Frage an die berufstätigen Rheumi's

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Flocke_79, 25. Februar 2016.

  1. Catwoman55

    Catwoman55 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Ihr Alle
    Nun sind sieben Jahre nach meinem letzten Post hier in diesem Thema vergangen. Das war das Jahr der Diagnose in dem ich mit meinem Arbeitspensum wieder auf 70% hoch bin. Und in drei Wochen habe ich es geschafft und gehe, früher als erwartet, in Pension und bin mehr als froh! Zeit wirklich auf mich zu schauen und meinen Rhythmus zu leben ohne berufliche Verpflichtungen. Endlich Zeit mich mal wieder intensiv um die Wohnung zu kümmern, Ballast abzuwerfen (seelisch und materiell). Es regt sich zwar das schlechte Gewissen, da Nichtstun (beruflich) ja sehr negativ konnotiert ist. Aber, gesundheitlich angeschlagen, nach 40 Jahren mal 10 Schritte runterzuschalten gönne ich mir und hoffe, dass ich das schlechte Gewissen zum Teufel jagen kann mit dem inneren Schweinehund zusammen. ;-)
     
  2. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Ich danke euch sehr für eure Beiträge zu meiner Frage.
    Ich merke, das es mir zunehmend schlechter geht wg dem Termin am Montag beim Jobcenter und ich überhaupt nicht weiß, was richtig und was falsch ist.

    Schaue mal, ob ich mich irgendwo beraten lassen kann...
     
  3. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Also ich habe bisher 15 Std. wöchentlich gearbeitet.

    Da ich den Job zum 30.11. verlieren werde und wahrscheinlich ab 1.12. woanders neu anfangen kann, werde ich wohl auf 20 Std. gehen. Ich werde Fortbildungen bekommen zur Einarbeitung und die müssen sich ja für den AG auch auszahlen. Ihm wären längerfristig 25 Std. auch ganz recht.

    Ich lasse mich da jetzt drauf ein, weil ich erstens nicht arbeitslos werden will und zweitens dankbar bin für die neue Chance in meinem Alter. Drittens tut das meiner späteren Rente gut (wenn es denn irgendwann mal soweit ist) und ich habe eine sinnvolle Aufgabe.

    Würde ich nicht arbeiten gehen, hätte ich ein Ehrenamt. Nur zu Hause hocken, das tut mir auf Dauer nicht gut.
     
  4. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Das ist ja das, was ich dem Jobcenter vorgeschlagen habe, weil es das ist, was ich denke leisten zu können. Aber das ist denen zu wenig.
     
  5. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Flocke, entscheidet das im Zweifel nicht ein Gutachter?

    Verstehe mich bitte nicht falsch. Aber das Jobcenter hat ja die Aufgabe, Sozialleistungen nur an Bedürftige und nur so lange, wie unbedingt nötig auszuzahlen.

    Schlussendlich soll deine Arbeit deinen Lebensunterhalt finanzieren. Und wenn du nur 3 Stunden pro Tag arbeiten kannst, wärst du ja eigentlich ein Fall für einen Rentenantrag, oder? Das sehen sie offensichtlich anders.
    Also fordern sie von dir mehr. Was spricht also dagegen, es zu versuchen? Wenn es nicht geht, dann hast du aber den Willen gezeigt und es nicht von vornherein abgelehnt. Wären sie mit einer halben Stelle zufrieden? Soviel mehr als 15 Stunden ist das doch auch nicht.

    Deine Chancen am Arbeitsmarkt erhöht das auf jeden Fall. Viele AG erwarten bei Teilzeit mindestens eine halbe Stelle. Die Erfahrung mache ich gerade selber. Angebote für 15 Stunden gibt es nur sehr wenige.

    Wenn du dich nicht dazu in der Lage siehst, bräuchtest du ein ärztliches Attest/Gutachten. Oder sehe ich das falsch?
     
  6. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Ich kann ja mal von mir berichten:
    Ich habe mehrere chronische Erkrankungen und bin in den letzten vier Jahren dem Tod auch zweimal von der Schippe gesprungen. In der Zeit habe ich als Lehrerin natürlich kaum gearbeitet und bin dann auch letztes Jahr in Frührente geschickt worden.
    Ich darf aber die Differenz zu meinem vorherigen Gehalt dazu verdienen, wenn die Landesschulbehörde zustimmt.
    Nachdem ich einen für mich akzeptablen gesundheitlichen Zustand erreicht hatte, fiel mir zu Hause die Decke auf den Kopf.
    Ich hatte immer eine Aufgabe, viele soziale Kontakte und auch etwas zu erzählen, was nicht mit Krankheit zu tun hatte. Das interessiert nämlich irgendwann keinen mehr.
    Ich habe nun eine Stelle gefunden, wo ich ca 20 Stunden die Woche arbeite, ich habe sozialen Austausch, aber nicht zu viel, wegen der Infektionsgefahr. Ich werde geschätzt und auch mal gelobt, habe interessante Gespräche, auch mit meinem Mann und verdiene noch etwas dazu, damit ich mir auch mal Dinge leisten kann, die mir gut tun ( Kurzurlaub, schöne Kleidung, Bücher)
    Klar, es ist manchmal stressig, und ich muss auch die Arzttermine unterbekommen und am Wochenende muss ich mich ausruhen.
    Aber ich möchte auf keinen Fall wieder tauschen mit der Zeit, wo ich nur zu Hause war und sich alles um das Kranksein drehte.
    Also, es lohnt sich manchmal, es erstmal zu versuchen, so wie Clödi schon schrieb.
    Man merkt dann erst, dass man doch noch einiges schafft und das Forderung auch gut tun kann.
    Ich denke, der Mensch ist einfach dafür gemacht, dass er Beschäftigung braucht.
    Ich hätte mich ansonsten auch ehrenamtlich engagiert, um eine Aufgabe zu haben, aber mit ein wenig Geld dabei ist natürlich deutlich angenehmer…
     
  7. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    3 Stunden sind das Minimum, was man auch mit jedem Weiterbewilligungsantrag unterzeichnet.

    Eine halbe Stelle hatteich 2015 und bin dann zusammen geklappt wg der Verantwortung vor allem und war dann 1,5 Jahre AU geschrieben vom Rheumatologen.

    Das gibt es sogar.
    Ich muss das eh später rauskramen für den Termin...
     
  8. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Flocke, das ist 9 Jahre her und seitdem hat sich bei dir doch Einiges zum Vorteil verändert!

    Du siehst das alles sehr aus dem Blickwinkel "Druck". Versuch doch mal die Chance darin zu sehen.

    @sumsemann

    Das freut mich total für dich, dass du wieder 20 Stunden arbeiten gehen kannst und ganz offensichtlich glücklich dabei bist.
    Hätte man doch vor ein paar Jahren, wenn man ehrlich ist, kaum für möglich gehalten. :)
     
  9. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Danke, Clödi
    Das ist lieb von dir!
    Ich bin sehr froh und hoffe, das es lange so bleibt.
     
  10. Hibiskus14

    Hibiskus14 Bekanntes Mitglied

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    Ich schließe mich Clödi, Sumsemann.
    Was du damals alles durchmachen musstest, da ist es schön, dass du nun wieder arbeiten gehst und soo zufrieden bist.
     
  11. sumsemann

    sumsemann Bekanntes Mitglied

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    Danke dir auch!
    Und jetzt wieder Flockes Thread.
     
  12. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Das ist gar nicht mein Fred :D
    Ich bin hier auch nur reingegrätscht.
    Weil man muss ja nicht für jede Frage ein neues Thema eröffnen...find ich zumindest.
     
  13. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Genau so ist es, @Flocke_79 :xyxthumbs:
    "Mein - dein Thread" ist nicht Sinn des Austausches in einem Forum...
     
  14. Sumse

    Sumse Mitglied

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    Hallo zusammen,

    also ich arbeite zur Zeit 37,5 Stunden.

    Auf der einen Seite schätze ich den Kontakt mit Chef, Kollegen und Kunden, auf der anderen Seite ist es über die Jahre aber auch insgesamt anstrengender geworden. Sowohl psychisch als auch physisch.

    Daher möchte ich weniger Stunden machen um mehr Zeit für mich zu haben und abschalten zu können. Werde im Frühjahr versuchen, ein paar Stunden reduzieren, wenn das finanziell passt und der Arbeitgeber mitgeht (wovon ich ausgehe).

    Viele Grüße
    Sumse
     
  15. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Vielen Dank für eure Erfahrungen bzw euer persönlicher Status momentan was Berufstätigkeit betrifft.

    Ich habe nach Abschluss meiner ADHS Diagnostik im Januar, den Termin beim ärztlichen Dienst vom Gesundheitsamt.
     
  16. Schleiereule

    Schleiereule Bekanntes Mitglied

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    Ich will dann auch mal etwas dazu sagen:

    Meine Erkrankung ist hin und wieder mal in kurzen "Flares" (Schübchen) aktiv, ohne dass mich das sonderlich ausbremst. Ich arrangiere mich mit den Gegebenheiten.
    Zurzeit arbeite ich noch 10 Wochenstunden (einen langen Tag....), bis 2022 habe ich 30 Wochenstunden gearbeitet. Ich gebe gerne zu, dass mir die 10 mit zunehmendem Alter mehr entgegen kommen; ab dem kommenden April ist das aufgrund des Erreichens der Regelaltersgrenze auch vorbei.
    Nichtsdestotrotz bin ich nicht weniger aktiv als vorher - eher im Gegenteil. Ab und an arbeite ich für 1 oder 2 Wochen vertretungsweise seit 2022 an 5 abgespeckten Tagen (je 3 Stunden), im Jahr ca. 5-6 Wochen.
    Darüber hinaus bin ich politisch mit vielen Terminen aktiv (2021-2026), in zwei Sportvereinen im Sportbetrieb UND im organisatorischen Hintergrund sowie gelegentlich in einem karitativen Verein für dessen Belange unterwegs und habe 4 Enkel.

    Noch kann ich das, will aber künftig auch ehrenamtlich deutlich reduzieren.
    Die Belastbarkeit nimmt mit dem Alter dann doch ein wenig ab, und ich möchte auch nicht mehr so viel im Grunde fremdbestimmter (wenn auch selbst gewählter...) Einschränkungen meiner Planung zulassen.

    Trotzdem geht es mir wie sumsemann: nur wohnen, essen, trinken und schlafen (nicht zu vergessen atmen :p) wäre keine Option für mich.
     
  17. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Das ist auch nichts für mich.
    Ich habe auch einige Aktivitäten denen ich nach gehe.
    Nur mit Arbeit war es bei mir immer so, daß ich diese Aktivitäten, auch Sport und Haushalt machen, komplett nicht mehr kann. Alles liegt dann brach.
     
  18. Schleiereule

    Schleiereule Bekanntes Mitglied

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    Flocke, bei mir bleibt auch vieles (auch Dinge, die ich gerne machen würde) liegen - weil ich mich eben nicht teilen kann, der Tag nur 24 Stunden hat und ich mir das Recht nehme, auch zwischendrin mal Pausen einzulegen.
    Das soll nächstes Jahr besser werden ;)
     
  19. Nachtigall

    Nachtigall Bekanntes Mitglied

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    Halle an alle!
    Ich bin auch noch berufstätig, 25 Wochenstunden (Überstunden inbegriffen). Da ich nun schon 62 bin, merke ich natürlich, dass die Kräfte immer mehr nachlassen, und freue mich, wenn ich in knapp 2 1/2 Jahren in Rente gehen kann. Am liebsten hätte ich schon vor Jahren die Arbeitsstunden reduziert, aber ich kann mir das finanziell nicht leisten. Wenigstens hab ich seit 1 Jahr eine leichtere Arbeit, die schwere Pflegearbeit kann ich nicht mehr machen, da wurde ich in der Reha eh arbeitsunfähig erklärt. Die leichte Pflegearbeit kann ich noch machen. Ich beantrage auch keine Erwerbsminderungsrente, da ich dann auf dem jetzigen Niveau bleiben würde, und das kann ich mir auch nicht leisten. Also bleibt mir nicht anderes übrig als weiterzuarbeiten. Ich gebe in der Arbeit alles und lasse dann zuhause die Flügel hängen.
    Alles Gute euch allen!
     
  20. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Also bei mir bleibt der Haushalt komplett liegen, außer Müll wegbringen und waschen.
    Und für Sport habe ich dann keine Kraft mehr. Sport fällt bei mir unter Gesundheitspflege. Ohne, leidet auch die Gesundheit auf Dauer.

    Soziale Beziehungen kann ich dann überhaupt nicht mehr pflegen. Ich habe so starke Reizüberflutung und keine Ressourcen um mich emphatisch mit Menschen zu beschäftigen. Meine kleine Lebenswirklichkeit.
     
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