Maggy, bei mir ist es tageweise unterschiedlich. Manchmal meine ich, es geht nichts mehr, manchmal finde ich es normal. Bin aber ein ganz Teil älter als Du, daher vielleicht normal bei mir?
@Chrissi: den Tag nach mtx kann ich bestätigen, da bin ich gefühlt im Denken auch langsamer. Vielleicht aber auch, weil ich dann eh müder bin als sonst. Ansonsten kann ich nicht so mitreden, bin aber auch noch etwas jünger... Allerdings kann und will das Gehirn trainiert werden. Wenn ich überlege, was ich nach meinem Schlaganfall nicht konnte und was jetzt wieder geht... Alles Übung. Und dann haben sicherlich auch der Mix unserer gesamten Medikamente Einflüsse.
Ich habe immer wieder mal so ein kleines bisschen Wortfindungsstörungen, vor allem wenn ich mich müde und schlapp fühle. Ansonsten muss ich mir alles aufschreiben, auch in der Arbeit, damit ich auch an alles denke. Früher habe ich das im Kopf behalten und dennoch nicht vergessen.
Na, das beruhigt mich schon mal ein bisschen, dass es nicht nur mir so geht. Man kommt ja dann doch irgendwann ins Grübeln. Das mit der vollen Festplatte sag ich auch öfter. Der Kopf ist irgendwie schon so voll, dass kein Platz mehr für neue Informationen ist. Wenn man den halt auch mal defragmentieren könnte!
Defragmentieren geht bestimmt. Gibt bestimmt sogar legale Drogen. Nur müsste man festlegen, was weg kann und was Kunst ist, denn da gibts wohl keine allgemeingültige Regel. Und alle das gleiche imKopp..... wäre verdammt langweilig.
Hallo Maggy, ich habe hier ja schon davon berichtet, dass ich ein jahr lang Panik geschoben habe, weil ich die Befürchtung hatte, eine beginnende Demenz zu entwickeln. Worttfindungsstörungen, permanente Vergesslichkeit bis hin am Telefon gefragt nach meiner Postleitzahl, ich sie nicht mehr wusste und plötzlich nicht mal mehr in der Lage war, dies auch so zu sagen. Ich stammelte nur noch. Also wirklich gruselig. Die Wortfindungsstörungen sind ein bißchen besser geworden, vergesslich bin ich immmer noch sehr. Das Ganze nahm aber solche Ausmaße an, dass ich überzeugt war, an einer beginnenden Demenz zu leiden. Ich hatte wirklich Panik und das ein ganzes Jahr lang! Irgendwann entschloss ich mich, es abschließend klären zu lassen. Allerdings wollte ich nicht so ein 0815-Demenz-Test machen, Uhrzeit aufmalen etc. Denn, wenn man dies nicht mehr kann, dann braucht man keinen Demenz-Test zu machen, dann hat man keine beginnende Demenz, sondern ist wahrscheinlich schon mittendrin. Also recherchierte ich und ließ mich 2 Stunden von einem Neurowissenschaftler testen. Das war echt ein sehr anstrengender und schwieriger Test. Ich war überzeugt davon, krachend durchgefallen zu sein. Aber zu meiner Überraschung erklärte mir dieser Neurowissenschaftler, dass ich weit überdurchschnittlich abgeschnitten hatte. Ich konnte es kaum glauben und sagte ihm, dass dies doch kaum möglich sei. Er erklärte mir, dass meine Wortfindungsstörungen, meine ausgeprägte Vergesslichkeit von der ich berichtete könne er so nicht bestätigen. Wahrscheinlich stünde ich unter einem enormen Stress. Aber sonst wäre alles in Ordnung. Also Maggy nicht gleich an Demenz denken. Aber solltest du Klarheit haben wollen, was mir ja auch so ging, dann erkundige dich, ob es in der nächsgelegenen Uni einen etwas umfassenderen Demenz-Test gibt. Aber du wirst sehen, es wird nichts sein. Liebe Grüße allina
allina, ganz so einfach ist die Differenzierung eben nicht. Es gibt gerade im Uhrentest oft charakteristische Hinweise, die so diskret sein können, dass wir als Laien sie ohne Erklärung gar nicht erkennen würden und die dennoch auf eine Demenz hinweisen können, auch wenn der Alltag und vieles Andere noch funktionieren und der betroffene Mensch auf den ersten Blick "normal" funktioniert. Es gibt nicht nur verschiedene (und im Charakter ziemlich unterschiedliche) Formen von Demenz, sondern auch sehr frühe Ausprägungen in Menschen, in denen man sie aufgrund des Alters oder des Verhaltens nicht unbedingt erwarten würde. Manchmal fällt dem Umfeld über Jahre kaum etwas auf - außer vielleicht ein paar neuen "Eigenarten", die meist gar nicht als besonders bemerkenswert eingestuft werden - und z. B. der Uhrentest ist dennoch bereits pathologisch.
Genauso wars bei mir. Ich kann mir das nur so erklären, dass ich vielleicht vorher schon ein überdurchschnittlich gutes Gedächtnis gehabt haben muss, dass das Ergebnis so gut ausgefallen ist. Nun ist dieser Test aber auch schon ein paar Jahre her... Den Uhrentest würde ich auch noch bestens meistern, aber all die anderen Dinge des Alltags... Es macht mir und meiner Familie manchmal schon ein bisschen Angst.
Ich bin 46 und ich habe neuerdings auch mit meinem Gedächtnis und Konzentration zu kämpfen, mitunter frage ich mich auch: Ist es angehende Demenz? Dann frage ich so listig nebenbei Freunde und Bekannte und es sieht genauso aus und sie machen sich genauso sorgen und Gedanken, genau wie ich bei mir. Und schon geht´s wieder. Ich schreibe mir jetzt mehr auf, damit ich wirklich nichts vergesse. Ich muss dazu sagen, das ich auch unter einem extremen Gedächtnis "gelitten" habe, ich konnte mir alles merken und das war auch furchtbar, das ich einfach nichts vergaß oder verdrängen konnte. Nun ist es erschreckend für mich, das es scheinbar nicht mehr so ist.
Ich hatte eine zeitlang Wortfindungsstörungen. Wie beim Englischreden, wenn einem eine Vokabel fehlt, habe ich Wörter umschrieben. Ich hab meinen alten Freund Willi, den ich seit 40 Jahren kenne, getroffen, und wusste seinen Namen nicht. Daheim konnte ich mich an den Namen einer Bekannten nicht erinnern, als ich was erzählen wollte. Manchmal kamen auch andere Wörter raus, als ich sagen wollte. Früher hätte ich gelacht und gesagt, es sei ne Freudsche Fehlleistung. Aber die Wörter waren total unpassend. Ich konnte auch abends im Bett nicht mehr sinnerfassend lesen und musste jede Seite wiederholen. Ich hab meine leere Bratpfanne in den Kühlschrank gestellt und die Suppe aufm Herd gelassen. Vorm Einschlafen hatte ich wirre Gedanken, die ich garnicht erfassen konnte, die nichts darstellten, wirr einfach. Obs nun MTX war oder Kortison wusste ich anfangs nicht. Damals sagte meine Rheumatologin, wenn ich Stimmen höre, soll ich mich gleich melden. Soweit kams aber gottseidank nicht. Dies alles hat sich aber gelegt, nachdem ich mich ans MTX gewöhnt habe. Aber ein gutes halbes Jahr hat das mindestens gedauert.
Ich persönlich glaube auch an die übervolle Festplatte.........man hat soviel gelernt, gesehen und erlebt... irgendwann ist der Speicher voll. Ich hatte früher auch ein sehr gutes Gedächtnis, hab meinen Mann damit wahnsinnig gemacht...er hat es schon in jungen Jahren anders gehandhabt........wichtig-merken...unwichtig...vergessen. Bei Urlaubsbildern z.B. wußte ich, an welchen Tagen und wo sie aufgenommen wurden...heute weiß ich schon gar nicht mehr, in welchem Jahr das war...........erschreckend.....aber scheinbar normal, wenn man älter wird.
Also ich bin nach diesem 2-stündigen Demenz-Test beruhigt. Das wäre ich nach einem 20 minütigen 0815-Test bei einem Neurologen nicht. Schon alleine deshalb hat sich der Aufwand für mich gelohnt..
Moin! Ich glaube, es ist ein bisschen von allem .. die "übervolle Festplatte", die Medikamente, die Müdigkeit, das Rheuma an sich … und auch das Alter irgendwie, dass man sich die Freiheit nimmt, sich nur noch das zu merken, was einen wirklich interessiert. Aber ein bisschen unheimlich ist es schon .. und natürlich kann man auch "Pest und Cholera" bekommen .. also Rheuma und Demenz o.ä. Trotzdem sollte man sich nicht verrückt machen. Was mich gerade auch ein bisschen irritiert, ist meine Gelassenheit in vielen Dingen - vielleicht könnte man aber auch Gleichgültigkeit sagen!? Früher habe ich gern über alles mögliche diskutiert .. heute denke ich eher "ihr habt eure Meinung, ich habe meine Meinung - daran ändert sich eh meistens nicht viel - warum also so viele unnötige Worte verplappern!?" … Aber vielleicht ist das auch eher Altersmilde oder Altersweisheit??? Naja, ich bin gerade 55 - etwas Zeit hätte ich eigentlich noch. Schönen Tag!
Ich bin 69 und streite für mein Leben gern, wenn ich was besser weiß Also sachliche Diskussion meine ich. Meine Rheumatologin hat mir aber bestätigt, dass sowohl Kortison als auch MTX solche Zustände und auch Depris machen können. Nicht bei jedem, aber es gibts. Und sie würde mir gerne Leflunomid geben, anstatt MTX. Wil ich aber nicht, denn wer weiß, welche Probleme dann kommen. Die jetzigen kenn ich schon, also gut.
Liebe Gertrud, das habe ich auch heftigst. Mir ist absolut vieles egal, ich verschwende nicht mehr die Energie mich mit Dingen oder sogar Menschen zu umgeben, die mir evtl. nicht guttun oder mich nicht interessieren. Das allerdings schiebe ich auf´s Alter und finde es ehrlich gesagt schön. Ich bin in mir ruhend, irgendwie angekommen und das ist ein gutes Gefühl.
So gehts mir die ganzen letzten Jahre auch, mich interessiert überhaupt nicht mehr, was Andere mir erzählen was sie tun oder lassen... Nachrichten etc plätschern an meinen Ohren vorbei, Diskussionen sind mir zu anstrengend... Das war auch alles mal ganz anders. Ich denke, das liegt einfach daran, weil mein Hirn nicht mehr aufnahmefähig ist. Womit ich wieder bei der Festplatte wäre...
Ich habe auch schon hin und wieder an Demenz gedacht. Aber glaube letzten Endes auch eher an die volle Festplatte, denn in Stresssituationen wird es schlimmer. Aber ganz großen Anteil daran hat meine ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Bei mir ist es ja Dauerzustand, dass ich mich fühle, als wäre ich kurz vorm Zubettgehen, da kann man auch keine geistigen Höchstleistungen mehr vollbringen. Ich hab dabei auch das volle Programm, abhängig von der Tagesform und Tageszeit. Mir fallen Wörter, Namen, Orte nicht ein, ich mache zunehmend Rechtschreibfehler, also nicht nur schusselige, sondern ich weiß einfach nicht mehr wie das geschrieben wird (gut dass es Rechtschreibprogramme gibt!). Ich kann mich beim Lesen nicht mehr lange konzentrieren, ich kann nicht mehr musizieren (letztes Jahr noch bin ich noch regelmäßig zum Geigenunterricht gegangen), ganz schlimm in Museen diese Info-Tafeln zum Lesen, das geht gar nicht mehr, es strengt an, ich kapiere das nicht, und was ich kapiert habe, ist kurz danach wieder weg. In Gesprächen, vor allem beim Telefonieren bin ich auch schnell erschöpft, bekomme eine verwaschene Aussprache oder vergesse, was ich gerade sagen wollte. Vorgestern, ganz peinlich, als ich mit meinem Sohn telefonierte und etwas über meinen Freund erzählen wollte, jedoch den Namen meines Exfreundes nannte. Mein Freund saß daneben. Ok, er hat Humor... Aber wenn es Demenz wäre, würde mir das vielleicht nicht mal mehr auffallen. Gelassener werde ich leider nicht, eher im Gegenteil, immer reizbarer. Da ist immer so eine Grundaufregung in mir.
Grundaufregung und HB-Männchen kenn ich auch. So war ich früher nie. Das war mit 5 mg Prednisolon stärker als jetzt mit 1,5 mg.
@malchatun, ich weiß nicht wie stark deine Depression ist aber gingen die Worte etc mit Beginn der Depression flöten. Ich wusste teilweise nichtmal die Namen meiner Tiere oder habe das Gefühl,meist nur für ein paar Minuten während eines Gespräches, dass der Gesprächspartner eine mir freme Sprache spricht. Leider hat sich das, nicht in so schwerer Auspragung, chronifiziert