Hallo Zusammen, ich bin neu hier und habe (natürlich) viele Fragen... um ehrlich zu sein, habe ich noch keine Diagnose. Aber da mich bisher kein Rheumatologe als Neupatientin aufnehmen wollte (echt unglaublich!), habe ich morgen erst noch mal einen Termin bei meinem Gastro gemacht. Ich kenne mich ganz gut mit Autoimmunerkrankungen aus, da ich seit 25 Jahren an Morbus Crohn erkrankt bin. Ich habe die ganze Palette an Medikamenten durch + 4 OP's am Dünndarm. Vor 1,5 Jahren habe ich meine Ernährung radikal umgestellt. Ich verzichte auf Getreide, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse, Nachtschatten- gewächse, sowie Zucker und alle verarbeiteten Lebensmittel. Das hat mir mit meinem Morbus Crohn sensationell geholfen. Derzeit muss ich keine Medikamente nehmen. Seit ca. 6 Wochen haben sich jetzt nach und nach die Mittelgelenke der kleinen Finger und der Rinfinger an beiden entzündet. Zuerst war es nur ein oberflächliches Jucken und eine leichte Rötung. Dann habe ich schmerzen beim durchbeugen der Finger bekommen. Und jetzt ist es morgens so, dass sie ziemlich steif und unbeweglich sind. Manchmal tun mir auch die Handgelenke weh. Seit ca. 2 Wochen habe ich das Gefühl, dass sich dasselbe auch in meinen kleinen Zehen abspielt... Komischerweise tun mir auch die Fingerkuppen weh - zum Beispiel jetzt beim Tippen am Computer. Ich weiß, dass (enteropathische) Arthritis oftmals bei chrohnischen Darmerkrankungen auftritt. Dann ist aber meistens erst mal nur das Kreuz-Darmbein-Gelenk betroffen. Das komische ist, dass ich momentan wirklich keinerlei Symptome im Darm habe. Meine Blutwerte waren (zumindest vor zwei Monaten noch) top. Meine Frage ist: gibt es hier Betroffene, die ebenfalls Morbus Crohn haben und zusätzlich eine Arthritis entwickelt haben? Wie habt ihr das behandelt bzw. wie behandelt man das am besten? Meine zweite Frage wäre, ob hier Betroffene ihre Symptome erfolgreich über die Ernährung lindern konnten. Ich habe ein bisschen Sorge, dass mein hoher Proteinkonsum evtl. der Auslöser für diesen Arthritis-Schub sein könnte. (Wenn es denn Arthritis ist - aber davon gehe ich jetzt mal aus) Freue mich über Antworten.
Hi Mirina, was isst Du denn überhaupt? Ich bin bei "Radikal"umstellungen meistens sehr skeptisch, was die Ausgewogenheit angeht
Ja, ich erfahre da häufig sehr viel Skepsis... War am Anfang auch überhaupt nicht überzeugt. Aber für mich hat es super funktioniert, meine Crohn Symptome sind so gut wie verschwunden. Ich esse auschließlich bio und aus artgerechter Tierhaltung. Fisch, Meeresfrüchte, Rindfleisch, Lamm, Wild und ab und zu Geflügel. Ganz viel Gemüse & Salat, meine Kohlenhydrate beziehe ich aus Wurzelgemüse wie z.B. Süßkartoffeln, Tapioka, Kürbis, Rote Beete usw. Früchte esse ich nur wenig, da ich leider eine sehr ausgeprägte Fruktoseintoleranz habe. Aber Beeren und Bananaen gehen. Ich süße nur sehr wenig, mit Reissirup oder Ahornsirup. Ich esse außerdem viel gutes Fett, Olivenöl, Kokosöl und geklärte Butter (Ghee - da sind keine Milcheiweißbestandteile mehr drin - die ich leider auch nicht vertrage). Meine Blutwerte haben sich seit der Ernährungsumstellung konstant verbessert. Vor allem der Eisenmangel, unter dem ich jahrelang gelitten habe. Der war z.T. so extrem, dass ich Bluttransfusionen bekommen habe. Dennoch scheine ich jetzt eine Arthritis entwickelt zu haben... was bei Morbus Crohn ja leider nicht unüblich ist.