Frühling ..naja mehr wegen der "Frühlingsgefühle" "Es waren zwei Königskinder, die hatten mit der Liebe Müh..... sie konnten zuammen nicht kommen, denn er kam immer zu... Nun denn der Kurpatient "merre" ist immer noch guter Laune, was positiv zu bewerten ist....
Durch den Wald, den dunkeln, geht Holde Frühlingsmorgenstunde, Durch den Wald vom Himmel weht Eine leise Liebeskunde. Selig lauscht der grüne Baum, Und er taucht mit allen Zweigen In den schönen Frühlingstraum, In den vollen Lebensreigen. Blüht ein Blümchen irgendwo, Wird's vom hellen Tau getränket, Das versteckte zittert froh, Daß der Himmel sein gedenket. In geheimer Laubesnacht Wird des Vogels Herz getroffen Von der Liebe Zaubermacht, Und er singt ein süßes Hoffen. All' das frohe Lenzgeschick Nicht ein Wort des Himmels kündet, Nur sein stummer, warmer Blick Hat die Seligkeit entzündet. Also in den Winterharm, Der die Seele hielt bezwungen, Ist dein Blick mir, still und warm, Frühlingsmächtig eingedrungen. Nikolaus Lenau (1802-1850)
Eine Wiese voller Margeriten; tief ein weißes Haus in grünen Büschen; Götterbilder leuchten aus dem Laube. Und ich geh' mit Einer, die mich lieb hat, ruhigen Gemütes in die Kühle dieses weißen Hauses, in den Frieden, Frieden, der voll Sehnsucht wartet, daß wir kommen. Otto Julius Bierbaum (1865-1910)
Die Vöglein die Singen da draußen so hell die Sonne wird warm es geht ja so schnell. Endlich wirds Frühling ich wurd schon ganz wild der ewige Winter kein schönes Bild Der Schnee der war schön auf den herrlichen Bergen doch die Sonne ist schöner Jeder wirds merken.
Gott hieß die Sonne glühen und leuchten durch alle Welt, er hieß die Rosen blühen auf duftigem Blumenfeld, er hieß die Berge sich türmen und über die Lande erheben, ließ Winde wehen und stürmen, schuf vielgestaltiges Leben. Er gab den Vögeln Gefieder, dem Meere sein ewiges Rauschen, mir gab er sinnige Lieder, euch Ohren, ihnen zu lauschen. Und was die Sonne glüh't, was Wind und Welle singt, und was die Rose blüh't, was auf zum Himmel klingt, und was vom Himmel nieder, das weht durch mein Gemüt, das klingt durch meine Lieder. Ihm färbt der Morgensonne Licht Den reinen Horizont mit Flammen, Und über seinem schuld'gen Haupte bricht Das schöne Bild der ganzen Welt zusammen. Friedrich Martin von Bodenstedt (1819-1892)
Das Roseninnere Wo ist zu diesem Innen ein Außen? Auf welches Weh legt man solches Linnen ? Welche Himmel spiegeln sich drinnen in dem Binnensee dieser offenen Rosen, dieser sorglosen, sieh : wie sie lose im Losen liegen, als könnte nie eine zitternde Hand sie verschütten. Sie können sich selber kaum halten; viele ließen sich überfüllen und fließen über von Innenraum in die Tage, die immer voller und voller sich schließen, bis der ganze Sommer ein Zimmer wird, ein Zimmer in einem Traum. Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Frühlingssehnsucht Säuselnde Lüfte wehend so mild Blumiger Düfte atmend erfüllt! Wie haucht ihr mich wonnig begrüßend an! Wie habt ihr dem pochenden Herzen getan? Es möchte euch folgen auf luftiger Bahn! Wohin? Bächlein, so munter rauschend zumal, Wollen hinunter silbern ins Tal. Die schwebende Welle, dort eilt sie dahin! Tief spiegeln sich Fluren und Himmel darin. Was ziehst du mich, sehnend verlangender Sinn, Hinab? Grüßender Sonne spielendes Gold, Hoffende Wonne bringest du hold! Wie labt mich dein selig begrüßendes Bild! Es lächelt am tiefblauen Himmel so mild Und hat mir das Auge mit Tränen gefüllt! Warum? Grünend umkränzet Wälder und Höh'! Schimmernd erglänzet Blütenschnee! So dränget sich alles zum bräutlichen Licht; Es schwellen die Keime, die Knospe bricht; Sie haben gefunden, was ihnen gebricht: Und du? Rastloses Sehnen! Wünschendes Herz, Immer nur Tränen, Klage und Schmerz? Auch ich bin mir schwellender Triebe bewußt! Wer stillet mir endlich die drängende Lust? Nur du befreist den Lenz in der Brust, Nur du! Ludwig Rellstab (1799-1860)
Frühlingsfeier Süßer, goldner Frühlingstag! Inniges Entzücken! Wenn mir je ein Lied gelang, Sollt' es heut' nicht glücken? Doch warum in dieser Zeit An die Arbeit treten? Frühling ist ein hohes Fest: Laßt mich ruhn und beten! Johann Ludwig Uhland (1787-1862)
Mailied Grüner wird die Au, Und der Himmel blau; Schwalben kehren wieder Und die Erstlingslieder Kleiner Vögelein Zwitschern durch den Hain. Aus dem Blütenstrauch Weht der Liebe Hauch: Seit der Lenz erschienen, Waltet sie im Grünen Malt die Blumen bunt, Rot des Mädchens Mund. Seht, der Tauber girrt, Seht, der Tauber schwirrt Um sein liebes Taubchen! Nehmt euch auch ein Weibchen, Wie der Tauber tut, Und seid wohlgemut! Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)
Der Schmetterling Wie soll ich nicht tanzen, Es macht keine Mühe, Und reizende Farben Schimmern hier im Grünen. Immer schöner glänzen Meine bunten Flügel, Immer süßer hauchen Alle kleinen Blüten. Ich nasche die Blüten, Ihr könnt sie nicht hüten. Wie groß ist die Freude, Sei's spät oder frühe, Leichtsinnig zu schweben Über Tal und Hügel. Wenn der Abend säuselt, Seht ihr Wolken glühen; Wenn die Lüfte golden, Scheint die Wiese grüner. Ich nasche die Blüten, Ihr könnt sie nicht hüten. Friedrich von Schlegel (1772-1829)
Es ist zwar kein Mai mehr und der Flieder hat auch ausgeblüht, aber es ist ein schönes Frühlingsgedicht: Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh, Sang Vöglein, hört das Mägdlein zu, Und weithin klang der Zwiegesang Das mondbeglänzte Tal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein gleich Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein; Wie der Gesang zum Herzen drang, Vergeß ich nimmer mein Lebelang. Robert Reinick (1805-1852)
Ich ruhe still im hohen grünen Gras Und sende lange meinen Blick nach oben, Von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlaß, Von Himmelsbläue wundersam umwoben. Und schöne weiße Wolken ziehn dahin Durchs tiefe Blau, wie schöne, stille Träume; – Mir ist, als ob ich längst gestorben bin Und ziehe selig mit durch ewge Räume. Hermann Allmers
Wie wundersam ist doch ein Hügel, der sich ans Herz der Sonne legt, indes des Winds gehaltner Flügel des Gipfels Gräser leicht bewegt. Mit buntem Faltertanz durchwebt sich, von wilden Bienen singt die Luft, und aus der warmen Erde hebt sich ein süßer, hingegebner Duft. Christian Morgenstern (1871-1914)
Der Wiesenbach Kühl und Klarer! Ohne Laut führst du über Moos und helle Steine die bewegte Welle, Busch und Wiese gleich vertraut. Blätter, Blumen, Früchte schwanken dann und wann auf dir dahin, wie verlorene Gedanken einer großen Träumerin. Christian Morgenstern (1871-1914)
Aus alten Märchen winkt es Hervor mit weißer Hand, Da singt es und da klingt es Von einem Zauberland; Wo bunte Blumen blühen Im gold'nen Abendlicht, Und lieblich duftend glühen, Mit bräutlichem Gesicht; Und grüne Bäume singen Uralte Melodei'n, Die Lüfte heimlich klingen, Und Vögel schmettern drein; Und Nebelbilder steigen Wohl aus der Erd' hervor, Und tanzen luft'gen Reigen Im wunderlichen Chor; Und blaue Funken brennen An jedem Blatt und Reis, Und rote Lichter rennen Im irren, wirren Kreis; Und laute Quellen brechen Aus wildem Marmorstein. Und seltsam in den Bächen Strahlt fort der Widerschein. Ach, könnt' ich dorthin kommen, Und dort mein Herz erfreu'n, Und aller Qual entnommen, Und frei und selig sein! Ach! jenes Land der Wonne, Das seh' ich oft im Traum, Doch kommt die Morgensonne, Zerfließt's wie eitel Schaum. Heinrich Heine (1797-1856)
Ging heut morgen übers Feld, Tau noch auf den Gräsern hing; Sprach zu mir der lustge Fink: "Ei, du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt? Du! Wird's nicht eine schöne Welt? schöne Welt!? Zink! Zink! schön und flink! Wie mir doch die Welt gefällt!" Auch die Glockenblum am Feld Hat mir lustig, guter Ding Mit den Glöckchen klinge, kling, Ihren Morgengruß geschellt: "Wird's nicht eine schöne Welt? schöne Welt!? Kling! Kling! Schönes Ding! Wie mir doch die Welt gefällt! Hei-a!" Und da fing im Sonnenschein Gleich die Welt zu funkeln an; Alles, alles, Ton und Farbe gewann im Sonnenschein! Blum und Vogel, groß und klein! Guten Tag, guten Tag! Ist's nicht eine schöne Welt? Ei du! Gelt? Schöne Welt!? Gustav Mahler
Frühlingsmorgen Es klopft an das Fenster der Lindenbaum. Mit Zweigen blütenbehangen: Steh' auf! Steh' auf! Was liegst du im Traum? Die Sonn' ist aufgegangen! Steh' auf! Steh' auf! Die Lerche ist wach, die Büsche weh'n! Die Bienen summen und Käfer! Steh' auf! Steh' auf! Und dein munteres Lieb' hab ich auch schon geseh'n. Steh' auf, Langschläfer! Langschläfer, steh' auf! Steh' auf! Steh' auf! Richard Leander (1830-1889)
Die Lotusblume Die Lotusblume ängstigt Sich vor der Sonne Pracht Und mit gesenktem Haupte Erwartet sie träumend die Nacht. Der Mond, der ist ihr Buhle Er weckt sie mit seinem Licht, Und ihm entschleiert sie freundlich Ihr frommes Blumengesicht. Sie blüht und glüht und leuchtet Und starret stumm in die Höh'; Sie duftet und weinet und zittert Vor Liebe und Liebesweh. Heinrich Heine (1797-1856)
Mein Garten Veilchen, Rosmarin, Mimosen Engelsüß und Immergrün, Lilien, Tausendschönchen, Rosen Hier in meinem Garten blühn. Alles hast Du, was zum Kranze Sich die Lieb auf Erden flicht, Nur das Glück, die eine Pflanze, Findest Du im Garten nicht! Ob sie heimisch ist hienieden, Wo sie wächst, wo sie blüht: Liebes Herz, gib Dich zufrieden, Hast Du Dich doch heiß bemüht!
Die Rose stand im Tau, es waren Perlen grau, als Sonne sie beschienen, wurden sie zu Rubinen. Friedrich Rückert (1788-1866)