Besuch beim Rheumatologen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Lela, 29. Oktober 2004.

  1. Lela

    Lela Neues Mitglied

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    9. Oktober 2004
    Beiträge:
    486
    Hi @ll,

    hm, heute war ich beim Rheumatologen. Für mich ist das ja noch alles neu. Die Augenklinik schickte mich da hin, weil sie meine Lederhautentzündung durch lokale Kortisontropfen auch nach Wochen nicht wirklich stoppen konnte und von Anfang an eine rheumatische Sache vermutete. Sie meinten ich bräuchte systemisch Cortison, weil die Augen zu heftig bzw. zu lange reagierten, aber das sollte ein Rheumatologe regeln.

    Obwohl ich bei dieser Praxis telefonisch meinte das wäre wichtig mit den Augen bekam ich erst nach über 4 Wochen einen Termin, der heute/gestern war.

    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Dann mein Besuch dort:

    1) Ich erzähle das mit den Augen und andren Beschwerden dem Rheumadoc, muss zum Blutabnehmen raus und geh später wieder rein.

    Ich frage: Wie soll ich denn nun medikamentös weiter vorgehen?

    Er: Sie brauchen doch evl. gar keine Medikamente

    Ich: Aha, ja, aber soll ich denn die Augentropfen weiternehmen?

    Er: Och wissen Sie, millionen Menschen nehmen zur Benetzung ihrer trockenen Augen künstliche Tränenflüssigkeit.

    Ich: Ja, aber ich habe ihnen doch gesagt, ich bekomme Cortison wegen einer Lederhautentzündung.

    Er: Hm, vielleicht reicht Ihnen ja auch das Benetzen der Augen mit Tränenflussigkeit und sowieso bei Cortison geht das Ganze ja dann nach 4-5 Tagen eh weg. Wo liegt das Problem?

    Ich: Ja, aber ich sagte Ihnen doch zu Anfang, dass ich die Tropfen schon seit über 4 Wochen nehme und wenn ich die Dosis reduziere flackert die Entzündung wieder auf.

    Er: Wir machen hier ein Ende der Diskussion, rufen Sie mich übernächste Woche wegen der Blutergebnisse an.

    Ich: Könnten Sie mir dann bitte eine Überweisung in die Augenklinik ausstellen (Ich hatte an der Anmeldung gesagt bekommen, das sei kein Problem)

    Er steht bereits an der Tür und meint: Nein, rufen Sie einfach übernächste Woche bei mir an.


    2) Zu meiner Erschöpfung meinte er: Ignorieren Sie Sie einfach und machen Sie was Sie tun möchten. Sich ins Bett zurückziehen hat ja auch keinen Sinn.

    3) Zu meinem nächtlichen Aufwachen mit Hitzewallung und Schwitzen (manchmal auch Schmerzen in der Nieren-/Lendengegend)

    meinte er: Ach träumen sie eventuell schlecht?


    4) Zu meinen Gelenkschmerzen meinte er, die könne kein Arzt wegmachen, die könne nur ich wegmachen und ich solle mich nich so drauf konzentrieren, dann ginge das evl schon von alleine weg.

    (ÖH? Warum ist er dann Arzt wenn er dabei nicht helfen kann?)


    4) Ich fragte dann: Hm, wenn meine Symptome dann einfach so von alleine weggehen, heißt das, dass das Blutbild auch von alleine wieder ok wird? *zynisch mit dem Zaunpfahl wink*

    Er: Oh ihr Blutbild ist nich ok?

    Ich: Ja, hatte ich Ihnen doch eine Kopie gegeben. Die ANA-IgG-AK sind viel zu hoch.

    Er: Ach, das kann ja auch eine leichte Schilddrüsenproblematik sein......


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    ERGO: yey, ich hab gar kein Rheuma bzw. ich muss es mir nur ausreden und alles ist wieder gut!!

    Ich nehme an wenn der Rheumafaktor jetzt noch negativ ist bin ich endgültig geheilt bzw. womöglich komm ich dann wegen Hypochondrie in die Klappse.

    Ich war übrigens davor schon bei einem anderen Rheumatologen der eine Kollagenose vermutet. Aber die Hin-und Rückfahrt sind über 1.5 Stunden und das ist auf Dauer mit den Beschwerden evl nich sooo ideal. Ich gehe wohl dann einem Tipp in meiner Nachbarstadt nach.

    Danke fürs Lesen/Zuhören.

    Eure,

    Lela
     
  2. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    hallo lela,
    es tut mir leid für dich, das du auch die bekanntschaft mit so einem "tretmühlenheinzel" gemacht hast. is doch wohl ätzend so'n typ, oder? :eek: den blutbefund würde ich noch abfragen, am besten zuschicken oder -faxen lassen, und das wärs dann wohl gewesen, oder?
    ich an deiner stelle würde dann ja wohl doch eher bei deinem ersten rheumatologen bleiben. gut 150km, das ist kein pappenstihl, aber wenn man erst einmal eine gesicherte diagnose hat, und tablettenmäßig halbwegs vernünftig eingestellt wurde, dann reicht oftmals ein besuch beim rheumatologen im abstand von 3-6 monaten, je nach verlauf. in dem fall solltest du aber einen vernünftigen hausarzt (den man auch so braucht) haben, der dich und den rheumadoc unterstützt und dich vor allen dingen ernst nimmt.

    ich wünsche dir alles gute und lass dich nicht durch diese psychodiagnosemühle drehen, sonst glaubst du später noch selbst dran, das du dir eigentlich alles nur einbildest :confused: und verlierst im ernstfall wertvolle zeit, in der ein eventuell notwendiges basismedi schon längst hätte wirken können.
     
  3. Fleischfliege

    Fleischfliege Neues Mitglied

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    bayerischer Wald
    @Lela:
    Du Arme...so ein Arzt ist immer mein Alptraum gewesen, man steht am Ende so da, als wär man ein Hypochonder und reif für die Klapse.

    Ich hatte das Glück zu einem kompetenten Rheumatologen zu kommen, übrigens weit und breit die einzige Rheumatologie (und immer noch 36 km entfernt) Bei mir wurde relativ schnell die Diagnose RA gestellt und ich glaube auch das dies stimmt. Mein Rheumatologe nimmt sich auch richtig Zeit für mich, auch wenn man dafür vorher längere Wartezeiten in Kauf nehmen muß. Aber ich habe das Gefühl ich bin ihm nicht lästig und er geht auch auf alle meine Fragen und Bedenken ein und ich komme mir auch nicht verarscht vor. Meine Hausärztin ist auch sehr kompetent und obendrein sehr herzlich und fast mitfühlend. So was findet man heutzutage nur noch selten. Ich wünsche du fändest auch so einen Arzt bei dem man sich so aufgehoben fühlt.
     
  4. Ulla

    Ulla "hessische Hexe"

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    Hessen


    @ lela,

    *kopfschüttel* ganz kräftig

    es tut mir leid das du an so einen Doc geraten bist.

    Wenn ich so etwas lese weiß ich echt zu schätzen welch super Doc ich habe.

    Zum Glück bist du aber nicht auf den mund gefallen, viele hätten sich sicherlich einfach so abspeisen lassen.
    Vieleicht wacht er ja noch auf wenn er deine Laborwerte sieht ;) , aber schau dich schon mal nach einen anderen doc um.

    viel glück

    ulla
     
  5. bocico

    bocico Neues Mitglied

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    nahe Mainz (Rheinhessen, Rhld-Pfalz)
    Hi Lela,

    also den Arzt kannste wohl knicken :mad: :mad: :mad: .

    Ich glaube auch nicht, dass diese Spezies seinen Irrtum so schnell zugibt und dich dann wie einen vernünftigen Menschen mit realen Beschwerden behandelt. Such dir lieber gleich einen anderen Rheumatologen, denn wie du weisst sollte man schnellstmöglich mit einer Basistherapie beginnen, wenn tatsächlich Rheuma diagnostiziert wird.

    Wie Klara schon erwähnte braucht man bei richtiger Medikation gar nicht so oft zum Rheumadoc. Mein Doc hat z.B. einmal wöchentlich eine Telefon-Sprechstunde. Da läßt sich auch so manches abklären. Die regelmäßigen Laborwerte kann auch dein Hausarzt übernehmen, der natürlich in Kontakt mit deinem Rheuma-Doc stehen sollte.

    Ich drück dir ganz feste die Daumen *autsch*, dass deine Ärzte-Odysse bald ein Ende hat und alles gut wird.

    Viele liebe Grüße von
    Ute
     
  6. alex1974

    alex1974 Guest

    Hallo Lela,

    Ich kann gut nachvoll ziehen wie es dir geht. Ich hatte letzte Woche ne ähnliche Begegnung mit meiner Rheumaärztin. Nur ist es bei mir der Kreislauf der momentan macht was er will. Sie meinte nur: Wieso sind sie nicht zu ihrem Hausarzt? Dann kamen noch zwei Sprüche von ihr und von da an war mir klar das das mein letzter Besuch bei ihr war.

    Nimm lieber die Fahrerei auf Dich bringt Dir echt mehr.

    Ich hab mir nen Termin in ner Rheumaklinik geholt.
    Dein Hausarzt kann die Rheumawerte ja paralell kontrollieren. Mußt nur nerven dann geht fast alles.

    Gruß Alex
     
  7. gisela

    gisela kleine Käsemaus

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    3.078
    Hallo Lela,
    was war das denn für ein Trollo. Entschuldigung. Aber was anderes fällt nicht dazu ein. Tut mir leid, das Du solche Erfahrungen machen mußtest.

    Tja, da gibts nur eines. Einem neuen Termin bei einem anderen Arzt. Oder versuchst Du es einmal in einer Rheumaklinik.

    Liebe Grüße
    gisela (die sich schon wieder über solche Ärzte aufregen könnte)
     
  8. Roddy

    Roddy Neues Mitglied

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    9. August 2004
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    Kellinghusen
    Hallo Lena,


    was ist das nur für ein Arzt??

    Nehme lieber die 1,5 Std. in kauf und bist bei einem vernünftigen Doc. Das ist viel wert, ich spreche da aus Erfahrung.

    Mein Doc für mein Schmidt-Syndrom sitzt leider auch 1,5 Std für Hin- und rückfahrt entfernt. Aber ich bin es leid diese hin und hergelaufe, und das man für viele nur eine Nr. ist.

    Bei meinem Doc fühle ich mich gut aufgehoben. Habe aber auch das Glück, dass ich viel mit ihm per Mail erledigen kann, hast du vielleicht auch die Möglichkeit?

    Liebe Grüße,
    roddy
     
  9. annerose

    annerose Neues Mitglied

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    Beiträge:
    100
    Rheumatologe

    hallo Lela,
    lass dich erst mal in Arm nehmen und trösten.
    Was war das für ein Horrortrip für dich?????????. Eins kann ich dir aber sagen so sind nicht alle Rheumadocs, es gibt auch da große Unterschiede, wie bei allen Docs.
    Wenn dein HA vernünftig ist, rede doch mal mit ihm und vielleicht kennt er noch einen guten Rheumadoc!
    Ich wünsche dir, dass du dich von dem Horrorarzt schnell erholst und schaue nach vorne, es gibt immer einen Weg.
    Besuch uns wieder im Chat
    ganz liebe Grüsse und gute Besserung
    Annerose
     
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