Hallo, ich weiß nicht, ob die Frage hier schon mal beantwortet wurde, ich habe jedenfalls nichts darüber gefunden. Ich habe 10 Jahre lang Mtx genommen, dann etwa 2 Jahre ausgesetzt und nehme es jetzt seit genau einem Jahr wieder (10 mg, subkutan). Leider habe ich eine derart starke Aversion entwickelt, dass mir inzwischen schon bei dem Gedanken daran oder z. B. jetzt auch beim Schreiben darüber unglaublich schlecht wird. Das geht bis zum Erbrechen. Heute habe ich beschlossen, der Quälerei ein Ende zu machen und MTX wieder abzusetzen, obwohl es seine Wirkung tut und ich inzwischen recht lange schmerz- und schubfrei bin. (Ich habe alles gegen die Übelkeit versucht, angefangen von viel trinken bis hin zu Medikamenten gegen Übelkeit.) Gibt es eine Alternative zu MTX? Ich weiß, was demnächst auf mich zukommt (neue Schübe, Verschlechterung meines Gesundheitszustandes, Schmerzen ...), aber ich weiß nicht, was ich sonst tun sollte. Am 19. Januar habe ich einen Termin bei meinem Rheumatologen, aber es wäre schön, wenn ich vielleicht schon jetzt ein paar Tipps und/oder Erfahrungen bekommen könnte. Viele Grüße aus Kiel Bea
Hi Bea, leider kann ich dir nich so wirklich helfen, auch mir wird durch MTX gelegentlich übel. Die Psyche spielt da eine ganz entscheidene Rolle. Umso weniger ich über MTX nachdenke umso besser fühle ich mich. Du bist ja ein alter MTX Hase und weißt evtl. besser Bescheid als ich. Ich selbst spritze MTX 15 mg seit 2 Jahren. Die Wirkung ist gut und genau das muß ich mir immer wieder vor Augen führen! Denn ohne MTX ist unsere Krankheit nun mal außer Kontrolle. Da es dir ja z.Zt. sehr gut geht und du auch nur 10 mg spritzen mußt, versuche doch mal nur alle 2 Wochen zu spritzen. Evtl. reicht das schon! Ich setzte jetzt auch ne Woche aus, damit ich Weihnachten auch mal schön nen Wein trinken kann! Ansonsten nehme ich bei Übelkeit MCP Tropfen, helfen mir sehr gut. Wünsche dir super schöne Tage. LG schusti
Psyche spielt sicher mit Ich Nehem MTX als Tablette 15mg - allerdings erst seit 2 Wochen. Ich bekam beidemale Schwindel und war total erschöpft. Gestern war mein 3. MTX-Tag. Ich war wegen Weihnachten total abgelenkt und beschäftigt - und hatte KEINE Nebenwirkungen. Außerdem freue ich mich schon total darauf, daß ich morgen wieder in die Arbeit kann - nach 4 Wochen Krankenstand. Mein Arzt hat mir allerdings trotzdem noch einen Tip mitgegeben, falls wieder NW auftreten: Ich soll die Tabletten besser vor dem Schlafen einnehmen (mind 3 Std voher nichts Essen). Außerdem wurde die Folsäuregabe von 5mg 24std nach MTX auf 5mg Mo, Di , MI und Do ausgeweitet. Obs was ändert kann ich dir leider noch nicht sagen - aber ich hoffe ich konnte trotzdem ein bischen helfen. Schöne Festtage Petra
Hallo Bea! Es gibt viele Alternativen zu MTX! Eine so starke Nebenwirkung, wie Du es beschreibst, muß auch nicht hingenommen werden, es scheint dich ja massiv zu beeinträchtigen. Bei mir wurde nach MTX Leflunomid (Arava) gegeben. Kannst Du hier im Forum, auf der li.Seite unter Medikament nachlesen. Da aber Leflunomid auch keine Wirkung zeigt, wird jetzt ab Januar Humira eingesetzt. Besprich es mit deinem Rheumatologen, wie sehr dich das MTX beeinträchtigt, es wird ihm sicher etwas anderes einfallen.
hallo bea, bei mir lief es so ähnlich wie bei dir,habe mtx über 10jahre gut vertragen,dann................irgendwann wurde mir allein nur von der farbe gelb schon übel,bis zum übergeben. ich habe dann arava bekommen,das leider nicht vertragen und nun nehme ich enbrel und vertrage es jetzt seid anfang des jahres sehr gut. also,du hast noch eine menge möglichkeiten. liebe grüße katjes ps:mein vorheriger rheumatologe hatte mich mit den nebenwirkungen nicht ernst genommen,er sagte das zählt nicht. (wurde aber auch schon nicht bei erhöhten blutdruck unter cox-2hemmern hellhörig).
Hallo ihr Lieben Vielen Dank für Eure Antworten. Letztendlich wird wohl der Rheumatologe entscheiden, wie es nun weitergehen soll. Ich hoffe, es gibt eine Alternative, die mir hilft und die ich auch gut vertrage. Die Psyche ist wohl das, was mir am meisten zu schaffen macht und ich wünsche mir, dass ich das in den Griff bekommen werde. Herzliche Grüße und ein glückliches neues Jahr an Euch!
Entschuldigung für das Herausholen eines alten Threads. Allerdings ist die Frage wie ich finde aktuell: Inwiefern bestehen psychische Probleme (das haben ja mehrere User so geschildert) bei der Einnahme von MTX. Ich nehme das Medikament selber nicht. Ist es die Angst vor der Übelkeit oder den sonstigen Nebenwirkungen?
Hallo Henning! Da werden sich selbst "die Gelehrten" streiten. In dem Zusammenhang bedeutet psychisch z.B., daß man schon eine Übelkeit bekommt, wenn man nur die "gelbe Farbe" vom MTX sieht und es noch nicht gespritzt oder eingenommen hat. Auf der anderen Seite kann man auch sagen, daß ja jeder der Betroffenen die Erfahrung mit der Übelkeit gemacht hat und die gelbe Farbe erinnert einen nur an das letzte Mal. Ehrlich gesagt geht es mir genauso, wenn ich die Tbl raushole, wird es mir schon schlecht, ich habe mir schon angewöhnt, die Dinger nicht anzuschauen, manchmal funktioniert es, alledings die Übelkeit dann ein paar Std später kommt trotzdem.
Hallo, wenn jemand MTX partout nicht verträgt und ständig unter Übelkeit leidet ist es meiner Meinung nach nachvollziehbar, dass sich eine gewisse Aversion einstellt. Völlig unverständlich hingegen ist mir diese Abwehrreaktion allerdings bei Leuten die keine Nebenwirkungen verspüren. Meine Schwiegermutter ist so ein Fall. Sie spritzt seit Jahren 25mg/20mg MTX ohne davon in geringster Weise beeinträchtigt zu sein und obendrein hilft ihr das Zeug auch noch super. Trotzdem genügt bei ihr allein das Erwähnen von MTX und sie fängt an zu würgen und wenn sie sich die Spritze vorstellt muss sie sogar auf die Toilette rennen . Ich finde das immer wieder höchst erstaunlich und auch irgendwie absurd. Ich selbst habe MTX von Anfang als einen "Freund" betrachtet und bin damit sehr gut gefahren. Prinzipiell würde es mir auch viel besser gefallen gesund zu sein und auf das Zeug verzichten zu können. Aber das geht nunmal leider nicht und ich muss vielmehr froh sein, dass es überhaupt etwas gibt, was mir wieder ein ziemlich gutes Leben ermöglicht. Nicht in hundert Jahren werde ich zulassen, dass so eine unrationale Verknüpfung im Gehirn entsteht und die Überhand über meinen Körper gewinnt. Es ist halt einfach eine Kopf-/ Willenssache....wie so vieles im Leben.
Nur Psyche? Hallo, Bea Ich habe so meine Probleme mit der psychisch bedingten Übelkeit. Sicher mag es so etwas geben, vor allem, wenn einem durch MTX schon übel geworden ist. Ich habe MTX gut 8 Jahre lang gespritzt in wechselnder Dosierung, meist 15 mg. Zu Anfang habe ich es gut vertragen und es hat auch gut gewirkt. Die sporadisch auftretende Übelkeit ließ sich mit MCP gut in den Griff bekommen. Aber nach ca 5 Jahren dauerte die Übelkeit immer länger, bald die ganze Woche. Mein RheumaDoc hat dann MTX -Pausen angeregt und dann wieder mit niedrigerer Dosierung gestartet. Damit war ich sehr einverstanden, da die Schmerzen nach gut 3 Monaten zurückgekommen waren. Aber dann begann alles wieder von vorn: erst wenig, dann immer mehr und länger Übelkeit. Nach insgesamt 8 Jahren ist MTX dann endgültig abgesetzt worden. Meine Erfahrungen sind sicher nicht zu verallgemeinern. Aber meine Lebensqualität ist nun deutlich besser geworden und ich würde mich auf jeden Fall nach einer Alternative umsehen. Alles Gute wünscht dir Johanna
Hallo Johanna, was für eine Alternative nimmst du denn jetzt? Hat jemand von euch den Unterschied zwischen Tabletten und Spritzen getestet? Bei mir ist es so, dass ich längst nicht so lange wie ihr spritze, jetzt vielleicht ca 3 Jahre, mit der Übelkeit wird es bei mir immer schlimmer, ich muss fast brechen, wenn ich nur daran denke, nach der Spritze denke ich meist, war doch gar nicht so schlimm- stell dich nicht so an! Ca 6 std später beginnt allerdings wieder die Übelkeit und hält bis zum nächsten Tag an! Ich habe es auch beim letzten Rheumatologen- Termin angesprochen und ich solle MCP ausprobieren, leider hab ich keine Wirkung gespürt- oder muss ich es direkt nehmen und nicht erst, wenn mir übel wird? Macht es bei euch einen Unterschied, wann ihr spritzt? morgens, mittags, nachmittags, abends? Bislang habe ich gedacht, vielleicht liegt in nur an der Spritze, die ich mir selber gebe, habe es darauf geschoben, und mich wirklich ermutigt zu sagen, stell dich nicht so an, es gibt viel schlimmeres, aber mittlerweile will es mir immer wieder nicht in den Kopf, dass ich die nächsten Jahre mit 3-4 Tagen Übelkeit leben soll :-( Vielleicht hat jmd ja Tips für mich? Werde langsam echt ein bisschen verzweifelt! Viele Grüße Britta
Also ich könnte mir vorstellen, dass eine Aversion - inkl. Übelkeit - bei Spritzen häufiger und heftiger ausgeprägt sein kann ... Spritzen überhaupt und dann noch so eine gelbe Flüssigkeit .... !?!?! Da sind Tabletten doch irgendwie harmloser. Versucht es doch erst mal damit? Ich nehme meine MTX-Tabletten seit 5 Jahren und mir war noch nie übel!
Enbrel als Alternative Hallo, ich habe jetzt seit gut 4 Jahren mit der RA zu kämpfen. Am Anfang nur mit MTX als Tablette, zum Einstieg 20 mg, dann Reduzierung auf 17,5mg, dann auf 15 mg und 10 mg. Dann wieder Erhöhung auf 15 mg, da die Schübe wieder stärker wurden und ich an der rechten Schulter operiert werden musste...dies war in 2012. Im Frühjahr 2013 bekam ich dann zur MTX-Tablette noch die Enbrel MY-Click Fertigpen Spritze mit 50mg. Diese habe ich bis heute sehr gut vertragen, was ich von den MTX Tabletten nicht behaupten kann, diese lösten auch bei mir mit der Zeit eine regelrecht Panik vor der nächsten Einnahme aus...die wurde auch von Übelkeit (4-5 Tage), Reizung der Mundschleimhaut und mit der Zeit einem metallischen Geschmack im Mund begleitet. Nach einer größeren Diskusion mt meiner Rheumatologin bekam ich im letzten Frühjahr die MTX als Fertigspritze, was die Problematik auch nicht besser machte. Ich habe dann einfach über den Sommer mal die Enbrel weggelassen, um zu sehen, wer nun wirklich für meine Probleme zuständig ist. Habe festgestellt, es liegt nur an der MTX !!!!! Ich bekam dann noch zusätzlich einen Ausschlag auf der Zunge und die schwoll auch immer nach der Spritze an, das geht gar nicht!!! Jetzt aktuell(nach OP) nehme ich nur die Enbrel mit einer IBU 800er für die Nacht und bin völlig zufrieden.Die MTX nehme ich seit Anfang Feb. nicht mehr Werde dies auch bei der nächsten Kontrolluntersuchung meiner Rheumatologin sagen. Denn die MTX hat nichts gebracht, musste vor ca. 5 Wochen am Knie operiert werden - Entfernung der Gelenkinnenhaut und Baker-Zyste...... LG Claudia
Alternative? Liebe Britta, du fragst nach meiner Alternative zu MTX. Ich nehme seit August vorigen Jahres nur Cortison in möglichst niedriger Dosierung und ab und zu ein Schmerzmittel. Wie ich schon schrieb, habe ich wohl Glück gehabt, dass das reicht. Auch zu MTX habe ich immer Cortison dazunehmen müssen. Der Rheumadoc hat all die Jahre MTX gegeben, um vom Cortison wegzukommen, was aber nicht geklappt hat. Im Moment geht's soweit ganz gut. Falls die Cortisondosis allerdings dauerhaft erhöht werden müsste, werden wir ein anderes Basismedikament ausprobieren. Das würde ich an deiner Stelle auch versuchen, denn so eine Dauerübelkeit drückt ganz gewaltig auf die Lebensqualität. Was man dann gut vertragen wird, muss man wohl ausprobieren. Ich wünsche dir viel Glück und alles Gute. Johanna
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mich seit 2 Jahren nach den Empfehlungen von Dr. Adam ernähre, also möglichst wenig Arachidonsäure zu mir nehme. Ich kann nur sagen, dass mir das sehr gut tut. Nochmals liebe Grüße Johanna