Kittie, das ist ein Vorurteil, dass Verlegenheitsdiagnosen eine Folge der Negativentwicklung sind - auch bei Kassenpatienten. Die Qualität einer Diagnose hängt in der Regel nicht vom Versicherungsstatus, sondern von Dingen wie Kompetenz, Engagement, Anamnese- und Befunderhebung sowie nicht zuletzt auch vom Input durch die Betroffenen selbst ab. Ich glaube, dass ich das einigermaßen beurteilen kann.
Ich habe ebenfalls eine Therapie die einiges kostet. Bis dahin war ein langer Weg. Meine Fatique, die Sprachstörungen, Schmerzen Fieberschübe waren davor Psychosomatisch bis zum Münchhausensyndrom. Sogar mein Rheumi hat mich erstmal mit Fibromyalgie abgespeist. Angerufen hatte von denen auch keiner. Wenn ich nicht meine Laborwerte verlangt hätte, hätte ich ein halbes Jahr auf weitere Behandlung warten dürfen. Trotz Privatversicherung zu der Zeit.
Ich glaube das schwierige bei Rheumadiagnosen ist, dass der Patient, zumindest zu Anfang viele Symptome nicht in Zusammenhang bringt. Ich hatte Ende vorletzten Jahres z.B. eine recht lange Episode totaler Appetitlosigkeit. Ich habe echt so gut wie nichts in mich rein bekommen und auch entsprechend abgenommen und konnte mir aber absolut nicht erklären warum. Als ich das Im Dezember letzten Jahres in der Rheumaklinik erwähnte sagte man mir das sei ein typisches Symptom für RA. Und selbst wenn der Patient alles erzählt was ihm so an sich auffiel, dann macht sich noch lange nicht jeder Arzt auch den richtigen Reim darauf und wenn alle Standardtest dann negativ ausfallen wird man schnell in die Psychoecke geschoben. Das ist halt wirklich schade.
@Kittie, es wurden erstmal keine Tests gemacht, sogar der Rheumi stellte die Fibro gleich nach dem ersten Sehen fest. Der Psychiater und Neurologe, unterstellte mir Alkohol-, bzw, etwas später Drogensucht, da ich bei ihm eine "verwaschene" Aussprache hatte, zu dem mangelnde Intelligenz. Dafür nahm der Rheumi Blut ab, um die Fibro zu bestätigen.^^ Da kam dann meine Mischkollagenose raus und jetzt fast 3 Jahre später hab ich eine ellenlange Diagnosenliste die mich etwas vor diversen Behauptungen mancher Ärzte schützt, aber auch da höre ich oft genug mehr Bewegen, viel Sport und ich solle versuchen zu arbeiten.
@ Kittie, ungeachtet des meines Erachtens heutzutage vor-herrschenden Kostendrucks der Krankenhäuser und der Budgetierung bei niedergelassenen Ärzten, hat es wohl immer schon Verlegenheitsdiagnosen gegeben. Die "Verlegenheit" liegt nach meiner Überzeugung meist in der Person des Arztes, in seinem Engagement oder Kompetenz begründet; ohne Ärzteschimpfe, denn es gibt doch in jeder Berufsgruppe unterschiedliche Talente und persönliche Eigenschaften. Dass die Privatversicherung das Engagement oder die Kompetenz eines Arztes beschleunigt, erlebe ich übrigens "in der Regel" nicht und meine, dies einigermaßen beurteilen zu können. Die Vorurteile gegenüber Privatversicherten kann ich aus dieser meiner Sicht sowieso nicht recht nachvollziehen. Von wegen schnellerem Termin zum Beispiel. Hab gerade erst nach 6 Wochen einen Hausarzt-Termin bekommen, obwohl ich gebeten hatte, wenigstens in 2 oder 3 Wochen kommen zu können (bin kein Drängler). Nach 6 Wochen war ich dann, nebenbei, gar nicht mehr in der Lage, ihn aufzusuchen...
Man kann doch Fibromyalgie nicht mit Bluttests bestätigen. Oder? Bei mir wurden verschiedene Schmerzpunkte im Körper angepiekst. Meine Diagnosen werden auch immer mehr. Z. T. aber Nebenwirkungen der Medis wie Adipositas etc. Und das mit dem Arbeiten: Ist das nicht schlimm? Ich habe über 25 Jahre meinen Job gern gemacht trotz Schmerzen, aber dann wars halt vorbei. Da kommt ne Schmerztherapeutin, die hauptsächlich Tumorpatienten hat und schon ist man NICHTS. Sie müssen wieder arbeiten gehen, das war ihre Lösung. Ablenkung ist ja gut, aber zu welchem Preis. Jedenfalls habe ich die Schmerztherapeutin gewechselt. Gleich am nächsten Tag.
guten morgen häsin, der kostendruck entsteht aber, weil heute Krankenhäuser einen gewinn abwerfen müssen..........und die zweiklassen medizin gibt es ganz sicher, vielleicht in unterschiedlicher ausprägung....... da ich gesetzlich versichert bin und eine Zusatzversicherung habe, kann ich die unterschiede sehr wohl sehen! in der klinik in der ich behandelt werde , habe ich als privatpatient immer den gleichen arzt,......kassenpatienten den der ihnen zugewiesen wird! die therapie ist sicher die selbe, aber ich finde immer den gleichen arzt über die jahre.......unbezahlbar! an der rechnung kann ich dann sehen, was die freundlichkeit kostet!! und als ich kürzlich in einer großen klinik (handchirugie) mir eine zweit meinung einholte, bekam ich bei der anmeldung einen zettel zum ausfüllen........die fragen waren personenbezogen und ob ich bei eventueller stationären aufnahme eine zusatzversicherung hätte und mit welchen leistungen! ein schelm wer böses dabei denkt.....
Das ist ja wirklich schlimm Häsin, 6 Wochen auf einen Termin beim Hausarzt zu warten. Ich dachte immer die wären verpflichtet ihre Patienten sehr zeitnah zu versorgen, da habe ich wohl falsch gedacht. Ich wohne in einer mittelgroßen Stadt und hier bekomme ich beim Hausarzt eigentlich am selbigen Tag einen Termin, wenn ich morgens dort anrufe. Für Berufstätige ist das sogar sehr wichtig, wenn eine Krankmeldung nötig ist, die kann ich schließlich beim Arbeitgeber nicht erst nach mehreren Wochen abgeben. Beste Grüße Mara
Guten Morgen aischa, jederzeit auch ambulant den Chefarzt einer Klinik ansteuern zu können, das finde ich, ist der große Unterschied zur gesetzlichen Versicherung. Klinikaufenthalte erlebte ich schon anders, als Du beschreibst, nämlich z.B. so, dass ein CT gemacht wurde und danach noch ein MRT mit der Begründung, dass ein CT bei .. nichts bringt. Meine Frage, warum dann nicht gleich das MRT? Antwort: die Kasse fordert ein Ct vor einem MRT. Da erst wurde der Assistenzärztin, bei der ich trotz 'Wahlleistung Chefarzt' in Behandlung war, klar, dass die Kassenregelung bei mir nicht greift. Den Chefarzt hab ich innerhalb von 3 Wochen nur 2x gesehen. Beim Abschlußgespräch: "ich hab mir heut mal ihre Unterlagen angesehen" und blätterte noch wild darin herum. Nur ein Beispiel von vielen. So ähnlich geht es mir in über der Hälfte meiner KH-Aufenthalte. Wahrscheinlich seh ich so K(l)asse aus. Aber: auch Assistenz- und Stationsärzte können ganz schön "flott" sein. In dem Fall war -im Nachhinein gesehen- nichts Besseres zu bekommen, und es war gut so. Und wer will es Ärzten in einem ökonomisch ausgerichteten System, zu oft weit entfernt von einer menschlichen Medizin, verdenken, nicht hinter anderen Kollegen im Verdienst nachstehen zu wollen. Ein weites Feld..... Sorry @Radler and all, für´s Off Topic. Wünsche allen einen angenehmen, schmerzarmen Sonntag. o-häsin
Ellendelle richtig, aber um andere Erkrankungen wie Kollagenosen auszuschliessen, müssen diese Werte bestimmt werden. Nur dass sie danach niemanden informieren, sondern warten bis man neuen Termin hat. Ich war vor meiner Erkrankung Selbstständig, und fiel nachdem mein Erspartes aufgebraucht war in ein finanzielles Loch. Als Visagistin kann ich in dem Zustand nicht mehr arbeiten. Die Sprachstörungen (Englisch und Französisch sind für mich unmöglich geworden), dazu das Unvermögen zu wissen ob ich Termine wahrnehmen kann, ist nicht gerade förderlich. Aber klar Visagistin ist ja ein leichter Job^^. Ich kann mich ja zu jedem Friseur reinstellen und dort die Kunden schminken^^.
@Savi Wow, das ist echt heftig. Aber ja, so ähnlich erging es mir in den letzten 6 Jahren leider auch... Und da frage ich mich halt auch immer wieder: wie soll man Ärzten da noch vertrauen? Selbst wenn ich es noch so gern möchte, das ist einfach nicht mehr möglich. @O-häsin Dass Priatpatienten frühere Termine bekommen als Kassenpatienten ist aber definitiv Fakt. Mein Lebensgefährte war bis vor zwei Jahren noch über seine Mutter mitversichert und da hat man deutliche Unterschiede gemerkt. Auch kann man das ja ganz einfach "testen" bei Arztpraxen mit Online Terminvereinbarungsoption. Ich weiß allerdings auch warum das so ist und kann das irgendwo auch nachvollziehen...
Kittie, offensichtlich definitiv nicht. Ich bin sicher nicht die eine Ausnahme bei rd. 10 Mio. Privatversicherten. Allerdings rufe ich auch keinen (fremden) Arzt an, sage meinen Namen und danach meinen Versichertenstatus... Werde auch nicht danach gefragt. Wenn Du das für Euch festgestellt hast, ist das sicher richtig. Kommt vermutlich auf den Arzt an, sind ja auch alle verschieden. Man kann aber keine pauschale Aussagen treffen.
Also wenn ich bei dem ersten Anruf gefragt werde: Privat oder Kasse, dann frage ich ganz provokativ zurück: macht Ihr da Unterschiede?? Meist ist das Thema dann vom Tisch. Das mache ich nicht nur neuerdings, das mache ich immer so -- und bin damit immer gut gefahren..
Auch wenns Thema vom Tisch ist, wirst du (wird sich) am Verfahren an sich nichts ändern. Die einen Ärzte handhaben es so, die anderen halt anders. Das ist deren freie Entscheidung bei der Terminvergabe. Meine Tochter ist privatversichert und ich erlebe ständig die Unterschiede. Aber was anderes fällt mir eben ein: Kann mir jemand sagen, warum ich bei einer Terminanfrage nach dem Geburtsdatum gefragt werde? Mein Name ist nicht häufig, also wegen Verwechslungsgefahr ists nicht. Ist mir nämlich vor kurzem beim Neurologen und beim Orthopäden passiert. Und jetzt, wo das Thema hier aufkommt, fällt es mir wieder ein. Ich hatte mir garnix dabei gedacht.
Ich würde jetzt vermuten zur Sicherheit. Nur mit dem Namen gab es vielleicht in der Vergangenheit schon zu oft Verwechslungen und so sichert man sich zusätzlich mit dem Geburtsdatum ab, aber das ist nur meine Vermutung.
@Maggy63 genau so ist es, da viele ihren Namen undeutlich am Telefon nennen oder es oftmals ungewöhnliche Schreibweisen gibt. Alleine Meier/Maier/Mayer/Meyer würde buchstabieren erforderlich machen.