Hallo meine Lieben Habe mal wieder ein Anliegen, dass fachliche Kompetenz erfordert *g*. War gerade mal wieder zum monatlichen Check bei meinem Rheuma-Doc. Ich bin seit 1/2 Jahr auf MTX (habe cP) und bis auf eine permanente chronische Müdigkeit habe ich - ausser den Nebenwirkungen des MTX - fast keine Beschwerden mehr. Die Müdigkeit aber plagt mich schon seit Beginn der Erkrankung und leider ist diese auch durch MTX nicht verschwunden. Vormittags geht es ja meist noch, aber ab Mittag könnte ich meist stehend freihändig einschlafen - was mit 100% berufstätig plus kleines Kind meist etwas problematisch ist *g*. Mein Doc meinte nun, körperlich läge da keine Ursache vor, warum ich so schlapp bin (hat Eisen, Schilddrüse, Nebenniere gecheckt). Also hat er mir kurzerhand ein Anti-Depressiva verschrieben und gemeint, vielleicht wär es ja eine leichte Depression (käme bei chronisch Kranken meist vor). Häähhh??? Ist mir zwar klar das sich das Rheuma natürlich auch auf die Phsyche auswirkt - war ja lange genug auch entsprechend down. Aber eigentlich fühle ich mich kein bisschen depressiv, im Gegenteil seit die ständigen Schmerzen weg sind möchte ich Bäume ausreissen und alles nachholen, aber leider zeigt mir da der Körper permanent die rote Karte. Das habe ich meinem Doc auch gesagt, hatte er aber nur taube Ohren für. Nee, nee das wäre bestimmt ne Depression. Ich soll einfach nicht den Beipackzettel lesen (!!!!) und es mit dem Medikament versuchen. Weiss absolut nicht, was ich davon halten soll. Bin ja eh keine Freund der Schulmedizin mit ihrer endlosen Tablettenschluckerei bei jedem Wehweh! Beim MTX habe ich mich ja auch erst endlos lange gewehrt. Was haltet ihr davon? Soll ich mir die zusätzliche Chemiebombe antun? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrung mit Anti-Depressiva & Müdigkeit? Danke für euer Feedback. LG Silvia
Hallo Silvia, genau das gleiche Problem hatte ich auch vor kurzem. Die CP diagnostiziert im September, seit dem bekomme ich Corti (Prednisolon). Anfang Dezember kam zusätzlich MTX dazu und für ca. 2/3 Wochen wurde es besser. Ab Neujahr jedoch wieder totale Müdigkeit, Schlappheit, sich elend fühlen. Mein Rheumi sagte mir, dieser Zustand würde noch bis zu 4 Monate anhalten, schwupps bin ich zu meinem Hausarzt, der mich dann von Kopf bis Fuß durchgecheckt hat. Befund: Fehlanzeige. Jetzt heißt es, es wäre wohl ein Infekt, der nicht durchgekommen ist. Ich war 7 Arbeitstage krankgeschrieben und habe die ersten 5 nahezu nur durchgeschlafen. Seitdem geht es mir auch wieder wesentlich besser. Kein Durchhänger ab Mittag, aber vielleicht sind die Energiespeicher bloß wieder aufgefüllt und der schlappe Zustand kommt in ein paar Wochen wieder. Jedenfalls würde ich keine Antidepressiva schlucken, lieber viel und vor allem ausschlafen. Ich war manchmal wirklich kurz vorm Heulen. Ich habe nun langsam den Verdacht, daß es am Prednisolon liegen könnte. Bekommst Du das Zeug auch? Alles Gute Karin
Hallo Karin Zum Glück habe ich Cortison nur mal kurz für 14 Tage zu Beginn meiner Erkrankung, beim ersten Schub (war vor 5 J.) genommen. Die 2 Wochen haben mir aber dann auch gründlich gereicht. Schlafstörungen, Angstzustände, Schweissausbrüche, Heulanfälle wegen jeder Kleinigkeit - Nein Danke! Vom Cortison kannst du sehr wohl Depressionen bekommen, steht ja auch entsprechend im Beipackzettel. Ich habe mich dann die letzten 3 Jahre mit NSAR über Wasser gehalten und kann diese zum Glück jetzt auch weglassen. Das mit dem Ausschlafen kenne ich auch. Nach einem langen Wochenende oder nach Urlaub gehts die erste Zeit auch besser. Aber der "Energiespeicher" erschöpft sich leider um vieles schneller, als ich jeweils auftanken kann. Und mit Kind und Job habe ich da auch nicht gerade viel Spielraum. Ich wäre so gerne wieder mal so richtig fit, aber ne weitere Chemiekeule - au Backe! LG Silvia
Hi Silvia, wenn es eine Depression ist (die kann auch verdeckt auftreten und sich dann v.a. über körperliche Symptome ausleben), dann könntest Du ganz unchemisch ein paar von Omas Hausrezepten probieren (Nelke - nicht zu lange und zuviel, Vanille usw. gibt schöne leckere Tees). Johanniskraut wäre auch möglich, da dauert es aber länger bis die Wirkung einsetzt. Die Ernährung ggf. kontrollieren. Zuviel Säureproduzenten schlagen aufs Gemüt. Ebensowenig, wenn Du zuwenig Energie durch das Essen tankst. Ich kann z.B. nicht ne Woche von Schnitten leben. Ohne Fleisch geht es auch nicht. Zuviel Joghurt, Käse, Milche etc machen mich auf Dauer auch eher fröstelnd und k.o. Suppen sind ne feine Sache. Ich bin seit meiner Erkrankung ständig sowas von müde und schlapp. Mein Basismittel hat das noch verschärft. Ich war auch vor der Diagnose schlapp und k.o. Damals hat man nichts gefunden und ich vermute es war eine leichtere depressive Episode (zusätzlich zum beginnenden Rheuma), weil ich auch Schlafstörungen hatte. Jetzt bin ich nicht mehr ganz so schlapp, aber ich merke es sehr deutlich, wenn ich zu wenig Schlaf bekomme. Hole ich das nach (und ich brauche mehr als früher), dann bin ich danach wie ausgewechselt. Das spricht nicht sehr für ein rein depressives Vorgehen. Ich sehe jetzt einfach zu, dass ich mein Erholungsbedarf decke und seitdem geht es sehr gut. LG Christina
hi! ich hab eine freundin mit fibro und bei ihr bewirkt die fibro, dass sie zu wenig melatonin produziert und sie deshalb nicht mehr in die tiefschlafphase übergeht und deshalb trotz viel schlaf nicht ausgeschlafen ist... der doc hat ihr antidepressiva verschrieben, da diese die melatonin-produktion anregen und sie dadurch wieder tiefer schläft und dann am nächsten tag auch fit ist... die dosis die sie nimmt entspricht einem zehntel von dem was man bekommt wenn man depressionen hat... also denk ich, dass die medi´s nicht immer soooo schlecht sind... lg hunny
Hi Hunny, Fibro ist aber nicht mit cP zu vergleichen. Dass Antidepressiva bei Fibro oft erstaunlich gut helfen, ist eigentlich hinlänglich bekannt. Eigentlich auch logisch: Fibro ist eine Art Schmerzleitungsstörung, und eine solche geht vom Gehirn aus. Bei cP oder anderen systemisch entzündlichen rheumatischen Erkrankungen schaut die Situation aber völlig anders aus. Hier kommt es oft zu begleitenden Depressionen, offen oder verdeckt. Eine offene Depression ist eindeutig, eine verdeckte oft schwer zu diagnostizieren (z.B. Sissi-Syndrom). Grad zu Beginn der Erkrankung will man noch nicht begreifen, dass die Energie von früher eben futsch ist, und zwar auf Dauer. Man will es einfach nicht wahrhaben, übernimmt sich ständig, schläft tags fast im Stehen ein, kann aber nachts auch nicht sonderlich gut schlafen, weil man spätestens gegen 4 Uhr morgens an Schmerzen erwacht. Ob in einem solchen Fall Antidepressiva was bringen, weiß ich nicht. Ich bezweifle es. Besser wären sicher Beratungsgespräche, die einem eine angepasstere Lebensweise vermitteln. Liebe Grüße von Monsti
Habe und hatte bis auch eine kurze Anfangszeit nie richitg starke Schmerzen. Das KO-Gefühl ist mein Hauptproblem. Mir diagnostizerte der Neurologe darauf eine "Erschöpfungsdepression". Das trifft die Sache insoweit, als sicher jeder müde und verstimmt ist, wenn er jeden Tag das Gefühl hat, er hätte die Grippe. Von den empfohlenen Antidepressiva habe ich die Finger gelassen. Vielleicht hat mein Arzt etwas gefunden, was das KO-Gefühl wirksam bekämpft. Und zwart spritzte ich zuerst Thym-Uvocal (Thymuskin). Nach der ersten Injektion war der Tiger wieder im Tank. Man spritzt binnen eines Monats 10 Ampullen. Reicht für eine Weile. Die gleiche Wirkung scheint allerdings auch Selen zu haben. KO-Gefühl war schon lange nicht mehr da. Rheumafaktor zeitweise bis 150.
Grüß Dich, Silvia, bei mir war genau das Gegenteil eingetreten. Durch die Einnahme meines Medi-Cocktails, MTX, Corti und Voltaren, hat mich die völlige Schlaflosigkeit im Griff gehabt. Ich wurde abends zu meiner normalen Schlafenszeit müde. Im Bett allerdings war von einschlafen keine Rede. Mit dieser unzureichenden, nächtlichen *Ruhezeit* habe ich mich fast ein Jahr herumgequält. Ich bin nur noch auf dem Zahnfleisch gegangen, weil der anhaltende Schlafentzug mir meine ganzen Kräfte genommen hat. Tatsächlich hat mir endlich Amitriptylin, das gegen Depressionen eingesetzt wird, wieder zum Schlafen verholfen. Ich nehme täglich die geringste Dosis ein. Außerdem wurde mir versichert, daß bei diesem Medi keine Suchtgefahr besteht. Irgendwie *beneide* ich Dich fast um Deinen Schlaf. Trotzdem stelle ich fest, daß sowohl zu viel Schlaf als auch überhaupt kein Schlaf fast unerträglich werden kann. Seitdem ich A. einnehme, habe ich noch keine Nebenwirkungen verspürt. Ja, die angenehmste Wirkung ist, daß ich endlich wieder des Nachts ein paar Stunden schlafen kann! Ich wünsche Dir einen netten Abend...... Rubin
Hallo Silvia, Auch ich bekomm Antidepressiva. Wegen starker Schmerzen konnte ich Nachts nicht durchschlafen. Mit dem Mittel Insidon habe ich keine Probleme mehr damit. Du solltest wissen, das wenn der Schlaf fehlt, der Körper sich nicht erholen kann, ergo die Krankheit verschlimmert sich. Hast Du es schon einmal mit Johanniskraut versucht? Ein Naturprodukt mit starker Wirkung, versuch es einmal ! Alles Gute Klaus