Bitte alle mitmachen: Naturgedichte und -lieder

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 18. März 2007.

  1. Neli

    Neli Optimistin

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    Ging heut morgen übers Feld,
    Tau noch auf den Gräsern hing;
    Sprach zu mir der lust'ge Fink:
    "Ei du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt?
    Du! Wird's nicht eine schöne Welt?
    Zink! Zink! Schön und flink!
    Wie mir doch die Welt gefällt!"

    Auch die Glockenblum' am Feld
    Hat mir lustig, guter Ding',
    Mit den Glöckchen, klinge, kling,
    Ihren Morgengruß geschellt:
    "Wird's nicht eine schöne Welt?
    Kling, kling! Schönes Ding!
    Wie mir doch die Welt gefällt! Heia!"

    Und da fing im Sonnenschein
    Gleich die Welt zu funkeln an;
    Alles Ton und Farbe gewann
    Im Sonnenschein!
    Blum' und Vogel, groß und klein!
    "Guten Tag, ist's nicht eine schöne Welt?
    Ei du, gelt? Schöne Welt?"

    Text und Vertonung: Gustav Mahler (1860-1911)
     

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  2. Neli

    Neli Optimistin

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    Rose, Meer und Sonne
    Sind ein Bild der Liebsten mein,
    Die mit ihrer Wonne
    Faßt mein ganzes Leben ein.

    Aller Glanz, ergossen,
    Aller Tau der Frühlingsflur,
    Liegt vereint beschlossen
    In dem Kelch der Rose nur.

    Alle Farben ringen,
    Alle Düft' im Lenzgefild',
    Um hervorzubringen
    Im Verein der Rose Bild.

    Alle Ströme haben
    Ihren Lauf auf Erden bloß,
    Um sich zu begraben
    Sehnend in des Meeres Schoß.

    Alle Quellen fließen
    In den unerschöpften Grund,
    Einen Kreis zu schließen
    Um der Erde blüh'ndes Rund.


    Friedrich Rückert
     

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  3. Marakion

    Marakion Neues Mitglied

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    Wach auf, meins Herzens Schöne,
    herzallerliebste mein.
    Ich hör ein süß' Getöne
    von kleinen Waldvögelein.
    Die hör' ich so lieblich singen,
    ich mein' ich seh' den Tagesschein
    vom Orient herdringen.

    Ich hör' die Hahnen krähen
    und spür' den Tag dabei,
    die kühlen Winde wehen,
    die Sternlein leuchten frei.
    Singt uns Frau Nachtigalle,
    singt uns ein' süße Melodei,
    sie neut den Tag mit Schalle.

    Selig ist Tag und Stunde,
    darin du bist geborn'n.
    Gott grüßt mir dein rot Munde,
    den ich hab mir erkorn!
    Kann mir kein Liebres werden,
    schau, dass mein Lieb nicht sein verlorn!
    Du bist mein Trost auf Erden.

    "Bergreihen" - Nürnberg 1547
    Melodie: Johann Friedrich Reichard
    (1752-1814) - Satz unbekannt.

    Einen schönen Feiertag wünscht
    Marion
     
  4. fleckchen63

    fleckchen63 Mandy

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    Mohn

    Mein Gesicht so fröhlich und rot wie Blut
    nein - nicht verlegen, sondern voller Mut.
    Im sommerlichen Korn ich der Farbtupfer bin,
    werde geliebt und jeder schaut zu mir hin.
    Zart besaitet ist mein kurzes Leben
    schon ein leiser Wind lässt mich erbeben.


    Wer mich pflückt und in die Vase stellt
    wird bald sehen, das ist nicht meine Welt.
    Als bald sind meine Blätter nicht mehr frisch
    fallen kraftlos und sterbend zu Tisch.
    Nimm lieber den Pinsel, Farbe und Licht
    und male mein immer fröhliches Gesicht.



    [​IMG]
    Liebe Grüße von fleckchen​
     
  5. Neli

    Neli Optimistin

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    Es kehrt die dunkle Schwalbe
    Aus fernem Land zurück,
    Die frommen Störche kehren
    Und bringen neues Glück.

    An diesem Frühlingsmorgen,
    So trüb' verhängt und warm,
    Ist mir, als fänd' ich wieder
    Den alten Liebesharm.

    Es ist als ob mich leise
    Wer auf die Schulter schlug,
    Als ob ich säuseln hörte,
    Wie einer Taube Flug.

    Es klopft an meine Türe,
    Und ist doch niemand draus;
    Ich atme Frühlingsdüfte,
    Und habe keinen Strauß.

    Es ruft mir aus der Ferne,
    Ein Auge sieht mich an,
    Ein alter Traum erfaßt mich
    Und führt mich seine Bahn.


    Karl August Candidus
     

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  6. Neli

    Neli Optimistin

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    Abend wird es wieder,
    Über Wald und Feld
    Säuselt Frieden nieder
    Und es ruht die Welt.

    Nur der Bach ergießet
    Sich am Felsen dort,
    Und er braust und fließet
    Immer, immer fort.

    Und kein Abend bringet
    Frieden ihm und Ruh,
    Keine Glocke klinget
    Ihm ein Rastlied zu.

    So in deinem Streben
    Bist, mein Herz, auch du:
    Gott nur kann dir geben
    Wahre Abendruh.


    August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
     

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  7. Marakion

    Marakion Neues Mitglied

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    Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)

    Zur Musik der vierten Symphonie erklingt der neuzeitliche Text von
    Eugen Eckert ...

    Du Ursprung allen Lebens,
    der Schöpfung, Licht und Atem.
    Du Sonnenstrahl für Herzen,
    du Wort das Liebe wirkt,
    behüte und bewahre
    uns Menschen Tag und Nacht
    und schenk, dass selbst im Dunkeln
    stets neue Hoffnung lacht.

    Dein Segen Gott begleite uns
    auf Wegen, die wir gehen,
    dass wir all das bestehen,
    was vor uns liegen mag.
    Es leuchte uns dein Angesicht,
    dann stellt sich Frieden bei uns ein.
    Und wen du Gott so segnest
    wird selbst ein Segen sein.

    Du Quell im dürren Tale,
    du Tau gehüllter Segen,
    du Rinnsal aus dem Felsen,
    du unerschöpfte Kraft.
    Erquicke Geist und labe,
    die durstig sind und leer,
    und tröste all die Herzen,
    die traurig sind und schwer.

    Gott deine Zukunft blüht und reift,
    wir können sie schon schauen,
    Dein Reich willst du hier bauen,
    wie du verheißen hast.
    Mit Freuden werden eilen sie
    du lädt die Völker zu dir ein.
    Mit Jauchzen wird man teilen
    vor dir Fisch, Brot und Wein.

    Schade, dass ich die Melodie nicht zu euch tragen kann ....
    Aber vielleicht kennt ihr sie ja auch?

    Ich wünsche euch allen
    einen besonders schönen Sonntag
    Marion
     
  8. Neli

    Neli Optimistin

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    Nach einem Gewitter

    Auf den Blumen flimmern Perlen,
    Philomelens Klagen fließen,
    Mutiger nun dunkle Erlen
    In die reinen Lüfte sprießen.

    Und dem Tale, so erblichen,
    Kehret holde Röte wieder,
    In der Blüten Wohlgerüchen
    Baden Vögel ihr Gefieder.


    Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836)
     

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  9. Marakion

    Marakion Neues Mitglied

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    Guten Abend!

    Die Mücken tanzen überm Quell,
    schon fällt der erste Tau,
    des Rebhuhns rauher Abendruf
    erfüllt nun Feld und Au.
    Die Amsel flötet klar und hell,
    der warme Wind sich kühlt,
    rund um die Burg, um Wall und Stuf'
    noch manche Schwalbe spielt.

    Das Abendlicht wird golden schon,
    die Drossel probt im Hag,
    Rotkehlchen wählt sein schönstes Lied
    zum Abschied für den Tag.
    Goldammer singt im Klageton -
    aus Kummer um ihr Nest?
    Zaunkönig ist noch lang' nicht müd',
    huscht hurtig durchs Geäst.

    Die Rose faltet jetzt ihr Kleid,
    der Fingerhut nickt ein,
    der Heckenkirsche Wohlgeruch
    strömt in das Tal hinein ...
    Lass fahren Tand und Lustbarkeit,
    Zerstreuung, eitles Spiel!
    Natur zeigt dir in buntem Buch
    der Wunderdinge viel.

    Robert Tannahill
    (aus dem Tagebuch der Edith Holden "Die schöne Stimme der Natur")

    Viel Freude und
    eine gute Nacht
    wünscht
    Marion
     
  10. Neli

    Neli Optimistin

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    Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre;
    Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
    Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere;
    Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort!

    Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
    Wer führt die Sonn aus ihrem Zelt?
    Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne
    Und läuft den Weg gleich als ein Held.

    Vernimm's, und siehe die Wunder der Werke,
    Die die Natur dir aufgestellt!
    Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
    Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?

    Kannst du der Wesen unzählbare Heere,
    Den kleinsten Staub fühllos beschaun?
    Durch wen ist alles? O gib ihm die Ehre!
    Mir, ruft der Herr, sollst du vertraun.

    Mein ist die Kraft, mein ist Himmel und Erde;
    An meinen Werken kennst du mich.
    Ich bin's, und werde sein, der ich sein werde,
    Dein Gott und Vater ewiglich.

    Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
    Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
    Ich bin's! Mich liebe von ganzem Gemüte,
    Und nimm an meiner Gnade teil.


    Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)
     

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  11. Marakion

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    O Juni, Juni komm, wir warten dein!
    Dein Atem macht so fröhlich und beschwingt.
    Vom Fluss her weht ein Wind ins Tal hinein,
    der aus der Ferne milde Düfte bringt
    und zitternd durch das Laub der Pappeln klingt.
    Kein wilder Sturm beschwert uns das Gemüt,
    nur heiteres Gewölk am Hmmel zieht.

    "Irdisches Paradies" W. Morris

    Viel Freude für
    den heutigen Tag!
    Marion
     
  12. fleckchen63

    fleckchen63 Mandy

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    Fröhlicher Regen

    Wie der Regen tropft,
    An die Scheiben klopft,
    Jeder Strauch ist nass bezopft.

    Wie der Regen springt!
    In den Blättern singt
    Eine Silberuhr.
    Durch das Gras hin läuft,
    Wie eine Schneckenspur,
    Ein Streifen weiß beträuft.

    Das stürmische Wasser schießt
    In die Regentonne,
    Dass die überfließt,
    Und in breitem Schwall
    Auf den Weg bekiest
    Stürzt Fall um Fall.

    Und der Regenriese,
    Der Blauhimmelhasser,
    Silbertropfenprasser,
    Niesend fasst er in der Bäume Mähnen,
    Lustvoll schnaubend in dem herrlich vielen Wasser.

    Und er lacht mit fröhlich weißen Zähnen
    Und mit kugelrunden, nassen Freudentränen.
    Clemens Brentano
     
  13. Marakion

    Marakion Neues Mitglied

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    Ich sah den Roten Fingerhut am Waldesrand
    so hoch und ernst im Abendlichte stehen.
    Emporgereckter Finger einer dunklen Hand?
    Sinnträcht'ges Bild von Blühen und Vergehen?

    In stiller Glut stand er in jenem Abendlicht,
    von innen zart getupft das Blütenkleid,
    die langgelippten Glocken dicht an dicht -
    das Sinnbild einer großen Einigkeit?

    O Auge, nimm die Schönheit in dich auf,
    hier gilt es, nicht zu rätseln,
    nur zu schauen!
    Lass Freude, schlichter Freude
    ihren Lauf,
    dem Hauch des Göttlichen
    schenk dein Vertrauen!

    E. M. Holden
    (aus: "Die schöne Stimme der Natur")
     
  14. Marakion

    Marakion Neues Mitglied

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    Dich rühmt der Morgen! (1)

    Dich rühmt der Morgen.
    Leise, verborgen
    singt die Schöpfung dir Gott ihr Lied.
    Es will erklingen
    in allen Dingen
    und in allem was heut' geschieht.

    Du füllst mit Freude
    der Erde Weite.
    Gehst zum Geleite
    an unsrer Seite,
    bis wie der Tau um uns,
    wie Luft und Wind.
    Sonnen erfüllen
    dir deinen Willen.
    Sie gehn und preisen
    mit ihren Kreisen
    der Weisheit Überfluss,
    aus dem sie sind ...

    Einen wunderschönen
    guten Morgen wünscht
    Marion
     
  15. Neli

    Neli Optimistin

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    Siehe, wie wunderlieblich der Abend lacht!
    O nun singe noch, Seele, dein Lied vor Nacht!
    O nun singe noch dein wunderliebliches Lied,
    ehe der Tag auf rosiger Wolke von hinnen zieht!


    Christian Morgenstern (1871-1914)
     

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  16. Marakion

    Marakion Neues Mitglied

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    Dich rühmt der Morgen (2)

    (auch: In die ist Freude)

    Du hast das Leben
    allen gegeben.
    Gib uns heute dein gutes Wort.
    So geht dein Segen
    auf unsern Wegen
    bis die Sonne sinkt, mit uns fort.

    Du bist der Anfang,
    dem wir vertrauen,
    du bist das Ende,
    auf das wir schauen,
    was immer kommen man,
    du bist uns nah.

    Wir aber gehen,
    von dir gesehen,
    in dir geborgen,
    durch Nacht und Morgen
    und singen ewig dir: Halleluja!

    Komposition: Giovanni Giacomo Gastoldi (1591)
    Text von Jörg Zink (1982)

    Schönes Wochenende!
    Marion
     
  17. Neli

    Neli Optimistin

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    Ein blauer Sommer glanz- und glutenschwer
    Geht über Wiesen, Felder, Gärten her.
    Die Sonnenkrone glüht auf seinen Locken,
    Sein warmer Atem läutet Blütenglocken.
    Ein goldnes Band umzieht die blaue Stirne,
    Schwer aus den Zweigen fällt die reife Frucht
    Und Sens' und Sichel blitzt auf Flur und Feld,
    Und rot von Rosen ist die ganze Welt.

    Karl Busse (1872-1918)


    [​IMG]
     
  18. Juliane

    Juliane Neues Mitglied

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    Weserbergland
    --- Schön ---

    Danke Neli,das brauch ich heute morgen.
    LG von Elke.
     
  19. Neli

    Neli Optimistin

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    Goldner Schein
    Deckt den Hain;
    Mild beleuchtet Zauberschimmer
    Der umbüschten Waldburg Trümmer.

    Still und hehr
    Strahlt das Meer;
    Heimwärts gleiten, sanft wie Schwäne,
    Fern am Eiland Fischerkähne.

    Silbersand
    Blinkt am Strand;
    Röter schweben hier, dort blässer,
    Wolkenbilder im Gewässer.

    Rauschend kränzt,
    Gold beglänzt,
    Wankend Ried des Vorlands Hügel,
    Wild umschwärmt vom Seegeflügel.

    Malerisch
    Im Gebüsch
    Winkt mit Gärtchen, Laub und Quelle
    Die bemooste Klausnerzelle.

    Auf der Flut
    Stirbt die Glut;
    Schon erblasst der Abendschimmer
    An der hohen Waldburg Trümmer.

    Vollmondschein
    Deckt den Hain;
    Geisterlispel wehn im Tale
    Um versunkne Heldenmale.


    Friedrich von Matthisson (1761-1831)
     

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  20. netti66

    netti66 Neues Mitglied

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    Niedersachsen
    Die Rose

    Ein Röschen, schön wie,s je der Norden sah,
    Ganz einsam wuchs an eines Gärtchens Rand.
    Noch nie war eine süßre Blume da,
    Und schönre Gärten waren nie bekannt.

    Die Mädchen tanzten um es Ringelreihn,
    Und weise Dichter es im Lied besangen.
    Die flinken Elfen nachts im Mondenschein
    Begossen es und küßten,s voll Verlangen.

    Doch weh! Der Gärtner gab nicht mehr drauf acht;
    Mädchen und Elfen kamen nimmer wieder;
    Und Dürre hat Raupen hergebracht;
    Die ließen sich auf Zweig und Knospen nieder.

    Gott schütz den Stock! Wenn Himmel Hilf´ nicht sendet,
    Des Gartens schönste Blume dann verendet.

    William Browne of Tavistock (um 1590- um 1643)
     

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