Ich bedanke mich,liebe Heike ! Clödi hat einen Link eingestellt,in dem zur Versicherung Bezug genommen wird !
Katjes, die Einhaltung des Medikamentenplanes verhindert keine (patho-) physiologischen Abläufe. Die Gewöhnung ist ein regelhaftes Phänomen unter Opioiden und Opiaten - und natürlich proportional zur Dosis
Schleiereule,ich dachte immer es wäre ähnlich wie beim Cortison......da war ich dann auf dem Holzweg,oder ?
Das ist nicht wirklich vergleichbar. Beim Cortison ist die "Gewöhnung" ja auf der Grundlage, dass der hormonelle Regelkreis zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde von außen verändert und damit "gestört" wird. Das bedingt salopp gesagt, dass die Nebenniere die Signale von oben (per Rückkoppelung!) nicht mehr so stark erhält, Cortison selbst angemessen dosiert zu bilden, sie also nicht mehr flexibel genug reagiert und sozusagen "faul" in der Reaktion wird. Das ist die sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz, die viele nach Langzeitcortisontherapie entwickeln - vor Allem nach höheren Dosen. Beim Tilidin ist es ja etwas ganz Anderes: Opioide und Opiate wirken an zentralen Rezeptoren und "verwöhnen" den Organismus u.a. damit, dass sie sowohl psychotrop als auch schmerzlindernd wirken. Es kommt hier sowohl zu einer physischen als auch einer psychischen Gewöhnung, die nicht selten eine echte Abhängigkeit bedingt. Du hast insofern Recht, als in beiden Fällen der körpereigene Rhythmus/die Regulation verändert werden, auch beim Cortison durchaus nicht nur körperlich, sondern mental (Ängste vor Reduktion etc., lesen wir hier ja oft!). Eine echte "Abhängigkeit" (im Sinne einer Suchtreaktion mit oft steigenden Bedarfen, analog zum Alkohol!) gibt es aber beim Cortison nicht, sondern es handelt sich bei den nicht regelhaft auftretenden Folgen um eine mangelnde Fähigkeit zur Gegenreaktion (=Bildung von körpereigenem Cortison) im Bedarfsfall, sprich, die Nebenniere ist sozusagen aus dem Training und nicht mehr auf der Höhe ihrer Funktion. Das muss dann von außen durch Gabe von synthetischen Corticosteroiden kompensiert werden - beim primären Addison gilt das genau so, nur ohne vorherige Cortisoneinnahme (ist eine Autoimmunerkrankung!) Zusammengefasst: das Eine ist eine grundlegende Angelegenheit der körperlichen Homöostase, in der Defekte entstanden sein können, das Andere eine unter Umständen persönlichkeitswirksame (das wissen wir ja auch von illegalem Konsum etlicher Substanzen) und nicht nur für den Konsumenten riskante, menschengemachte Entwicklung von außen. Das gilt übrigens auch für die so genannten Z-Substanzen (anderer Mechanismus, aber dennoch psychisch massive Gewöhnung und Tendenz zur Substanzsteigerung), die ähnlich wie Benzodiazepine von manchen Hausärzten früher (heute weniger, aber wer weiß das schon.....?) gerne schon bei leichten Schlafstörungen verordnet wurden. Gleiches gilt für andere Substanzen, die gerne schädlich gebraucht werden. Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich Auf dem Holzweg warst du nicht, man muss es nur etwas differenzierter betrachten UND angehen!
Kurzes Update Ich habe die Tilidin tatsächlich abgesetzt und zwar von jetzt auf gleich. Bin jetzt den vierten Tag ohne und kann sagen, Entzugserscheinungen hatte ich keine. Das muss natürlich nicht bei jedem so sein, bei mir hat es geklappt, trotz 2 Jahre Dauereinnahme.
Ich hatte beim letzten mal auch nur 3 Tage leichte Entzugserscheinungen.....waren gut auszuhalten. @sultanine69 Und wie geht es dir schmerztechnisch ? Schlechter,besser oder gleich ?
Hallo Katjes Einen großen Unterschied merke ich nicht. Ich musste auch unter Tilidin Ibu nehmen und die nehme ich auch jetzt. Maximal 2x 400 mg IBU nehme ich. Es kann sein, dass Tilidin die Schmerzempfindung etwas gedämpft hat, aber schmerzfrei unter ausschließlich Tilidin war ich nicht. Und noch höher wollte ich das nicht dosieren.