Wann Akut-Einweisung in Rheumaklinik?

Dieses Thema im Forum "Arzt- und Klinik/Reha-Suche" wurde erstellt von rapunzel68, 20. Februar 2022.

  1. rapunzel68

    rapunzel68 Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben!
    Was ist eigentlich genau der Unterschied bei einer Akut-Einweisung in eine Rheumaklinik und Reha. Was ist der Unterschied vor Ort? In den Behandlungen?
    Was wäre eine Indikation für eine Akut-Einweisung?

    Dass die ambulanten Maßnahmen ausgeschöpft sind? Was heißt das genau?

    V.A. Diagnose "undifferenzierte Kollagenose" 2014, danach habe ich mich mehr schlecht als recht mit Quensyl und Cortison bis 2020 gequält.
    Fast 8 Jahre lang Quensyl in wechselnden Dosierungen und Prednisolon. Ebenfalls die ganzen Jahre mind. 7,5 mg- und weil das eigentlich nicht ausreichend war, die Krankheitsaktivität im Zaum zu halten alle paar Wochen Stoßtherapie, langsam bis 7,5 runter und ein paar Wochen später wieder hoch.
    2020 lag ich mit einer schweren Grippe flach und hab mich über Wochen nicht richtig erholt.
    Da mein Arzt als einzigen Weg, die Schübe zu behandeln ein Ändern der Quensyl-Dosis war, ging ich auf die Suche nach einem neuen Rheumatologen. Eineinhalb Jahre später war ich auch endlich erfolgreich. Ich fühle mich dort immer noch sehr gut aufgehoben. Endlich habe ich eine "richtige" Diagnose Psoriasis Athritis. Nach einem erfolglosen MTX Versuch brachte ein Wechsel auf Rinvoq für 4 Wochen die ultimative Besserung. 4 Wochen schmerzfrei. Mir ging es so wahnsinnig gut wie seit Jahren nicht mehr.
    Inzwischen sind die Schmerzen zurück und vor allem dieses Gefühl der Schwäche, Kraftlosigkeit, sich einfach krank zu fühlen.

    Nun soll ich 7,5 mg. wöchentlich MTX dazu nehmen. Wirkt ja aber erst in 6 Wochen. Wenn überhaupt. Warum sollte es dieses Mal?

    Ich habe mich nun doch wieder krank schreiben lassen, obwohl ich das nicht wollte. Ich kann nicht mehr. Ich schaffe meinen Alltag nicht mehr.
    Körperlich kann ich noch fast alles machen. Die Feinmotorik wird schlechter. Arme und Beine sind kraftlos, ich kann keine Faust schließen - aber ich denke, das ist harmlos im Vergleich mit anderen Rheumapatienten. Physiotherapie und Ergotherapie seit fast 2 Jahren wöchentlich tun gut, haben aber die Situation nicht wirklich verbessert.

    Ich habe das Gefühl, ich quäle mich nur noch durch den Tag. Alles ist so wahnsinnig anstrengend. Und ich habe Angst davor, wenn ich wieder zur Arbeit gehe, dass ich dann 10 Tage später wieder so weit bin. Und ich habe das Gefühl, alles eskaliert weiter. Zum Jahreswechsel konnte ich wegen meiner Nacken- und Schulterschmerzen nicht mehr liegen. Letzte Woche konnte ich vor Schmerzen im Knie nicht mehr aufstehen. Mein Mann rief den Notarzt, weil er eine Thrombose befürchtete und ich es nicht in eine Auto geschafft hätte. Waren aber nur entzündete Sehnenansätze im Knie. Nichts, was man nicht mit ein paar Spritzen in den Griff bekommt.

    Sind das Gründe für eine Akut-Aufnahme - oder sind dort nur Patienten mit starken Schäden?
     
  2. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    Rapunzel, ja das ist ein Grund akut zu gehen.
    Für mich liest es sich so, als müsste deine Schmerzmedikation noch optimiert werden..... und ich nenne es mal so.... als hättest du einen Burnout von deiner Krankheit.
    Und damit bist du erstmal akut gut aufgehoben und dort wird dann alles weitere in die Wege geleitet.
    Alles Gute und vorallendingen gute Besserung!
     
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  3. Ich sehe das genauso wie Katjes. Von Herzen gute Besserung...

    Liebe Grüße
     
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  4. rapunzel68

    rapunzel68 Mitglied

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    Vielen Dank für die Antworten.

    Habe gerade wegen der Blutwerte von letzter Woche nachgefragt. Alles völlig unauffällig. Keine erhöhter Entzündungswert, keine erhöhte Blutsenkung. Gar nichts. Die Werte sind von Montag. Mittwoch hatte ich Schmerzen, wie ich glaube noch nie zuvor. Im Ultraschall sieht man lt. Orthopäde, dass die Sehnenansätze im Knie entzündet sind.
    Auch die ganzen Arme von den Schultern über Ober-/ Unterarme, Gelenke, Hände schmerzen - nachts kann ich deswegen nur unruhig schlafen. Fühlt sich aus meiner Sicht def. nach Entzündung an. Warum sieht man das nicht in den Blutwerten?
     
  5. rapunzel68

    rapunzel68 Mitglied

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  6. Rose72

    Rose72 Bekanntes Mitglied

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    Liebe Rapunzel,

    warum man es im Blut nicht sieht, habe ich mich auch schon öfters gefragt.
    Ich bin auch so ein Typ, der keinerlei Entzündungen im Blut anzeigt. Man sieht sie allerdings mit bloßem Auge oder eben bei Spiegelungen oder auch im MRT.
    Es gäbe eben einfach solche Patienten, bei denen es so wäre. So wurde mir gesagt und es auch schon so schriftlich gegeben.
    Mein Arzt sagte zu mir auch schon, wir behandeln aber keine Blutwerte, sondern den Menschen. Das zum Trost.
    Ich musste allerdings lange nach solchen Ärzten suchen, nun klappen die Behandlungen aber prima. Bei mir sieht man nur ANA Werte, die teils aber sehr hoch und nie weg.

    Dein Arzt hat aber ja gesehen, dass was nicht stimmt und ich hoffe Du bekommst nun die passende Hilfe.

    Alles Gute für Dich und liebe Grüße

    Rose
     
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  7. Hallo liebe @rapunzel68,
    diese Entzündungswerte waren bei mir auch lange unauffällig. Die Schmerzen und entzündeten Sehnen hatte ich aber schon länger. Erst mein Orthopäde hat dann die richtigen Rheumawerte (CCP, ANA und ENA) bestimmen lassen und diese waren hochtitrig. Wie sind diese Werte denn bei dir?
    Erst viel später hatte ich dann auch hohe Entzündungswerte. Wenn es dir jetzt so schlecht geht, dann melde dich bei deinem Rheumatologen und bespreche eine eventuelle Einweisung....

    Gute Besserung und liebe Grüße
     
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  8. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Weil es mit einem anderen Wirkstoff kombiniert wird. Das macht einen großen Unterschied.

    Es gibt sero-negatives Rheuma, das habe ich, z.B. CRP, Anti-CCP, RF, ANA sind so gut wie immer negativ. Auch andere AK - nicht vorhanden, aber die Reaktion darauf. Das erfordert Ärzte, die weit über den Tellerrand schauen. Nur die Senkung zeigt an und das auch nicht immer.
     
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  9. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Rapunzel,

    da du jetzt ja einen Rheumatologen hast, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst und du jetzt auch eine Diagnose bekommen hast würde ich den Therapie Versuch, den er dir vorgeschlagen hat ausprobieren. Also die Kombi Quensyl und MTX und eventuell eine kleine Dosis Cortison zu Anfang beibehalten(Cortison in Absprache mit dem Rheumatologen). Manchmal dauert es etwas bis die passende Basistherapie gefunden wird

    Im Akut Krankenhaus werden die dann ja in etwa das gleiche versuchen, wie dein Rheumatologe jetzt. Nämlich die geeignete Basistherapie für dich finden. Das kann dein Rheumatologe auch, aber du kannst ihn natürlich fragen und besprechen was er zu einer Einweisung in eine Rheuma-Akutklinik meint.

    Bei Psoriasis Arthritis kommt es häufiger vor das nichts im Blut sichtbar ist.
     
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  10. Marga59

    Marga59 Bekanntes Mitglied

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    @rapunzel68 , kann mich da Katjes nur anschließen, ich habe benfalls serionegative RA und Psoriasarthritis.
    Deine Probleme mit der Kraftlosigkeit und Schwäche kenne ich auch nur zu gut.

    Akute Aufnahme wäre sicher gut.
    Gute Besserung und halte durch. Ich drücke dir die Daumen.
    LG Paula
     
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  11. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Nicht untypisch bei einer Psoriasisarthritis. Warum? Keine Ahnung.
    Ich wünsche dir alles Gute!
     
  12. rapunzel68

    rapunzel68 Mitglied

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    Vielen Dank euch allen!
    Ich denke, ich werde jetzt wohl erst mal das Thema Reha in Angriff nehmen. Das hat meine HA schon angesprochen. Bin jetzt ja auch erst mal krank geschrieben und sehe danach, wie es mir geht. Bin Beamtin und muss erst zum Amtsarzt - keine Ahnung, wie das so abläuft. Meine Private zahlt zur Reha kaum etwas. Dann hat sich das alles möglicherweise gleich wieder erledigt. Ob ich von mir aus das Thema Akut-Einweisung ansprechen kann, weiß ich nicht.

    Danke jedenfalls für euren Zuspruch!
     
  13. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

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    Hallo,
    Kann dir nur zum Thema Reha und Beamtin was sagen.
    War selber schon in den Situationen.
    Bei uns werden nur Anschlussheilbehandlungen bezahlt. du kannst aber mit einer akut-Einweisung auch stationär in eine Reha-Klinik gehen.
    so war es bei mir auf jeden Fall!
    liebe Grüße
     
  14. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Ich bin auch Beamtin und meine Reha wurde bis auf den Eigenanteil bezahlt. Ich musste es vorher aber genehmigen lassen.
    Ich hatte sogar immer 4 Wochen.
     
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  15. rapunzel68

    rapunzel68 Mitglied

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    Musstest du zum Amtsarzt?
     
  16. rapunzel68

    rapunzel68 Mitglied

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    Sie zahlen wohl schon - die Frage ist, wieviel.
     
  17. Lolobs

    Lolobs Bekanntes Mitglied

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    Scheint sehr unterschiedlich zu sein. Bei mir gab es Probleme mit der Beihilfe.
    Und es war einfacher, weil die Akuteinweisung gleiche Leistungen hatte, aber nicht so viel bürokratisches.
    Bin gespannt, was bei dir raus kommt.
     
  18. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Mit einer Einweisung zur Akutklinik in eine Rehaklinik ? Das ginge aber nur, wenn die Klinik auch eine Akutstation hat, ansonsten geht das nicht mit Einweisung in eine Rehaklinik. Reha muss beantragt werden.
     
  19. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Ich musste nicht zum Amtsarzt. Rheumatologin hatte kurze Begründung geschrieben, die hatte ich bei der Beihilfe und bei der H K eingereicht und dann war gut.
     
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  20. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    So war es auch bei einer Mitpatienten, als ich zur Reha in einer Rheumaklinik war. Wir hatten uns damals etwas angefreundet und ausgetauscht und dabei erzählte sie mir das.
     
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