@allina Ich wohne in einer Kleinstadt mit 75.000 Einwohnern. Das liegt jetzt im Auge des Betrachters, was man als kleiner Ort bezeichnet
Seit gut drei Wochen haben wir, kreisfreie Stadt mit ca. 72.400 Einwohnern, keine Erkrankten mehr. Bisherige Statistik: 65 Infizierte, davon 64 genesen und leider 1 Todesfall.
Ich war mitten auf dem Feld, kein Desinfektionsmittel dabei (warum auch?), da gebe ich niemandem die Hand. Es fliegt einem eine Mücke ins Auge, automatisch fasst man sich dahin und reibt - und schon ist ein möglicher Erreger im Auge und damit im Körper. Ich finde dieses "Hand geben" übrigens genauso idiotisch wie du das mit dem Ellenbogen, von mir aus könnte man das dauerhaft unterlassen! Ich sehe einige Menschen auch öfter, darf ich die dann auch umarmen? Schließlich ist es für Erwachsene auch wichtig, Körperkontakt zu haben, auch bei ihnen kann die Seele Schaden nehmen, wenn sie keinen haben. Vielleicht sollten wir die Abstandregel generell abschaffen, damit wir uns alle wieder umärmeln können.
Hallo Piri, und hast du die alte Dame, die seit einem halben Jahr nicht mehr vor der Tür war getroffen und mit Umarmung begrüsst? Ganz ehrlich, in dem Fall hätte ich es getan und sie umarmt, meinetwegen mit Maske und kurz, aber umarmt. Wo sollte sie sich angesteckt haben, wenn sie solange keine Kontakte hatte. Ich habe bei der Beerdigung letzte Wochen von meinem Papa auch ein paar Leute umarmt, oder sie mich, nicht alle, aber ein paar ganz nahe Verwandten, wir haben uns doch umarmt, vorallem meine Mama und meine drei Geschwister und deren Kinder und wiederum deren Kinder, soweit schon vorhanden. Und in der Gastwirtschaft nach der Beerdigung hatten wir alle keine Masken auf und wir waren viele, (Maske musst man nur beim Ein und Austritt aus der Gastwirtschaft aufsetzen, oder wenn man aus unserem gebuchten Raum rausging, zB. auf Toilette) und dann kam man sich schon mal näher, vorallem diejenigen, welche man schon länger nicht gesehen hat, man hat sich begrüsst, mal zu dem oder dann wieder zum anderen gesetzt. Bis jetzt hat noch keiner Coronasymptome, die Trauerfeier war am 17. Juli. Es ist ja eher unwahrscheinlich das diese alte Dame nun eine Infektion überträgt, wenn sie seit einem halben Jahr nicht mehr draußen war, die arme Frau. Piri, hoffe ihr hattet ein gemütliches Frühstückstreffen und Wiedersehen.
Ja Lagune, mir blieb garnichts anderes übrig (lach). Obwohl sie nur (gefühlte) 1,40 m groß ist und ich fast 30 cm länger, fiel sie mir um den Hals.... dann kam die nächste. Sie wurde vor ca 4 Wochen Witwe und auch wir hatten uns zum letzten Mal im Januar bei ihrem Mann im Krankenhaus gesehen. Da war er wegen einen Rückengeschichte, ges torben ist er jetzt an Lungenkrebs. Sie war auch zum ersten Mal raus und auch sie fiel mir und auch der Kleinen um den Hals. Nun ja, wir werden sehen. Hätte mich bei beiden aber auch nicht wehren wollen. Nein, so ganz gemütlich war es nicht, für mich eher anstrengend. Die 90jährige redete wie ein Wasserfall und immer dasselbe. Klar, wenn 5 Monate lang die Ansprache nur am Tel. besteht oder der Sohn nur ganz kurz die Einkäufe abgibt. Die andere kam garnicht zu Wort und ich glaube, sie hätte auch reden wollen. Nun ja, nächstes Mal.
Ich finde Handgeben nicht idiotisch. Der Großteil meiner mich langjährig betreuenden Ärzte, Rheumatologe, Kardiologe, Hausarzt, Nephrologe zB. gaben mir vor der Coronazeit zur Begrüßung immer die Hand. Mein langjähriger Rheumatologe hat mich letztes Jahr im September sogar in den Arm genommen und gedrückt, er war einfach so froh, dass ich nach meiner Hirnblutung im Sommer 2019 noch lebte und wieder da war, wenn auch auf zwei sehr "wackligen Beinen" und das hat mir so gut getan. Den letzten Termin machten wir auch ohne Handgeben und den vorletzten im März 2020 nur übers Telefon. Ich hoffe es kommen wieder andere Zeiten, auf Dauer tut mir das was da grad ist nicht gut.
Ende Juni hörte mein langjähriger (ca 33 Jahre) Hausarzt auf. Zum Abschied gab es ein Päckchen und eine Karte für ihn und einmal in den Arm nehmen für mich. Musste einfach sein. Allerdings mit Maske.
Ich schon, weil man damit Viren und Bakterien weiter gibt. Man muss nicht immer gleich Körperkontakt haben, wenn man jemanden begrüßt. Wenn ich jemanden treffe und er sagt freundlich "hallo" zu mir, reicht mir das.
Du, das habe ich mein Leben lang so gehandhabt. War nie die Handgebetyp, erst recht nicht der Bussi-Bussi-Mensch. Nur das jetzt mit den beiden Damen und davor mein Hausarzt sprengte plötzlich alles.....
Klar kann man auch nur Hallo sagen, aber in gewissen Situationen gilt für mich anderes. Und vor der Coronazeit war es selbstverständlich das meine Ärzte(die meisten) mir zur Begrüssung die Handgeben, warum auch nicht? Und wenn du so Angst hast vor Bakterien und Co, dann dürftest du gar nicht mehr rausgehen und auch keine Blumenerde berühren und so weiter.....Dann musst du dich in ein sterilles Glashaus setzen. Mir ist klar das bei diesem Coronavirus Vorsicht gilt, aber warum sollte man sich vor dieser Zeit nicht umarmen und Hände geben und überhaupt nie Hände geben?? Mein Mann war Mitte April 2020 zu einer Operation im Klinikum, verschobene OP wegen Corona, war schon zwei Wochen vorher geplant und fällig. Hätte ich ihn dann bei seiner Heimkehr als Aussätzigen behandeln solllen? Man durfte ihn nicht besuchen, was schlimm genug war und abartig. Als er mit dem Transport, er ist schwerstbehindert/Pflegebetürftig, heimkam, gab ich ihm ein Bussi und hab ihn umarmt und mich daheim wie immer um ihn gekümmert. Nachtrag: Er wurde übrigends viel zu früh entlassen, quasi "rausgeworfen" Dank Corona- Covid19, aus dem Klinikum, vor Corona wäre er länger stationär gewesen. Ich hatte dann den Stress daheim, weil er Nachblutungen hatte etc...War alles andere als schön...war eher ein Horrortrip für uns!
Mein Männe hielt sich nach der stationären Behandlung von mir fern, denn im Fall des Falles hätte er mein Leben gefährdet. Unumgängliche kritische Situationen gibts im Leben genug. Aber aus Leichtsinn das Risiko eingehen, eine Leid und Tod bringinde Krankheit zu verbreiten, finde ich total daneben, wo doch jeder weiss, wie wichtig Abstand ist. Wer sich selbst gefährdet, darf dies gern tun . Aber anderen durch Hände und Bussi usw unter Umständen in Pandemiezeiten Leid und Tod zu bringen, kann man nicht mit freiwilliger Arbeit in der Gartenerde vergleichen. Und ich bin froh keine Knutscher und Drücker in der jetzigen Zeit um mich herum zu haben.
Das war im Mai: "Wien – An der Medizinischen Universität Wien ist eine Lungentransplantation bei einer an COVID-19-Erkrankten geglückt. Nach Angaben der Universität handele es sich um die erste COVID-19-Lungentransplantation überhaupt in Europa. Der Eingriff sei dringend notwendig gewesen, die 45 Jahre alte Patientin wäre sonst voraussichtlich aufgrund eines schweren Lungenversagens gestorben. „Aus unserer Sicht geht es ihr jetzt hervorragend, wir haben kein gravierendes Problem bisher“, sagte Klinikleiter Walter Klepetko nach dem Eingriff. Die Transplantation erfolgte bereits vor einer Woche. Die Patientin war nach Informationen der Medizinischen Universität ohne Vorerkrankungen und vor der Infektion mit SARS-CoV-2 bei bester Gesundheit gewesen. Bald nach der Erkrankung habe sich der Zustand der Frau aber so sehr verschlechtert, dass sie beatmet werden musste. „Die Lage war aussichtslos. Die Lunge war wie ein Klotz, da war nichts mehr über“, erklärte Klepetko. © dpa/aerzteblatt.de" https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/113150/COVID-19-Wiener-Aerzten-gelingt-erste-Lungentransplantation-in-Europa Die Lunge soll so verhärtet gewesen sein, dass sogar ihre Entfernung sehr schwierig gewesen sein soll. Allein die Vorbereitungen und Voruntersuchungen vor der Transplantation sollen noch umfangreicher gewesen sein, als im Regelfall. Man hat sie z.B. nochmals umfassender auf mögliche bisher bei ihr unentdeckte Vorerkrankungen untersucht, um nichts zu übersehen. Und tatsächlich war keine Vorerkrankungen zu haben, in diesem Fall eine Grundvoraussetzung für die Transplantation. Hut ab vor dieser ärztlichen Kunst!
allina, das ist ein Einzelfall, der glücklich verlaufen ist - und kann auch kaum etwas Anderes sein. Ein Einzelfall wird es deshalb bleiben, weil man zu einer Lungentransplantation auch die halbwegs gesunde Lunge eines Verstorbenen braucht; diese Organe liegen leider nicht irgendwo auf Halde, sondern müssen "frisch" transplantiert werden. Will sagen: um einen solchen Eingriff überhaupt vornehmen zu können, muss zeitgleich ein anderer - in der Regel gesunder und junger! - Mensch mehr oder weniger ungeplant zu Tode kommen. Spannend finde ich es trotzdem, dass das in einer solch hochakuten Situation geklappt und die ebenfalls noch junge Frau offenbar überlebt hat.
Inge, die gibt man auch weiter, wenn man spricht ("hallo" sagt), atmet, singt, lacht, einfach da ist. Die Welt ist nicht steril, und Mensch und Tier sind es schon gar nicht. Man kann sicher darüber streiten, ob Händegeben sinnvoll oder angemessen ist, und zu Coronazeiten diskutieren wir das sicher alle ähnlich. Das Wort "idiotisch" finde ich allerdings meinerseits unangemessen.... Der Händedruck ist eine kulturelle Angewohnheit, die mir schon immer sehr viel über den Menschen gesagt hat, der mir gegenübersteht, und er ist ein Zeichen von Respekt - und zwar in beide Richtungen!
Hallo Resi, das ist mir klar, dass dies eher die Ausnahme bleiben wird. Die Klinik in Wien hat anrufe aus ganz Europa bekommen. Aber aufgrund der von dir erwähnten Rahmenbedingungen wird dies wohl selten durchgeführt werden. Dennoch fand ich es auch sehr spannend was inzwischen medizinisch alles möglich ist
Übrigens ich war letztens bei einem neuen Hausarzt (meiner ist noch unfallbedingt krank) und dieser gibt zur Begrüßung keine Hand. Bei meinem Hausarzt gabs wegen Corona auch kein Händedruck.
@Chrissi50, das mit dem Abstand halten ist ja aktuell auch nicht verkehrt, nur ging und geht das nicht bei meinem Mann. Er kann sich aus Krankheitsgründen nicht mehr alleine versorgen. Mein Sohn und ich müssen ihm bei vielem helfen und das geht nicht mit Abstand. Körperpflege, Kleidung wechseln usw. braucht er Hilfe. Da kommt man sich zwangsläufig sehr nah.