Adventskalender 2018

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von She-Wolf, 1. Dezember 2018.

Schlagworte:
  1. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    Bitte lies die Hinweise zum Adventskalender https://forum.rheuma-online.de/threads/adventskalender-2018-austausch.68387/

    1. Dezember 2018

    Wo die Schutzengel sind

    Ganz unvermutet stürzt mitunter
    ein Wolkenbruch auf uns herunter.
    Der Tag zerfällt in tausend Splitter
    und wir steh'n mitten im Gewitter.

    Wir greifen überall daneben
    und grau und farblos scheint das Leben.
    So gar nichts will uns mehr gelingen
    und plötzlich sind da diese Schwingen.

    Vor irgendwo wärmt ein Gefieder
    beschützt uns, klebt die Splitter wieder.
    Hält Wache bis zum nächsten Morgen
    und uns bis dahin wohl geborgen.

    Dann, neu gestärkt und guter Dinge
    spür'n wir den Lufthauch einer Schwinge
    und hier, vielleicht zu müd' zum Fliegen,
    blieb eine kleine Feder liegen.

    (Verfasser nicht bekannt)

    Weihnachtslied: Es ist für uns eine Zeit angekommen
     
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  2. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    in meinem ersten türchen stand:
    oft sind es die kleinen momente ,die uns als momente des glücks in erinnerung bleiben.
     
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  3. Jardin e la Luz

    Jardin e la Luz Bekanntes Mitglied

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    Ein kleines Bild zum Advent. Aquarell nach einer Idee von M.Raczinka.
     
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  4. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Eine Erzählung zur Bedeutung des Advents, für heute, zum ersten Tag im Advent.

    Advent

    [​IMG]
    Der Ursprung des Wortes Advent liegt in der lateinischen Sprache. Es kommt von "advenire", was Erwartung oder Ankunft bedeutet. Übertragen handelt es sich beim Advent also um eine Vorbereitungszeit auf Christus Geburt. Anfänglich hatte diese Zeit der Vorbereitung fünf oder sechs Wochen gedauert. Auf dem Konzil von Lerida im Jahr 524 wurde dann eine vier Wochen andauernde Fastenzeit festgelegt und angeordnet. Dabei sollte diese Zeit - ähnlich wie die Zeit vor Ostern - der Besinnung und dem Nachdenken dienen. Die traditionelle Kirchenfarbe für den Advent ist Violett, die für Trauer und Buße steht. Der ursprüngliche Fastengedanke der Adventszeit ist auch heute noch in Teilen vorhanden. - So ist der traditionelle Weihnachtskarpfen ein Relikt davon, da gerade für Zeiten des Fastens Fischgerichte vorgesehen waren.

    Bei der Festlegung einer vierwöchigen Adventszeit ist dieses keineswegs willkürlich passiert. - Im Mittelalter war nämlich der Glaube weit verbreitet, dass die Erde 4000 Jahre vor der Geburt Christi geschaffen worden sei. Damit wurden die vier Adventswochen zum Symbol für die vier Jahrtausende, in denen die Menschen auf die Ankunft des Heilands warten mussten.

    Im Laufe der Zeit hat die Adventszeit einen starken Wandel durchlaufen. - Heute stellt der Advent eher eine Art des Feierns als eine Art des Fastens dar, was vor allem durch die verwendeten Farben Rot und Grün deutlich wird. - Die Farben des Advents haben teilweise ihre Ursprünge im heidnischen Glauben. Die Germanen stellten beispielsweise wintergrüne Pflanzen in ihre Häuser, um so Dämonen und böse Geister abzuwehren. Ein Brauch, der auch nach der Christianisierung aufrechterhalten wurde. Das Grün repräsentiert in den dunklen, kalten Nächten des Winters die Hoffnung auf Trost und Kraft. Mit Rot wird die Freude auf Jesu Geburt dargestellt. Darüberhinaus symbolisiert das Grün auch die Treue zu Christus und das Rot fungiert als Farbe des Blutes, das Jesus am Kreuz für die Menschheit vergossen hat.
    https://www.weihnachtsmarkt.net/Weihnachtszeit/Advent.html
     
    #4 1. Dezember 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Dezember 2018
  5. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    2. Dezember

    Leider musste ich die Geschichte über die Weihnachtskrippe rausnehmen. Info im Austausch.

    Vielleicht gefällt euch ja Folgendes auch:
    Kaffee aufgeschoben


    Ich betrat ein kleines Kaffeehaus mit einem Freund von mir und wir gaben unsere Bestellung auf. Während wir zu unserem Tisch gingen, kamen zwei weitere Personen rein.

    "Fünf Kaffees bitte, zwei für uns und drei Aufgeschobene."

    Sie bezahlten die Rechnung, nahmen ihren Kaffee und gingen. Ich fragte meinen Freund:

    "Was sind diese aufgeschobenen Kaffees?"
    "Warte und sieh selbst!"

    Mehr Personen kamen ins Kaffeehaus. Zwei Mädchen bestellten jeweils einen Kaffee, bezahlten und gingen wieder. Die nächste Bestellung war für sieben Kaffees von drei Rechtsanwälten – drei für sie selbst und vier „Aufgeschobene“.

    Während ich noch immer darüber rätselte, was denn diese aufgeschobenen Kaffees bedeuten, genoss ich das schöne Wetter und die tolle Aussicht auf den Platz vor dem Kaffeehaus.

    Ein Mann in heruntergekommenen Kleidern, der aussah wie ein Bettler, kam ins Kaffeehaus und fragte höflich:

    "Haben Sie einen aufgeschobenen Kaffee für mich?"

    ****************************

    Vielleicht möchtest Du Dich an den aufgeschobenen Kaffees beteiligen? Der folgenden Link enthält Info und eine Karte mit eingetragenen Standorten für Geschäfte, die bei dieser Aktion dabei sind.

    http://www.suspendedcoffee.de/index.php?page=Home
     
    #5 2. Dezember 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. Dezember 2018
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  6. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    in meinem zweiten türchen stand heute:
    die welt gehört dem der sie genießt.
    passend dazu wird bei uns heute spritzgebäck gebacken.
     
  7. Pasti

    Pasti Bekanntes Mitglied

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    Wo es zwitschert und pfeift
    Hallo Zusammen,

    ich habe Euch heute ein Gedichtchen mitgebracht:

    Adventsgedicht

    Kerzenschimmer im Advent.
    Hell am Kranz die Kerze brennt.
    Stille und Gemütlichkeit.
    Schön ist´s in der Weihnachtszeit.

    Tannenzweige, Plätzchenduft.
    Engelshaar schwebt durch die Luft.
    Friede und Besinnlichkeit.
    Schön ist´s in der Weihnachtszeit.

    Heimlichkeiten, Wichtelei.
    Da sind alle gern dabei.
    Spannung und Beschaulichkeit.
    Schön ist´s in der Weihnachtszeit.

    Basteleien, Krippenspiel.
    Und zu tun gibt´s jetzt so viel.
    Freude und Gemeinsamkeit.
    Schön ist´s in der Weihnachtszeit.

    Weihnachtslieder und Musik.
    Kinderaugen hell vor Glück.
    Lichterglanz und Festlichkeit.
    Schön ist´s in der Weihnachtszeit.
    © Elke Bräunling

    Ava Weih Fabi 5 ©Pasti.jpg

    Einen schönen 1. Advent wünscht
    Euch Pasti
     
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  8. Jardin e la Luz

    Jardin e la Luz Bekanntes Mitglied

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    Aquarell nach einer Idee von Maria Raczinska.
     
    #8 2. Dezember 2018
    Zuletzt bearbeitet: 3. Dezember 2018
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  9. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    3. Dezember

    Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
    [von Hans Christian Andersen]

    Es war entsetzlich kalt. Es schneite, und der Abend dunkelte bereits. Es war der letzte Abend im Jahre, Silvesterabend. In dieser Kälte und in dieser Finsternis ging auf der Straße ein kleines armes Mädchen mit bloßen Kopfe und nackten Füßen. Es hatte wohl Pantoffeln angehabt, als es von zu Hause fortging, aber was konnte das helfen! Es waren sehr große Pantoffeln. Die waren früher von seiner Mutter gebraucht worden, so groß waren sie. Diese Pantoffeln hatte die Kleine verloren, als sie über die Straße eilte, während zwei Wagen in rasender Eile vorüberjagten. Der eine Pantoffel war nicht wieder aufzufinden, und mit dem anderen machte sich ein Knabe aus dem Staube, welcher versprach, ihn als Wiege zu benutzen, wenn er einmal Kinder bekäme.

    Da ging nun das kleine Mädchen auf den nackten zierlichen Füßchen, die vor Kälte ganz rot und blau waren. In ihrer alten Schürze trug sie eine Menge Schwefelhölzer, und sie hielt ein ganzes Bund in der Hand. Während des ganzen Tages hatte ihr niemand etwas abgekauft, niemand ein Almosen gereicht. Hungrig und frostig schleppte sich die arme Kleine weiter und sah schon ganz verzagt und eingeschüchtert aus. Die Schneeflocken fielen auf ihr langes blondes Haar, das sich schön gelockt über ihren Nacken legte.

    Aus allen Fenstern strahlte heller Lichterglanz und über alle Straßen verbreitete sich der Geruch von köstlichem Gänsebraten. Es war ja Silvesterabend, und dieser Gedanke erfüllte alle Sinne des kleinen Mädchens.

    In einem Winkel zwischen zwei Häusern kauerte es sich nieder. Seine kleinen Beinchen hatte es unter sich gezogen, aber es fror nur noch mehr. Trotzdem wagte das Mädchen nicht, nach Hause zu gehen, da es noch keine Streichhölzer verkauft und noch keinen Heller erhalten hatte. Es hätte gewiss vom Vater Schläge bekommen, und kalt war es ja auch zu Hause. Sie hatten gerade mal ein Dach über dem Kopf, und der Wind pfiff schneidend hinein, obgleich Stroh und Lumpen in die größten Ritzen gestopft waren.

    Fortsetzung folgt
     
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  10. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    4. Dezember

    Fortsetzung

    Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern

    Ach, wie gut musste ein Schwefelhölzchen tun! Wenn es nur wagen dürfte, eins aus dem Schächtelchen zu nehmen, es gegen die Wand zu streichen und die Finger daran zu wärmen! Endlich zog das Mädchen eines heraus. Und ritsch, da sprühte und brannte es. Das Schwefelholz strahlte eine warme helle Flamme aus, wie ein kleines Licht. Doch es war ein merkwürdiges Licht. Es kam dem kleinen Mädchen vor, als säße es vor einem großen eisernen Ofen. Das Feuer brannte so schön und wärmte so wohltuend! Die Kleine streckte schon die Füße aus, um auch diese zu wärmen, da erlosch die Flamme. Der Ofen verschwand, und das Mädchen hatte nur noch das ausgebrannte schwarze Schwefelholz in der Hand.

    Ein neues wurde angestrichen. Es brannte und leuchtete, und plötzlich war die Mauer, auf welche der Schein fiel, durchsichtig wie ein feines Seidentuch. Die Kleine sah geradewegs in die Stube hinein, wo der Tisch mit einem blendend weißen Tischtuch und feinem Porzellan gedeckt war. Darauf dampfte eine gebratene Gans, köstlich mit Pflaumen und Äpfeln gefüllt. Und was noch herrlicher war, die Gans sprang aus der Schüssel und watschelte mit Gabel und Messer im Rücken über den Fußboden auf das arme Mädchen zu. Da erlosch das Schwefelholz, und nur die dicke kalte Mauer war noch zu sehen.

    Sie zündete ein neues an. Da saß die Kleine unter dem herrlichsten Weihnachtsbaum. Er war noch größer und reicher ausgeputzt als der, den sie am Heiligabend bei dem reichen Kaufmann durch die Glastür gesehen hatte. Tausende von Lichtern brannten auf den grünen Zweigen, und glitzernde Kugeln funkelten auf sie hernieder. Die Kleine streckte beide Hände nach ihnen in die Höhe, da erlosch das Schwefelholz. Die vielen Weihnachtslichter stiegen höher und höher, und sie sah erst jetzt, dass es die hellen Sterne waren. Einer von ihnen fiel herab und zog einen langen Feuerstreifen über den Himmel.

    "Jetzt stirbt jemand", sagte die Kleine leise, denn die alte Großmutter, die allein freundlich zu ihr gewesen war, hatte gesagt: "Wenn ein Stern fällt, steigt eine Seele zu Gott empor!"

    Das Mädchen strich wieder ein Schwefelholz gegen die Mauer, und es warf einen weiten Lichtschein ringsumher. In diesem Glanze stand mit einem Male die alte Großmutter hell beleuchtet, mild und freundlich da.

    "Großmutter", sprach die Kleine, "oh, nimm mich mit dir! Ich weiß, dass du verschwindest, sobald das Schwefelholz ausgeht. Du verschwindest, wie der warme Kachelofen, der köstliche Gänsebraten und der große flimmernde Weihnachtsbaum!" Schnell strich sie den ganzen Rest der Schwefelhölzer an, die sich noch im Schächtelchen befanden, denn sie wollte die Großmutter festhalten. Die Schwefelhölzer verbreiteten einen solchen Glanz, dass es heller war als am lichten Tag. So schön, so groß war die Großmutter noch nie gewesen. Sie nahm das kleine Mädchen auf ihren Arm, und sie schwebten in Glanz und Freude hoch empor. Kälte, Hunger und Angst wichen von dem Mädchen, sie war bei Gott.

    Im Winkel am Hause saß am kalten Morgen ein kleines Mädchen mit roten Wangen und mit Lächeln um den Mund. Es war tot, erfroren am letzten Tage des alten Jahres. Der Morgen des neuen Jahres ging über der kleinen Leiche auf, die mit Schwefelhölzern da saß, wovon fast ein Schächtelchen verbrannt war. "Sie hat sich wärmen wollen", sagte man. Niemand wusste, was sie Schönes gesehen hatte, und dass sie mit der alten Großmutter in den Himmel eingegangen war.

    [von Hans Christian Andersen]
     
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  11. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    5. Dezember

    Der Christbaumständer

    Beim Aufräumen des Dachbodens - ein paar Wochen vor Weihnachten -entdeckte ein Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied "O du fröhliche" erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch da kam ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu "O du fröhliche" spielte. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen.

    Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren, überlegte er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte. Auf neugierige Fragen antwortete er immer nur "Weihnachtsüberraschung". Kurz vor Weihnachten hatte er es geschafft. Wie neu sah der Ständer aus, nachdem er auch noch einen Anstrich erhalten hatte.

    Jetzt aber gleich los und einen prächtigen Christbaum besorgen, dachte er. Mindestens zwei Meter sollte der messen. Mit einem wirklich schön gewachsenen Exemplar verschwand Vater dann in seinem Hobbyraum, wo er auch gleich einen Probelauf startete. Es funktionierte alles bestens. Würde Großmutter Augen machen!

    Endlich war Heiligabend. "Den Baum schmücke ich alleine", tönte Vater. So aufgeregt war er lange nicht mehr. Echte Kerzen hatte er besorgt, alles sollte stimmen. "Die werden Augen machen", sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Vater hatte wirklich an alles gedacht. Der Stern von Bethlehem saß oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und Wunderkerzen waren untergebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufgehängt. Die Feier konnte beginnen.

    Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz. Jetzt kam Vaters großer Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze für Kerze an, dann noch die Wunderkerzen. "Und jetzt kommt die große Überraschung", verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell seinen Platz ein.
    Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte die Musikwalze "O du fröhliche".

    War das eine Freude! Die Kinder klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Augen. Immer wieder sagte sie: "Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf." Mutter war stumm vor Staunen.

    Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt und stumm auf den sich im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie Glöckchen.

    Der Baum fing an, sich wie verrückt zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte "O du fröhliche" sich selbst überholen. Mutter rief mit überschnappender Stimme: "So tu doch etwas!" Vater saß wie versteinert, was den Baum nicht davon abhielt, seine Geschwindigkeit zu steigern. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen hinter ihren Kerzen herwehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete. Dann murmelte sie: "Wenn das Großvater noch erlebt hätte."

    Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater gab das Kommando "Alles in Deckung!" Ein Rauschgoldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, gefüllter Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander.

    Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: "Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!" Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt. Ihr kam Großvater in den Sinn, als dieser 14-18 in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer gelegen hatte. Genau so musste es gewesen sein. Als gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken "Kirschwasser" und murmelte: "Wenn Großvater das noch erlebt hätte!" Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord "O du fröhliche", bis mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab.

    Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte Buffet, die letzten Nadeln von sich gebend. Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine Lamettagirlande wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: "Wie gut, dass Großvater das nicht erlebt hat!"

    Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: "Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen."

    Andreas meinte: "Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?"

    Verfasser unbekannt
     
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  12. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    6. Dezember

    Heute habe ich ein Rezept für einen Kuchen für euch. Um diesen speziellen Kuchen zu backen braucht ihr mehr als Erfahrung und Zeit. Dieses Rezept ist für Naschkatzen geeignet, die zudem gerne rätseln und stöbern.

    Zusätzlich zu Küchenwaage, Schüssel & Co. benötigt ihr eine Bibel, wahlweise eine Suchmaschine, Geduld, ein bisschen Neugier, eine Prise "das-will-ich-jetzt-wissen" und Spass.

    Bibelkuchen - Zutaten:

    01. ZUTAT: - 1,5 Tassen Deuteronomium 32,14a =
    02. ZUTAT: - 6 Stück Jeremia 17,11a =
    03. ZUTAT: - 2 Tassen Richter 14,18a =
    04. ZUTAT: - 4,5 Tassen 1 Könige 5,2 =
    05. ZUTAT: - 2 Tassen Samuel 30,12a =
    06. ZUTAT: - 0,75 Tassen 1 Kor 3,2 =
    07. ZUTAT: - 2 Tassen Nahum 3,12 =
    08. ZUTAT: - 1 Tasse Numeri 17,23b =
    09. ZUTAT: - 1 Prise Levitikus 2,13 =
    10. ZUTAT: - 3 TL Jeremia 6,20 =
    11. ZUTAT: - sowie 1 Pk Backpulver

    Bibelkuchen - Zubereitung

    Salomon 23,14 - das heißt somit, fest kneten, rühren. Alle oben angeführten Zutaten ausgenommen der geriebenen Mandeln kräftig verrühren.

    Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen (oder in Springform füllen), mit Mandeln bestreuen und im vorgeheizten Backrohr bei 180 - 200°C für ca. 40-60 Min backen.
    Nach dem Erkalten in mundgerechte Würfel schneiden und kredenzen.

    Er schmeckt himmlisch :)

    Braucht ihr Unterstützung? Ich werde die Auflösung ebenfalls hier einstellen, aber erst gegen Ende des Kalenders. Wer irgendwo im Rezept hängen bleibt, schreibt mir einfach PN, ich löse das dann auf. Viel Spass!
     
  13. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    in meinem türchen stand heute:

    monde und jahre vergehen und sind immer vergangen,
    aber ein schöner moment leuchtet das ganze leben hindurch.

    franz grillparzer
     
  14. Jardin e la Luz

    Jardin e la Luz Bekanntes Mitglied

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    Nach so schönen Geschichten und einem biblischen Rezept (ich verstehe es leider gar nicht) will ich euch noch ein Bild von mir zeigen. Es ist ein Aquarell, was ich nach einem Video von Maria Raczynska gemalt habe. Ich hoffe, ihr habt ein wenig Freude daran.
     
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  15. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    7.Dezember 2018

    Mitbewohner des Nikolaussäckchens für die morgige Weihnachtsfeier einer Behinderteneinrichtung.

    20181207_104044.jpg
     
    #15 7. Dezember 2018
    Zuletzt bearbeitet: 7. Dezember 2018
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  16. Lisa4720

    Lisa4720 Guest

    #16 8. Dezember 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Dezember 2018
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  17. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    8. Dezember

    Ein Schüleraufsatz zum Advent

    Der Advent ist die schönste Zeit im Winter. Die meisten Leute haben im Winter eine Grippe. Die ist mit Fieber. Wir haben auch eine, aber die ist mit Beleuchtung und man schreibt sie mit K.

    Drei Wochen bevor das Christkind kommt, stellt der Papa die Krippe im Wohnzimmer auf und meine kleine Schwester und ich dürfen mithelfen.

    Viele Krippen sind langweilig, aber die unsere nicht, weil wir haben mords tolle Figuren darin. Ich habe einmal den Josef und das Christkind auf den Ofen gestellt, damit sie es schön warm haben und es war ihnen heiß. Das Christkind ist schwarz geworden und den Josef hat es in lauter Trümmer zerrissen. Ein Fuß von ihm ist bis in den Plätzchenteig geflogen und es war kein schöner Anblick.

    Meine Mama hat mich geschimpft und gesagt, dass nicht einmal die Heiligen vor meiner Blödheit sicher sind.

    Wenn die Maria ohne Mann und ohne Kind rumsteht, schaut es nicht gut aus. Aber ich habe Gott sei dank viele Figuren in meiner Spielkiste und der Josef ist jetzt Donald Duck. Als Christkind wollte ich Asterix nehmen, weil der ist als einziger so klein, dass er in den Futtertrog gepasst hätte. Da hat meine Mama gesagt, man kann doch keinen Asterix als Christkind nehmen, da ist das verbrannte Christkind noch besser. Es ist zwar schwarz, aber immerhin ein Christkind.

    Hinter dem Christkind stehen zwei Ochsen, ein Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier. Das Nilpferd und den Saurier habe ich hinein gestellt, weil die Ochsen und der Esel waren mir allein zu langweilig. Links neben dem Stall kommen gerade die heiligen drei Könige daher. Ein König ist dem Papa im letzten Advent beim Putzen herunter gefallen und er war total hin. Jetzt haben wir nur noch zwei heilige Könige und einen heiligen Batman als Ersatz.

    Normal haben die heiligen Könige einen Haufen Zeug für das Christkind dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree oder so ähnlich. Von den unseren hat einer anstatt Gold ein Kaugummipapier dabei, das glänzt auch schön. Der andere hat eine Marlboro in der Hand, weil wir keinen Weihrauch haben. Aber die Marlboro raucht auch schön, wenn man sie anzündet. Der heilige Batman hat eine Pistole in der Hand. Das ist zwar kein Geschenk für das Christkind, aber damit kann er es vor dem Saurier beschützen.

    Hinter den drei Heiligen sind ein paar rothäutige Indianer und ein Engel. Dem Engel ist ein Fuß abgebrochen, darum haben wir ihn auf ein Motorrad gesetzt, damit er sich leichter tut. Mit dem Motorrad kann er fahren, wenn er nicht gerade fliegt. Rechts neben dem Stall haben wir das Rotkäppchen hingestellt. Sie hat eine Pizza und drei Bier für die Oma dabei. Einen Wolf haben wir nicht, darum lauert hinter dem Baum ein Bär als Ersatzwolf hervor. Mehr steht nicht in unserer Krippe, aber das reicht voll.

    Am Abend schalten wir die Lampe an und dann ist unsere Krippe erst so richtig schön. Wir sitzen so herum und singen Lieder vom Advent. Manche gefallen mir, aber die meisten sind mir zu langweilig. Mein Opa hat mir ein Gedicht vom Advent gelernt und es geht so:

    "Advent, Advent, der Bärwurz brennt,
    Erst trinkst ein, dann zwei, drei, vier,
    dann haut es dich mit dem Hirn an die Tür!"

    Obwohl dieses Gedicht recht schön ist, hat Mama gesagt, dass ich es mir nicht merken darf.

    Ehe man sich versieht ist der Advent vorbei und Weihnachten auch und mit dem Jahr geht es auch dahin. Die Geschenke sind ausgepackt und man kriegt vor Ostern nichts mehr, höchstens man hat vorher Geburtstag. Aber eins ist gewiss: Der Advent kommt immer wieder.

    Autor unbekannt
     
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  18. She-Wolf

    She-Wolf Guest

    9. Dezember 2018

    Ein ganz normaler Wunschzettel

    Der stark beschäftigte Direktor fragte seine Sekretärin: "Noch etwas zu erledigen?" Die Sekretärin lächelte: "Da ist noch der Wunschzettel ihrer Tochter. Sie scheinen vergessen zu haben dass Weihnachten vor der Tür steht!"

    "Oh wie gut dass wenigstens Sie daran gedacht haben." Der geplagte Direktor zuckte hilflos mit den Schultern: "Ich fürchte meine kleines Mädchen wird sehr ärgerlich auf mich sein und es hat auch allen Grund dazu. In den letzten Wochen war es wie verhext. Ich konnte mich kaum meiner Familie widmen. Wenn ich von den Besprechungen und anderen Terminen nach Hause komme schläft meine Tochter bereits. Nun soll sie wenigstens zu Weihnachten etwas Hübsches bekommen. Aber ich habe leider keine Zeit. Könnten Sie das nicht für mich erledigen? Auf das Geld soll es mir bestimmt nicht ankommen. Meine Tochter hat einfach einen Anspruch auf ein hübsches Geschenk. Ich verlasse mich da ganz auf Sie."

    Die Sekretärin schaute ihren Chef schweigend an. Dann sagte sie mit einem feinen Lächeln: "Wie Sie wissen Herr Direktor übernehme ich auch Aufträge dieser Art gern. In diesem Fall kann ich Sie aber wirklich nicht vertreten!"

    "Warum denn nicht? Was kann sich ein Mädchen von sieben Jahren schon wünschen was heutzutage nicht zu erfüllen wäre?! - Na geben Sie den Wisch schon her. Muss ich das halt auch noch selber machen!"

    Die Sekretärin reichte ihrem Chef wortlos den Wunschzettel seiner Tochter und dieser las:

    Lieber Vater! Zum Weihnachtsfest wünsche ich mir daß Du im neuen Jahr täglich mindestens eine halbe Stunde Zeit für mich hast. Sonst nichts.
    Deine Tochter Ruth


    Verfasser unbekannt
     
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  19. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    9. Dezember

    Ein Weihnachtswunschwunder:

    Es ist schon viele Jahre her, unsere Tochter war gerade 7,der Sohn ein halbes Jahr alt.
    Meine Tochter hatte nur einen einzigen Wunsch auf ihrem Wunschzettel, sie wünschte sich ganz viel Schnee zu Weihnachten.
    Bis dahin war es nur verregnet und schmuddelig und von Schnee weit und breit keine Spur.

    Wir hatten in diesem Jahr meine Eltern zum Heiligabend eingeladen, das Essen war gegessen, die Bescherung vorbei und das Baby schlief friedlich in seinem Bett - als es plötzlich gewaltig anfing zu schneien! Dicke Flocken, die sofort alles weiß färbten.
    Unsere Tochter konnte es kaum fassen und so zogen wir uns schnell an, schnappten uns den Schlitten und zogen mit ihr durch die Straßen.
    Die Großeltern saßen derweil bei uns im Wohnzimmer und hüteten Haus und Enkel.
    Wir trafen unterwegs noch eine befreundete Familie und hatten zusammen noch sehr viel Spaß! Und das am späten Abend...

    Wenn ich daran zurück denke, denke ich immer, dass das so ziemlich das schönste Weihnachten war, dass wir jemals hatten.

    Und noch heute, wenn der Schnee vermisst wird, sage ich 'schreibs auf deinen Wunschzettel.'
     
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  20. Alexa83

    Alexa83 Aktives Mitglied

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    DIE VIER KERZEN

    Vier Kerzen brannten am Adventskranz. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.
    Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. " Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.
    Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne." Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.
    Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. "Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen. " Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
    Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: "Aber, aber, Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Und fast fing es an zu weinen.
    Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung."
    Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.
     
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