Verdacht auf Vaskulitis - Vorstellung Weasel

Dieses Thema im Forum "Mitglieder stellen sich vor" wurde erstellt von Weasel, 12. Juni 2018.

  1. Weasel

    Weasel Neues Mitglied

    Registriert seit:
    12. Juni 2018
    Beiträge:
    3
    Hallo, hoffe ihr könnt mir helfen.

    Mein Hausarzt hat mich zum Rheumatologen überwiesen mit Verdacht auf Vaskulitis.
    Er hat auch ein Blutbild gemacht. Dabei waren meine weißen Blutkörperchen leicht erhöht. Bsg und CRP waren normal.
    Hatte andere Symptome wie öfters mal ein rotes Auge, einmal hatte ich petechien am unterschenkel für ca. 1 woche, ab und zu Nachtschweiß und ein paar braune hautverfärbungen an der rechten Seite des Bauches. Auch spüre ich öfters mal meinen Pulsschlag an verschiedenen Stellen des Körpers.
    Der Termin ist erst in ein paar Wochen.

    Könnte dies wirklich Vaskulitis sein? Oder könnte es auch eine rheumatische erkrankung sein?

    Grüße,
    Weasel
     
  2. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hallo Weasel,
    also, es könnte eine Vaskulitis sein oder auch eine andere entzündliche rheumatische Erkrankung. Es könnte aber auch nicht.
    Bei manchen Vaskulitisformen oder auch anderen entzündlich rheumatischen Erkrankungen kann es zu einer Augenbeteiligung kommen (das sog. "rote Auge"). Da ist ein Besuch bei einem Augenarzt, der sich damit auskennt oder in der Ambulanz einer Rheumaklinik sicher sinnvoll, weil dies sonst, wenn man es nicht feststellt, sozusagen ins Auge gehen kann. Petechien könnten aus einer Hautbeteiligung stammen, jedoch auch andere Ursachen haben. Mitunter hab ich den Eindruck, dass der Begriff Vaskulitis hierbei recht unterschiedlich verwendet wird. Wenn die Petechien frisch auftreten (und keine Cortisonbehandlung stattfand), ist es ratsam, eine Biopsie zu machen, womit man eine Vaskulitis, um die es hier wphl gehen soll, feststellen kann.

    Nachtschweiß ist, wie erhöhte Leukos, zunächst unspezifisch, aber im Zusammenhang mit einer Vaskulitis nicht ohne Bedeutung. Hinzu kommen meist auch ein Krankheitsgefühl mit Leistungsminderung und noch andere Merkmale. Mit braunen Hautveränderungen und Pulsschlag an verschiedenen Körperstellen kann ich persönlich, weil nicht erlebt oder bisher gehört, nichts anfangen.

    Ich würde Dir aus Sicht einer Vaskulitis-Betroffenen zu den angesprochenen Untersuchungen raten, damit nichts verpaßt wird. Oft aber muß man auf weitere Kriterien warten, insbesondere erhöhtes CRP bzw. BSG als Entzündungszeichen, auch wenn sie unspezifisch sind. Es sind zudem weitere Möglichkeiten, mit denen die Symptome zusammenhängen können, auszuschließen, um eine gesicherte Diagnose zu bekommen.
    Alles Gute für Dich.
    o-häsin
     
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  3. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    2.622
    Hallo Weasel,

    O-häsin hat schon so ziemlich alles gesagt. Ich habe solche Flecken, die einem Bluterguss ähnlich aussehen, aber dunkel sind und nicht weggehen am Unterschenkel. Am Bauch kenne ich das nicht. Einer dieser Flecken ist drunter fast "leer". Meine Dermatologin im KH hat mir erklärt, das sei eine nekrotisierende Form der Vaskulitis, aber wie gesagt, am Bauch scheint mir eher unwahrscheinlich.

    Auch ich habe zwei Mal - zwei veschiedene Formen von Vaskulitis - durch eine Biopsie bestätigt bekommen. Beide Male war ich stationär. CRP erhöht, Leukos erhöht, Puls bei 120 und vor allem mein Blutdruck plötzlich bei 100/170. Genauso schnell wie es gekommen ist, war es auch wieder mit Cortison 100mg abwärts wieder weg - bei ersten Mal. Danach ist eine längere Geschichte.

    Ich gebe Häsin auch damit recht, dass es sein kann und auch nicht sein kann. Und auch mit der Augenbeteiligung. Geht zum Augenarzt... der Rheumatologe kann nix spezielles machen!

    LIebe Grüsse und auf jeden Fall gute Besserung,
    Kati
     
  4. Weasel

    Weasel Neues Mitglied

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    3
    Danke für eure Antworten.
    Seit gestern habe ich leider auch leichte Brustschmerzen und mein Urin schäumt etwas. Sind jetzt doch schon einige Symptome.
    Gibt es eine Möglichkeit schneller hilfe zu bekommen oder gibt es keinen Weg daran vorbei bis zum Termin beim Rheumatologen in ein paar Wochen zu warten?
    Habe angst, falls es doch Vaskulitis ist, dass bis ich in Behandlung bin die Krankheit weiter fortgeschritten sein wird und es mehr Komplikationen gibt.

    Grüße,
    Weasel
     
  5. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hi Weasel,
    ein Termin bei einem internistischen Rheumatologen innerhalb von ein paar Wochen ist angesichts von Wartezeiten von bis zu 6 Monaten und länger schon ein schneller Termin. Dies ist allerdings dem Ärztemangel geschuldet und sagt nichts zu Zeiten, in der die Behandlung einer möglichen Erkrankung begonnen sein könnte (immer so schnell wie möglich) aus.
    So verstehe ich Deine Unsicherheit bei dem ausgesprochenen Verdacht, wenngleich ich Deine Angst nicht teile. Verständlicherweise gehe ich dabei von meiner Erfahrung aus und kann ich es letztlich nicht beurteilen. So könnte sich Dein Hausarzt für einen schnelleren Termin telefonisch mit dem Rheumatologen in Verbindung setzen oder auch mit dem Dermatologen wegen einer Biopsie, falls vorher frische(!) Petechien auftreten. Dann hätte man schon einen Hinweis -oder eben auch nicht. Dein Hausarzt könnte evtl. auch vorab schon Blutwerte untersuchen lassen, z.B. ANA- und ANCA-Antikörper, die bei der/den möglicherweise infrage kommenden Erkrankung(en) wichtig sind sowie nochmal CRP und BSG kontrollieren.
    Grüße, o-häsin
     
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  6. Weasel

    Weasel Neues Mitglied

    Registriert seit:
    12. Juni 2018
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    3
    Hi,

    ich war beim Rheumatologen diese Woche und er hat weitere Blutuntersuchungen gemacht.
    BSG und CRP war alles ok.
    ANA war negativ aber Eosinophile waren stark erhöht. Hab gelesen dass dies auch beim Vakulitis erhöht sein kann?
    Aber auch bei Allergien, zur Zeit hab ich Heuschnupfen.
    Alle anderen Werte waren ok. Deswegen will mein Rheumatologen nichts weiter machen. Hab in 2 Wochen nochmal einen Termin, sollte ich darauf bestehen dass die weitere untersuchungen machen wie MRT oder biopsie?

    Hab mittlerweile viele weitere Symptome, bestimmt an die 10-15 gehabt im letzten Monat. Z.b. hab ich 2 tage mal hodenschmerzen, dann 2 tage brustschmerzen und momentan eher halsschmerzen und leichtes Unwohlsein. Ist das bei einer Vaskulitis normal, dass die Symptome so viele und so abwechselnd vorkommen?

    Was ich vlt haben könnte, ist eine Fibromyalgie. Da treffen auch viele Symtome zu hab ich bemerkt. Finde einige dieser Symptome sind teilweise identisch mit denen einer Vaskulitis.

    Bleibt nichts anderes als abzuwarten...
    Grüße, Wiesel
     
  7. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hi Weasel,
    bis auf die Eosinophilen war der Besuch beim Rheumatologen also nicht ergiebig. Zu Beginn einer Vaskulitis oder anderen rheumatischen Erkrankungen sind hinweisende Symptome und Blutwerte häufig selten. Wenn ich die Entzündungswerte begucke, scheint momentan auch nichts akut zu sein.

    Einzig die Eosinophilen KÖNNTEN eine bestimmte Vaskulitisform unterstreichen. Sie können jedoch auch aus anderen Gründen erhöht sein. Deine angeführten Symptome passen nach meiner Auffassung aber nicht dazu; eine Vaskulitis schädigt die Gefäße, entsprechend der V.-form unterschiedlich. Irgendwie habe ich aber im Hinterkopf, dass Hodenschmerzen bei einer bestimmten Vaskulitis auftreten können, weiß aber nicht mehr bei welcher. Vielleicht weiß jemand mehr.
    Zwar kenne ich mich nicht mit Fibromyalgie aus, lese dazu von Ganzkörperschmerz, sehe aber keinen Zusammenhang mit einer Vaskulitis und deren Symptome (wobei Gelenkschmerzen auftreten könnten) oder Schäden an welchem Organ auch immer.

    Ich sehe also auch nicht, welches Organ man jetzt durch ein MRT schicken sollte. Bleibt ggf, eine Biopsie der Haut, wie oben schon geschrieben. Und der Besuch bei einem Augenarzt, der sich die Gefäße des Auges ansieht und nach einer Entzündung schaut.. Bei den Augen bin ich wegen schlechter Erfahrung besonders sensibilisiert. Evtl. google deswegen mal nach 'Rheuma und Auge' und dann >Uveitiszentrum Münster.

    Ansonsten bleibt wohl nichts anderes, als abzuwarten...
    LG o-häsin
     
  8. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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  9. O-häsin

    O-häsin Guest

    oh, danke für Deine Hilfe, Maggy.
    Jetzt fällt es mir wieder ein und werde es -vermutlich- nicht wieder vergessen.

    @Weasel,
    anläßlich dieser Erkenntnis muß ich meinen Beitrag etwas modifizieren. Wenn man also zu den Hodenschmerzen noch die Brustschmerzen hinzunimmt und neben den Hauterscheinungen auch die Eosinophilen berücksichtigt, die dem Bericht nach auch hier vorkommen können, solltest Du bei dieser seltenen Erkrankung unbedingt dran bleiben. Da es keine speziellen Blutmarker hierfür gibt, nur CRP und BSG beobachtet werden können und natürlich weitere Symptome, wird die Diagnose nicht einfach sein. Hinzuzufügen ist auch, dass auch andere Erkrankungen ins Auge gefaßt und ggf. ausgeschlossen werden müssen .
    In dem genannten Bericht ist von einer bestimmten Diagnose (Livedo racemosa) die Rede, weswegen Dir der HA eine Überweisung zum Dermatologen geben soll.
    Was nach meiner Ansicht momentan weiterhin gilt, dass anhand der negativen Entzündungsparameter im Moment nichts akut ist.
    Ich füge zu Deiner Info noch einen Link an:
    https://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/gefaessmedizin/polyarteriitis-nodosa-systemische-2985
    und wünsche Dir alles Gute.
    Paß auf Dich auf.
    o-häsin
     
    Maggy63 gefällt das.
  10. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Anmerkung: Eine Livedo racemosa ist sehr gut zu sehen und hat eine charakteristische (blitzfigurartige) Morphologie.
    Petechien sehen gänzlich anders aus.
     
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