Angst.......

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Feuerlilie, 19. Januar 2015.

  1. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben. Nach längerer Zeit melde ich mich wieder und hoffe, ihr könnt mir diese verd.....Angst relativieren.
    Seit 1 1/2 Jahren nehme ich nun Cortison durchgehend, mit Stosstherapien und ausschleichen, dann wieder alles von vorne. Versuche ohne Cortison, aber mit Diclofenac oder Vimovo, alles durch.
    Bezüglich der Medikamente sagt jeder was anderes. Der, der die Diagnose: Autoimmunthyreopathie, rheumatische Beschwerden gestellt hat, ,sagt, ich kann das Corti ohne Bedenken mit der 5 mg Dosis lange nehmen. Dazu bei Bedarf Vimovo oder Diclo.
    Hausarzt sagt: Hilft eh nur Cortison mit Stosstherapie. Habe vor drei Tagen angefangen. Ganzer Körper viel besser, aber gehen kann ich immer noch nicht wirklich. Mache nun schon die dritte Stosstherapie.
    War heute bei seiner Tochter, die auch in der Ordination ist. Sie sagt, alles nur sehr kurz nehmen, Diclo nur drei vier Tage höchstens, Corti so kurz wie möglich....

    MTX steht sowieso im Raum, möchte ich aber nicht, weil ich Profisängerin bin und Angst vor den Nebenwirkungen habe.
    Der Termin in der Rheumaambulanz ist erst am 10. April.....

    Bis jetzt habe ich mich immer aufrecht gehalten und gute Miene gezeigt. Schön langsam geht mir die Energie aus.
    Ich weiss, dass ich da wahrscheinlich nicht ohne diesen Medikamenten rauskomme, ich habe einfach Angst vor den Folgen.

    Würde mich über positive Erfahrungen, bzgl. Verbesserung durch eure Medikamente freuen.
    Ich lese natürlich eh eure Threads, ich glaube, es geht eher jetzt um die Psyche.
    Liebe Grüsse Feuerlilie
     
  2. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

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    Ich kann DIr zu Deinen Beschwerden nichts sagen,aber zu MTX
    Habe mich lange Jahre mit Schmerzen durch die Gegend geschleppt, habe mich, gegen den Rat der Ärzte, immer dagegen entschieden....
    Nun im Oktober war ich "reif" und spritzte erstmalig MTX.... ich brauche keine 6 Monate zu warten, so gut ging es mir lange Jahre nicht mehr, selbst die Rückenschmerzen, die ja garnicht vom Rheuma kommen sollten, sind weg... Nebenwirkungen kenne ich nicht.

    Man hört immer nur von den negativen Dingen, ich dachte, das Gegenteil sollte auch mal hier stehen.

    Vielleicht passt die Wirkung auch bei DIr?
     
  3. lumpi64

    lumpi64 Aktives Mitglied

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    Dem kann ich mich nur anschließen. Vertrage MTX ebenfalls ohne Nebenwirkungen. Kommt zwar nicht komplett an die Sehnenansätze dran, aber ich fühle mich doch wesentlich wacher und bin nicht mehr so erschöpft. :)
     
  4. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Feuerlilie!
    Meine Info ist, max Cortisondosis 7,5mg, lieber nur 5mg/tgl als Langzeittherapie und falls notwendig auch eine Stoßtherapie, d.h. aber nicht, daß man alle 2 Wochen eine Stoßtherapie machen sollte.

    Das wäre der Idealfall, aber ohne Basistherapie wird das nicht machbar sein und da sind wir beim Thema,

    wenn das trotz Stoßtherapie immernoch nicht möglich ist, dann solltest Du dich mit dem Thema MTX nochmals auseinandersetzen, weil die ständigen Stoßtherapien auch nicht gut sind.
    Cortison hat eben neben der pos. Wirkung u.U. auch erhebliche Nebenwirkungen, die man nicht immer gleich merkt, wenn man jetzt mal an Osteoporose und noch schlimmeres denkt.

    Ich kann dir nur raten, mit einer Basis zu beginnen, wenn Du außer Singen, auch sonst noch "am Leben teilnehmen willst", z.B. in dem Du dich wieder besser bewegen kannst.

    Ich habe übrigens kaum mit Erkältungskrankheiten zu kämpfen, seit ich mit einer Basis eingestellt bin.
     
  5. LilliKa

    LilliKa Neues Mitglied

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    Hallo Feuerlilie,
    auch ich nehme seit über einem Jahr MTX und hatte riesige Angst vor Nebenwirkungen und habe tagelang gezögert es zu nehmen obwohl es ich es in der Schublade liegen hatte. Aber die Schmerzen waren zu heftig um es nicht wenigstens zu versuchen. Jetzt bin ich froh dass ich es gewagt habe, denn ich habe keine Nebenwirkungen und es hilft mir. Zwar habe ich zur Zeit noch 2,5 mg Kortison, aber meine Rheumatologin versicherte mir, dass Kortison in dieser Dosierung unbedenklich sei.

    LG und gute Besserung
    Lillika
     
  6. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Hallo LilliKa, Josi 16,lumpi64, PiRi,
    ich danke euch sehr für eure Antworten. Ich finde es gut, mal nicht nur mit den Horrorgeschichten konfrontiert zu werden, sondern auch mit den positiven Effekten. Danke.

    Josi16: Natürlich möchte ich ausser dem Singen noch am " Leben teilhaben "....
    Aber ich verdiene nun mal meinen Lebensunterhalt damit, das ist meines Erachtens ein wichtiges Thema. Mit 49Jahren als selbständige Sängerin nicht mehr Singen zu können, ist auch keine lustige Vorstellung. Ich war mit meiner Krankheit bis jetzt nie im Krankenstand. Mein MAnn bringt mich zu jedem Konzert mit dem Rolli und ich krieche fast auf allen Vieren auf die Bühne. Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich keinen Cent. Kein Krankengeld, Arbeitslosengeld, nichts....
    Nur um mein Dilemma zu beschreiben....

    Die Ärztin heute hat das heute Gott sei Dank verstanden, und auch bestätigt, dass die Situation saublöd ist. Ausserdem ist die Situation auch für Nichtsänger blöd.

    Auf alle Fälle bin ich froh über eure Antworten, danke nochmals.
    Heute habe ich wieder etwas Klavier gespielt, weil ich unterrichtet habe, ist ganz gut gegangen. In den Händen und Fingern wirkt das Cortison gut..da ist meine Laune gleich besser und hoffnungsvoller.

    Ich wünsche euch einen schönen Abend, liebe Grüsse Feuerlilie
     
  7. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Feuerlilie!
    Natürlich ist das ein wichtiges Thema.

    Wegen dem Rheuma sitzt Du im Rolli oder gibt es noch eine weitere Diagnose?

    Ich gehe jetzt mal davon aus, daß es wegen deiner Rheumadiagnose ist und gerade um das zu vermeiden, daß man seine Gelenke durch das Rheuma so schädigt, gibt es die Basismedikamente.
    Das Problem ist eben, daß die Schäden sich nicht mehr rückgängig machen lassen, wenn sie mal entstanden sind.
    Es kann zwar das ein oder andere Gelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden, aber das geht halt nicht bei allen Gelenken.

    Am Anfang sieht man nur die Nebenwirkungen, die solche Medikament haben können, was das Rheuma langfristig bei den Gelenken anrichtet, diese Erfahrung hat man noch nicht gemacht und kann sie deshalb schwer einschätzen und dann spielen solche Dinge wie bei dir, daß Du Angst vor ständigen Erkältungen hast und dadurch dein Beruf gefährdet ist, eine große Rolle.

    Durch die Nichtbehandlung wird deine Arbeitsfähigkeit aber auch gefährdet, von deinem privaten Leben ganz zu schweigen.
    Da kommt schon auf den GEdanken, das Cortison hochzusetzen, bis es einem zumindest erträglich geht.

    Glaub mir, das habe ich mir auch schon oft überlegt. Ich habe aber auch selber genug Patienten erlebt, denen es durch die hohe Cortisondosierung langfristig so schlecht ging und das sind dann auch wieder Schäden, die sich nicht rückgängig machen lassen.
    Früher haben die Mediziner einfach noch nicht gewußt, was höhere Cortisondosen für die Betroffenen langfristig bedeuten, da schließt sich dann wieder der Kreis, das sind dann auch wieder Schäden, die man nicht mehr rückgängig machen kann.

    Vor vielen Jahren wurde dann festgestellt, daß Krebspatienten, die eine Chemo mit MTX erhalten, das Rheuma wesentlich besser wurde und dann wurde an dieser Stelle weitergeforscht und eine Vielzahl von Basismitteln entdeckt, die alle das gleiche Ziel haben:
    Die Entzündungen in den Gelenken zu verhindern, damit es nicht zu dauerhaften Schäden kommt.

    Wenn man vor 30J in eine Rheumaklinik kam, dann hat man viele Patienten im Rollstuhl gesehen, die sichtbaren Finger-und Handgelenke waren verformt, heute sieht man das bei den Betroffenen viel weniger und das hat eben etwas mit der Therapie von Immunsuppressiva zu tun.

    Versteh mich richtig, ich will dich nicht missionieren, letztendlich muß das jeder Betroffene für sich selbst entscheiden, aber leider eben auch mit den Schäden leben.
    Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.
     
  8. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Liebe Josie,
    ich verstehe dich überhaupt nicht falsch und empfinde es gar nicht als missionieren. Ich danke dir, dass du dir die Zeit nimmst, mir so ausführlich zu antworten. ich hoffe, Einwände von mir, sind bei dir nicht abwehrend angekommen.

    Den Rolli brauche ich aufgrund meiner rheumatischen Erkrankung. Bei mir ist der ganze Körper betroffen, mit Hand und Fingergelenken, Becken, Muskeln, Sehnen, Nacken.....die Füsse am stärksten. Zehen, Ballen, Fersen.
    Ich hoffe, dass ich, wenn ich im April in der Rheumaambulanz bin, auch gute Erfahrungen mit der Behandlung höre. Auch, dass mal alles genau abgecheckt wird...und eine genaue, differenzierte Diagnose entsteht.

    Ausserdem hoffe ich, dass ich dann ohne Rolli auskomme.
    Das Corti hilft ja wirklich gut, heute bin ich ohne Schmerzen in den Füssen aufgestanden, bin gespannt, wie der Tag wird.
    Ist ja wie Himmel.......

    Ich glaube, ich muss erst lernen, die Krankheit zu akzeptieren, dass fällt mir schwer. Ich tu so, als ob sie nächste Woche weg sein müsste...

    Liebe Josi, danke nochmal für deinen langen Beitrag, mir hilft er sehr....und ich finde, du triffst den Punkt sehr genau.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag. Liebe Grüsse Feuerlilie
     
  9. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Feuerlilie!
    Da bin ich froh, beim Schreiben kam es bei mir selber so an, hab schon überlegt, ob ich es abschicken soll.

    Das wird sicher ein weiter Weg werden und Du mußt tatsächlich Geduld haben, zumal das Rheuma in deinen Gelenken sicher schon Spuren hinterlassen hat.
     
  10. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Hallo Josie, danke, dass du noch schreibst, ich freue mich darüber.
    Leider ist es wirklich so, dass meine Erkrankung nicht aus meinen Gedanken will. Momentan denke ich ständig dran, bin am recherchieren und auseinandersetzen.
    Durch meine Einschränkungen im Alltag und den ständigen Schmerzen ist es wahrscheinlich gar nicht so einfach, an sonstiges zu denken.

    Ich muss ja meine Konzerte und Veranstaltungsplan fürs ganze Jahr schon ausmachen, die Sääle verbindlich mieten, muss abwägen, auf was kann ich mich einlassen, was geht nicht, usw, wie kann ich auf Nummer sicher gehen.

    Ich will nicht abhängig sein, nicht pflegebedürftig, möchte funktionieren und vor allem keine Schmerzen haben. Und ich möchte mir nicht ständig Sorgen um mein Leben machen....( Jetzt habe ich aber ordentlilch gejammert.....:) )

    Ausserdem muss ich meinem Pferden wieder zeigen, wie sie ordentlich mit mir und dem Rolli spazieren gehen. Das ist meine wichtigste Tätigkeit. Ich liebe die Spaziergänge mit meinen Pferdchen. ich habe gerade den Plan, dass ich vielleicht, wenn es wieder leichter geht, 10 Min. gehe, dann weiter mit dem Rolli fahre.

    Heute bin ich am ganzen Körper ziemlich schmerzfrei, die Füsse ohne Belastung auch besser, wenn auch nicht ganz schmerzfrei. Gibt mir Hoffnung...50 mg Corti wirken Wunder.

    Liebe Grüsse Feuerlilie
     
  11. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Feuerlilie!
    Für Chron. Schmerzpatienten und da gehören Rheumapatienten dazu, ist es hilfreich, eine Verhaltenstherapie zu machen und in dieser wird sicher ein großes Thema Krankheitsbewältigung und Akzeptanz sein und das andere Thema Existenzängste.

    Darüber solltest Du nachdenken. Leider gibt es auch im Bereich der Psychotherapie Wartezeiten für einen Therapieplatz, je früher Du dich drum kümmerst...........

    Das solltest Du auf alle Fälle umsetzen, Bewegung ist wichtig, sonst kommen noch weitere Probleme dazu u.a muskuläre und die brauchen wir, um uns bewegen zu können.

    Es ist gut zu wissen, daß es eine Möglichkeit gibt, wenn es einem richtig schlecht geht, mit der man sich kurzfristig weiterhelfen kann.
     
  12. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Ja, Josie , ich bin ganz deiner Meinung, danke. Heute geht es mir psychisch viel besser.
    Habe 4 Stunden unterrichtet, das hat mich gut abgelenkt und Spass gemacht. Stimme hat auch gehalten. Bin froh, wenn es wieder los geht. ich hatte ja jetzt 4 Wochen frei genommen und war die meiste Zeit mit mir alleine. Da versumpfe ich manchmal schon sehr in meinem Selbstmitleid. Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass es wieder bergauf geht.
    Ich wünsche dir eine gute NAcht, liebe Grüsse Feuerlilie.
     
  13. Mine36

    Mine36 Neues Mitglied

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    Hallo!!!!

    Ich hoffe, es geht Dir wieder etwas besser, besonders psychisch!
    Möchte mich hier einfach mal mit einbringen, hoffe das ist ok!;)
    Als ich mir die Beiträge durchgelesen habe, dachte ich nur: ich kann sie so gut verstehen.....
    Kurz zu meiner Person: Ich bin Mutter einer 5-jährigen Tochter, die Ende November die Diagnose JIA bekam und gleichzeitig auch Sängerin.......
    Wenn ich höre, dass Du Dich mit `nem Rolli auf die Bühne quälst, bekomme ich direkt Gänsehaut.....
    Du fragst Dich, ob Du mit einer Basistherapie anfangen sollst, was ich auch vollkommen nachvollziehen kann....
    Als wir die Diagnose bei unserer Tochter bekamen, (wie gesagt Ende November)- und der Prof. mir MTX "um die Ohren schlug", war bei mir erstmal sozusagen "ENDE". Ich war damit komplett überfordert.......
    Wir wollten die Diagnose nicht einfach so akzeptieren, denn bei Ihr war auch ein Unfall mit im Spiel, alles sehr kompliziert und wir wollten einfach für uns ausschließen können, dass es damit noch etwas zu tun haben könnte.....
    Nachdem uns im Konsil weitere drei sehr gute Ärzte sagten, dass es rheumatisch sei, mussten wir es so akzeptieren.
    Wir finden uns so langsam damit ab, unsere Tochter bekommt nun seid gut einem Monat MTX, und sie zeigt bis dato keinerlei Nebenwirkungen! (Dies zu Deiner Aufmunterung)
    Es geht ihr gut, die Schwellungen lassen nach, die Gelenke werden beweglicher- ES HILFT!!!!!
    Also bitte, denke an Deine Zukunft.
    Du leidest, und es gibt die Möglichkeit der Besserung- nutze sie!:)
    LG
    Mine
     
  14. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Hallo Feuerlilie,
    schön, wieder mal von dir zu hören, wenn auch die Umstände nicht so gut sind!

    Ich erzähle mal ein bisschen von mir: Ich hab auch jahrelang nur Cortison (in Verbindung mit Arcoxia) eingenommen und war zufrieden, bis wir merkten, dass einige Fingersehnen kaputtgegangen sind. Erst dann hab ich zufällig hier gelesen, dass Cortison nicht vor Langzeitschäden schützen kann. Hätte ich das nur früher gewusst, dann hätte ich schneller zu einem Basismedikament gedrängt. Und von den Nebenwirkungen des Cortisons ganz zu schweigen.
    Ich hab seit über 3 Jahren MTX wegen der Finger und vertrage es sehr gut und es hilft auch gut, die einzige Nebenwirkung ist der Haarausfall, den ich mit Biotin & Co. stoppen konnte. Aber ich brauchte dann noch zusätzlich ein Biologikum für den Rücken, welches ich auch sehr gut vertrage, und erst damit kam ich vom Cortison weg, worüber ich sehr froh war.

    Ich weiß nicht, ob ich mich recht erinnere: Hattest du nicht mal geschrieben, du meintest, dass das Cortison deinen Stimmbändern geschadet habe, dass du die hohen Töne nicht mehr gut schaffst? Das wäre für mich ein Grund zu schauen, dass ich davon wegkomme, wenn ich mit meiner Singstimme meinen Lebensunterhalt verdiene. - Vielleicht täusche ich mich auch und jemand anderes hat das geschrieben.

    Ich würde an deiner Stelle das MTX ausprobieren. Nur Mut! Es hat schon vielen geholfen!
     
  15. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    9. August 2013
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    Hallo Mine36 und Nachtigall,
    danke für eure Antworten. Ich habe jetzt erst gesehen, dass ihr geschrieben habt, sonst hätte ich früher geantwortet.
    Mine. ich finde es wirklich aufmunternd, dass du die guten Erfahrungen deiner Tochter schreibst.
    Ich glaube, grade bei Kindern kann kann man nicht so lange experimentieren und sie leiden lassen......
    Ja, ich habe auch manchmal Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie ich mich die letzten 2 Jahren gequält und geplagt habe. Immer diese Hoch und Tiefs, immer in der Hoffnung, die Krankheit wäre ein kurzes Gastspiel.
    Nun fürchte ich, sie bleibt.
    Nachtigall: Ja, ich habe geschrieben, dass das Cortison meine Stimme ruiniert.
    Ich habe im November, mit Anraten des Arztes ausgeschlichen und bin auf Vimovo umgestiegen, was viel zu wenig wirkt.
    Meine Stimme hat sich super erholt, ich konnte tolle Konzerte machen. Ich war voller Hoffnung, dass es so bleiben könnte.
    DIe volle Wucht kam über Weihnachten.....
    Jetzt war ich wieder bei 50 mg Cortison, habe aber nach 5 Tagen auf 25 reduziert, weil ich sonst nicht arbeiten kann.
    Ich schlafe nicht, bin unruhig, Atembeschwerden und totale Schleimhautprobleme, was ja für die Stimme schlecht ist.

    Ich liebe meinen Beruf sehr, bin eh dabei, mich soweit zu verändern, dass nicht ich die ganze Verantwortung trage.

    Gestern und heute war ich psychisch wieder viel besser drauf.
    Ich bereite mich mit meinen Sängern auf die kommenden Konzerte vor, bin voll motiviert. Mit den 25 mg kann ich gut Klavier spielen, sofern ich nicht zu lange spiele. Singen ist auch noch gut.
    Beim Gehen schaffe ich, meine Pferde zu versorgen, ohne dass ich spazieren gehe.
    Dann muss ich wieder sitzen, damit die Schmerzen weggehen, bzw. nicht zu stark werden.
    Wenn es so bleiben würde, wäre ich schon glücklich.
    Ich fürchte, wenn ich wieder ausschleiche, was ja die Idee ist, wird es wieder schlimmer.

    Wenn ich im April in der Rheumaambulanz bin, werde ich mich mal intensiver mit MTX auseinandersetzen.
    DIe Ärzte dort können mir bestimmt mehr Erfahrungen sagen,als meine jetzigen Ärzte.

    In der Sommerpause, die immerhin fast drei Monate dauert, könnte ich vielleicht mal einen Versuch wagen....

    Auf alle Fälle danke ich euch, für eure aufbauenden Worte.

    Liebe Grüsse Feuerlilie
     
  16. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Na, dann hoffen wir mal, dass es dir weiterhin so zufriedenstellend gut geht.
    Alles Gute! :)
     
  17. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Danke, liebe Nachtigall, dir auch alles Liebe und Gute.
    Gut, dass es diese Medikamente gibt, sie machen uns wieder denk - und handlungsfähig, selbst, wenn wir vieles vielleicht ändern müssen.
    Im akuten Schmerzgeschehen ist es halt schon sehr schwer, klare Gedanken zu haben.....

    Wie haben die Menschen früher getan, als es diese Behandlungen noch nicht gab?
    Rheuma gibt es ja bestimmt auch schon ewig, egal, welche Version.
    Sind die dran gestorben oder haben dahinvegetiert?

    Liebe Grüsse Feuerlilie
     
  18. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Es mag schon sein, dass früher einige dran gestorben sind, eben an den Rheumaformen, die Organe und Gefäße sehr geschädigt haben. Nur wusste man oft nicht, woran die Leute dann gestorben sind.
    Mit Rheuma meinte man wohl alles, was mit Gelenkschmerzen zu tun hatte. Und da es höchstens pflanzliche Medizin gab, die nicht viel half, mussten diese rheumakranken Menschen sehr viele Schmerzen aushalten. Und man weiß ja, dass die Gelenke steif werden und sich verformen, deshalb nehme ich an, dass viele von den damals so genannten Lahmen und Krüppeln auch Rheumakranke waren. Vielleicht hat es aber auch mehr Arthrosen gegeben, weil die Menschen schwerer arbeiten mussten.
    Wobei ich aber auch vermute, dass es früher nicht so viele Rheumakranke gab wie heute, da damals die Umwelt noch nicht geschädigt war, es noch nicht diesen Wohlstand gab, das Immunsystem noch nicht derart irritiert war und deshalb die Risikofaktoren noch nicht so hoch waren.
    Du hast recht, wir können froh sein, als Rheumakranke in der heutigen Zeit zu leben.
     
  19. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Feuerlilie!
    Früher gab, es wie Nachtigall schon schrieb, Betroffene mit stark verformten Gelenken, am ehesten ist es immer an den Händen aufgefallen, aber in anderen vom Rheuma betroffenen Gelenken sah es natürlich nicht anderst aus.

    Das bedeutet in 1. Linie Schmerzen ohne Ende und viele Betroffene sind in ihrer Bewegung so stark eingeschränkt gewesen, daß sie sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen konnten und häufig ging das alleine auch nicht.

    Je nach der Rheumaform, wenn also auch innere Organe und Blutgefäße betroffen waren, sind sie auch recht jung verstorben, wobei man vor 100J insgesamt noch nicht so alt wurden.

    Wie Nachtigall schon schrieb, war die Diagnose Rheuma damals noch nicht bekannt, mein Vater hat sicher auch Rheuma gehabt, ich kenne ihn nicht anderst, als daß er massive Rückenprobleme hatte und sich kaum bewegen konnte.
    Da er eine Psoriasis hatte, kann man von einer PsA ausgehen und er ist auch sehr früh gestorben. Bei ihm war das Problem, daß auch die Blutgefäße Entzündungszeichen gezeigt hatten.
     
  20. Feuerlilie

    Feuerlilie Neues Mitglied

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    Hallo Nachtigall, hallo Josi,
    also können wir wirklich froh sein, dass es diese Medis gibt, auch wenn wir sehr aufpassen müssen, wie wir damit umgehen.
    Bezüglich meiner Angst vor der Krankheit und den Medikamenten habe ich heute eine wichtige Erfahrung und Erkenntnis gehabt, die ich euch gerne mitteilen möchte.
    Ich habe heute ein Seminar abgehalten, ( Stimmbildung ) wo es sehr intensiv um den Körper geht, um das , was sich da abspielt und regt, wo wir was hin platzieren usw.
    Sehr intensiv und anstrengend.
    Also, ohne meiner Medikamente hätte ich es nicht abhalten können. Erstens, weil ich auch Migräne habe, die immer ein paar Tage dauert, und weil ich auch durch mein Rheuma nicht in der Lage wäre, es zu tun.
    Ich habe also meine Medis für Migräne und das Cortison genommen und einen tollen Tag gehabt. Bin zwar die meiste Zeit gesessen,( ich muss ja nicht das Schicksal herausfordern,) und meine Sprechstimme war sehr kratzig. Aber meine Singstimme war noch super.
    Also: Toller Tag, weil ich mal nicht dran dachte, was alles passieren kann. Habe mich lebendig und aktiv gefühlt, trotz meiner Krankheit.

    Wenn ich also den Tag wählen kann, mit Schmerzen, keine Medikamente, ohne Lenbensqualität, dafür keine Nebenwirkungen, dann nehme ich den Tag mit Medis, ohne Schmerzen, ein überschaubares Risiko, Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit, Lust und Freude.

    Habt ihr eigentlich auch Migräne und Rheuma? Vermutet ihr vielleicht einen Zusammenhang?

    Ich wünsche euch einen schönen Abend, liebe Grüsse Feuerlilie
     
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