Bitte alle mitmachen: Naturgedichte und -lieder

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 18. März 2007.

  1. Neli

    Neli Optimistin

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    Dämmernd liegt der Sommerabend
    Über Wald und grünen Wiesen;
    Goldner Mond, am blauen Himmel,
    Strahlt herunter, duftig labend.

    An dem Bache zirpt die Grille,
    Und es regt sich in dem Wasser,
    Und der Wandrer hört ein Plätschern,
    Und ein Atmen in der Stille.

    Dorten, an dem Bach alleine,
    Badet sich die schöne Elfe;
    Arm und Nacken, weiß und lieblich,
    Schimmern in dem Mondenscheine.



    Heinrich Heine


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  2. Neli

    Neli Optimistin

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    Walle, Regen, walle nieder,
    Wecke mir die Träume wieder,
    Die ich in der Kindheit träumte,
    Wenn das Naß im Sande schäumte!

    Wenn die matte Sommerschwüle
    Lässig stritt mit frischer Kühle,
    Und die blanken Blätter tauten,
    Und die Saaten dunkler blauten.

    Welche Wonne, in dem Fließen
    Dann zu stehn mit nackten Füßen,
    An dem Grase hin zu streifen
    Und den Schaum mit Händen greifen.

    Oder mit den heißen Wangen
    Kalte Tropfen aufzufangen,
    Und den neuerwachten Düften
    Seine Kinderbrust zu lüften!

    Wie die Kelche, die da troffen,
    Stand die Seele atmend offen,
    Wie die Blumen, düftertrunken,
    In dem Himmelstau versunken.

    Schauernd kühlte jeder Tropfen
    Tief bis an des Herzens Klopfen,
    Und der Schöpfung heilig Weben
    Drang bis ins verborgne Leben.

    Walle, Regen, walle nieder,
    Wecke meine alten Lieder,
    Die wir in der Türe sangen,
    Wenn die Tropfen draußen klangen!

    Möchte ihnen wieder lauschen,
    Ihrem süßen, feuchten Rauschen,
    Meine Seele sanft betauen
    Mit dem frommen Kindergrauen.


    Klaus Groth (1819-1899)


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  3. Neli

    Neli Optimistin

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    Ein blauer Sommer glanz- und glutenschwer
    Geht über Wiesen, Felder, Gärten her.
    Die Sonnenkrone glüht auf seinen Locken,
    Sein warmer Atem läutet Blütenglocken.


    Ein goldnes Band umzieht die blaue Stirne,
    Schwer aus den Zweigen fällt die reife Frucht
    Und Sens' und Sichel blitzt auf Flur und Feld,
    Und rot von Rosen ist die ganze Welt.


    Karl Busse (1872-1918)


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  4. Neli

    Neli Optimistin

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    Nicht im Schlafe hab' ich das geträumt,
    Hell am Tage sah ich's schön vor mir.
    Eine Wiese voller Margeriten;
    Tief ein weißes Haus in grünen Büschen,
    Götterbilder leuchten aus dem Laube.
    Und ich geh' mit einer, die mich lieb hat,
    Ruhigen Gemütes in die Kühle
    Dieses weißen Hauses, in den Frieden,
    Der voll Schönheit wartet, daß wir kommen.
    Und ich geh' mit einer, die mich lieb hat,
    In den Frieden voll Schönheit.


    Julius Bierbaum


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  5. Neli

    Neli Optimistin

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    Die Lotosblume ängstigt
    Sich vor der Sonne Pracht
    Und mit gesenktem Haupte
    Erwartet sie träumend die Nacht.

    Der Mond, der ist ihr Buhle
    Er weckt sie mit seinem Licht,
    Und ihm entschleiert sie freundlich
    Ihr frommes Blumengesicht,

    Sie blüht und glüht und leuchtet
    Und starret stumm in die Höh';
    Sie duftet und weinet und zittert
    Vor Liebe und Liebesweh.


    Heinrich Heine

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  6. Miss Elli

    Miss Elli Neues Mitglied

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    Metamorphose

    Ein Schmetterling, des Gaukelns satt,
    bequemt sich müde auf ein Blatt.
    Dort spreizet er, wer säh´es nicht,
    sein Flügelpaar im Sonnenlicht.

    Auf einmal sieht der bunte Falter,
    wie eine Raupe, hoch im Alter,
    sich über einen steilen Stiel
    zum Nachbarblatt hoch ziehen will.

    Das hat sie nur mit lezter Kraft
    am Ende schließlich doch geschafft.

    "Ich sterbe nun,"so spricht sie leise,
    "dies war wohl meine lezte Reise."

    Der Schmetterling ihr Trost anbot:
    "Vielleicht gibts ein Leben nach dem Tod." :a_smil08:
     
  7. Neli

    Neli Optimistin

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    So ruhig geh' ich meinen Pfad,
    So still ist mir zu Mut;
    Es dünkt mir jeder Weg gerad'
    Und jedes Wetter gut.

    Wohin mein Weg mich führen mag,
    Der Himmel ist mein Dach,
    Die Sonne kommt mit jedem Tag,
    Die Sterne halten Wach'.

    Und komm' ich spät und komm' ich früh
    Ans Ziel, das mir gestellt:
    Verlieren kann ich mich doch nie,
    O Gott, aus Deiner Welt!

    Josef von Eichendorff

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  8. Neli

    Neli Optimistin

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    Im Garten klagt die Nachtigall
    und hängt das feine Köpfchen nieder,
    was hilft's dass ich so schöne Lieder
    und wundersüsse Töne habe -
    solange ich dies grau Gefieder
    und der Rose Schöne habe !

    Im Blumenbeet die Rose klagt:
    Wie soll das Leben mir gefallen ?
    Was hilft's, dass vor den Blumen allen
    ich Anmut, Duft und Schöne habe -
    solang ich nicht der Nachtigallen
    Gesang und süsse Töne habe !

    Mirza Schaffy entschied den Streit.
    Er sprach: "Lasst euer Klagen beide,
    Du Rose mit dem duft'gen Kleide,
    du Nachtigall mit deinen Liedern:
    Vereint zur Lust und Ohrenweide
    der Menschen, euch in meinen Liedern!"


    Friedrich Martin von Bodenstedt (1819-1892)



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  9. Neli

    Neli Optimistin

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    Wie soll ich nicht tanzen,
    Es macht keine Mühe,
    Und reizende Farben
    Schimmern hier im Grünen.

    Immer schöner glänzen
    Meine bunten Flügel,
    Immer süßer hauchen
    Alle kleinen Blüten.

    Ich nasche die Blüten,
    Ihr könnt sie nicht hüten.

    Wie groß ist die Freude,
    Sei's spät oder frühe,
    Leichtsinnig zu schweben
    Über Tal und Hügel.

    Wenn der Abend säuselt,
    Seht ihr Wolken glühen;
    Wenn die Lüfte golden,
    Scheint die Wiese grüner.

    Ich nasche die Blüten,
    Ihr könnt sie nicht hüten.


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    Friedrich von Schlegel /1172-1829)




     
  10. Neli

    Neli Optimistin

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    Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
    Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
    Und kam die goldene Herbsteszeit
    Und die Birnen leuchteten weit und breit,
    Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
    Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
    Und kam in Pantinen ein Junge daher,
    So rief er: "Junge, wiste 'ne Beer?"
    Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,
    Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn."

    So ging es viel Jahre, bis lobesam
    Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
    Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
    Wieder lachten die Birnen weit und breit;
    Da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab.
    Legt mir eine Birne mit ins Grab."
    Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
    Trugen von Ribbeck sie hinaus,
    Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
    Sangen "Jesus meine Zuversicht",
    Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
    "He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?"

    So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
    Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
    Der Neue freilich, der knausert und spart,
    Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
    Aber der Alte, vorahnend schon
    Und voll Misstrauen gegen den eigenen Sohn,
    Der wusste genau, was damals er tat,
    Als um eine Birn' ins Grab er bat,
    Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
    Ein Birnbaumsprössling sprosst heraus.

    Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
    Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
    Und in der goldenen Herbsteszeit
    Leuchtet's wieder weit und breit.
    Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
    So flüstert's im Baume: "Wiste 'ne Beer?"
    Und kommt ein Mädel, so flüstert's: "Lütt Dirn,
    Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn."

    So spendet Segen noch immer die Hand
    Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland..



    Theodor Fontane

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  11. Neli

    Neli Optimistin

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    Noch ist die Zeit des Jahrs zu sehn, und die Gefilde
    Des Sommers stehn in ihrem Glanz, in ihrer Milde;
    Des Feldes Grün ist prächtig ausgebreitet,
    Allwo der Bach hinab mit Wellen gleitet.

    So zieht der Tag hinaus durch Berg und Tale,
    Mit seiner Unaufhaltsamkeit und seinem Strahle,
    Und Wolken ziehn in Ruh', in hohen Räumen,
    Es scheint das Jahr mit Herrlichkeit zu säumen.


    Friedrich Hölderlin

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  12. Neli

    Neli Optimistin

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    Tiefer sinket schon die Sonne,
    Und es atmet alles Ruhe,
    Tages Arbeit ist vollendet,
    Und die Kinder scherzen munter.
    Grüner glänzt die grüne Erde,
    Eh' die Sonne ganz versunken.
    Milden Balsam hauchen leise
    In die Lüfte nun die Blumen,
    Der die Seele zart berühret,
    Wenn die Sinne selig trunken.
    Kleine Vögel, ferne Menschen,
    Berge, himmelan geschwungen,
    Und der große Silberstrom,
    Der im Tale schlank gewunden,
    Alles scheint dem Dichter redend,
    Denn er hat den Sinn gefunden:
    Und das All ein einzig Chor,
    Manches Lied aus einem Munde.


    Friedrich von Schlegel (1772-1829)


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  13. Neli

    Neli Optimistin

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    Ich war erst sechzehn Sommer alt,
    Unschuldig und nichts weiter,
    Und kannte nichts als unsern Wald,
    Als Blumen, Gras und Kräuter.

    Da kam ein fremder Jüngling her;
    Ich hatt' ihn nicht verschrieben,
    Und wußte nicht wohin noch her;
    Der kam und sprach von Lieben.

    Er hatte schönes langes Haar
    Um seinen Nacken wehen;
    So einen Nacken, als der war,
    Hab' ich noch nie gesehen.

    Sein Auge, himmelblau und klar!
    Schien freundlich was zu flehen,
    So blau und freundlich, als das war,
    Hab ich noch kein's gesehen.

    Und sein Gesicht, wie Milch und Blut
    Ich hab's nie so gesehen;
    Auch was er sagte, war sehr gut.
    Nur konnt' ich's nicht verstehen.

    Er ging mir allenthalben nach,
    Und drückte mir die Hände,
    Und sagte immer O und Ach,
    Und küßte sie behende.

    Ich sah ihn einmal freundlich an,
    Und fragte, was er meinte;
    Da fiel der junge schöne Mann
    Mir um den Hals und weinte.

    Das hatte niemand noch getan;
    Doch war's mir nicht zuwider
    Und meine beiden Augen sahn
    In meinen Busen nieder.

    Ich sagt' ihm nicht ein einzig Wort,
    Als ob ich's übel nähme,
    Kein einzig's, und - er flohe fort;
    Wenn er doch wieder käme!


    Matthias Claudius (1740-1815)

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  14. Neli

    Neli Optimistin

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    Es blüht um mich des Abends Stille,
    es klingt noch fern ein letztes Lied,
    das von den weiten Gärten drüben
    im Abendwind herüberzieht.

    Das ist des Tages letztes Klingen,
    nun naht die nächtlich dunkle Ruh
    und deckt mit ihren Friedensschleiern
    still alle heiße Sehnsucht zu.


    Theo Schäfer (1872)


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  15. Neli

    Neli Optimistin

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    Ihr Vöglein in den Lüften,
    Schwingt mit Gesang euch fort
    Und grüßet mir den teuren,
    Den lieben Heimatsort!

    Ihr Lerchen, nehmt die Blüten,
    Die zarten mit hinaus!
    Ich schmückte sie zur Zierde
    Für's teure Vaterhaus.

    Du Nachtigall, o schwinge
    Dich doch zu mir herab
    Und nimm die Rosenknospe
    Auf meines Vaters Grab!


    Friedrich Nietzsche (1844-1900)

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  16. Neli

    Neli Optimistin

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    Ein Hase sitzt auf einer Wiese,
    des Glaubens, niemand sähe diese.

    Doch, im Besitze eines Zeisses,
    betrachtet voll gehaltnen Fleißes

    vom vis-a-vis gelegnen Berg
    ein Mensch den kleinen Löffelzwerg.

    Ihn aber blickt hinwiederum
    ein Gott von fern an, mild und stumm.


    Christian Morgenstern


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  17. Neli

    Neli Optimistin

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    Du schönes Fischermädchen,
    Treibe den Kahn ans Land;
    Komm zu mir und setze dich nieder,
    Wir kosen Hand in Hand.

    Leg an mein Herz dein Köpfchen
    Und fürchte dich nicht zu sehr;
    Vertraust du dich doch sorglos
    Täglich dem wilden Meer.

    Mein Herz gleicht ganz dem Meere,
    Hat Sturm und Ebb' und Flut,
    Und manche schöne Perle
    In seiner Tiefe ruht.


    Heinrich Heine


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  18. fleckchen63

    fleckchen63 Mandy

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    Sonnenuntergang

    Wo bist du ? trunken dämmert die Seele mir
    Von aller deiner Wonne; denn eben ists,
    Daß ich gelauscht, wie, goldner Töne
    Voll, der entzückende Sonnenjüngling


    Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt';
    Es tönten rings die Wälder und Hügel nach.
    Doch fern ist er zu frommen Vökern,
    Die ihn noch ehren, hinweggegangen.


    Friedrich Hölderlin

     

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  19. fleckchen63

    fleckchen63 Mandy

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    Raupe und Schmetterling

    Es kriecht im Gras eine Raupe fürbaß,
    Und neben ihr ein Schmetterling fliegt.
    Die Raupe eilfertig sich krümmt und biegt,
    Der Schmetterling tanzt auf luftiger Straß'.

    Grashalme wollen erklettert sein
    Von jedem kriechenden Raupenbein.
    Der Schmetterling wiegt sich über den Dingen,
    Wie Wünsche, die flink den Tod überspringen;

    Wie Gedanken der Liebsten, die mich begleiten,
    Fortflüchtend spielend aus irdischen Zeiten,
    Gedanken, die schnell voraus schon eilen,
    Den Worten auf geschriebenen Zeilen.


    Max Dauthendey

     

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  20. Neli

    Neli Optimistin

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    Hoch auf dem Gipfel deiner Gebirge
    Steh ich und staun ich.
    Glühend begeistert, hellige Koppe,
    Himmelsstürmerin!

    Weit in die Ferne
    Schweifen die trunknen, freudigen Blicke;
    Überall Leben, üppiges Streben,
    Überall Sonnenschein!

    Blühende Fluren, schimmernde Städte,
    Dreier Könige glückliche Länder
    Schau ich begeistert, schau ich mit hoher,
    Mit inniger Lust.

    Auch meines Vaterlands Grenzen erblick ich,
    Wo mich des Leben freundlich begrüßte,
    Wo mich der Liebe hellige Sehnsucht
    Glühend ergriff.

    Sei mir gesegnet hier in der Ferne,
    Liebliche Heimat!
    Sei mir gesegnet, Land meiner Träume,
    Kreis meiner Lieben, sei mir gegrüßt!


    Theodor Körner

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