Hallo, Ich habe zur Zeit mit ner ganz fiesen Gürtelrose zu kämpfen. Das ist nun schon das dritte Mal, dass ich sie habe. Die ersten beiden Male waren noch vor der Rheumadiagnose, und bei weitem nicht so schlimm wie dieses Mal. Der Ausschlag ist bei mir immer minimal, aber die Schmerzen sind schlimm. Beim googeln hab ich was von ner möglichen Impfung dagegen gelesen. Hat sich schon mal jemand gegen Gürtelrose impfen lassen?? Liebe Grüße Mona
Mona-Lisa, für mich kurz gesagt: nein. Der bisher verfügbare Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff; das heißt, dass er unter immunsuppressiver Therapie gar nicht oder nur unter definierten Bedingungen (gering dosierte Cortisonmonotherapie beispielsweise) gegeben werden darf. Es gibt auch einen Totimpfstoff, der meines Wissens in den USA zugelassen ist. In der EU warten wir noch.....
Möglich, dass ich Blödsinn rede, aber ich hab da so eine Theorie. Als ich die Gesichtslähmung hatte, kam der Verdacht, dass die eventuell durch den Herpes ausgelöst wurde, mit dem ich ewig zu tun hatte. Ich bekam ein Mittel (Virostatikum, oder wie heißt das?) intravenös und hatte jahrelang Ruhe vor dem Herpes. Die Gürtelrose wird doch auch durch Herpesviren ausgelöst, vielleicht könnte dir so eine Infusion auch helfen? Bevor jetzt eine Belehrung kommt : ja, ich weiß, dass das unterschiedliche Herpesviren sind. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es eventuell was bringen könnte.
Resi, Frage an Dich... Selbst wenn es einen Impfstoff gäbe, macht eine Impfung denn eigentlich noch Sinn, wenn man den Virus bereits in sich trägt? Maggy, bei schwerer Gürtelrose werden Virostatika eingesetzt. Der Virus verbleibt dennoch ein Leben lang im Körper und wird meist durch äußere Umstände (z.B. Stress etc.) wieder aktiviert.
Heike, Deine Erklärung ist korrekt und damit wohl auch Maggys Frage (ganz ohne Belehrung) beantwortet. Deine Frage hatte ich mir schon lange gestellt und an einen Impfexperten geschickt, der dann mit mir telefonierte. Er war selbst nachdenklich und meinte, dass es aufgrund der besonderen Situation wahrscheinlich kein klares "Ja" gebe. Eine eindeutige Antwort gibt es also bis dato nicht, dennoch wird aufgrund von Hinweisen auf eine verminderte Reaktivierungsgefahr die Impfung (zumindest prinzipiell von den Impfexperten der DGRh, unter Berücksichtigung der Kontraindikationen bei der Lebendimpfung und mit der ständigen Hoffnung auf die baldige Verfügbarkeit des Totimpfstoffs) empfohlen. Wenn man die doch erhöhte Rate von Gürtelroseexazerbationen bei Immunsupprimierten (eigene Erfahrung) bedenkt, ist vermutlich jede Möglichkeit sinnvoll, diese Rate niedriger zu bekommen. Es handelt sich dabei ja bekanntlich um eine meist unangenehme und oft lange Zeit schmerzhafte Erkrankung. Gegen die früher oft langjährige Post-Zoster-Neuropathie hat sich übrigens die frühe Gabe von Gabapentin oder Pregabalin mit Erfolg durchgesetzt; deckt sich auch mit meinen Erfahrungen - früh gegeben, ist der Spuk des wirklich quälenden Nervenschmerzes meist bald vorbei.
Danke Resi für deine Antwort, ich hatte bereits 5-6mal eine Gürtelrose und habe seither mit immer wiederkehrenden Schmerzattacken im "Gürtelrosenbereich" zu kämpfen. Leider bringen mir Gabapentin oder Pregabalin gar nichts, ich bin gegen beides allergisch... Hatte also gehofft, dass es bald ein Impfstoff gibt ... wieder nichts...
Liebe Stine, das ist total schade, dass Du beide Substanzen nicht verträgst - sie helfen wirklich, die langwierigen Schmerzen im Sinne einer Chronifizierung zu verhindern und sind daher mindestens mittelfristig enorm wichtig für die Lebensqualität. Da hilft dann wahrscheinlich nur ein Opioid (nach meinen Erfahrungen hat sich z. B. Targin = Oxycodon auch für kurze Fristen gut bewährt). Schicke Dir aber noch eine PN
Danke für eure Antworten! Das mit dem Impfstoff hatte ich schon befürchtet, dass es ein Lebendimpfstoff ist... Schade. Maggy, Medikamente gegen die Gürtelrose bekomme ich als Tabletten, Aciclovir, die muss ich alle 4 Stunden nehmen. An Schmerzmitteln bekomme ich Oxycodon und Novaminsulfon-Tropfen. Die Schmerzen sind aber trotzdem ziemlich quälend. Etwas Linderung verschafft mir Wärme, im Moment sitz ich hier gerade mitm Kirschkernkissen auf der Schulter. Liebe Grüße Mona
Was lindernd und heilend wirkt wäre ein Bad mit Magnesiumsulfat (Bittersalz). Eine Handvoll auf eine Wanne. Du kannst es ja mal ausprobieren Mona-Lisa bei Interesse, ist auch sonst sehr angenehm zur Entspannung das Bad. Magnesiumsulfat kannst du in der Apotheke kaufen oder bestellen, nutzt auch innerlich für so allerhand Anwendungen. Gruß Mara
P. S. Diese dämmen zwar die Gürtelrose ein, haben aber wahrscheinlich wenig Einfluss auf die Schmerzen, die entlang des betroffenen Nerven aufgrund dessen Entzündung auftreten und oft für lange Zeit persistieren. Die Lebensqualität wird vor Allem durch diese oft sehr quälenden Schmerzen (die UNTER der Haut im Nervenverlauf stattfinden) beeinträchtigt; die Hautläsionen sind meist rasch abgeheilt und hinterlassen allenfalls kleine, kosmetisch eher gering störende (außer im Gesicht) Narben.
Letztes Jahr im Juni bekam ich eine Gürtelrose, die sich bei mir vor allem im Bereich unterhalb des linken Schulterblatts austobte. Da ich wegen einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung mit Rituximab immunsupprimiert bin, entpuppte sich der Zoster als ziemlich langwierige Angelegenheit. Ich musste Brivudin einnehmen und gegen die Schmerzen Tilidin, und Pregabalin. Bis die Blasen endlich weg waren, vergingen über zwei Monate. Die Nervenschmerzen wurden im Verlauf der Wochen immer schlimmer. Sie zogen sich vom Schulterblatt in den Nacken und über die Schulter in den linken Arm. Nach längerem Hin und Her, sowie Versuchen mit Lidocainsalbe und Tens hatte dann einen Termin in der Schmerzambulanz unserer Uniklinik. Die Schmerztherapeuten haben dort sehr gute Erfahrungen mit dem Qutenza-Pflaster. Das Pflaster enthält Capsaicin in brennt ziemlich während der Anwendung. Da mein schmerzhaften Areal ziemlich groß war, mussten 3 Pflaster aufgeklebt werden und ich tolerierte die Anwendung anstatt der vorgegeben 60 Minuten nur 20 Minuten. Nach Entfernung des Pflasters wurde die Stelle gründlich gereinigt und ca. 15 min. lang gekühlt. Zunächst spürte ich dann kaum eine Besserung Nach mehreren Wochen waren Schmerzen sind dann nahezu verschwunden. Die Ärzte meinten, dass bei etlichen Patienten die Wirkung erst später einsetzt. Das Qutenza-Pflaster ist auf jeden Fall bei hartnäckigen Zosterschmerzen einen Versuch wert, zumeist lassen sich wenigstens Schmerzmedikamente einsparen.
OT Bittersalz soll auch gut für die Haut sein, beim Baden entgiften, zum Abnehmen, wirkt abführend, bei Erkältungsbeschwerden, senkt Stress und düngt hervorragend Nadelgehölze. Auch gegen Nervenschmerzen? Wow...toll das Zeug.
Abführend wirkt es jedoch lediglich innerlich, auch zur Leberreinigung. Äußerlich hat es meine Mutter angewandt als sie vor Jahren eine Gürtelrose hatte; ihr hat das prima geholfen, sie hätte jedoch auch kein Medikament genommen. Ich finde ein Versuch ist das immer Wert, bevor man starke Medikamente zum Einsatz bringt.
Mara, das ist fein - so hat jeder so sein eigenes Re- oder Konzept. Die Leberreinigung ist bei der Gürtelrose nun allerdings nicht das primäre Ziel. Ehrlich gesagt käme eine solche Empfehlung aber in Kenntnis der wirklich schlimmen Schmerzen, die eine Gürtelrose zugegeben nicht bei jeder und jedem macht, bei mir wirklich nicht als Erstes.....aber so denkt dann jeder ein bisschen anders. Man könnte auch versuchen, mit Schneckenschleim zu arbeiten - der soll ja auch Warzen beseitigen, und die sind schließlich auch viral bedingt!
Ich hatte auch nicht geschrieben, dass die Leberreinigung das Ziel bei der Gürtelrose ist. Ich habe das nur aufgeführt auf die innerliche Anwendung als Möglichkeit wofür Magnesiumsulfat geeignet ist. Auch wenn du meinen Tipp "fein" findest bzw. nicht ernst nimmst Resi, kann ja jeder selbst entscheiden ob er erst was Mildes und einfaches ausprobieren möchte und es dennoch gut helfen könnte und dabei den Körper nicht belastet sondern unterstützt, zur Linderung und Heilung.
Mara, ich weiß, dass Du diese Vorschläge ernst meinst. Sicher darf jeder beliebig ausprobieren, was er an Mildem und Linderndem, Heilendem auch immer testen mag. Gegen neuropathische Schmerzen indes haben sich Klügere als wir beide schon versucht; dass Bittersalz dagegen hilft, darf man sicher glauben - aber meinst Du nicht, dass sich ein so einfaches Erfolgsrezept dann bei den mit der Behandlung Befassten schon herumgesprochen hätte? Lamastre hat ein natürliches Prinzip der Behandlung bereits genannt, das gegen neuropathische Schmerzen bewährt ist. Würde ich persönlich zuerst nehmen. Capsaicin ist ein Wirkstoff aus der Paprika und mindestens so "natürlich" wie Bittersalz. Aber ich will auch mit Dir gar nicht streiten
Danke Lamastre, für deinen Tip! Genauso wie bei dir ist es bei mir auch: linke Schulter, ausstrahlend in den Nacken und den linken Arm. Dann werd ich mich morgen gleich mal telefonisch um einen Termin in der Schmerzambulanz kümmern! Mara, ich weiß, du hast es lieb gemeint... Aber mit deinem Tip kann ich nicht so richtig was anfangen. Wer schon mal ne Gürtelrose hatte, weiß was das für Schmerzen sind. Und wenn deine Mutter damals die Medikamente abgelehnt hat... naja... Ich hab die Ärzte regelrecht angefleht, mir was zu geben. Und ich bin sonst eher sehr zurückhaltend, was Schmerzmittel betrifft. Liebe Grüße Mona
Mona-Lisa, ich kann das verstehen, dass du dir Hilfe holst beim Schmerztherapeuten. Dennoch kannst du ein Bad nehmen (falls du magst) unterstützt vielleicht trotzdem Alles Gute wünscht dir Mara