Bitte alle mitmachen: Herbstgedichte

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Neli, 17. September 2005.

  1. poldi

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    Fülle

    Genug ist nicht genug!
    Gepriesen werde der Herbst!
    Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte!
    Tief beugt sich mancher allzureich beschwerte,
    der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde.

    Genug ist nicht genug! Ea lacht im Laube!
    Die saftige Pfirsiche winkt dem durstigen Munde!
    Die trunknen Wespen summen in die Runde;
    " Genug ist nicht genug!" um eine Traube.

    Genug ist nicht genug! Mit vollen Zügen
    schlürft Dichtergeist am Borne des Genusses,
    das Herz, auch es bedarf des Überflusses,
    genug kann nie und nimmermehr genügen!

    Conrad Ferdinand Meyer

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  2. Neli

    Neli Optimistin

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    Auszug aus dem Oratorium "Die Jahreszeiten"
    von Joseph Haydn

    Was durch seine Blüte
    der Lenz zuerst versprach,
    was durch seine Wärme
    der Sommer reifen hieß,
    zeigt der Herbst in Fülle
    dem frohen Landmann jetzt.

    Den reichen Vorrat fährt er nun
    auf hochbeladnen Wagen ein.
    Kaum fasst der weiten Scheune Raum,
    was ihm sein Feld hervorgebracht.

    Sein heitres Auge blickt umher,
    es misst den aufgetürmten Segen ab,
    und Freude strömt in seine Brust.
     

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  3. Neli

    Neli Optimistin

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    Am grauen Strand, am grauen Meer
    und seitab liegt die Stadt;
    der Nebel drückt die Dächer schwer
    und durch die Stille braust das Meer
    eintönig um die Stadt.

    Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
    kein Vogel ohn' Unterlaß:
    die Wandergans mit hartem Schrei
    nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
    am Strande weht das Gras.

    Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
    du graue Stadt am Meer;
    der Jugend Zauber für und für
    ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
    du graue Stadt am Meer.



    Theodor Storm
     

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  4. Neli

    Neli Optimistin

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    Nun laß den Sommer gehen,
    Laß Sturm und Winde wehen.
    Bleibt diese Rose mein,
    Wie könnt ich traurig sein?


    Joseph von Eichendorff
     

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  5. poldi

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    Erntefestlied

    Wagen auf Wagen schwankte herein.
    Scheunen und Boden wurden zu klein.
    Danket dem Herrn und preist seine Macht.
    Glücklich ist wieder die Ernte vollbracht.
    Hoch auf der Fichte flattert der Kranz.
    Geigen und Brummbaß laden zum Tanz.
    Leicht wird das Leben trotz Mühe und Plag,
    krönet die Arbeit ein festlicher Tag.
    Seht ihr der Kinder fröhliche Schar,
    blühende Wangen, goldlockiges Haar?
    Hört ihr das jubeln? O liebliches Los,
    fällt ihnen reif doch die Frucht in den Schoß!
    Wir aber furchen, den Pflug in der Hand,
    morgen geschäftig aufs neue das Land.
    Ewig da reiht, nach des ewigen Rat,
    Saat sich an Ernte und Ernte an Saat.

    Julius Sturm



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  6. Neli

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    Cora an die Sonne


    Nach so vielen trüben Tagen
    Send' uns wiederum einmal,
    Mitleidsvoll für uns're Klagen,
    Einen sanften milden Strahl.

    Liebe Sonne! trink' den Regen,
    Der herab zu stürzen dräut;
    Deine Strahlen sind uns Segen,
    Deine Blicke - Seligkeit.

    Schein', ach, scheine, liebe Sonne!
    Jede Freude dank' ich dir;
    Alle Geists- und Herzenswonne,
    Licht und Wärme kommt von dir.


    Gabriele von Baumberg (1758-1839)
     

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  7. Neli

    Neli Optimistin

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    Herbstlied

    Herz, nun so alt und noch immer nicht klug,
    Hoffst du von Tagen zu Tagen,
    Was dir der blühende Frühling nicht trug,
    Werde der Herbst dir noch tragen!

    Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
    Immer zu schmeicheln, zu kosen.
    Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch,
    Abends verstreut er die Rosen.

    Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch,
    Bis er ihn völlig gelichtet.
    Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch,
    Was wir geliebt und gedichtet

    Friedrich Rückert
     

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  8. Bergriese

    Bergriese Herr der Berge - in memoriam † 4.9.2010

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    Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!
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    Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!
    Er bringt uns Wind, hei hussassa!
    Schüttelt ab die Blätter,
    bringt uns Regenwetter.
    Heia hussassa, der Herbst ist da!

    Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!
    Er bringt uns Obst, hei hussassa!
    Macht die Blätter bunter,
    wirft die Äpfel runter.
    Heia hussassa, der Herbst ist da!

    Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!
    Er bringt uns Wein, hei hussassa!
    Nüsse auf den Teller,
    Birnen in den Keller.
    Heia hussassa, der Herbst ist da!

    Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da!
    Er bringt uns Spaß, hei hussassa!
    Rüttelt an den Zweigen,
    läßt die Drachen steigen.
    Heia hussassa, der Herbst ist da!



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  9. Herr Rossi

    Herr Rossi Neues Mitglied

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    endlich eine Spur

    Hallo,

    seit Ewigkeiten suche ich nun schon verzweifelt nach dem vollständigen Text dieses wunderschönen Herbstliedes - bislang ohne Erfolg - doch nun endlich eine Spur!

    Die Melodie kenne ich, die erste Strophe auch, sie endet nach meiner Erinnerung allerdings nicht mit " wenn aus grauen Wolken dunkler Regen niederrinnt", sondern mit "in das Tal und da geht uns ein Lied nicht aus dem Sinn". Die Zeile mit den Wolken könnte aus einer der anderen Strophen stammen. (Vielleicht ist es aber auch umgekehrt...)

    Sollten Sie auf weitere Fragmente dieses Liedes stossen,
    würde ich mich unbändig über eine Nachricht freuen.

    Gruss

    Herr Rossi
     
  10. Neli

    Neli Optimistin

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    Hallo, Herr Rossi,

    ich habe auch schon meine alten Bücher durchgesehen,
    aber dieses Gedicht leider nicht gefunden.


    Hier ein Herbstgedicht von Theodor Storm:

    Schon ins Land der Pyramiden
    Flohn die Störche übers Meer;
    Schwalbenflug ist längst geschieden,
    Und die Sonne scheint nicht mehr.

    Seufzend in geheimer Klage
    Streift der Wind das letzte Grün;
    Und die Süßen Sommertage,
    Ach, sie sind dahin, dahin!

    Nebel hat den Wald verschlungen,
    Der dein stillstes Glück gesehn;
    Ganz in Duft und Dämmerungen
    Will die schöne Welt vergehn.

    Nur noch einmal bricht die Sonne
    Unaufhaltsam durch den Duft,
    Und ein Strahl der alten Wonne
    Rieselt über Tal und Kluft.

    Und es leuchten Wald und Heide,
    Daß man sicher glauben mag,
    Hinter allem Winterleide
    Lieg' ein gold'ner Frühlingstag.
     

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  11. Neli

    Neli Optimistin

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    Herbstsehnsucht

    Nun blickt schon durch die Hagdornlücke
    die grüne Sommerbank hervor,
    die Spinne webt auf weißer Brücke,
    das Weinlaub glüht vom Bogentor;
    Braun nickt am Berg das Waldgehänge,
    doch seine Stimmen floh`n gen Süd`,
    die Sonnenluft ist ohne Klänge
    und ohne Duft - verhallt, verblüht!

    Doch leuchtend zieht`s mich in die Weite,
    um die der goldene Schleier rinnt,
    es weben summendes Geleite
    mir Waldesquell und Heidenwind;
    Ein Wolkenschiff, aus Schnee die Linnen
    gebläht, durchkreuzt die blaue Bai,
    mit seinem Flug möcht ich von hinnen -
    Wohin? Entfliehn - wohin es sei!

    Ich möcht`auf Alpenfirn mich schwingen,
    den keiner Gemse Fuß betrat -
    im Urwaldtiefe möcht`ich dringen
    auf ihrer Wildspur nächtigem Pfad -
    durch ungemessene Wüste reiten,
    von ihrem Felsenbrand umrauscht -
    auf Silberfluten möcht`ich gleiten,
    in goldenen Sonnenstrom getaucht!

    Doch glänzend zieht das Segellinnen
    dahin, im Blau der Weite fort;
    wie Schnee im Lichte seh`ich`s rinnen,
    nur meine Träume stehn an Bord.
    Ein braunes Blatt durchirrt die Lüfte,
    und um mich schauert kühl der Wald,
    die Sonnenluft ist ohne Düfte


    Wilhelm Jensen (15.02.1837-24.11.1911)
     

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  12. berti

    berti Neues Mitglied

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    Abschied und Hoffnung



    Leise ziehen des Herbstes Tage .

    Der goldene Oktober ist dahin.

    Der Winter wird bald kommen,

    das ist keine Frage.



    Doch auch des Winters Tage sind schön.

    Ihr werdet es bald seh´n.

    Drum seid nicht traurig, müsst keine Tränen vergießen.

    Bald werden auch wieder Frühlingsblumen sprießen.

    Es dauert alles seine Zeit,

    aber bald, ist es so weit.
     

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  13. Mayin

    Mayin Neues Mitglied

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    Herbsttag

    Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
    Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
    und auf den Fluren laß die Winde los.

    Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
    gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
    dränge sie zur Vollendung hin und jage
    die letzte Süße in den schweren Wein.

    Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
    Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
    wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
    und wird in den Alleen hin und her
    unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


    Rainer Maria Rilke
     
  14. Neli

    Neli Optimistin

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    Meeresstrand

    Ans Haff nun fliegt die Möwe,
    Und Dämmerung bricht herein;
    Über die feuchten Watten
    Spiegelt der Abendschein


    Graues Geflügel huschet
    Neben dem Wasser her;
    Wie Träume liegen die Inseln
    Im Nebel auf dem Meer.


    Ich höre des gärenden Schlammes
    Geheimnisvollen Ton,
    Einsames Vogelrufen -
    So war es immer schon.


    Noch einmal schauert leise
    Und schweigt dann der Wind;
    Vernehmlich werden die Stimmen,
    Die über der Tiefe sind.


    Theodor Storm
     

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  15. Neli

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    Der gute Hirt

    Was sorgest du? Sei stille, meine Seele!
    Denn Gott ist ein guter Hirt,
    Der mir, auch wenn ich mich nicht quäle,
    Nichts mangeln lassen wird.

    Er weidet mich auf blumenreicher Aue,
    Er führt mich frischen Wassern zu,
    Und bringet mich im kühlen Taue
    Zur sichern Abendruh'.

    Er hört nicht auf, mich liebreich zu beschirmen,
    Im Schatten vor des Tages Glut,
    In seinem Schoße vor den Stürmen
    Und schwarzer Bosheit Wut.

    Auch wenn er mich durch finstre Täler leiten,
    Mich durch die Wüste führen wird,
    Will ich nichts fürchten; mir zu Seiten
    Geht dieser treue Hirt.

    Ich aber will ihn preisen und ihm danken!
    Ich halt an meinem Hirten fest;
    Und mein Vertrauen soll nicht wanken.



    Johann Peter Uz (1720-1796)
     

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  16. Neli

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    Allerseelen

    Stell auf den Tisch die duftenden Reseden,
    Die letzten roten Astern trag herbei,
    Und laß uns wieder von der Liebe reden,
    Wie einst im Mai.

    Gib mir die Hand, daß ich sie heimlich drücke
    Und wenn man's sieht, mir ist es einerlei,
    Gib mir nur einen deiner süßen Blicke,
    Wie einst im Mai.

    Es blüht und funkelt heut auf jedem Grabe,
    Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei,
    Komm an mein Herz, daß ich dich wieder habe,
    Wie einst im Mai.



    Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812-1864)
     

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  17. Neli

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    Der Herbst des Einsamen

    Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle,
    Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.
    Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle;
    Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
    Gekeltert ist der Wein, die milde Stille
    Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.

    Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;
    Im roten Wald verliert sich eine Herde.
    Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;
    Es ruht des Landmanns ruhige Geberde.
    Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel
    Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.

    Bald nisten Sterne in des Müden Brauen:
    In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden
    Und Engel treten leise aus den blauen Augen
    der Liebenden, die sanfter leiden.
    Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,
    Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.


    Georg Trakl
     

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  18. Neli

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    Komm in den totgesagten Park und schau:
    Der schimmer ferner lächelnder gestade,
    Der reinen wolken unverhofftes blau,
    Erhellt die weiher und die bunten pfade.

    Dort nimm das tiefe gelb, das weiche grau
    Von birken und von buchs, der wind ist lau,
    Die späten rosen welkten noch nicht ganz,
    Erlese, küsse sie und flicht den kranz.

    Vergiss auch diese letzten astern nicht,
    Den purpur um die ranken wilder reben,
    Und auch was übrig bleib von grünem leben
    Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.



    Stefan George
     

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  19. Neli

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    Jetzt reifen schon die roten Berberitzen,
    alternde Astern atmen schwach im Beet.
    Wer jetzt nicht reich ist, da der Sommer geht,
    wird immer warten und sich nie besitzen.
    Wer jetzt nicht seine Augen schließen kann,
    gewiß, daß eine Fülle von Gesichten in ihm
    nur wartet bis die Nacht begann,
    um sich in seinem Dunkel aufzurichten:-
    der ist vergangen wie ein alter Mann.
    Dem kommt nichts mehr, dem stößt kein Tag mehr zu,
    und alles lügt ihn an, was ihm geschieht;
    auch du, mein Gott.
    Und wie ein Stein bist du,
    welcher ihn täglich in die Tiefe zieht.


    Rainer Maria Rilke
     

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  20. Neli

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    Der Apfel war nicht gleich am Baum,
    da war erst lauter Blüte.
    Das war erst lauter Blütenschaum
    und lauter Lieb und Güte.
    Dann waren Blätter grün an grün
    und grün an grün nur Blätter.
    Die Amsel nach des Tages Mühn,
    sie sang ihr Abendlied gar kühn
    und auch bei Regenwetter.
    Der Herbst, der macht die Blätter steif
    der Sommer muß sich packen.
    Hei! Daß ich auf die Finger pfeif
    da sind die ersten Äpfel reif
    und haben rote Backen.
    Und was bei Sonn` und Himmel war
    erquickt nun Mund und Magen
    und macht die Augen hell und klar.
    So rundet sich das Apfeljahr
    und mehr ist nicht zu sagen.

    Matthias Claudius
     

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