste Zeit, mag es kaum schön're geben. Mensch,mach heute dich bereit, genieß das neue Leben. ( C ) Bertold Neidert, 14.03.2012
Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier, und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide. Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide. Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fleucht aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder, die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder. Die Glucke führt ihr Völkein aus, der Storch baut und bewohnt sein Haus, das Schwälblein speist die Jungen, der schnelle Hirsch, das leichte Reh ist froh und kommt aus seiner Höh ins tiefe Gras gesprungen. Die Bächlein rauschen in dem Sand und mahlen sich und ihren Rand mit schattenreichen Myrten die Wiesen liegen hart dabei und klingen ganz vom Lustgeschrei der Schaf und ihrer Hirten. Die unverdroßne Bienenschar fleucht hin und her, sucht hie und dar ihr edle Honigspeise, des süßen Weinstocks starker Saft bringt täglich neue Stärk und Kraft in seinem schwachen Reise. Der Weizen wächset mit Gewalt, darüber jauchzet jung und alt und rühmt die große Güte des, der so überfließend labt und mit so manchem Gut begabt das menschliche Gemüte. Ich selbsten kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großen Tun erweckt mir alle Sinnen: Ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen. Paul Gerhardt (1606-1676)
Die Natur Jeden Tag neu zu erleben wie die Sonne sich erhebt, die Wärme im Gesicht zu spüren, wenn die Strahlen dich berühren, sie oben dann,am Himmel steht. Jeden Tag den Wind zu spüren, wenn er streichelt uns're Haut, auch den Regen mal zu fühlen oder Schnee,den immer kühlen, ist dieser leise,auch mal laut. Jeden Tag und immer wieder, auf's neue diese Welt zu seh'n, das Farbenspiel,die Blumenpracht, auch das es wird,mal Tag,mal Nacht, wir oft blind durch's Leben geh'n. Jeder Tag beginnt auf's neue, zeigt er die Wunder der Natur, ob das Meer mit seinem Leben Wüsten,die nach Wasser streben, geht immer schneller,deine Uhr. Jeder Tag bringt dir Erkenntnis, zeigt dir die Vergänglichkeit, es wird immer neu geboren, andere Dinge geh'n verloren, gehören der Vergangenheit. Horst Ruprecht
Sommer Sommer, bist im Jahr die schönste Zeit, zeigst dich von der besten Seite, trägst ein wundersames Kleid, von unsagbar schöner Weite. Sommer, lässt unser Land erhellen, mit Sonnenschein und warmer Luft, bringst als Quelle aller Quellen, der Mutter Erde frischen Duft. Sommer, wirst geliebt von Mensch und Tier, Pflanzen können dich nicht missen, Bist ein stetes Lebenselixier, das alle hier zu schätzen wissen. Horst Rehmann