Neue Budgets - kein KG Rezept bekommen - was nun?

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Brini, 16. Februar 2009.

  1. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Die sogenannte 2 Minuten Medizin hat sich ja erst entwickelt, nachdem die Honorare immer mehr in den Keller gegangen sind.
    Ausserdem sind die meisten Wartezimmer voll und werden noch voller werden (weil es keinen Nachwuchs mehr gibt). Wen soll der Arzt da wegschicken ?

    Die Wertschätzung dieser Arbeit fehlt. Ich nenne da auch ein Beispiel:

    Demenzkranke sollen besser betreut werden hat Frau Schmidt gefordert.
    Da wird dann zu Beginn ein Test gemacht. Dieser Demenztest hat ja auch Konsequenzen für andere Leistungen (künftiges Pflegegeld).
    Diese Leistung ist delegierbar, kann also die Arzthelferin machen. Sie braucht für die üblichen Demenzteste (gefordert sind 3 Teste in einer Sitzung) ungefähr 20 bis 30 Minuten.
    Das Honorar dafür beträgt : 1,93 Euro

    Das ist nur ein Beispiel von vielen, wo falsche Vorstellungen herrschen.
    Das hat nun mit Sonderstellung in der Gesellschaft nicht mehr viel zu tun.

    Die Beitragsverteilung:
    In Sachsen beträgt die Arbeitslosenquote 14 % in Baden-Württemberg ca 4 %
    Das heisst die vielen Beitragszahler aus Baden-Württemberg zahlen hohe Beiträge ein. Diese fliessen dann zum Beispiel nach Sachsen, wo wenige Leute einzahlen. Damit fehlt das Geld für die bisherige Versorgung in BW und auch in Bayern.
    Das führt dann dazu, dass ein Hausarzt in Sachsen und Thüringen durch diese Geldverschiebung 41 Euro im Quartal für einen Patienten bekommt. In Baden-Württ. bkommt er jetzt nur noch 35 Euro. Also deutlich weniger, obwohl Baden-Württ. die höchsten Beitragszahlungen hat.

    In Bayern bekommt ein Augenarzt 18 Euro pro Patient und Quartal, also 6 Euro im Monat.

    Weil nun das Geld abfliesst ( und es wird eben nicht pro Kopf ausbezahlt) wurden zum 1.1.2009 auch die Heilmittelbudgets gekürzt. Und zwar um satte 30%.

    30 % weniger Heilmittel, das heisst jedes 3. Rezept muss nunmehr wegfallen.
    Das ist enorm und Folge dieses Gesundheitsfonds.

    Die Frage der Arzttermine wird sich in den nächsten Jahren von alleine erledigen. In Westfalen Lippe (dem Honorar-Schlusslicht) ist momentan keine Praxis mehr zu verkaufen. in den nächsten 6 Jahren gehen 30% der Ärzte in Rente. Die Bürgermeister dort haben jetzt schon große Sorgen, weil die Notdienstgebiete sehr groß geworden sind 2009.

    100 Millionen Euro fliessen aus Baden-Württemberg ab, die vorher den Beitragszahlern in Bad.-Württ. zukamen. Ab 2010 werden es dann bis zu 800 Millionen Euro werden, dann endet die Übergangsphase.
    Die Heilmittelbudgets werden ab 2010 nochmals sinken.
     
  2. anbar

    anbar Neues Mitglied

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    hallo frank-stuttgart,

    wie kann jemand was verändern? stoppen oder so?
    Als Patient hat niemand eine Möglichkeit, diesen Trend aufzuhalten.

    Bezahlen müssen wir alle.
     
  3. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Es ist Wahljahr Anbar.

    Diese erneute Reform funktioniert wie die früheren auch. Erst wird sie eingeführt, aber nur in der ersten Stufe. Damit die Menschen denken, es ist ja nicht so schlimm.
    So auch hier. Nach den Wahlen im Jahr 2010 wird es erst richtig ernst.

    Staatssekretär Lauterbach (SPD) hat in einem Interview gesagt wie diese Reform zustande kam. Nach seinen Worten war es der Wunsch von Frau Merkel (CDU) diesen Fond zu starten, sie kommt aus Mecklenburg-Vorpommern.
    Frau Schmidt (SPD) hat diesumgesetzt. Die FDP war als einzige dagegen.

    Vieles wird mit Geld noch gestützt 2009 bis zu den Wahlen. Im Fernsehen werden dann oft andere Aussagen gemacht, prüft ja keiner.

    Im Laufe des Jahres wollen Politiker gewählt werden. Da gibt es den örtlichen Abgeordneten. Und dann der Wahltag selbst. Da kann jeder entscheiden.

    Ansonsten sind die Vorgaben aus Berlin da. Die einzelnen kassenärztlichen Vereinigungen können nur das Restgeld verteilen.

    Momentan in diesem Jahr geht es nur über die Wahlen.
    In den nächsten Monaten über die örtlichen Politiker.
    Bei den Wahlen dann sollte auch jeder hingehen und seiner Überzeugung nach wählen.

    Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Kritisch wird es in Bayern, in Baden-Württemberg, in Nordrhein-Westfalen und zum Teil in Schleswig-Holstein.
    Dort werden bald ganze Gemeinden ohne Arzt sein.
    In Westfalen-Lippe werden die Fachärzte abwandern oder zu 40% schliessen.
    In der Schweiz und in den Niederlanden sind die Honorare 3-5 mal höher.

    Momentan wird in diesen Ländern noch eine Notregelung durchgeführt bis Ende 2009. Sonst wären schon einige Lichter aus.

    Bei den Heilmittel-Verordnungen war Westfalen schon immer das Schlusslicht in Deutschland. Das hat sich noch verstärkt und die anderen genannten Bundesländer kommen dazu. Das wird sich im Laufe des Jahres noch bemerkbar machen.
    In Baden-Württemberg wird es sich im März 09 bemerkbar machen, weil dann die Heilmittel-Budgets erschöpft sind.

    Ändern kann man dies nur bei den Wahlen, weil das ganze als Gesetz sonst nicht änderbar ist.
     
  4. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    Hallo,


    war am Freitag auf bei der Rheumatologin. Ich hab ihr mit geteilt, das ich kein KG mehr bekommen beim Hausarzt. Sie meinte das das noch viel schlimmer wird. Ich schreib Ihnen eins auf.

    Ich war froh, das sie es gemacht hat. Mein HA hat momentane Probleme mit dem Verschreiben. Ich hatte sogar für mein Kind ein Problem gehabt ein KG zu bekommen.


    Irgendwie kann ich es ja verstehen, nur leider geht es ja auf Patienten. Wie soll sowas weitergehen?

    Ich hab furchbare Angst, das wir nicht mehr gescheit behandelt werden und das wir dadurch immer kränker werden und was hat man dann davon

    Hat man sich darüber mal gedanken gemacht?


    LG Manu
     
  5. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    @ bise:


    hallo chrischan

    da du mich persönlich ansprichst, möchte ich nun auch ganz persönlich dir antworten. ich habe mir lange überlegt, wie ich deinen beitrag einzuordnen habe. sicherlich hast du in einigen punkten durchaus recht. das will und kann ich nicht bestreiten. doch im grossen und ganzen gesehen, sollten doch noch andere punkte nicht unberücksichtigt oder unerwähnt bleiben. daher erfolgt nunmehr zu vielen von dir aufgeführten punkten ein CONTRA meinerseits.
    zur erläuterung bzw. zur erinnerung für die leser:
    was du geschrieben hast, ist als zitat geschrieben:

    “du solltest allerdings beachten, dass das geld nicht pauschal in die bundesländer fliesst, sondern natürlich je gkv-versicherten (und nicht zahlendem mitglied!) in bezug gesetzt wird - stichworte sind morbi-RSA sowie pauschale zuweisung.“

    das verstehe ich nun nicht. die zur verfügung stehenden geldmittel werden von Berlin den bundesländern zugeteilt. das ist fakt. daraus resultiert, dass z.b. in bayern und baden württemberg den docs sowohl die honorierung als auch ihr budget für medis und heilmitteln gegenüber den vorjahresjahlen stark gekürzt wird, ca. 30 %.
    im gegenzug wird in einigen bundesländern dieser topf um mehr als 100 mio € erhöht. wenn man dann noch bedenkt, dass diese nunmehr mit geldmitteln reich „gesegneten“ bundesländer verglichen mit diesen beiden anderen bundesländern (bayern, baden-württemberg) eine bedeutend geringere bevölkerungszahl aufweisen, wird das doppelt dubios für mich. oder wolltest du mit deinem einwand andeuten, dass in den „gesegneten“ bundesländern ein überproportional grosser anteil an schwerstkranken und kostenintensiven gkv versicherten ( im verhältnis zum bundesdurchschnitt ) zu finden ist.? sollte ich evt. etwas „verpasst“ haben?

    „ in den niederlanden z.b. funktioniert dies ja ganz gut, so dass man annehmen kann, dass es sich auch in D einpendeln wird.“

    was funktioniert in den Niederlanden gut? was meinst du damit genau?

    „ der unterschied liegt allerdings im heilmittelbereich darin, dass z.b. ein physiotherapeut für eine bestimmte anzahl an therapieeinheiten direkt aufgesucht werden kann und dieser selbst über den therapieaufwand entscheidet. ich denke, dass dies auch ein guter weg in D wäre, zumal hier einiges an nutzlosen "besuchskosten" beim fischen nach rezepten in arztpraxen eingespart werden könnte. dies setzt jedoch voraus, dass erstens der physiotherapeut auch so ehrlich ist, dass er patienten, die nur eine entspannungsmassage wünschen, auch mitteilt, dass sie diese selbst zahlen müssen“

    ich habe absolut keine ahnung, wie die physiotherapeuten in den Niederlanden ausgebildet werden, welchen prüfungen sie sich unterziehen müssen und welchen staatlichen kontrollen sie unterliegen. doch ich kenne das ausbildungssystem bei uns: mindest abschluss 10. schuljahr – realschule oder gymnasium –, 3 jähriger schulbesuch an einer schule, deren träger sehr unterschiedlich sind, es muss häufig schulgeld gezahlt werden; prüfung wird von den lehrkräften an der schule abgenommen – physios und docs. manche dieser schulen geniessen einen unstreitig sehr guten ruf.
    es gibt somit bereits berufsanfänger mit 21 jahren.
    ich habe nix gegen junge physios, häufig sind sie engagierter als die „alten hasen“. viele sind höchst motiviert und versuchen, mit allen mitteln und tricks erfolg zu haben. wie oft bin ich schon begeistert von ihnen gewesen! manche machen fobis. sie verbessern permanent ihre kenntnisse zum wohle der patienten. diese jungen leute sollen nun ohne ärztl. diagnosestellung den patienten helfen zu lasten der gkv ?
    wie oft tun sich docs schwer mit der diagnose! wie häufig steht die gesicherte diagnose erst nach röntgen, MRT, CT, sono etc fest. gerade wir rheumis haben dies zu beginn unserer krankheitskarriere öfters erfahren müssen. die fachdocs haben eine lange, knallharte ausbildung und lehrzeit hinter sich, sie mussten etliche staatsprüfungen bestehen, im laufe des studiums wurde ständig gesiebt.… der staat hat in den staatsexamina die kenntnisse laufend kontrolliert, die leistungen überwacht etc…bis zur facharztanerkennung muss ein anforderungskatalog erfüllt werden. es findet nochmals eine fachgebietsprüfung statt, in der das können unter beweis gestellt werden muss. keinem doc wird eine fachgebietsanerkennung „nachgeworfen“.
    doch der physiotherapeut soll/darf gemäss deiner vorstellung nach seiner eigenen befundung sofort beginnen dürfen und können?. er darf/soll sogar über den therapieaufwand entscheiden? die ärzte sollen demnach überflüssig sein?
    meinst du das wirklich?
    unser augenblickliches gesundheitssystem wurde „gegen die wand gefahren“. eine wesentliche ursache liegt wohl wohl auch darin, dass sich eine sog. „selbstbedienungsmentalität“ breit gemacht hatte. „kostet ja nix“, „habe ja was eingezahlt“ udgl. nicht nur die patienten und docs sondern auch heilmittelerbringer und hilfsmittelerbringer waren von dieser mentalität infiziert und somit am zusammenbruch mitbeteiligt. ich bin seit über einem vierteljahrhundert erkrankt und habe in den vergangenen jahren in dieser hinsicht viel erlebt. wenn unkontrolliert ohne verordnung sofort später bezahlte leistung erbracht werden kann, ist der anreiz viel zu gross, nicht an die mehrung des eigenen vermögens zu denken.. denn von sich aus „NEIN“ zu sagen, muss sich der therapeut auch finanz. leisten können.

    „ und zweitens der topf der ärztlichen leistungen sich etwas verkleinert „

    was meinst du damit? die ärztl. leistungen sollen sich verkleinern?
    keine ärztl diagnose, keine behandlungen und keine behandlungsvorschläge mehr? was soll wegfallen zugunsten von physiotherapeuten?

    -„ und nicht durch einen nichtbesuch beim facharzt der punktwert steigt. der topf für physiotherapie ist momentan äußerst klein (irgendwas um noch nicht mal 3% der gesamtausgaben)! eine steigerung des punktwerts mag in einzelnen fachbereichen sinnvoll sein (erwünscht ist es von arztseite IMMER), aber grundsätzlich ist es so, dass patienten behandlung benötigen - und diese bekommen sie eben oftmals nicht beim arzt, sondern das "hardcore-geschäft" - sprich die behandlung am menschen direkt - übernehmen die physios, ergos, logos ... ein arzt bringt einen schlaganfallpatienten nicht mehr zum sprechen oder gehen!“

    Sorry, jetzt komme ich überhaupt nicht mehr mit. was machen all die docs, wenn sie untersuchen, operieren, prüfen, spritzen etc?
    ein schlaganfallpatient wird nicht nur von den heilmittelerbringern betreut sondern auch vom doc versorgt. beide müssen sich ergänzen, sie sollten zusammenarbeiten, niemals gegeneinander.
    das jedoch kann durchaus passieren, wenn ein heilmittelerbringer demonstrieren will, was „er so drauf“ hat; frei nach dem motto:“ den doc brauchen wir nicht“.“ das schaffe ich schon alleine“. fragt sich nur, woraus diese mediz. kompetenz dann abgeleitet wird. die entstehung einer solchen einstellung sollte tunlichst zum wohle und sicherheitsinteresse der patienten verhindert werden.
    ein hausarzt, der einen gkv schlaganfallpatienten betreut, erhält laut honorierungspauschale derzeit (hausbesuch inbegriffen) hier 12 € im monat. (in anderen bundesländern sogar noch weniger!) ein hausarzt, der gewissenhaft seine aufgaben erfüllt, nimmt sich viel zeit für den patienten. der einmalige hausbesuch im monat reicht da nicht aus. gerade die versorgung eines schlaganfallpatienten ist nicht nur kosten- sondern auch zeitintensiv. für den ärztlichen aufwand wird insgesamt im monat nur diese pauschale von 15 € dem doc zugestanden. mehr nicht!!!
    doch der physio, der ihn behandelt, erhält nicht nur die hausbesuchspauschale vergütet sondern auch knapp 15 € pro kg-behandlung. bei manueller therapie ist es noch etwas mehr. die betonung liegt hier auf pro behandlung. als regelbehandlungszeit sind 15 bis 25 minuten vertraglich festgelegt. die masse der physios plädiert wg der ihrer ansicht nach zu geringen gkv bezahlung für die einhaltung der vorgegebenen mindestbehandlungszeit von 15 minuten. wenn in diesen 15 minuten nur das von dir zitierte „hardcore-geschäft“, die behandlung direkt am patienten erfolgt, ist das okay. denn zur behandlungszeit zählen auch noch an- u. auskleiden, dokumentation, terminemachen, kassieren.
    wer von beiden verdient jetzt mehr bei der behandlung eines schlaganfallpatienten?
    der eine verdient nix, zahlt sogar noch kräftig drauf, der andere wird
    leistungsgerecht entlohnt. so sieht es tatsächlich aus!
    der hausarzt. der die mediz. verantwortung trägt, als nicht honorierter handlanger von gut bezahlten heilmittelerbringern? stellst du dir dies tatsächlich so vor? möchtest du das wirklich?

    “dass der ärger in einigen fachbereichen derzeit groß ist, kann ich gut nachvollziehen, allerdings sind dies dinge, die man sich in der vergangenheit gut "erarbeitet" hat "

    Wie soll ich dies nun interpretieren? welche dinge hat man sich gut erarbeitet? die generation der ärzte von 60 und älter hat tatsächlich gut gearbeitet. hast du dir jemals gedanken gemacht, was diese „alte garde“ geleistet hat.?
    sie beschlossen medizin zu studieren, als der später geltende NC noch nicht (überall) eingeführt war. sie wendeten sich dem fach medizin zu, weil sie helfen wollten. die wenigsten unter ihnen gingen dabei von einem späteren dicken einkommen aus. hätte diese überlegung je vorgelegen, hätten sie einen wesentlich kürzeren und einfacheren studiengang wählen können.. die wenigsten haben noch die einführung des BaföG erlebt. konnten die eltern sich das studium finanziell nicht leisten, waren sie gezwungen zu arbeiten - nicht nur während der semesterferien sondern auch während des semesters.
    eine harte bewährungsprobe für jeden studenten. die durchfallquote im vorphysikum und anschliessend im physikum war damals ungeheuer hoch. heute kaum noch vorstellbar. heute sind die bedingungen immer noch nicht ideal, unter denen studiert werden muss. doch damals war es viel, viel brutaler. es gab noch keine fotokopierer, wenige studentenwohnhäuser, kaum privatzimmer, etc um nur einige punkte zu nennen. viele aus der damaligen generation sind landärzte geworden, für deren nachfolge sich jetzt niemand interessiert. andere haben praxen aufgebaut, die sie jetzt nicht mehr veräussern können, weil sich bei der heutigen honorierung der gkv kein junger gut ausgebildeter fachdoc den luxus leisten kann, eine praxis zu übernehmen, er wüsste nämlich nicht, wie bzw. wovon er die schulden bezahlen sollte (es sei denn er ist von haus aus vermögend.- am rande sei bemerkt: warum sollte ein vermögender junger mensch die fron dieses studiums, die anschliessende harte klinikausbildung auf sich nehmen, nur um gkv patienten behandeln zu „dürfen“? – um dich zu zitieren; als gutausgebildeter arzt für vermögendes clientel, d.h. privatpatienten hätte er mehr davon. ). andere wurden die so überaus geschätzten hausärzte, tag und nacht für patienten im notfall erreichbar, auch dieser typus ist ein aussterbender; (wer von den jungen will sich schon für nix verheizen lassen?) viele sind in kliniken geblieben, weil ihnen die arbeit dort spass machte; nicht immer aus karrieregründen und somit nicht als chefarzt, eher als verantwortungsbewusste oberärzte, die jeder situation aus der erfahrung heraus gewachsen waren/sind und denen man als patient uneingeschränktes vertrauen schenken konnte. bezahlt wurde diese gruppe nach BAT, gr. finanz. sprünge konnten sie sich davon nicht leisten; doch sie waren damit zufrieden. die grosse masse dieser ärzte ist nicht reich geworden. sie haben nur geschuftet unter hintenanstellung ihrer persönl. belange und interessen.

    was also meinst du genau mit deiner anspielung?

    ...“ hierzu gehört v.a., dass der anspruch der ärzteschaft auf eine sonderstellung in der gesellschaft so nicht länger mehr besteht""

    welche sonderstellung hatten die ärzte denn? wurden sie geachtet, so haben sie sich diese wertschätzung durch tagtäglichen einsatz redlich verdient, sie haben schwerstarbeit geleistet, was auch den verzicht auf freizeit mit einbezieht.
    zollte die familie im laufe der zeit kein verständnis mehr dafür, machte sie bei diesem engagement nicht mehr mit, hat diese ärztegeneration jetzt ein problem. sie sind allein gelassen; familienangehörige, bekannte, freunde haben sich entfernt, sind eigene wege gegangen. ich kenne etliche docs, nach aufgabe der praxis, der arbeit , standen/stehen sie im Nichts. denn die ärztl. arbeit war ihr lebensinhalt. von dieser einstellung haben die patienten nur profitiert. gedankt wurde es ihnen selten.
    welche sonderstellung meinst du also?

    „- was meines erachtens vor allem auf die mangelnde qualität zurückzuführen ist. denn warum brauchen wir in D soooo viele arzttermine in vergleich zu anderen industrienationen,“

    und warum kommen so viele leute aus dem ausland hierhin, um sich von deutschen ärzten behandeln zu lassen?

    " um uns gut versorgt zu fühlen? ich spreche bewusst von "fühlen", da die ergebnisse ja nun oftmals auch nicht besser sind als in anderen ländern! ich denke, dass die 2-min-medizin in deutschen orthopädenpraxen gar überbezahlt ist (meines wissens ca. 30,-/quartal) ."..


    was soll der facharzt denn machen bei übervollem wartezimmer?
    vor einiger zeit war ich tagespatient nr. 168 bei einem arzt. (ich hatte einen termin). da bleiben sogar noch nicht einmal 2 minuten pro patient. folglich muss patient wiederkommen.

    „. das sind hausgemachte probleme der einzelnen fachbereiche! meiner meinung findet einfach kaum konkurrenz um qualität statt""

    was soll das? qualität ist nicht mehr gefragt, sie ist unbezahlbar geworden. wie soll konkurrenz entstehen, wenn die schulden drücken.?

    -„ jeder arzt sammelt weiterhin seine pünktchen, man kritisiert nicht die schlechte behandlung des anderen (und da gibt es wirklich krasse fälle an suboptimaler behandlung ...) und das ergebnis dieser gleichmacherei sehen die ärzte eben in den momentanen abrechnungsmodalitäten. wenn man die leistung allerdings in diesem system nicht fördert, wird eben der große bestand an mittelmäßigkeit siegen"

    was steht denn auf der fahne des gesundheitsministeriums geschrieben? jeder ges. versicherte hat anspruch auf ausreichende medizinische versorgung. da ist nix von optimaler versorgung zu finden.
    ausreichend bedeutet nun mal mittelmass.
    m.e. sollte dies von den schulnoten doch noch bekannt sein.


    ...“ denn: der patient ist momentan immer noch zu gering informiert, um eine autarke entscheidung im ernstfall treffen zu können.“

    wie sollte dies auch geschehen können? der patient ist laie, wenn er nicht medizinisch ausgebildet ist. durch eigenstudium erworbenes gesundes medizinisches halbwissen reicht selten aus. er ist auf die ärzte angewiesen.

    „ so lange wir nicht dahin kommen, dass die gkv-zulassung eine positive, qualitative sonderstellung eines arztes darstellt, nämlich gkv-patienten behandeln zu DÜRFEN, wird sich am system nichts ändern, sondern die große, mittelmäßige mehrheit nach mehr und mehr geld rufen ....“

    meinst du tatsächlich das, was du da geschrieben hast. du erwartest tatsächlich, dass die docs dankbar sein sollen, dass sie für diese honorierung einen gkv patienten behandeln dürfen?
    ( meine Oma würde
    jetzt scheinheilig dich fragen, sollen die ärzte den gkv patienten vielleicht aus dankbarkeit noch nen taler in die hand drücken, dass diese die praxis aufgesucht haben?
    um im selben atemzuge dann von dir noch wissen wollen, wo es das gibt ;- zu dem arzt würde sie auf der stelle marschieren.
    – spätestens jetzt hättest du ein problem, wenn du verhindern willst, dass Oma eine eindeutige, dir wenig schmeichelhafte stellungnahme zur obigen äusserung abgibt.)
    nun, ich bin nicht Oma, ich frage dich nach deinen vorschlägen.


    Übrigens ,
    . die augen sind vom rheuma bereits stark angegriffen.
    ich müsste dringend zum augen doc, doch mir ist es peinlich, ihn schon wieder aufzusuchen., ich schäme mich dafür, dass er für die notwendige untersuchung so wenig honorar erhält. gerne würde ich mich an den entstandenen unkosten beteiligen. doch ich weiss nicht wie. er ist so korrekt und verantwortungsbewusst. ich verdanke ihm viel.. ich kann ihn doch unmöglich fragen, ob er irgendwo ein sparschwein stehen hat, in das ich was reinwerfen kann zur deckung der von mir verursachten kosten. mit diesen überlegungen plagen sich hier kranke patienten rum.
    so sieht es aus…
    dies alles musste mal zu papier gebracht werden aus Anstand und Fairness.
    gruss
    bise

    es handelt sich um den beitrag von chrischan nr. 20 vom 27.2.09.
    leider weiss ich immer noch nicht, wie ich die zitate so absetzen muss, dass sie sofort zu erkennen sind. wenn ich das wüsste, würde ich es noch nachholen.
    gruss
     
    #25 1. März 2009
    Zuletzt bearbeitet: 2. März 2009
  6. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    647
    bise,


    wenn du unten auf zitate klickst, dann kannst du unter dem Abschnitt in dem Text deine Antwort mit einer anderen Farbe eintragen.

    Hoffentlich war das jetzt nicht verwirrt :top:

    LG Manu
     
  7. Chrischan

    Chrischan Neues Mitglied

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    Beiträge:
    107
    @ bise:

    ich kann jetzt nicht ausführlich antworten, da ich studiere - und man höre und staune - natürlich regelmäßig arbeite :a_smil08:

    ich kann dir nur sagen, dass ich das, was ich geschrieben habe, tatsächlich auch so meine: wir haben momentan eine situation, die sich die ärzteschaft aufgrund ihres zurückliegenden verhaltens ("selbstbedienungsmetalität", natürlich auch auf seiten der patienten, z.b. "ich hab' rücken, brauch' massage auf kassenkosten") erarbeitet hat; dazu gehören gerade die von dir aufgeführten ärzte, die nun so langsam in den ruhestand eintreten. auch diese wurden ja mittlerweile von einigen sparwellen überrollt, fischen mittlerweile um punkte (was das ganze auch nicht besser gemacht hat; zu viel punkte sammeln führte ja zu einer senkung des punktwerts) - nur was hat es uns hinsichtlich qualität gebracht: rein gar nichts. mit am bekanntesten hinsichtlich abrechnungsoptimierung sind z.b. die knie-ask's ohne konkrete indikation, herzkatheteruntersuchungen und noch einiges mehr. ich denke, dass man - bevor man nach immer mehr geld ruft - zunächst den eigenen laden mal richtig aufräumen sollte ... und ich denke, dies ist eindeutig aufgabe der "kassen"-ärzte bzw. deren vertretungsorgane. begriffe wie qualitätsverbesserung oder auch vermeiden von abrechnungsschönmalerei hört man von offizieller seite jedenfalls nur sehr stark gedämpft - vielmehr werden seminare zur abrechnungsoptimierung angeboten.

    ich möchte hier nur kurz noch deutlich sagen, dass eine versorgung nach dem wirtschaftlichkeitsgebot eben nicht "mittelmäßig" sein sollte, sondern nach dem SGB V (hier §2 Abs.1 S.1) "Qualität und Wirksamkeit der Leistungen haben dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen und den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen." nicht mehr und nicht weniger erwarte ich von der ärzteschaft - das dies größtenteils anscheinend nicht gelebt wird, kann man ja hier im forum des öfteren lesen ....

    mich wundert es zudem, dass wir in deutschland mit abstand die größte arztdichte haben, eines der teuersten gesundheitssysteme der welt, aber nicht in die puschen kommen, die patienten auch dementsprechend zu behandeln? wir rennen zum arzt, als wenn wir nichts anderes zu tun haben - liegt's an unserer "jammer"mentalität (ich meine, teilweise durchaus!), spaß am ausliegenden lesezirkel oder an einer falschen organisation der praxen, der ambulanzen, der abrechnungsmodalitäten, der mangelnden betriebswirtschaftlichen qualifikationen der ärzte?

    meiner meinung ist das derzeitige problem vielschichtig und kann nicht einfach durch mehr reinpumpen von geld beseitigt werden. nur: im gesundheitsbereich weiss man natürlich, dass gerade in deutschland die menschen sehr empfindlich reagieren, so denn eine vermeintlich schlechtere versorgung provoziert wird - ich habe bisher noch kaum einen arzt gesehen, der für eine verbesserung der qualität offen einsteht, aber für das simple fordern von mehr geld und die geiselhaft der patienten scheinen doch so einige offen zu sein. sorry, aber bei so was mache ich sicherlich nicht mit!

    und sorry bise, dass ich dir da widersprechen muss: bei einem großteil der erkrankungen, die z.b. physiotherapeutisch behandelt werden müssen, ist doch ein arztbesuch gar nicht regelmäßig notwendig; auch in holland ist es (natürlich!) so, dass diagnosen gemeinsam von (fach-)arzt und physio abgeklärt werden - doch es ist sicherlich nicht notwendig, für jedes mini-6er-rezept erneut zum arzt zu rennen. ist die diagnose bekannt, wird therapiert; der arzt kann doch immer noch bei bedarf telefonisch kurz vom physio kontaktiert werden. wozu müssen in D diese leerbesuche sein - sie kosten mich als patienten zeit, überredungskünste beim arzt beim rezepte-fishing, behindern mich in meinem heilungsverlauf (angst, keine therapie mehr zu erhalten!) und binden zudem praxispersonal ... also warum machen wir das? es wäre doch viel einfacher, wenn z.b. 30 behandlungen im jahr pro versicherten einfach frei wären ("heilmittelkonto"), keine lästigen arztbesuche für rezepte, kein arbeitstundenausfall im job wg. derartigen arztbesuchen ....

    und letztendlich möchte ich doch betonen, dass für mich die solidarität nicht am weisswurstäquator aufhört - es ist nun mal kennzeichen unseres gesundheitssystems, das diejenigen, die mehr einzahlen, nicht automatisch auch mehr rausbekommen, sondern letztendlich eben morbiditätsorientiert verfahren wird. oder dürfen bewohner ökonomisch weniger kräftiger regionen (und das sind nicht nur teile ostdeutschlands!) nun keine behandlung ihrer krankheiten erwarten, da sie ja unterproportional einzahlen?

    letztendlich sind wie gesagt die probleme unseres gesundheitssystems vielschichtig, so dass ich als "zwangs"kunde dieses systems momentan nicht mehr geld hineingepumpt sehen möchte - jedenfalls nicht, ohne dass sich diejenigen, die das geld erhalten, auch zunächst mal ihre gedanken machen. es ist ja nun nicht ganz undenkbar, dass zukünftig die facharztschiene nur noch über die krankenhäuser läuft (in anderen ländern ja üblich), aber durch eine einfache geiselnahme der patienten lässt sich dies wohl nicht verhindern ....


    ps: im übrigen mag in schweiz, schweden etc. zwar brutto mehr verdient werden, jedoch stehen hier auch andere steuerliche abzüge sowie lebenshaltungskosten zur diskussion!
     
  8. tevahe

    tevahe Neues Mitglied

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    Ich für meinen Teil komme aus Niedersachsen und habe bisher (auf Holz klopf) auch noch keine Schwierigkeiten mit Überweisungen (KG zum Bsp. hab ich auch erst bekommen ohne in einer größeren Stadt zu wohnen) gehabt, ausser die zum Rheumatologen. Aber da es da nun was Handfestes gibt werd ich die wohl auch am Freitag in der Tasche haben.

    Liebe Grüße
     
  9. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Crischan

    Seit über 10 Jahren kommt aus der Ärzteschaft der Ruf, dass mit dem jetzigen System, eine gute Versorgung nicht aufrecht erhalten werden kann.
    Und das sind immerhin die Leute, die an vorderster Front stehen.

    Mittelmäßigkeit kommt von den Budgets und den ganzen Einschränkungen. Und diese sind ja nicht eine Erfindung der Ärzteschaft, sondern einmalig in der Welt durch das Ministerium von Frau Schmidt.

    Tagtäglich gibt es

    - ein Arbeitszeitbudget
    - ein Arzneimittelbudget
    - ein Heilmittelbudget
    - ein Laborbudget
    - ein Wirtschaftlichkeitsbudget
    - ein Regelleistungsvolumen ( 12 Euro Verdienst pro Monat und Patient)

    zu beachten in so einer Praxis. Das ist die Folge der Politik und bremst die Patientenversorgung. Und wenn es dann lange genug gebremst wurde, dann beklagt man die Mittelmäßigkeit.

    Der Verdienst ist in anderen Ländern wesentlich höher im Arztbereich. Und wenn Du genau informiert bist, dann sind dort die Abzüge wesentlich niedriger.
    In Irland verdient ein Arzt das 5 fache. Von 100 Euro sind dort 24 Euro Abzüge.
    In Deutschland sind es 54 Euro Abzüge.

    Wenn Geld genommen wird, dann wird von Solidarität geredet. Wenn dann zuviel Geld genommen wird und man das korrigieren will, dann ist die Solidärität plötzlich eine Einbahnstraße. Das hat icht mit dem Weisswurstäquator zu tun. Man kann nicht mit einem Schreiben vom 29.12.08 plötzlich die Einkommensverhältnisse umkehren und hunderte von Millionnen Euro umschaufeln (gültig ab 1.1.09).

    Jeder kann selbst überlegen, wieviel Kassenbeitrag er zahlt.
    Wenn von diesem Beitrag dann 20 Euro (wie bei den Orthopäden) im Quartal für die medizinische Versorgung verwendet wird, dann stimmt das System nicht.

    Vielleicht kannst Du uns auch schildern, wo die Patienten als Geiseln gehalten werden. Wo ist der Ort ? Ich kenne keine Praxis, in der Geiseln festgehalten werden. Man sollte da doch nicht jede Kampfparole nachplappern.

    Jede Einschränkung wird sofort mit Vorurteilen beantwortet. Auf das Einkommen der Ärzte wird verwiesen und mit veralteten zahlen und TV-Wissen geantwortet. Es wird Zeit zu begreifen, dass mit 20-30 Euro eine Patientenversorgung nicht mehr zu machen ist.
    Der Leidtragende ist der Patient, das wird vergessen.

    In Berlin mag das alles gehen mit den Krankenhäusern und den Fachärzten.
    Aber Deutschland besteht in weiten Teilen aus ländlichen Gebieten.

    Und schließlich: Die Ärzte in Ausbildung stimmen schon lange mit den Füßen ab. Man kann die bestehenden Praxen durch ihre Abhängigkeit von den Banken noch weiter einschränken und sie weiterhin dafür beschimpfen, dass sie für 12 Euro im Monat keine Pallitivversorgung mit 4 Hausbesuchen im Monat bieten können.
    Dadurch wird man aber nicht den Nachwuchs bekommen, den man braucht.
    in 5 - 10 Jahren werden über 30% der Ärzte weg sein.
    Nur die Hälfte aller Medizinstudenten bleibt in Deutschland in der Patientenversorgung und das liegt zum großen Teil daran, dass sie hier kein ausreichendes Einkommen finden.

    Du sagst : "Wir rennen zum Arzt, als ob wir nichts anderes zu tun hätten".

    Frag doch mal hier im Forum, ob das wirklich so ist. Du behauptest also, die vielen Forumsteilnehmer hier würden nur als Zeitvertreib zum Arzt gehen ?

    Ist mir vollkommen unverständlich, wie Du zu dieser Meinung kommst.
     
  10. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Tevahe:
    Niedersachsen ist von den (neuen) Einschränkungen nicht betroffen.
     
  11. tevahe

    tevahe Neues Mitglied

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    Nicht?

    Entschuldigung hab das erst verfolgt seid dem ich davon definitiv betroffen bin, also seid nicht mal einer Woche. :o

    Liebe Grüße
     
  12. Silke200

    Silke200 Mitglied

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    Mittelmaß ist zum Einen ein Ergebnis unserer Gesundheitpolitik, zum Anderen ein Ergebnis mangelnder Kompetenz und Ehrlichkeit. Andere Dinge kann ich nicht beurteilen.
     
  13. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Ministerin Schmidt ist da nicht so anspruchsvoll.

    Sie definiert die Leistungen, die für einen Kassenpatienten erbracht werden dürfen als " das Notwendige nicht überschreitend".

    Das kann jeder interpretieren wie er will. Für mich ist das Notwendigste nicht einmal Mittelmaß. So will es die Politik.
     
  14. bise

    bise Neues Mitglied

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    uff, kaum muss man mal wieder 5 stunden im vollbesetzten wartezimmer der docs verbringen, "steppt hier der bär" oder es geht hier endlich mal "die post ab" und ich mischte nicht mit. doch jetzt bin ich da.

    vorab, ich war nicht in geiselhaft.
    der doc wäre sicherlich glücklich gewesen, wären weniger alte, bekannte gesichter zu erblicken gewesen und mehr als ein neues - ihm bisher noch unbekanntes- anlitz zu sehen gewesen. 7 € im monat erhält er pro patient für seine arbeit . nach chrischan eine menge geld. er beschäftigt 2 helferinnen und 1 azubi. im gegensatz zu ihm, halten sie die vertragl. arbeitszeit ein; sie machen pause, doch er arbeitet durch...

    geiseln kann man entlassen, diese sind dann dankbar über die befreiung. die erfolgreichen verhandlungsführer geniessen gr. ansehen. sicherlich würde mein doc gerne mal seine patienten entlassen, doch er tut es nicht, er schuftet; und die patienten wären todunglücklich, wenn er sie rauswerfen würde.... das nur zum thema geiselhaft der patienten durch die ärzte.

    die versorgung der patienten soll das medizinisch notwendige umfassen, sie soll ausreichend sein. das bedeutet mittelmässig.
    meine schulzeit ist schon lange her. doch an die noten kann ich mich noch gut erinnern. damals gab es keine inflation von bewertungen mit sehr gut, gut, befriedigend. ausreichend war die durchschnittsnote bei uns schülern. ausreichende leistungen sind mittelmässig; keine groben fehler, den ansprüchen wird genüge getan.
    was das bedeutet im gesundheitssektor bedeutet, erlebe ich persönlich immer wieder im hilfsmittelbereich. ausreichende versorgung erhalte ich als kassenleistung, optimale versorgung muss ich mir leisten (können) und somit aus meiner geldbörse bezahlen.
    wohlgemerkt, mit einer ausreichenden versorgung ist keine mangelhafte oder mit fehlern behaftete versorgung gemeint. eine ausreichende versorgung bedeutet keinesfalls eine schlechtversorgung. wie ein schüler immer das klassenziel - die versetzung, den abschluss - mit ausreichenden leistungen erreicht, so soll der patient mit ausreichender medizinischer leistung durch ärzte etc seine gesundheit wiederherstellen/erhalten. - Ulla Schmidt kennt als ehemalige sonderschullehrerin sehr genau die notenskala.
    im einzelfall kann manchmal eine ausreichende leistung nicht genug sein; es bedarf grösserer anstrengungen und aufwendungen, um einen erfolg erzielen zu können. es wird eine spitzen-leistung gefordert, die nur von top-leuten erbracht werden kann. nicht jede/r darf/kann dies erwarten, auch wenn es nötig sein sollte. erstklassige qualität gibt es nicht umsonst. diesem irrtum sollte kein patient erliegen. qualität verlangt immer ihren preis. dieser muss bezahlt werden.
    anspruchsdenken und erwartungshaltung reichen nicht aus, wenn die leistung nicht honoriert wird.
    so einfach ist das.
    fortsetzung folgt.

    TIP: falls ihr in den bundesländern lebt, die nicht nutzniesser des milliardensegens sind,
    denkt daran, die ärzte sind gezwungen zu sparen. wenn es draussen kalt ist, zieht einen dickeren pullover an; erwartet nicht, dass papier wie selbstverständlich überall ist... seid freundlich zu den helferinnen, sie haben es schwer, sie zittern um ihren arbeitsplatz und überseht, wenn sie gestresst wirken. sie sind es nicht grundlos. nehmt euer handy mit, falls ihr von der praxis anrufen müsst und vergesst nicht, briefmarken abzugeben oder freiumschläge für später erforderl. rezeptzusendungen. nehmt euch etwas zu lesen und zu trinken mit für die wartezeit. seid geduldig, vielleicht fehlt bereits schon 1 helferin etc.
    gruss
     
  15. Robs

    Robs Neues Mitglied

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    es tut mir leid das ich diesen alten thread nochmal wiederbelebe.
    ich bin via google drübergestolpert und wenn ich mir vorstelle das das noch ein paar leute tun bekomm ich sorgenfalten.

    gewiss nicht,ein therapeut in deutschland verdient um die 25.000 euro brutto im
    jahr. das ist nicht die welt.inetwa soviel wie ein hilfsarbeiter oder ein hausmeister.

    siehe http://de.statista.com/statistik/daten/studie/74543/umfrage/monatliches-gehalt-nach-berufsgruppen-in-2008-(platz-61-100)/

    im vergleich dazu der arzt:
    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/74517/umfrage/monatliches-gehalt-nach-berufsgruppen-in-2008-(platz-1-30)/

    mit den 25.000 euro brutto!! (als angestellter + wenn er gut verdient)
    muss man als therapeut nicht nur seinen lebensunterhalt finanzieren sondern auch extrem teure fortbildung für die man dann auch noch sein wochende opfert,damit der patient eine besser behandlung bekommt,die aber kaum mehrvergütet wird.
    Manuelle Thp kostet zb 3500 Euro,ohne hotel und anfahrt
    PNF kostet 1200€ ohne hotel und anfahrt
    Ostepoathie langt gleich mit über 10.000 euro und über 5 jaren dauer hin
    Lymphdrainage kostet auch nochmal gut 1300€
    usw usw....
    hinzu kommt das die meisten fobis in der woche anfangen (also ausfall von arbeitszeit = weniger geld) und sich über das komplette wochende ziehen.
    jetzt kann man sich gut ausrechnen was noch zum leben wirklich für einen therapeut überig bleibt.als single funktioniert das noch,doch mit familie ein disaster.

    ich will nicht abstreiten das es grade im berreich der assistenzärzte/landärzte mehr als schlechte arbeitsbedingungen gibt.aber das es den heilmittelerbringern besser geht als den ärzten so wie es bise hier versucht rüber zu bringen ist ein witz.

    nein sind sie nicht.bei ihnen wird jetzt schon unglaublich viel eingespart,während in anderen berreich geld zum fenter rausgeschmissen wird.

    siehe hier:
    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/155696/umfrage/gkv:-ausgaben-fuer-einzelne-leistungsbereiche-2009/

    die heilmittel in dieser statistik repräsentieren übrigens ALLE therapiegruppen.

    übrigens die 15 minuten sind nicht von den therapeuten festgelegt und im alltag in den praxen kaum anzutreffen.in der regel wird 20-30 minuten behandelt.

    besser doch.
    die deutsche ausbildung ist im moment suboptimal im berreich der differntial diagnostik,soweit gebe ich recht.das würde sich aber durch eine einfache fobi durchaus korrigieren lassen.
    der physio ist ein spezialist für funktionelle problematiken und durchaus in der lage diese zu erkennen und zu behandeln und kontraindikationen an den arzt weiter zu reichen.er ist nicht dazu da die große diagnostik zu stellen und hat das auch gar nicht vor.
    die 3 jahre ausbildung klingen nach nicht viel,doch sind die bis oben hin vollgestopft mit lernstoff.und damit hat man nur das grundgerüst und braucht
    dann fortbildungen.
    ich denke nach 2 jahren im beruf sollte ein first contract durchaus erlaubt sein.
    ebenso sehe ich kritisch das der arzt die therapie und die dauer vorgibt.
    denn er weiß ja eigentlich kaum bis nichts über physiotherapie.
    im studium keine pflichtvorlesung und ansonsten stösst das auch kaum auf interesse.
    sollte da der spezialist nicht selbst bestimmen dürfen?
     
  16. bise

    bise Neues Mitglied

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    Antwort:

    dieser alter thread hat leider noch immer seine gültigkeit. was vor einem jahr geschrieben wurde, trifft heute mehr denn je zu. immer weniger physio verordnungen werden ausgestellt. ein pt rezept zu ergattern, ist bald mit einem 6er im loto zu vergleichen.
    für alle betroffenen eine beängstigende situation. die kassen scheinen leer zu sein.

    dennoch frage ich mich, weshalb dieser thread wieder hervorgeholt wurde, es handelt sich um einen neueinsteiger, 1. beitrag. die schlechte wirtschaftl. lage der physiotherapeuten wird darin beklagt.
    ich schliesse daraus, dass hier ein physiotherapeut klagt.
    sollte ich mich irren, bitte ich schon mal um entschuldigung.

    im forum der physiotherapeuten wird ausreichend über die finanz. misere geklagt. - siehe nur physio de.
    das nachfolgende gilt nur für gkv patienten. da immerhin knapp über 75 % aller patienten in der gkv mitglied sind, will ich die empfehlungen von physio mal hier erwähnen.

    1. lymphdrainage wirkt sich umsatzmindernd aus, so dass die empfehlung immer wieder lautet: schickt die lymphdrainage leute weg, auf dass der nachbar sich wirtschaftl. ruiniere.
    2. die gkv zahle so miserabel, dass jede minute, die bei kg über die mindestbehandlung von 15 minuten hinausgeht, eine vergeudung der arbeitskraft eines physio sei; es sei nur ein geschenk an die gkv zu lasten der pt praxis.
    3. die aufrufe, mindest 3 gkv patienten oder besser noch 4 gkv patienten in der stunde zu behandeln, sei ein wirtschaftliches muss, um gewinn erwirtschaften zu können.
    3. b eindringlich wird weiterhin darauf hingewiesen, was alles unter die behandlungszeit fällt, wie: an- und ausziehen, liege richten, termin machen, kassieren, doku erstellen, befund erheben etc.
    4. es soll nur die behandlung durchgeführt werden, die verordnet wurde. das klingt zunächst nach einer selbstverständlichkeit. doch das ist in diesen aufrufen nicht gewollt. vielmehr wird den therapeuten dringendst angeraten bei reinen kg rezepten in ihrem eigenen wirtschaftlichen interesse, inhalte der fortbildungen zu vergessen, d.h. bloss keine der griffe aus der manualtherapie oder sonstigen abrechnungsrelevanten fortbildungen anzuwenden.
    5. andererseits wird immer wieder berichtet, dass manualtherapie rezepte abgearbeitet werden von mitarbeitern der praxis, die (noch) nicht im besitz des zeugnisses sind.
    6. auch wird immer wieder völlig ungeniert gefragt, wie man seinen gewinn steigern könne. teilweise abenteuerliche vorschläge finden sich: ehefrau zur massage anlernen, rezeptionskraft legt ins fango, stellt heissluft oder kurzwelle ein etc. manchmal kann ich nur noch staunen, auf welche ideen einige leutchen kommen können.
    7. natürlich wird den praxisinhabern von den forumsschreibern ans herz gelegt, gkv patienten, die die rezeptlose behandlungszeit, d.h. die vorgeschriebene pause nach dem heilmittelkatalog bzw. den -richtlinien, durch eigenzahlung der an sich notwendigen pt behandlungen überbrücken wollen, kräftig abzuzocken. selbstzahler sind privatpatienten und damit basta. beispiele der privatpreise werden immer wieder angegeben. häufig gelesene erklärung: wir verplempern doch nicht unsere kostbare lebenszeit für so wenig honorar.
    8. ausserdem finden sich wortduelle zwischen praxisinhabern und arbeitnehmern. die einen seien nur noch gierig und die anderen ahnungslos, was die preiskalkulation betreffen würde. überwiegend gilt im forum, ein arbeitnehmer muss mindestens das 2,8 fache seines lohnes an umsatz bringen, damit sich seine anstellung für die praxis rentiere. ist ein pt nicht angestellter der praxis sondern freier mitarbeiter, so geht die tendenz dahin, dass er der praxis bei kg, mt, pnf, bobath mindest 30 % des rezeptwertes tendenz bis 50 % abzugeben hat; sogar bei hausbesuchen wird immer wieder erwogen, ob nicht die praxis an der hausbesuchspauschale beteiligt werden sollte. bei fango, eis etc soll der fm viel weniger als 50 % des rezeptwertes erhalten.

    ich schreibe dies alles mal so ausführlich, damit der leser das nun folgende besser verstehen kann.

    vor einiger zeit hatte ich mal wieder einige offene fragen zu den leistungen meiner gkv. diese gewährte mir auf meine bitte mal einblick der kosten, die ich verursacht hatte und die von der kasse bezahlt wurden.

    mir stockte der atem.
    mein hausdoc hatte in dem jahr viel für mich getan. ich konnte mich kaum bewegen, er hat mich oft daheim aufgesucht und behandelt.
    da die augen mal wieder streikten, verdacht auf interaktionen der medis bestand, musste ich vom augen doc engmaschig kontrolliert werden. internistisch- rheumatologische probleme kamen hinzu, die u.a. den einsatz etlicher geräte erforderte.

    anhand der mir vorgelegten aufstellung konnte ich im einzelnen ersehen, welches honorar im quartal die docs erhalten hatten für aufwendige leistungen, verantwortungsvoll erbracht. kurz: die ärzte hatten viel arbeit mit mir gehabt, hätten sie diese nicht geleistet, wer weiss, ob ich mich wieder so aufgerappelt hätte. ich bin ihnen sehr, sehr dankbar. sie waren einfach toll.
    auch die physios waren bei mir gewesen, haben auch kompetent gearbeitet. es gab keinen anlass zu irgendwelchen klagen.

    wer hat am meisten geld erhalten?
    mein hausdoc die pauschale und ne minimale zusatzvergütung für die hausbesuche, mein augendoc nur die pauschale, der rheumadoc ebenfalls.
    der hausdoc ist fast jede woche vorbeigekommen (für spritzen, blutabnahme...), zum augendoc musste ich pro quartal 6 x gefahren werden... immer wieder zeitaufwendige untersuchungen.
    der physio erhielt jede einzelne behandlung bezahlt, jeden einzelnen hausbesuch vergütet.
    nach enbrel war der physio der mit abstand teuerste posten in der liste. dem ist nix mehr hinzuuzufügen.
    (gehe ich mehr als 2 x im quartal zum doc, sitze im sprechzimmer knapp 15 minuten, erhält der doc weniger euronen als der physio für 3 behandlungen oder von dem honorar für eine 60 minütige lymphdrainage können der hausdoc und einige fachdocs nur träumen).
    auch die ärzte müssen miete für ihre praxis zahlen, haben unkosten für die praxis, haben mitarbeiter, ärztliche fortbildungen werden von den ärztekammern gefordert und sind kostspielig etc.....

    das ist meine antwort auf meinen vorschreiber.
    übrigens einige fachdocs haben das wohl auch schon bemerkt. manchmal frage ich mich, ob sie deshalb so restriktiv physio verordnen. sie haben die last der verantwortung, den ärger, die kassenprüfungen, die regressandrohung, wg. überschreiten ihres budgets. warum sollen sie anderen die grösseren stücke aus dem kuchen auf den teller legen und selber sich mit krumen zufrieden geben?-


    gruss.
     
  17. Robs

    Robs Neues Mitglied

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    5
    du schreibst viel text,sehr viel...alles persönliche annahmen.
    ich hab oben allgemeine fakten stehen,die scheinst du zu ignorieren
     
  18. bise

    bise Neues Mitglied

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    nö, das sind keine annahmen von mir -
    sind leider fakten, mit denen wir alle leben müssen.

    vor einigen wochen stand in der zeitung zu lesen:
    ulmer augen doc, spezialist für einsetzen von linsen bei seltenen augenerkrankungen, gibt seine praxis auf - nicht weil er keine lust mehr hat oder weil die patienten ausgegangen sind (diese strömren zu ihm aus der republik, gilt er doch als geheimtipp) sondern weil er es sich finanz. nicht mehr leisten kann, vor dem finanz. ruin steht; er muss an seinen lebensunterhalt denken.
    das zeitintensive korrekte einsetzen der linsen, die mehrfach von ihm überarbeitet (weiss nicht wie es im fachjargon heisst) werden müssen, nimmt mindest 4 stunden in anspruch, dafür erhält er insges. 22,50 €. welcher physio arbeitet für 240 minuten für 22,50 €? die kalkulieren pro minute zu 1 €!!!!!
    sonst noch fragen?

    klarstellung: ich will hier überhaupt nicht betreiten, dass auch physios nicht zu den grossverdienern zählen. ihre arbeit - wenn sie denn kompetent und engagiert erledigt wird - wird sicherlich nicht grossartig von der gkv bezahlt.
    andererseits ist die derzeitige wirtschaftl lage nicht rosig. kein arbeitnehmer verdient viel geld; jede/r muss fortbildungen besuchen, um den arbeitsplatz zu erhalten, sich im job anstrengen. geschenkt wird keinem arbeitnehmer etwas. viele müssen überstunden leisten, die nicht bezahlt werden; gilt bei manchen arbeitgebern sogar als selbstverständlichkeit.
    von vielen arbeitnehmern wird erwartet, dass sie sofort den betr. vorgang im gehirn haben, sobald vorgesetzte/r fragt.

    die docs sind derzeit im abrechnungssystem der gkv allerdings eher unterbezahlt als die physios. damit sollten sich chronisch kranke mal auseinandersetzen. die docs "mauern" beim verordnen, die physios sollten m.e. endlich darauf reagieren statt die chroniker mit mehr zur kasse zu bitten. einige praxen haben verstanden und versuchen zu "helfen". mögen die besten sich durchsetzen durch leistung und geschäftsgebaren!
    gruss
     
  19. bejuda

    bejuda Guest

    Hallo,
    ich will hier auch mal etwas dazu sagen:

    liebe bise,
    als physio verdienst du ziemlich schlecht. ein artz verdient weitaus besser. das ist fakt. dein vergleich hinkt etwas finde ich. der doc bekommt zwar nur die pauschale pro patient, jedoch kann er in der stunde weitaus mehr pat. durchschleusen als ein physio. bei den physios sind das max 3 eher 2. der doc hat sicher 12 pat. in der gleichen zeit. für jeden kassiert er die pauschale.
    bei den ärtzen ist das eine mischkalkulation aus pat die nur einmal im quartal kommen und welchen die andauernd da stehen. trotzdem nagen sie nicht am hungertuch. und wäre der verdienst so schlecht, würden sie es auch nicht mehr machen. irgendwas muss sich ja doch lohnen an der ganzen sache.

    zu deinem artz aus ulm: ich komme daher und gehe auch diese praxis. die sind ganz groß am jammern und man muss bei fast allen leistungen was dazu bezahlen... da könnte ich dir einige geschichten erzählen. und fakt ist auch dass diese arbeit auch augenoptiker machen und dafür auch mehr geld bekommen...es ist nun mal nicht die arbeit eines docs die linsen anzupassen - dazu gibt es med. hilfspersonal wie optiker, physios, ergos, logos...

    die physios bekommen zwar ihr rezept komplett von der kasse bezahlt jedoch kannst du damit nicht reich werden. ein normales kg rezept gibt nicht viel her - den genauen satz weiß ich gerade nicht -. ein manuelle rezept lohnt sich das schon eher. doch um dieses rezept abrechnen zu können, brauchst du eine der teuren fortbildungen...

    ich selbst bin physio und brauche selbst viele kg-rezepte. ich schaue immer schon dass ich nen manuelle rezept bekomme.
    ein guter bekannter von mir hat ne eigene praxis. der arbeitet von morgens um 7:00 bis abends um 22:00 uhr. so kann er überleben mit seiner frau samt 3 kindern.
    ein arzt würde nie solange arbeiten.
    es ist nunmal so hier in deutschland, dass akademiker gut verdienen und med. hilfsberufe wie physios, krankenschwestern etc.pp einfach ziemlich weit unten angesiedelt sind.

    nur ein beispiel: mein mann ist physiker. er hat während seiner promotion eine halbe stelle an der uni gehabt. diese halbe stelle war mehr geld als meine volle kg-stelle.
    es gibt sicher kg-praxen die auch ordentlich geld verdienen, aber die haben meistens osteopathie oder homöopathie dabei, welche du selbst bezahlen musst.

    ich gebe dir recht, dass wenn unsereins seine rechnungen bei der krankekasse anschaut, da ein falsches bild aufkommen kann. aber das ist ja auch nicht representativ.
    das mit der mischkalkulation gilt im übrigen auch für die krankenkassen und jegliche versicherungen. und keiner von diesen beklagt sich über diese art der kalkulation.

    ich hatte letztens ein gespräch mit unserer kinderärtzin. sie sagte sie könne sich nicht beklagen seitdem es nur noch die pauschale gibt. es sei ungefähr gleich.

    so das war mein wort zum vatertag.
     
  20. Robs

    Robs Neues Mitglied

    Registriert seit:
    12. Mai 2010
    Beiträge:
    5
    hast du dir überhaupt einmal die tabellen oben angesehen?
    es muss eben nicht bei den heilmittel erbringern gespart werden.
    die machen einen mikroskopisch kleinen teil in den gkv ausgaben aus.
    weit vorne in den ausgaben sind:
    krankenhausaufenthalte
    medikamente
    arztgehälter

    dann klafft ne riesen lücke und die zahnärztlichen behandlungen kommen.
    gespart werden kann vor allem der pharmabereich.die preise sind einfach unglaublich überzogen,medikamente werden viel zu oft und zu schnell
    eingesetzt.die pharmaindustrie wirbt zwar immer mit ihren tollen forschungergebnissen,allerdings sollte dir mal bewußt werden das es denen
    am wenigsten nahe liegt dich zu heilen.denn dann verlieren die ihr geschäft.
    und chronisch kranke sind ne super goldgrube.

    ebenso in der diagnostik....wieso muss ich wenn mein patient mit nem eine woche alten röntgen kommt,nochmal ins röntgen schicken?
    wieso verlässt sich niemand mehr auf seine manuellen diagnosetechniken?
    für jeden rotz gibts ein ct/mrt + labor, röntgen und ultraschall.
    ich meine es ist schon gut das es die gerätegetüzte diagnostik gibt,aber
    sie wird einfach zu oft in einem riesen rundumschlag missbraucht.

    sicherlich ist es richtig das der arzt im jetzigen system mehr verdient als
    der pt.
    auch das die ärzte in den letzten 20 jahren 45% ihres einkommens
    eingebußt haben ist richtig.allerdings auf sehr hohen niveau.
    die zeit der halbgötter in weiß ist vorbei und dementsprechend ist das
    gehalt auch nicht mehr göttlich - die realität ruft.
    und der pt hat trotz des bedeutend niedrigeren gehaltes in den letzten
    20 jahren immerhin fast 20% verloren.wieviel soll denn noch gespart werden?

    ich frag mal ganz provokativ:
    der physiotherapeut soll also seinen lebenstandart drastisch senken damit
    du dir als chronisch kranker mehr physiotherapie leisten kannst?
    ist das nicht ein bisschen selbstsüchtig?
     
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