Bin neu - noch ohne Diagnose oder Ansprechpartner

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Suti, 16. April 2018.

  1. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Cortison ist ein Entzündungshemmer und würde vorhandene Entzündungen eindämmen und in dem Zuge auch die damit einhergehenden Schmerzen lindern. Deine Rückenschmerzen sollten dann also zurückgehen, wenn die Schmerzen entzündungsbedingt sind.
     
  2. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Wenn das Cortison anschlägt, wäre das ein Hinweis auf ein mögliches entzündliches Geschehen. Manchmal zeigt sich das eben NICHT in den Laborwerten und /oder Bildern. Kannst ja deiner Ärztin mal den Vorschlag machen. Schaden tut es jedenfalls nicht und im besten Fall erleichtert das die Diagnosefindung. Falls sie nicht drauf eingehen will, kannst du auch deinen Hausarzt bitten, probeweise Cortison aufzuschreiben.
     
  3. Milica

    Milica Bekanntes Mitglied

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    Viel Glück, das hatte ich meiner HA vorgeschlagen, daraufhin wurde sie etwas grantig. Aber vielleicht ist es bei dir anders. Ich lese hier von vielen, dass sie ohne Diagnose bzw " nur" bei Verdacht Cortison bekommen.
     
  4. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Meine Ärzte finden das auch nicht toll wenn ich was vorschlage. Bis auf einen der lobt mich sogar fürs Mitdenken.

    Es geht schließlich um den eigenen Körper und die eigene Gesundheit, da muss man dann unter Umständen auch mal energischer werden.

    Wenn sich ein Handwerker keine Mühe gibt, hake ich doch auch nach, und bei meinem Arzt sehe ich das nicht anders. Man sitzt doch nicht hilflos vor einem Herrn von Gottes Gnaden! Die Zeiten sollten doch wohl schon längst vorbei sein.
     
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  5. Suti

    Suti Mitglied

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    So, gerade kam der Anruf der Ärztin. "Die Befunde sind da, alles unauffällig, es ist nichts Rheumatisches. Wie ich schon gesagt habe, sollten Sie sich in einem Fitness-Studio anmelden und viermal die Woche Ergometer-Training machen."

    Jetzt sitz ich hier. Ich hatte den Anruf zwar erwartet, aber es überfordert mich trotzdem. Morbus-Bechterew (meine Angst-Diagnose) wohl hiermit endgültig ausgeschlossen - okay, das erleichtert mich.

    Ich habe dann noch versucht anzusprechen, dass ich in letzter Zeit so viele schlechte Erfahrungen mit sportlicher Betätigung gemacht habe und mit diesem Rat so nicht weiterkomme, aber da ist sie fast ein bisschen böse geworden. Außer meinen Befunden weiß sie halt gar nichts über mich, auch meine Behinderung etc. kennt sie ja nicht und weiß auch nicht, was ich die letzten Jahre alles probiert habe und wie sich alles entwickelt hat.

    Wenn ich höre "viermal die Woche egal-was", da weiß ich einfach, dass ich das nicht schaffe. Einerseits terminlich nicht (für mich ist das einfach unglaublicher Stress, so oft feste Termine zu haben und unter Leute zu müssen), und dann halt immer die Befürchtung, dass ich gleich wieder mit Zerrungen und verschlimmerten Schmerzen so lange zu kämpfen hab, dass dann wieder mein Alltag so darunter leiden wird. Ich komme im Moment geraaaade noch so über die Runden, weil ich einen Job habe mit komplett freier Zeiteinteilung und wo ich von zuhause arbeiten kann. Trotzdem bin ich jetzt mit Akkupunktur und Osteopathie (vorher Massagen, davor Krankengymnastik) schon so am Limit, dass ich, wie oben beschrieben, alles "Erfreuliche" inzwischen schon nach und nach gestrichen habe, weil es mir einfach zuviele Termine sind.

    Wie gesagt, sie ist dann gleich bisschen böse geworden und meinte, sie hätte ja schon gesagt, ich sollte dann eben in eine psychosomatische Schmerzklinik gehen, da sich bei mir da was chronifiziert hätte.

    Okay, das wird dann wohl mein nächster Schritt sein, aber die Art und Weise, wie das alles nach der ewigen Wartezeit wieder abgelaufen ist... ja, ich kann gar nicht mehr beschreiben, wie fertig mich das macht. Muss jetzt erstmal wieder runterkommen.

    Nach der Sache mit dem Cortison hab ich jetzt gar nicht fragen können. Ich hatte es mir zwar extra aufgeschrieben, aber ja - beim Telefonieren bin ich einfach mit sowas überfordert und vergesse es dann trotz großen Zettel vor mir an der Tafel. Sollte ich versuchen, die Hausärztin nochmal drauf anzusprechen oder wäre das jetzt übertrieben, wenn ja wirklich alles andere gegen Rheuma spricht?

    Danke euch auch nochmal für die vielen Tipps und Erklärungen. Ich bin echt froh, wenigstens hier meine Fragen stellen zu können. Das Forum ist wirklich Gold wert.
     
  6. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Suti,

    wenn der Arzt/Ärztin sagte versuchen sie viermal die Woche Ergometertraining, dann bedeutet das ja nicht zwangsläufig das du das ausser Haus/Wohnung in einer Fitnesseinrichtung tun musst.

    So ein Heimfahrrad/Ergometertraining gibt es mittlerweile auch presgünstig zu kaufen für zuhause. Dann kannst du dir das ganz individuell gestalten mit den Zeiten und bist für dich, wenn du das in Gemeinschaft und zusammen mit andderen Menschen nicht so ganz magst.;)

    Ich hab im Hause bei mir ein Heimfahrrad/Ergometer und einen Crosstrainer stehen und teile mir da die Zeiten individuell ein, so dass ich gesamt gesehen auch auf die empfohlenen Zeiten komme, bin aber dafür nicht an feste Termine gebunden, was bei mir eh schwierig wäre, da ich mich unter anderem auch noch um meinen schwerstbehinderten querschnittgelähmten Mann mitkümmere, deshalb hab ich mir überlegt, wie ich all das unter einen Hut bringe und so geht irgendwie.
     
    #66 19. Juni 2018
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juni 2018
  7. Sosidel

    Sosidel Mitglied

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    @Lagune, nein, sorry, Ergometer-Training mache ich schon ca. zwei Jahre, seit das mit den Problemen losging. Also zu Hause. Aber als immer neue Gelenke dazukamen, habe ich mit dem Kieser-Training zusätzlich angefangen. Mir hilft und gefällt das ganz gut. LG
     
  8. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Suti,

    erst einmal wünsche ich dir nun etwas Erholung, man kann deinen Stress schon beim Lesen förmlich spüren. Hast du den Termin bei dem Osteopathen schon hinter dir und vor allem, hattest du ein gutes Gefühl dabei und hat es dir körperlich geholfen? So von aussen betrachtet klingt das für mich alles nach zu viel. Für schöne Sachen hast du keine Kraft mehr, das finde ich besonders schlimm. Dazu der Druck, dass alles dich auch Geld kostet und dass du gerade noch so alles irgendwie bewältigst.
    Wenn du Dinge streichst, bei denen du das Gefühl hast, sie bringen dich nicht weiter und stressen dich noch mehr, ich persönlich würde sie streichen und das Geld z.B. wirklich in einen Heimtrainer investieren. Du kannst ja auch mit zweimal die Woche anfangen und musst nicht gleich viermal machen. Da hast du ja nichts davon, wenn dich das auch noch zusätzlich stresst. Was sich bei dir vielleicht dann wieder negativ körperlich äussert.
    Wegen deinen Schmerzen habe ich leider keinen Vorschlag, außer doch nochmal bei der Hausärztin alles zu schildern und wegen dem Cortison zu fragen. Das tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht.

    LG Tina
     
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  9. Suti

    Suti Mitglied

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    Hm, vielleicht versteh ich das mit "Ergometertraining im Fitnessstudio" auch falsch: Wenn ich diese Sachen auch zuhause machen kann (= ohne Trainer/Anleitung), wo ist dann der Unterschied zum normalen Fahrradfahren, walken etc.?

    Vor Jahren hab ich ja all diese Sachen noch gemacht, teils aus Notwendigkeit (mangels Auto) oder einfach aus Spaß (wandern, walken etc.). Aber mein Problem ist ja gerade, dass ich das nach und nach alles runtergefahren habe, weil ich immer mehr diese Schmerzprobleme bekam. Früher bin ich im Sommer gerne einfach mal paar Kilometer weiter mit dem Hund gegangen - heute würde ich mir gar keinen Hund mehr anschaffen, weil ich Angst hätte, das normale Gassi-Gehen nicht mehr zu schaffen. Wenn ich gehe, bekomme ich Hüftschmerzen, wenn ich jongliere, bekomme ich Sehnenscheidenentzündungen, Radfahren funktioniert derzeit noch am besten (aber auch nur noch mit E-Bike und im Sommerhalbjahr), Reiten habe ich mehrmals probiert, aber immer bald wieder aufgegeben, das ging schmerztechnisch gar nicht (obwohl ich das super gerne weitergemacht hätte). Pilates ging im Sommer mal eine Weile gut, hat auch gut getan, im Winterhalbjahr aber wieder gar nicht. Da bekam ich wieder solche Schmerzen danach, dass ich zwei Wochen krankgeschrieben war und mir vom Partner die Schuhe anziehen lassen durfte. Ich konnte mir kaum noch den Hintern auf der Toilette abwischen, so sehr hat alles wehgetan, und das nach wirklich leichten Übungen. Danach hab ich mich das nicht mehr getraut.

    Ich hab einfach das Gefühl, dass alle Ärzte denken, ich hätte hier die letzten 15 Jahre bewegungslos auf dem Hintern gesessen und würde mich jetzt dagegen wehren, mich mal mehr zu bewegen. Ich selber empfinde es aber umgekehrt: Jeglicher Spaß an Bewegung ist mir nach und nach immer mehr durch die Schmerzen, die ich mir nicht erklären kann, verloren gegangen. Also bleibt da immer die Unsicherheit, wenn die Schmerzen so überhand nehmen, ob das jetzt in der Situation wirklich normal ist, und andererseits leidet der Alltag, wenn ich nach jeder kleinen Aufwärmübung schon Zerrungen hab (sind es welche??) und mich ewig nicht mehr rühren kann.
     
    #69 19. Juni 2018
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juni 2018
  10. Suti

    Suti Mitglied

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    @Tinchen1978: Ich hatte letzte Woche den ersten Termin bei der Osteopathin. Es gab ein Vorgespräch (das war sogar länger als das mit der Rheumatologin...) und sie hat sich alles sehr genau angehört und aufgeschrieben. Wir haben dann eine erste Behandlung versucht, wobei sie wohl ganz extrem vorsichtig war, und ich sollte dann beobachten, wie es mir damit geht. Mein Eindruck bisher ist gut. Am Tag der Behandlung hatte ich danach zwar wieder Schmerzen an den üblichen Stellen (Hüfte bis runter ins Bein, BWS), aber es war noch erträglich und hat vor allem nur 24 Stunden angedauert. Das ist wohl normal und total im Rahmen.

    Wir haben deswegen jetzt weitere Sitzungen vereinbart. Menschlich finde ich sie auch nett, von daher möchte ich der Sache auf jeden Fall eine Chance geben.

    Bei der Akkupunktur war ich inzwischen dreimal, den Akkupunkteur kenne ich ja schon von früher. Leider merke ich da noch nicht so viel. Tagsüber vielleicht ein bisschen besser (den letzten Wetterwechsel mit Regen und Kälte hab ich ganz gut überstanden), nachts leider noch keine Veränderung. Ist aber vielleicht auch noch zu früh, um was zu sagen.
     
  11. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Zuhause kannst du es tun, wenn du dich gerade genug fit dafür fühlst und sind es auch manchmal nur drei bis 5 Minuten, dann machst du halt einfach öfter nur 3 bis 5 Minuten, weiss nicht wie ich das jetzt erklären soll. Jedenfalls kann ich mir das zuhause individueller auf mich passend gestalten. Es kommt vor das ich dann zB. an einem Tag zweimal 5 Minuten mit Abständen auf dem Heinfahrrad sitze und dann später noch am selben Tag 3 oder mehr Minuten am Crosstrainer bin, oder umgekehrt, oder wieder ganz anders, eben wie es grad geht und passt. Wenn du kannst, dann geht natürlich auch Fahrradfahren mit Fahrrad draussen und walken draussen.

    Fahrradfahren draussen geht bei mir nur noch bedingt, kann das Fahrrad nicht mehr so gut geradeaus steuern usw. das ist mir mittlerweile zu gefährlich, fahre mit meinem Fahrrad draussen nur noch Nebenstrassen oder Feldwege kurze Strecken, wenn überhaupt und dann gehen auch nur noch flache Strecken, kleine Bergchen muss ich schieben, wer sein Fahrrad liebt, der schiebt, oder nee war das nicht das Auto:D

    Meine Walkingstöcke benutze ich auch noch oft draussen, leider dienen sie mittlerweile eher als Gehhilfen oder so in der Art.;) Na aber ich bin ja froh das ich überhaupt noch irgendwie rauskomm und unterwegs sein kann.
     
    #71 19. Juni 2018
    Zuletzt bearbeitet: 19. Juni 2018
  12. Tinchen1978

    Tinchen1978 Bekanntes Mitglied

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    Das klingt sehr gut mit der Osteopathin, das freut mich für dich. Vielleicht kannst du nach den nächsten Terminen auch eher sagen, was besser für dich ist, Osteopathie oder Akkupunktur. Und dann möglicherweise eines davon streichen, damit du wieder mehr Zeit für dich und schöne Dinge hast? Wenn ich etwas mache, das mir psychisch gut tut, merke ich das auch körperlich. Das kennst du sicher auch?
    Wenn du ein E-Bike hast, kannst du das ja immer mal wieder einbauen, wenn es die Zeit erlaubt? Das ist bei meiner älteren Tochter auch das einzige, das sie im Moment machen kann, darum haben wir ihr nun eines gekauft. Auch wenn sie es versucht mit Sport, sie hat Schmerzen. Das ist sehr deprimierend für einen selbst. Und dir hat ja auch vieles davon Spaß gemacht, dann gibt man das nicht einfach so wieder auf.
    Ich will dich auf keinen Fall belehren, das sind nur meine Gedanken dazu :).
     
  13. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ich würde das Telefonat mit der Hausärztin noch mal besprechen und bei der Gelegenheit um Cortison bitten. Einfach nur mal, um zu sehen, ob es dann besser wird. Vielleicht kannst du ihr dabei erzählen, dass dein Leben im Moment den Bach runter geht und die Energie gerade so für die Arbeit reicht. Ich weiß nicht, ob deine Ärztin weiß, wie hoch dein Leidensdruck ist.
    Das mit dem Sport würde ich persönlich erstmal hintenan stellen. Das gäbe jetzt nur zusätzlichen Druck. Vielleicht geht es dir mit einem Cortisonstoß auch deutlich besser. Dann hättest du einen Grund mehr, noch mal bei der Rheumatologin aufzuschlagen und eine vernünftige Therapie zu bekommen. Und wenn es Einem besser geht, flutschen die Aufgaben und Arbeiten auch von alleine wieder besser.
    Ich drücke dir jedenfalls weiterhin die Daumen!
     
  14. Suti

    Suti Mitglied

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    Genau das meinte ich ja. Wenn es "nur" um die Bewegung geht beim Ratschlag der Ärztin, dann fällt mir dazu nur ein: Das mache ich doch alles schon! Mangels Auto fahre ich viel Rad und gehe viel zu Fuß. Aber genau das musste ich aufgrund der Schmerzen, die jedes Jahr mehr werden, immer mehr einschränken. Früher hab ich im Sommer oft einfach eine Flasche Wasser in den Rucksack gepackt und bin losgewandert. Heute humpel ich oft schon auf dem Weg zur Bushaltestelle und mir tut dann drei Tage lang die Hüfte weh - gewandert bin ich seit drei oder vier Jahren nicht mehr, traue ich mir nicht mehr zu.

    Trotzdem, wenn es irgendwie geht, bewege ich mich ja. Radfahren, wie gesagt, geht noch am besten und das mache ich ja auch, zeitweise täglich. Ich stehe tagsüber auch oft vom Schreibtisch auf und mache Dehnübungen, um nicht "einzurosten". Das Jonglieren baue ich jeden Tag ganz oft zwischendurch ein (wenn auch inzwischen mit Unsicherheit bzgl. erneurter Sehenscheidenentzündung oder Zerrung oder...).
    Wir haben im Haus auch mehrere Treppen, auch der Garten hat Terassen und Treppen - an guten Tagen gehe ich die gefühlte 100 mal am Tag rauf und runter.

    Ich BIN KEIN BEWEGUNGSMUFFEL, aber ich habe inzwischen einfach immer weniger Tage pro Jahr, an denen ich mich in der Lage fühle, dies oder jenes zu machen. Und sobald ich es trotzdem durchziehe (eben vor allem Winter problematisch), kriege ich so dermaßen die Quittung schmerztechnisch, dass ich das einfach irgendwann nicht mehr machen möchte. Pilates, Reiten, die Ballsportgruppe an der Uni... alles spätestens im nächsten Winter aufgegeben, weil es nicht mehr ging - ich bin froh, wenn ich die im Alltag notwendige Bewegung hinkriege.


    Genau über diese Problematik würde ich gerne mal mit irgendeinem Fachmann (oder -frau) sprechen. Woran liegt das, dass meine Muskeln oft so heftig reagieren und so stark vom Wetter abhängig sind? Wie kann ich diese Verschlimmerung der Schmerzen bei Sport/Gymnastik vermeiden (Zerrungen etc.)? Woher kommen die Hüftschmerzen, die in den letzten Jahren oft beim Gehen auftreten und die mich immer häufiger im Alltag behindern? Wie passen die nächtlichen Rückenschmerzen da rein, die sich komplett anders verhalten (keine Abhängigkeit von Temperatur, pychischer Verfassung etc., sondern jede Nacht gleich)? Viele Jahre während meiner Kindheit und Jugend konnte ich schlecht schlafen wegen Schmerzen/Ziehen in den Beinen und hohem Bewegungsdrang - ist das irgendwie relevant? Ich bin an manchen Stellen so berührungsempfindlich, dass mein Freund mich z. B. an den Beinen überhaupt nicht anfassen darf, tut weh wie Hölle - ist das normal? Ich kann mit ihm auch praktisch nie mal länger als 5 Minuten im Bett oder auf dem Sofa kuscheln, weil jede Position mir nach einer Weile weh tut und ich mich "rumwälzen" muss - Ursache? Dieses und jenes hab ich an Bewegung/Gymnastik/Sport in der Vergangenheit probiert und das und das hat es ausgelöst - woran lag das, was kann ich anders machen?

    Ich hätte so viele Fragen an irgendeinen Facharzt, der sich mal zuständig fühlt und vielleicht auch mal 20 Minuten Zeit hätte, um sich diese Sachen anzuhören und sich ein Bild zu machen. Vielleicht war ich zu naiv, aber nach der langen Wartezeit auf den Termin in der Rheumatologie hätte ich mir eigentlich erhofft, da mehr erzählen zu können außer "Ich habe seit 1,5 Jahren nachts Rückenschmerzen, die mich zum Aufstehen zwingen". Wenn ich dann so am Telefon abgefertig werde mit: "Mach halt Sport. Tschüss." - da kriege ich so langsam echt die Wut.

    Meine Hausarztpraxis ist gerade geschlossen wegen Urlaub, ich habe kommende Woche aber einen Routine-Termin bei meiner Psychiaterin. Vielleicht kann ich mit der über das Cortison sprechen (auch wenn sie es selbst vielleicht nicht verschreiben kann). Ich habe das Gefühl, dass die mich noch am ehesten ernst nimmt. Bei der Hausärztin weiß ich nicht, ob die jetzt nach dem Rheumatologie-Termin überhaupt noch was zum Thema sagen will. "Sport/Krankengymnastik machen" hatte sie ja gleich gesagt, für die war das ja eigentlich vor Monaten schon abgehakt.

    Ich werde jetzt mal versuchen, den Kopf wieder etwas freizukriegen und meinen Urlaub dazu zu nutzen, mich zum Thema "Schmerzklinik" zu informieren. Da hab ich derzeit noch null Plan.

    Danke euch wie immer!
     
  15. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Vielleicht besprichst du das Ganze auch mal mit einem Physiotherapeuten o. Ä. Oder mit dem Osteopathen. Die Ärzte haben alle zu wenig Zeit und ich hab festgestellt, dass mein damaliger Physio eher einen Plan hatte, was sein könnte. Die kennen sich gut mit dem Körper und den Zusammenhängen aus.
    Natürlich kannst du das auch zum Thema bei deiner Psych machen, schließlich ist es etwas, was dich sehr belastet. Etwas ändern wird die aber nicht können.

    Lass dich jetzt bloß nicht davon runterziehen, dass der RA-Termin nicht so gut gelaufen ist. Mach dir keinen zusätzlichen Stress, sowas ist Gift. Anstelle von noch mehr Terminen eher ein paar weniger...
    Ich kann dir gut nachfühlen, mir ging es jahrelang nicht anders. Man leidet, fühlt sich aber überall falsch verstanden und hilflos. Man braucht manchmal wirklich ein ganz dickes Fell ...
    Bleib zuversichtlich, irgendwann kommt die Lösung für deine Probleme.:troest:
     
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  16. Savi

    Savi Bekanntes Mitglied

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    Es wäre die Frage ob Cortison hilft. An Bewegung habe ich was anderes gemacht. Faszientraining mit Dehnungs-, Strecke und Entspannungsübungen. Gerade wenn der Gang holprig rüberkommt und nicht flüssig klappt, hilft das irre.
    LG
    Savi
     
  17. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Eben deswegen muss man das auch erstmal ausprobieren. ;)
     
  18. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Eine Schmerzklinik ist auch eine gute Idee. Ich war auch mal in einer. Das ist schon echt gut, wenn man mal ein paar Wochen hat in denen man sich nur um sich kümmern kann.

    Mir ging es ebenfalls wie Maggy.
    Habe erst Mai letzten Jahres meine Diagnose bekommen, bin aber schon bestimmt 6 Jahre vorher von Arzt zu Arzt gelaufen.
    Das reiten musste ich leider auch aufgeben, da ich danach irgendwann so krasser Schmerzen m ISG habe, dass ich ohne Diclofenac nicht mehr geradeaus laufen kann. Dann kamen noch die Hüften dazu und dann war es halt ganz vorbei. Wenn man bei seinem Lieblingshobby nur noch denkt "oh Gott, morgen wird wieder die Hölle, Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen", da ist es einfach nicht (mehr) das richtige.
     
  19. Samuro

    Samuro Aktives Mitglied

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    naja ansichtssache. Ich liebe mein eigenes Pferd so sehr wie andere ihre Kinder und muss durch alles durch, reite ich halt weniger, sitze ich halt nicht aus, reite ich mal gar nicht und lass meine Reitbeteiligung öfter. Ohne mein Muckel geht gar nicht - DAS wäre mein Ende.
    Hab mir jetzt einen anderen Sattel machen lassen, der einiges berücksichtigt und setz mich voller Freude drauf ( mir ging es bis dhin vergleichsweise echt gut. Am nächsten Tag konnte ich nicht mehr laufen -schock! Nee ist die Umstellung weil ich jetzt anders - besser, aber eben ungewohnt sitze. Gesunde haben zwei, drei Tage ein zwacken - nun ja, ich nicht, leider. Jetzt muss ich da durch lt. Psysio - so what.
    Laufen. Hab mir einen Geländetauglichen Rollator besorgt und den Weg zur Weide meines Pferdes Wochenlang trainiert. Psysio meine, vergiß es, klappt so nicht! Nix da - klappt. Ich schaffe es die 500m zur Weide mein Pferd dort selbst hinbringen. muss ich halt danach dort auf einer Bank Pause machen, um langsam ohne Rollato (ich hab ja hin das Pferd) zurück zu kommen.
    Will sagen, man findet einen Weg. Ist ein Irrgarten und mann muss öfter wieder zurück, aber es geht.
    Bei mehr Lauferei nehm ich den Rollator mit. Hatten gestern Hochzeitstag und waren einen Tag ans Meer gefahren. Hab ich das Ding mit, Mein Mann hat mir das Teilauch mehrmals bis ans Wasser getragen. Es war Herrlich. Jetzt muss ich halt ein paar Tage runterfahren, sonst streikt wieder mein Körper totel. Ein Maß finden, reinhören lernen - das ist hier mein Rat.
    Nicht eibfach - war nicht gut weg damit, sondern war so wie ich es versucht habe vielleicht zuviel, probier ich nach einer Erhohlungsphase mit wenig anzufangen und nöchmal nachzuhorche.
    Ja, es gibt immer Phasen wo irgendwas zuviel war oder irgendwas aus unerfindlichen Gründen plötzlich streikt - gut warten. Dann wieder vorsichtig testen. So ist es halt. Nix machen klappt jedenfalls überhaupt nicht.
    Das mit dem Hometrainer in welcher Form auch immer (ich habe einen Crosstrainer) find ich Großartig. Der Post geht aber an Dich in erster Linie liebe @Suti
     
  20. Kittie

    Kittie Bekanntes Mitglied

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    Ich denke es ist ja schon auch nochmal ein Unterschied, ob man ein eigenes Pferd hat oder nicht. Als RB wird einem halt kein Besitzer einen Sattel kaufen der mir passt und ich sehe es natürlich auch nicht ein für ein RB-Pferd einen Sattel zu kaufen der mir und dem Pferd passt. In der jetzigen Situation würde ich mir aber halt auch kein eigenes Pferd mehr kaufen.

    BTW: ich habe es natürlich versucht mit langsam machen und nur schritt reiten etc., aber selbst dann konnte ich mich am Tag danach nicht mehr bewegen. Es liegt also nicht am Aussitzen oder Ähnliches.
     
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