Aufgepasst: Rabattverträge -GKV Versicherte

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von calla, 18. Februar 2011.

  1. roco

    roco Guest

    mag auch sein, der punkt ist einfach, das ich denke, wir sollen zum gehorsam erzogen werden...:mad:
     
  2. Humpelstilzchen

    Humpelstilzchen Neues Mitglied

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    Sorry Roco, hab dich gar nicht gemeint. Während dein Beitrag kam, hab ich noch geschrieben, das hat sich wohl überschnitten.
     
  3. roco

    roco Guest

    is okay, des pöse smilie bezog sich nicht auf dich, sondern auf unsere erzieher...;)
     
  4. calla

    calla Neues Mitglied

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    @ Humpelstilzchen
    was nützt glauben...
    wissen ist gefragt .... die tatsachen sind wichtig....

    und von mondpreisen halte ich schon mal gar nichts. so ein verhalten verzerrt den markt. an was soll sich der versicherte d.h. der kunde orientieren?
    wer muss die zeche bezahlen, sobald nicht mit offenen karten gespielt wird?
    wie soll wettbewerb stattfinden?

    gruss
    c.
     
  5. luiselotte

    luiselotte Registrierte Benutzerin

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    So isses, bloß, daß keiner außer der Kasse und dem Hersteller weiß, welchen Preis die Kasse letztlich zahlt, weil die Rabattverträge höchst geheim sind!
    Tja, man fragt sich, warum eigentlich, gell! :a_smil08:
     
  6. kukana

    kukana in memoriam †

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    Allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 haben die Krankenkassen durch die Abgabe rabattierter Arzneimittel an ihre Versicherten durch die Apotheken 679 Millionen Euro eingespart.....
    Gesetzliche Krankenkassen sparen auf Grund der Rabattverträge viel Geld. Für das Jahr 2009 gibt die Statistik einen Wert von 846 Millionen Euro an, für das Gesamtjahr 2010 wird auf eine Milliarde Euro spekuliert.....

    Quelle


    Allein diese Summen sprechen für sich. Ich denke mal die Rabatte sind schon enorm.

    LG Kuki
     
  7. calla

    calla Neues Mitglied

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    172
    @ kuki,
    natürlich sind die einsparungen enorm. ich bestreite überhaupt nicht die notwendigkeit von einsparungen. doch warum alles als geheime kommandosache behandeln?

    bei ausschreibungen müssen doch auch am schluss die einzelnen zahlen vorgelegt werden.

    es wird immer wieder fälle geben, dass patienten zwar den wirkstoff gut vertragen, doch bei den zugefügten hilfsstoffen gesundheitl. probleme bekommen. die menschen sind nun mal keine roboter.
    also muss eine andere zusammensetzung gefunden werden.
    das ist bedauerlich für die betroffenen. da sollte doch eine bezahlbare lösung gefunden werden i.s. aller beteiligten.

    noch ein weiterer gesichtspunkt kann dazu kommen:
    die (original)herstellerfirmen haben die entwicklung des medis vorangetrieben, sie verfügen über grosse labore und kennen die entwicklungsgeschichte des medis. ihnen liegen alle studienergebnisse vor.
    die nachahmerfirmen haben manchmal diese gr. erfahrung (noch) nicht, haben manchmal keine hotline und können daher überfordert sein, wenn sie mit neu aufgetretenen problemen konfrontiert werden.
    wendet sich patient in seiner verzweifelung an die 1. herstellerfirma, wird genau nachgefragt und es fällt irgendwann auf, dass sie gar nicht dafür zuständig sind. da zusammensetzung anders gewichtet, können sie auch nicht weiterhelfen.

    bald laufen die ersten biologicals aus. was kommt danach? das könnte richtig teuer werden.

    um hier keine missverständnisse aufkommen zu lassen, ich wehre mich nicht gegen nachahmerpräparate oder dagegen, dass die kassen auf rabattierungen pochen. doch ich will aufklärung, was los ist. schliesslich handelt es sich um kosten, die auf mich zukommen können, darüber sollte ich rechtzeitig einen überblick haben.

    gruss
    c.
     
  8. calla

    calla Neues Mitglied

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    im übrigen:
    wie läuft das rabattsystem eigentlich ab?

    der apotheker muss doch wohl den vorgeschriebenen preis dem grosshändler zahlen? oder muss er jedes rezept beim hersteller melden?
    oder können die einzelnen firmen evt. anhand von unterlagen sofort feststellen, welcher fach doc wie, was verordnet?
    wie können die firmen eigentlich wissen, welche ges. kasse welche produkte der betr. firma bezahlen muss?
    unterschiedliche ges. kassen - unterschiedliche rabattverträge - wie geht das technisch?
    denn der apotheker kennt doch die einzelnen rabattverträge nicht?

    viele fragen .... ich weiss....
    vielleicht kann mir jem hier helfen, wie das abläuft?

    gruss
    c.
     
  9. kukana

    kukana in memoriam †

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    Ich kann dir nur sagen wie das im Einzelhandel läuft. Man meldet sich an und sagt man nimmt einen bestimmten Anteil eines Artikels ab, dafür wird ein Rabatt gegeben. Am Ende des Jahres wird kontrolliert ob man das Ziel erreicht hat. Wenn nicht muss man noch was nachzahlen, falls man es übertroffen hat, gibts einen Bonus. Entsprechend kann die Firma dann im voraus auch günstiger produzieren.

    Gilt ebenso für Fracht per See oder Luft oder LKW. Privat zahlst du so für dein Übergepäck einen sehr hohen Kilopreis, durch günstige Einkäufe kann das eine Spedition günstiger ein- und verkaufen. (Privatgut wird aber kaum noch umgeschöagen seit 9/11 aus Sicherheitsgründen).

    Genauso machen das Apotheker, die wissen ja laut Statistik was sie wie oft abgeben. Die Kassen führen darüber auch Statistiken usw. Das wird dann abgeglichen und entsprechend verhandelt.

    Gruß Kuki
     
  10. calla

    calla Neues Mitglied

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    Kuki,
    im einzelhandel geht das ohne probleme.

    doch bei medikamenten ist die kette länger:
    doc - patient - apotheke - arzneigrosshandel - kasse - hersteller.

    ich hoffe NICHT, dass der apotheker jedes rezept an die herstellerfirma mit durchscannen muss; jedes rezept, nicht nur das auf dem ausdrückl. vermerkt ist, dass das medi dieses herstellers herauszugeben ist sondern auch die rezepte, die anders lauten und auf denen dann das medi des herstellers herausgegeben wird. das würde eine unglaubliche flut von dateninformationen bedeuten, die sich sicherlich auch auswerten liesse.
    denn allein aus dem umsatz der firma lässt sich doch nicht ableiten, dass vermehrt die versicherten der xy kasse die medis bezogen haben. irgendwie muss der hersteller auch die zahlen der einzelnen kassen kontrollieren können.
    (denn die rabattverträge mit den kassen sollen unterschiedlich sein!).

    gruss
    c.
     
  11. kukana

    kukana in memoriam †

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    Frag doch mal deine Kasse wie die das macht? Oder Herrn Rösler?

    Gruß Kuki
     
  12. Humpelstilzchen

    Humpelstilzchen Neues Mitglied

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    Hallo Calla!
    Die Apotheker haben damit gar nichts zu tun. Die Rezepte werden gesammelt inder Apotheke abgeholt und die Verrechnungsstelle regelt sozusagen das Geldeintreiben bei den Kassen, d.h. sie leitet die Rezepte an die betreffenden Krankenkassen weiter. Da die Apotheke auf die Rezepte aufdrucken muss, was sie abgegeben hat, weiß ja die Kasse, wieviele Rabattarzneimittel abgegeben wurden und rechnet vermutlich daraufhin mit dem Hersteller den Rabatt ab. Der Apotheker muss ganz regulär den vorgeschriebenen Einkaufspreis beim Großhandel bezahlen.
    Viele Grüße, Humpelstilzchen
     
  13. Judy_Tiger

    Judy_Tiger Mitglied

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    von meiner mutter, die selbst apothekerin ist, meine ich mitbekommen zu haben, dass die kassen mit den generika herstellern betimmte mengen an medikamenten ausgehandelt haben, die ihre versicherten bekommen. kann die kasse anhand der von den apotheken engeschickten medikamente nicht nachweisen, dass diese quoten eingehalten wurden, gewährt der hersteller di ausgehandelten rabatte nicht mehr.
    gleichzeitig sehen die hersteller an den umsatzzahlen ob unter umständen von den apotheken im großen stil "geschummelt" wurde, also eine andere firma auf das rezept gedruckt wurde als abgegeben.
    apotheken und großhändeler sind seit anfang des Jahres zusätzlich dazu verpflichtet, den kassen gewisse rabatte zu gewähren, das heißt für ein medikament das laut preisangaben 200 € kosten würde bekommt die qpotheke z.B von der kasse nur 180 €. nachträglich gewährt der hersteller dann den kassen noch einen gewissen rabatt

    die apotheken sofwares wissen übrigens immer, welche kasse in welchem quartal welchen rabattvertrag abgeschlossen hat (auch wenn diese rein pharmazeutisch nicht unbedingt unproblematisch sind, weil auch reatrd präperate gegen "normale " präperate ausgetauscht werden müssen).
     
  14. luiselotte

    luiselotte Registrierte Benutzerin

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    Die Apothekensoftwarehäuser machen alle 14 Tage ein Update; d. h. sobald in der Apotheke ein Rezept eingelöst wird, muß die Kasse in den PC eingegeben werden und die Rabattartikel werden nach den neuesten Verträgen dementsprechend angezeigt, von den die Apotheke den abgibt, den sie vorrätig hat oder nach Möglichkeit den Hersteller nimmt, den der Kunde das letzte Mal bekam.

    Sämtliche Kassenrezept werden 14tägig vom Apothekenrechenzentrum (ARZ) abgeholt das dann und der Apotheke den ihr zustehenden Betrag überweist(abzüglich Zwangsrabatten an die Krankenkassen). Die Daten der Rezepte gehen dann an die Krankenkassen, die dann alle Rezepte einzeln überprüfen (ist die Gültigkeitsdauer des Rezeptes von 4 Wochen nicht überschritten, hat der Arzt unterschrieben, wurde Rabattartikel abgeben und wenn nicht, wurde das aut idem-Kästchen angekreuzt, stimmt die Packungsgröße überein - es darf nicht mehr als verordnet abgegeben werden, aber sehr wohl weniger -, bei Hilfsmitteln: ist die Apotheke berechtigt, dieses Hilfsmittel abzugeben etc.). Da müssen Legionen von Angestellten bei den Krankenkassen zugange sein.

    Und richtig, da die Leute, die diese Dinge rechtlich regeln, offensichtlich von Pharmazie keine leise Ahnung haben, kann es passieren, das per Rabattvertrag ein vom Arzt verordnetes Retard-Medikament gegen eines ohne retard ausgetauscht werden muß. Außerdem natürlich, daß man jedes Mal, wenn man ein Rezept einlöst, ein anderes Generikum bekommt. Das macht Spaß, wenn man mehrere Tabletten einnimmt und sie dann nicht mehr zuordnen kann, sobald sie aus dem Blister raus sind, weil die Ibu mal weiß und oval und dann rund und orange ist... Besonders auch für ältere Herrschaften sehr ärgerlich und hinderlich.
     
  15. Lavendel14

    Lavendel14 Die Echte ;)

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    Theoretisch müsste auch auf den jeweiligen Webseiten der Krankenkassen herauszufinden sein mit welchen Firmen die Kasse Rabattverträge hat. Zumindest ist das bei meiner KK so. Ich bin bei der TK versichert. Dort wurden zum 1. Februar 2011 neue Rabattverträge abgeschlossen.
     
    #35 20. Februar 2011
    Zuletzt bearbeitet: 13. Dezember 2015
  16. kukana

    kukana in memoriam †

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    Rabatt Barmer-GEK

    Die Krankenkassen haben das auf ihren Seiten stehen. Nur Preise stehen da nicht.
     
  17. roco

    roco Guest

    retardtabletten gegen normale austauschen? :eek:

    aber die haben doch ne ganz andere wirkungsweise... dann müsste ja vom apotheker ne dosierungsanleitung mitgegeben werden.

    und was, wenn aus bestimmten gründen der wirkstoff erst nach und nach abgegeben werden soll? :eek:

    ja sind denn in deutschland alle verrückt geworden?:eek::mad:
     
  18. Humpelstilzchen

    Humpelstilzchen Neues Mitglied

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    16
    ... dafür gibt es ja dann zum Glück noch uns Apotheker und keinen Computer. In diesem Fall ist nämlich mitdenken gefragt und in solch einem Fall können wir auch den Rabattverträgen widersprechen.
     
  19. luiselotte

    luiselotte Registrierte Benutzerin

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    Jo, zum Glück gibt es die Apotheker! :top:
     
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